Okay, was ich an Ausschnitten vom Schweiger Tatort gesehen habe, hat nichts mehr vom klassischen Tatort, den ich noch aus den 90ern kenne. Verschrobene, typisch deutsche Ermittler, die langsam gewöhnliche Fälle lösen, mit minimalem Spannungsmoment gegen Ende, wo meist der Mörder jemanden in Schach hält und dann entweder überredet oder rasch überwältigt wird. Auf jeden Fall würde mir kein Tatort aus meiner Erinnerung einfallen, in dem ich je einen Zweikampf gesehen hätte. Oder eine Sexszene. Oder eine Verfolgungsjagd. Oder eine Schießerei mit Explosionen. Oder den klischeebehafteten Lethal Weapon Cop, der nichts vom Prozedere hält und sich trotz Suspendierung und Wunden trotzdem weiter einsetzt. Da kann ich Till schon verstehen, als er sagte, dass das Tatort Intro mit dem 70er Jahre Fadenkreuz und der Musik unpassend sei. Im Gegenteil, Lethal Weapon ist da unpassend.
Oder ist es das? Ist Til mit seinen 52 jetzt nicht auf der gleichen Schiene wie es Götz George als Ausnahmeschnüffler Schimanski war? Nur halt noch etwas knalliger, actionreicher? Und Schimanski war doch trotz seiner Andersartigkeit der beliebteste Tatortermittler, und George war erst vor 2 Jahren noch mit 75 im Dienst. Wüsste allerdings, wie actionreich das da noch abgeht.
Was ich von Im Schmerz geboren gesehen hab... oha. Mutig. Da hat man einem typischen Filmstudenten die Kamera überlassen, der offensichtlich Theater liebt. Weiß nicht, ob das was für die gewöhnliche Hausmutti ist.