Weißes Rauschen ~ Netflix, Baumbach, Driver

Puni

Well-Known Member
Inhalt (google):
Das komfortable Vorstadtleben des Hochschulprofessors Jack Gladney und seiner Familie wird erschüttert, als ein Chemieunfall eine Kettenreaktion von Ereignissen auslöst und eine schwarze Schadstoffwolke über die Region zieht, die die Familie Gladney zur Evakuierung zwingt. In der Folge stellt sich die zeitgenössische amerikanische Familie den alltäglichen Konflikten des Lebens, die die Mysterien von Liebe, Tod und Glück in einer ungewissen Welt beinhalten.


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Ich hab bei Weißes Rauschen eigentlich den "typischen" Baumbach-Film erwartet und war dann doch einigermaßen erstaunt. Ich kannte vorher weder Trailer noch Inhalt, was doch für die ein oder andere Überraschung im Plot, aber insbesondere auch beim Verhalten der Figuren gesorgt. Weißes Rauschen ist eine ziemlich schwer zu greifende Persiflage, die unter der Oberfläche echt einige große Themen beinhaltet, mit denen ich nicht gerechnet hätte und um sie richtig zu verstehen müsste ich den Film wohl nochmal gucken. Teilweise fühlt sich der Film wirklich wie aus den 80ern an (an Liebling ich habe die Kinder geschrumpft musste ich beispielsweise oft denken), dann ist der Film wieder super ernst und behandelt Themen wie Tod, mediale Abstumpfung, Konsum etc. ziemlich eindringlich. Ich könnte mir vorstellen, dass der Film mit seiner wechselhaften Tonalität doch einige hier abschrecken wird - mir gefiel er trotzdem insgesamt deutlich besser als beispielsweise "Dont Look Up", auch wenn man beide nur so mittelgut vergleichen kann. Ich hatte viel Spaß hiermit und freu mich schon auf die Zweitsichtung. Irgendwie war das genial, auch wenn ichs noch nicht so ganz fassen oder beschreiben kann. :biggrin:

Auf weitere Meinungen hier wäre ich sehr gespannt. Da hat mich Baumbach doch echt ein wenig überrumpelt.
 

El Duderino

Well-Known Member
Hab ihn nun auch gesehen..sind wohl die einzigen hier. :biggrin:

Jedenfalls ist der Film in seinen besten Momenten sehr unterhaltsam und tiefgründig, ohne zu viel mit dem Zeigefiner zu wedeln. Gerade der Anfangs Monolog von Cheadle ist top und kündigt den Tonfall der nächsten 2 Stunden an.
Allerdings hat mich der Film nach etwas mehr als der Hälfte ziemlich verloren. Nach den endlosen bewusst pseudophilosphischen Onelinern der Figuren, hat mich das ganze etwas ermüdet, auch weil hier ständig das Szenario wechselte. Was das ganze allerdings auch wieder irgendwie interessant macht.
Man hat hier großartige 80iger Vorstadt Film Vibes, Katastrophen Thematik, Mittelschicht Satire...hier wird einfach extrem viel reingepackt und dadurch wird der Streifen eben nicht leicht zu fassen. Was gut ist, da man nicht viele Filme dieser Art zu sehen bekommt, aber es einem als überrumpelter Seher auch nicht leicht macht.
 
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