Was die Verschiebungen von Veröffentlichungen betrifft, fällt mir als erstes leider Edition Phantasia ein. Da dauert es auch teilweise mehrere Jahre, bis irgendwas erscheint. Auf der Hauptseite steht dann immer noch "erscheint April/Mai 2022"
Douglas Coupland -
Alle Familien sind verkorkst
Eine etwas andere Familiengeschichte. Dabei sind u.a. ein Kleinganove, eine körperlich eingeschränkte Astronautin, ein Suizidgefährdeter, mehrere AIDS-Kranke. Neben den üblichen familiären Problemen wie Ehebruch, Scheidung und Geschwisterneid gibt es auch reichlich Sachen, die nicht gerade üblich sind.
Ich fand das Ganze etwas zwiespältig - einerseits gab es durchaus unterhaltsame Stellen, aber dann sind hier auch so Sachen dabei, die ich nihct besonders lustig finde. Dazu ist die Handlung ganz schön konfus und ziellos und es kommen zu viele unwahrscheinliche Zufälle auf einen Schlag. Also nicht unbedingt empfehlenswert von meiner Seite.
Philip K. Dick -
Das Labyrinth der Ratten
Es geht um einen Mann mit besonderen Fähigkeiten, der während des Kalten Krieges immer neuere Waffen erfinden soll.
Na ja. Eines von Dicks Büchern, die er offenbar in einem Rutsch runtergeschrieben hat, ohne sich um so etwas wie eine zusammenhängende Handlung zu kümmern. Immer wieder enttäuschend sind auch seine weiblichen Figuren - immer launisch, untreu, unzuverlässig, sprunghaft und ohne wirklichen Charakter. Interessant ist auch, wie oft bei ihm barbusige Sekretärinnen vorkommen. So hat er sich wohl die Zukunft vorgestellt, der Visionär...
Philip K. Dick -
Die Zeit: Auf Gegenkurs
Wie der Titel es schon verrät, geht es hier um ein Phänomen, bei dem die Zeit rückwärts läuft.
Das Buch beginnt damit, dass ein Toter in seinem Grab wieder zum Leben erwacht und von jemandem ausgegraben wird, der sich darauf spezialisiert hat. Dieser Ausgangspunkt war wohl der Grundgedanke des Autors, wurde aber offensichtlich nicht weitergedacht. Das ganze Buch ist ein einziges Logikloch, bei dem nichts, aber wirklich gar nichts zusammenpasst und alles undurchdacht ist.
Manchmal scheint der Autor die Prämisse zu vergessen und alles läuft seinen gewohnten gang, dann baut er ein paar rückwärts laufende Sachen ein, aber auch die mit Fehlern. Zum Beispiel wenn das Telefon klingelt und die Hauptfigur den Hörer abnimmt und sich mit "Tschüss" meldet und sich nach dem Gespräch mit "Hallo" verabschiedet - ist ja ganz nett, aber das Telefon müsste dann erst nach dem Auflegen klingeln und überhaupt hätten alle rückwärts sprechen müssen. Genauso fehlerhaft ist es, wenn die Figuren rückwärts rauchen, essen und trinken - manches läuft rückwärts, während andere Sachen immer noch normal vorwärts laufen. Dann ist da noch die Sache mit den Leuten, die wieder zum Leben erwachen. Derjenige, der sie ausgräbt, hat ein Besitzrecht auf sie und kann sie an den meistbietenden verkaufen. Und die "Zombies" scheinen kein Problem damit zu haben, obwohl sie ganz bei Sinnen sind.
Im Kopf eines zugedröhnten Schimpansen könnte so eine Geschichte vielleicht einen Sinn ergeben, aber ich für meinen Teil fand es nur dumm. Anstatt drei bis vier Bücher pro Jahr rauszuhauen, hätte er sich echt lieber ein wenig Zeit für jedes einzelne nehmen sollen.
Das dürfte bislang das schwächste Buch sein, das ich von Dick gelesen habe.
Philip K. Dick -
Die Invasoren von Ganymed
Es geht um Invasoren von Ganymed.
Fand das Buch so mittelmäßig, aber im Vergleich zu den beiden vorherigen Büchern ist es ein Meisterwerk.
Mir ist aufgefallen, dass ich zu den schlechten Büchern mehr Text schreibe als zu den guten. Vielleicht fällt es mir leichter, zu benennen, was mir nicht gefällt, als was mir gefällt.