James Carlos Blake - Pistolero (1995)
Es ist in Form von "Oral History" geschrieben, also aus der Perspektive verschiedener Figuren, die ihre Sicht der Dinge darstellen (wie z.B. Bram Stokers "Dracula", Truman Capotes "Kaltblutig" oder Chuck Palahniuks "Das Kainsmal").
Hier erzählen die Bekannten, Nachbarn und Verwandte über John Wesley Hardin, einen berüchtigten Gesetzlosen im Texas des 19. Jahrhundert. Dazwischen gibt es Auszüge aus Hardins Autobiografie und Zeitungsberichte.
Im Original erschien das Buch 1995, zum 100. Todestag von Hardin.
Mir hat das Buch ziemlich gut gefallen, obwohl ich eigentlich kein Western-Fan bin und der Revolver"held" oft unsympathisch rüberkam. Aber es ist gut geschrieben und hat auch einige interessante Passagen, manchmal mit Galgenhumor.
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Erica Jong - Fanny (1980)
Eine Nacherzählng der Fanny-Hill-Geschichte (Auf dem Cover steht auch "Der Lebenslauf einer ehrbaren Dirne"). Es geht also um eine Prostituierte im 18. Jahrhndert.
Das Buch ist gut geschrieben und unterhaltsam, unsere Heldin erlebt alle möglichen Abenteuer (tritt einem Hexenzirkel bei, überfällt mit einem schwulen Nachfolger von Robin Hood reiche Leute, landet in einem Bordell und wird später zu einer Piratin). Ist nicht ganz ernst gemeint, denke ich, aber es geht auch viel um die Emanzipation der Frau etc.
Manche Episoden haben mir weniger gefallen (zum Beispiel diese haarsträubende Esoterik bei den Hexen), aber alles in allem war es schon amüsant und nicht ganz jugendfrei. Das Komische ist ja, dass das Buch aus der Sicht von Fanny an ihre Tochter Belinda gerichtet ist. Dabei werden aber viele Sachen beschrieben, die eine Mutter wohl niemals ihrer Tochter erzählen würde, zumindest nicht so detailliert.
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Das zweite Buch des Horrors (1991)
Kurzgeschichten aus den Jahren 1920-1940, herausgegeben von Joachim Körber.
Hat mir nicht so gut gefallen wie Band 1, aber auch hier sind ein paar gute Geschichten drin. "Cthulhus Ruf" von Lovecraft kannte ich ja schon, ansonsten haben mir noch die Storys von Clark Ashton Smith, Stefan Grabinski und David H. Keller gefallen.
Was ich gar nicht mochte, war "Poltergeist" von Seabury Quinn (hat nichts mit dem gleichnamigen Film zu tun).