In der Glut des Südens (Days of Heaven)
Mein erster Terrence Malick und der hat mir sehr gut gefallen. Viel braucht man über die wunderschönen, naturalistischen Aufnahmen nicht mehr sagen, die muss man gesehen haben. Inhaltlich eigentlich kaum der Rede wert, aber emotional und visuell so stark, dass das kaum interessiert.
Die Sammler und die Sammlerin (Les glaneurs et la glaneuse)
Dokumentarfilm von Agnès Varda über Menschen, die sammeln. Klingt erstmal nicht besonders innovativ, ist aber ein faszinierender Film, der ständig abschweift und Haken schlägt, aber sehr präzise konstruiert ist. Gleichzeitig Porträt von Menschen in verschiedenen Lebenslagen, politischer Auseinandersetzung mit Armut, Kommentar auf das Älterwerden und das Filmen als Sammeln von Eindrücken, Stimmungen und Zeit.
Die Verachtung (Les Mépris)
Diesen gigantischen Klassiker von Jean-Luc Godard habe ich nun auch zum ersten Mal gesehen. Wie meistens bei Godard ist das visuell und stilistisch höchst interessant, inhaltlich kann ich mich meistens aber für wenig erwärmen. Godard ist meistens eher an philosophischen Ideen, als an Plot und Figuren interessiert, diese Ideen scheinen mir aber meistens recht oberflächlich, verkopft und angeberisch statt wirklich interessant. Bei Godard habe ich immer das Gefühl, er möchte gerne zeigen, was er alles gelesen hat, statt den Zuschauer wirklich darin zu involvieren.
3 Women
Träumerisches, surreales 70er-Psychodrama von Robert Altman, das so ein bisschen was von David Lynch hat, wenn auch nicht ganz so radikal. Toll gespielt und inszeniert und sehr atmosphärisch.
Night Moves
Thriller von Kelly Reichardt über drei Ökos, die einen Damm sprengen und dann mit den Konsequenzen leben müssen. Ich mag Kelly Reichardt und ich mochte diesen Film. Ich glaube viele versuchen sich an einem ähnlichen Minimalismus und Naturalismus, aber Reichardt ist ungeschlagen. Der Film könnte kaum zurückhaltender und ruhiger inszeniert sein, ist aber oft so spannend und aufregend, dass man gar nicht wegschauen mag. Vor allem die erste Hälfte des Films ist absolut großartig, während sich die zweite etwas zu sehr auf die von Jesse Eisenberg gespielte Figur fokussiert und etwas weniger gut ist. Ich hoffe Kelly Reichhardts neuster Film First Cow schafft es auch bald auf irgendeinem Weg nach Deutschland.
Unrelated
Das ist ein Film, der ebenfalls sehr minimalistisch und realistisch sein möchte, bis hin zur etwas anstrengenden 2007er Digitalkamera-Optik, aber meistens doch eher gekünstelt und aufgesetzt daherkommt. Vielleicht ist das aber einfach auch sehr britisch. Im Film geht es um eine Frau, die sich von ihrer Beziehung eine Auszeit nehmen möchte und zum Urlaub ihrer Freunde in ihrem Haus in Italien hinzustößt. Oft durchaus ganz schön in Szene gesetzt, fand ich die Figuren leider vor allem uninteressant. Einige Ideen sind zwar da, vor lauter inhaltlichem und stilistischem Minimalismus bekommt man davon aber nicht viel mit. Hat allerdings Tom Hiddleston in seiner ersten Filmrolle.