Kino Flatrates Topic - für einen Festpreis unendlich Filme sehen

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Es wird kein Patentrezept geben und nur mit einer Maßnahme rettet man das Kino bestimmt nicht.

Joey hat sicherlich recht, das man die Qualität und das Eventerlebnis eines Kinobesuches wieder mehr in den Vordergrund stellen sollte. Erste Schritte werden jetzt ja langsam, viel zu langsam gemacht - Stichwort: Luxussäle
Damit fördert man nicht nur das Eventerlebnis, sondern bekommt langfristig gesehen auch wieder Leute ins Kino, die sich dieser Massenabfertigung in den Multiplexen entogen haben. Also durchaus auch etwas ältere Leute, und die wiederum hätten auch das Geld, sich der angebotenen Gastronomie zu erfreuen.
Das alleine hilft aber nichts, weil dieser zusätzliche Luxus auch kostet und das dann eben an dem Durchschnittsbürger vorbei geht, weil der dann erst recht nicht mehr ins Kino gehen kann.

Flatrate finde ich schlussendlich gdeswegen gar nicht verkehrt, kann aber auch nur punktuell funktionieren und sicher nicht zu dem derzeitigen Preis. Man könnte damit aus Durchschnittskinogängern Dauerkunden machen. Die wiederum würden sich verköstigen müssen usw. Aber die werden dieses Angebot nur nutzen, wenn der Preis für die Flatrate akzeptabel ist - in meinen Augen etwa 150€ - und sich gleichzeitig sowohl das Angebot als auch der Preis der Gastronomie verbessert.

Da wären wir beim nächsten Punkt: Was gibt es denn im Kino zu kaufen? Popcorn, Nachos, Softrdrinks... alles Einheitsware und viel zu überteuert. Preise deutlich runter, so sollte ein normales Getränk nicht mehr als 2€ kosten, mehr Kassen oder ein anderes System. Die Warterei ist furchtbar.
In Essen hat z.B. ein Lokal im Kino eröffnet wo man vorher etwas trinken kann und dem Personal Bescheid gibt, falls man auch Sachen wie Popcorn usw. haben möchte - das wird dann pünktlich zum Tisch gebracht. Ohne Aufpreis.

Fazit?

Hmmm, die Kinos müssen sich bewegen, weg vom einheitlichen Standard:

1. Mehr Individualität um andere Gruppen ins Kino zu locken
2. Mehr Service
3. Geringere Preise der Gastronomie
4. Größere Auswahl der Gastronomie
5. Akzeptable Flatratepreise um mehr Leute öfter ins Kino zu bekommen
6. Eventcharakter durch entsprechende Aktivitäten betonen

Das wäre ein Anfang und es wird verdamm nochmal Zeit.
 
W

Wurzelgnom

Guest
Ich möchte mal jemanden zitieren, der selbst mal nen Kino geleitet hat.

Deutschland, Digitales & Drei D

14. Juli 2008



Ich gebe es offen und ehrlich zu: Als ich noch selbst aktiv Kino gemacht habe, habe ich mich kaum mit Verbandsangelegenheiten beschäftigt. Ich war nur ein einziges Mal bei einer Verbandssitzung und auch den Filmtheaterkongress habe ich nur ein einziges Mal (oder vielleicht doch zweimal?) besucht. Deswegen bin ich auch nicht so gut informiert über die Gepflogenheiten innerhalb des HDFs (Hauptverband der deutschen Filmtheater) und deren Umgang mit dem VdF (Verband der Filmverleiher).



Heute beobachte ich die Dinge erst recht als Außenseiter und natürlich als fleißiger Kinogänger. Und als dieser ärgere ich mich maßlos. Ich wohne in einer Stadt mit 260.000 Einwohnern mit zwei großen Multiplexen (mit je neun Sälen), die von zwei miteinander in Konkurrenz stehenden landesweiten Ketten geführt werden, und einer blühenden Arthouse-Landschaft mit insgesamt acht Sälen.

Und trotzdem gibt es noch keinen einzigen Kinosaal in der Stadt, der digitale Projektion ermöglicht und erst recht keinen einzigen Saal, der digitales 3D bietet (dies ärgert mich umso mehr, da unsere ehemaligen Kinos immer als erstes in der Stadt in neue Techniken investiert hat und von den Ketten verdrängt wurden).



Umso mehr war ich entzückt, als ich im April vom Filmtheaterkongress gehört habe, dass es endlich eine Einigung zwischen Verleiher und Filmtheater zwecks Finanzierung der flächendeckenden Umstellung auf digitales Kino gab. Seitdem sind drei Monate vergangen und irgendwie scheint wieder alles eingeschlafen zu sein (falls ich mich irre, bitte korrigieren).



Ich weiß nicht woran es liegt, dass die Dinge nicht vorwärts schreiten, aber vielleicht liegt es ja auch an dem komplizierten Kompromiss. Ich könnte nämlich aus dem Stegreif überhaupt nicht erklären, wie der funktioniert...



Ich bin zwar Laie auf dem Gebiet, aber für mich persönlich könnte eine Einigung wesentlich einfacher gehandhabt werden. Filmverleiher sparen viel Geld, wenn sie keine "realen" Kopien mehr ziehen und versenden lassen müssen und könnten für die Kinos, die die "Kopie" digital beziehen, einfach einen Preisnachlass bei der Verleihmiete von 3 % gewähren (dies ist nur ein Pimaldaumenbetrag, dieser Nachlass müsste natürlich gut errechnet werden).

Da ein Kinobesitzer auch höhere Eintrittspreise bei digitaler Technik (insbesondere bei 3D) verlangen kann, gewinnt er also doppelt gegenüber demjenigen Kinomacher, der noch 35mm fährt und der Anreiz, umzustellen ist zweimal so hoch (vielleicht sogar dreimal so hoch, sollte man weniger Filmvorführer brauchen). Und die FFA hilft bei der Finanzierung über die üblichen Wege.



Falls ich mit diesem Vorschlag zu naiv bin, lade ich hiermit herzlichst zur Diskussion ein, ich würde gerne von Kinobesitzern und Verleihern erfahren, wie sie die Dinge sehen. Fakt ist aber, dass ich ungeduldig werde/bin - ich will endlich nicht mehr 60km (einfach) fahren müssen, um einen Film in 3D zu sehen, der für dreidimensionale Projektion (und nichts anderes) konzipiert wurde...



In diesem Zusammenhang möchte ich auch noch darauf hinweisen, dass am vergangenen Wochenende Journey to the Center of the Earth in den USA gestartet wurde. In den 854 3D Häusern wurden $11,7 Mio. eingespielt ($13.700 Schnitt), in den restlichen 1.957 2D Kinos nur $8,9 Mio. ($4.548 Schnitt)...





Aus Liebe zum Kino,



Euer Mark G.


quelle: insidekino.com
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Eine Frage ist auch, an wen sich dieses Angebot richten soll. Damit es sich lohnt, muss man ja wirklich oft ins Kino gehen wollen und wer tut das schon, außer so Freaks wie wir? Wenn sie damit wirklich Gelegenheitsbesucher öfter locken wollen, muss das nochmal um einiges billiger werden. 250... da müssen mindestens 100 Euro runter, bevor das für Otto Normal wirklich attraktiv wird.

Letztendlich sind es doch die normalen Familien und Datebesucher, die im Kino richtig viel Geld für Gastronomie ausgeben. Die muss man locken, nicht etwa die Filmfans, die sich eh alles ansehen.
 

MaggieTheCat

Soldier of Love
Es gibt doch Kinotage und Studentenrabatt-Tage und sowas. Ich geh fast nur an diesen Tagen ins Kino und komme damit billig weg. Für mich lohnt sich sowas also nicht wirklich glaub ich...
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Das aktuelle Angebot kann sich doch wirklich nur an absolute "Freaks" richten, für alle anderen dürfte sich das nicht einmal ansatzweise rentieren. Klar gibt es Studentenrabatte, aber dafür müsste man auch Student sein. :wink: Ich gehe grundsätzlich nur an Kinotagen, am Wochenende ist mir der Kram einfach viel zu teuer, das lohnt sich einfach nicht.
 

Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
Denke wie die meisten hier, das der Preis noch zu hoch ist. Aber vom Ansatz her in die richtige Richtung geht, bei den Preisen müsste man vielleicht varierien können. Z.B die "typischen Wochenendgeher" die "ich gehe mit Freunden ins Kino" etc.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Das wird so in die Hose gehen.
Einmal wie will das denn Cinemaxx mit den Verleihern dann abrechnen und im Endeffekt wird die Karte wohl nicht sehr gut verkauft werden. Der Ottonormaldeutsche geht im Jahr 1,6 mal ins Kino, da kann sich ja ausrechnen für wie viele sich das lohnt.
Mich wunderts, dass gerade das Cinemaxx das als erste macht, wo sie doch so in den roten Zahlen stecken.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Entweder wirds nächst Jahr wieder eingestellt oder verbilligt. Reibach werden die damit jedenfalls nicht machen...
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Vielleicht wa es auch nur eine reine Publicitymaßnahme, so nach dem Motto: Wir haben es ja probiert, aber die Leute wollen es ja nicht.

In Frankreich funktioniert das recht gut, und da liegen die Preise - wie mir ein freund sagte - bei etwa 150€. das wäre durchaus ein Preis, bei dem ich auch anfnagen würde, nachzudenken.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Frankreich hat aber auch ein ganz anderes Kinogehverhalten.

Aber mit deiner ersten Vermutung könntest du recht haben.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Mag sein, das Frankreich ein anderes Kinogehverhalten hat, das kann ich so nicht beurteilen. Was ich jedoch beurteilen kann, ist die Tatsache, das 250 Schleifen kein sinnvolles Angebot ist. Und Kinogehverhalten hin oder her: Dort wird es angenommen.
 

.adversus

New Member
Ja hier in UK gibt es auch die Moeglichkeit einer solchen Flatrate.
£10 pro Monat, sprich £120 fuer ein Jahr. Das wuerde ich hier sofort in Anspruch nehmen, da ein Ticket hier £7,50 kostet.

Die 250 Euro dagegen, waeren bzw sind in meinen Augen zuviel.
 

Garrett

Meisterdieb
Die Sache würde sich im Prinzip ja eigentlich nur für die Kinos selber lohnen, denn so die halt schon mit dieser festen Einnahme planen. Ob der Kinofreund wirklich für die 250 € ins Kino geht im Jahr, interessiert die gar nicht, natürlich nicht, warum auch? Die haben dann ihre 250 € fest in der Tasche...

Wer von euch gibt denn mehr als 250 € im Jahr für Kinokarten aus?
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Woanders verfolgt man aber auch andere Ziele mit einer Flatrate. Verzehr in der Gastronomie, an der Theke usw.

Wenn die das wirklich allen ernstes als akzeptales Angebot - und nicht als Publicitytrick - für den Kunden raus gehauen haben, sind die schwachsinnig.
Die Kurse müssen in den Fall bedeutend runter, dann bekommt man auch die Leute ins Kino.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Original von Garrett
Die Sache würde sich im Prinzip ja eigentlich nur für die Kinos selber lohnen, denn so die halt schon mit dieser festen Einnahme planen. Ob der Kinofreund wirklich für die 250 € ins Kino geht im Jahr, interessiert die gar nicht, natürlich nicht, warum auch? Die haben dann ihre 250 € fest in der Tasche...

Wer von euch gibt denn mehr als 250 € im Jahr für Kinokarten aus?

Aber so einfach ist es auch nicht, die müssen ja immer was bei den Einnahmen an den Verleih zahlen etc. und bei Leuten mit Flatrate wird da die Abrechnung schwierig.
 

delta

Ghost in the Wire
Original von .adversus
Ja hier in UK gibt es auch die Moeglichkeit einer solchen Flatrate.
£10 pro Monat, sprich £120 fuer ein Jahr. Das wuerde ich hier sofort in Anspruch nehmen, da ein Ticket hier £7,50 kostet.

Na das is doch mal ne Ansage. Sobald man öfter als 1x pro Monat ins Kino geht lohnt sich das schon. Spitzensache...


Die 250eu könnte man höchstens dann sinnvoll in Betracht ziehen, wenn das ne totale Kino-flat wäre, also nicht nur die Karte, sondern auch noch Essen + Getränke. Sonst kommen sie um eine Senkung gar nicht drum herum.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Original von TheRealNeo
Original von Garrett
Die Sache würde sich im Prinzip ja eigentlich nur für die Kinos selber lohnen, denn so die halt schon mit dieser festen Einnahme planen. Ob der Kinofreund wirklich für die 250 € ins Kino geht im Jahr, interessiert die gar nicht, natürlich nicht, warum auch? Die haben dann ihre 250 € fest in der Tasche...

Wer von euch gibt denn mehr als 250 € im Jahr für Kinokarten aus?

Aber so einfach ist es auch nicht, die müssen ja immer was bei den Einnahmen an den Verleih zahlen etc. und bei Leuten mit Flatrate wird da die Abrechnung schwierig.

Die Abrechnung bei einer Flatrate ist aber immer schwierig , unabhängig von der Höhe.
Außerdem bekommen das andere Länder ja scheinbar auch hin.

Und bei aller Liebe: Das kann mir als Konsument doch nun wirklich egal sein.
 
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