Carol ~ Cate Blanchett/Rooney Mara [Kritik]

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Es gibt Filme, die am besten auf der Großen Leinwand wirken (bildgewaltig wie King Kong oder Star Wars oder Hateful Eight) und solche, die auch auf dem Bildschirm den gleichen Eindruck machen wie im Kino. Dazu gehören Dramen wie Carol (zumindest wie ich den Film einschätze).
Daher ist er für mich eher was fürs Heimkino oder Fernsehen.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Also ich möchte den auch gerne sehen aber lieber als Star Wars? Nein. Das kann ich nicht behaupten.
Für mich wirkt übrigens absolut jeder Film besser im Kino.
Aber klar kann ich verstehen wenn man da sortiert. Man kann ja nicht alles schauen. :squint:
 

Member_2.0

New Member
Ich gehe am Sonntag. Kann es zwar kaum noch aushalten, aber vorher schaff ich es nicht.
O Ton auf jeden Fall.
Man ich bin so aufgeregt :w00t: Wie lange warte ich schon? Gefühlt eine Ewigkeit...

Wir gehen in ein kleines Kino hier in Hamburg. Da wirkt der Film sicher besser als im UCI oder CinemaxX. Ich glaube die zeigen den
auch gar nicht :ugly: (und wenn dann in Deutsch :thumbdown: )

Star Wars schaue ich übrigens auch, am 25.12. Ist ja nicht so, als würde man nur einen Film im Kino schauen können.
Ich denke es lohnen sich beide und vergleichen ist in dem Fall ja wohl absoluter Schwachsinn... :plemplem:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
HurriMcDurr schrieb:
Hab mir grad spontan 'n Ticket für die Mitternachtspremiere im O-Ton gesichert!
(von SW)
Pärchenbank!

Meine Wahrsagerkugel sagt übrigens, dass der in einer BG Top 10 Jahresliste landen wird.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Tyler Durden schrieb:
Es gibt Filme, die am besten auf der Großen Leinwand wirken (bildgewaltig wie King Kong oder Star Wars oder Hateful Eight) und solche, die auch auf dem Bildschirm den gleichen Eindruck machen wie im Kino. Dazu gehören Dramen wie Carol (zumindest wie ich den Film einschätze).
Daher ist er für mich eher was fürs Heimkino oder Fernsehen.

Dem kann ich nicht zustimmen. Kino einfach auf die große Leinwand und den Sound zu reduzieren finde ich etwas zu einfach. Im Umkehrschluss würde das bedeuten, dass das Kino nur noch für Blockbuster lohnenswert sei oder eben "bildgewaltige" Filme. Wäre doch traurig, wenn dem so wäre, oder?

Auch ein Kammerspiel beispielsweise ist im Kino effektiver als auf einem Fernseher, meiner Meinung nach. Bild- und Soundkulisse sind da durch kein Heimkino erreichbar.
Selbst ein Film der nur aus Großaufnahmen besteht schaue ich mir lieber im Kino an als zu Hause...wenn ich die Wahl habe.
Natürlich ist das auch eine Frage des Geldes, aber grundsätzlich so bei Filmen zu differenzieren finde ich etwas oberflächlich.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
TheRealNeo schrieb:
Kino einfach auf die große Leinwand und den Sound zu reduzieren finde ich etwas zu einfach.
...
Auch ein Kammerspiel beispielsweise ist im Kino effektiver als auf einem Fernseher, meiner Meinung nach. Bild- und Soundkulisse sind da durch kein Heimkino erreichbar.
Hier widersprichst du dir selbst, bzw. reduzierst selbst das Kino auf die große Leinwand und den Sound.

Natürlich ist das auch eine Frage des Geldes, aber grundsätzlich so bei Filmen zu differenzieren finde ich etwas oberflächlich.
Da ich mir nun mal nicht jeden Film im Kino ansehen kann, muss ich mich für solche entscheiden, bei denen der Unterschied zwischen Kino und Heimkino am größten ist. Ein Drama verliert nichts von seiner Wirkung, wenn man es sich später auf einem kleineren Bildschirm ansieht.
Wie gern hätte ich mir z.B. "2001" im Kino angesehen. In "Der Gott des Gemetzels" stehen hingegen die Dialoge im Vordergrund, die im Kino wie im Heimkino gut zu hören sind.
Erkennst du da echt keinen Unterschied? Mit oberflächlich hat das nichts zu tun.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Ich reduziere es dahingehend nicht, dass die beiden Komponenten nur eine "Spektakel"-Funktion haben, sondern auch großen Anteil an der Immersion eines Filmes haben und das bei jeder Form von Filmgenre.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Ich finde es immer etwas schade, dass wenn es um "bildgewaltige" oder eben allgemein den visuellen Aspekt von Filmen geht, meistens immer auf die verwiesen wird die viel Spektakel, oder große Landschaftsaufnahmen besitzen, als ob nur das ein tolles Bild ausmachen würde. Gerade bei Landschaftsaufnahmen steckt das beeindruckende doch eher in der Natur, als im Einfangen derer. Da besonders gute Einstellungen zu finden erfordert sicher auch ein gewisses Talent, dürfte aber sicher einfacher sein, als Dialogszenen visuell ansprechend zu inszenieren - Wieso hat das winterliche New York der 50er vermeintlich weniger visuell zu bieten als The Hateful Eight, der ja zum allergrößten Teil in einer Hütte spielen soll? Dramen oder auch Komödien können ebenfalls auf rein visueller Ebene beeindruckend sein. Manhattan von Woody Allen ist sicher bildgewaltiger als die meisten großen Blockbuster der letzten Jahre. Und habt ihr den Trailer von Carol gesehen? Der sieht doch wirklich sehr, sehr schön aus.
 

Member_2.0

New Member
Ich denke, dass jeder gut gemachte Film es grundsätzlich erstmal verdient im Kino angeschaut zu werden. Unabhängig vom Genre.
Dort ist man nicht abgelenkt und durch die große Leinwand kommt alles besser rüber. Zu Hause ist man eher abgelenkt. Das Telefon klingelt, man geht mal in die
Küche etc pp. Da geht sicher oftmals das Gefühl für einen guten Film ein wenig verloren.
Ob und welchen Film man im Kino schaut hängt dann ja aber natürlich vom persönlichen Geschmack und heutzutage auch von
finanziellen Möglichkeiten ab. Kino ist kein günstiges Hobby mehr. Wenn ich überlege, dass ich zu Schul und Ausbildungszeit ständig im Kino war
und heute mehrfach überlege ob dieser oder jener Film unbedingt im Kino sein muss...
Daher kann ich jeden verstehen, der Filme, bei denen er sich nicht sicher ist, erstmal aufs Heimkino verlegt.
Ich denke nicht, dass das an der Art des Films (also ob er viele Spezialeffekte hat etc) liegt, sondern einfach daran, welchen Film man favorisiert.

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Was ich übrigens unglaublich finde: Carol ist hier in Deutschland ab 6 frei gegeben, in den USA ab 15 und zB in Indonesien (ein Wunder, dass der da überhaupt läuft) mit der höchsten Warnstufe und ab 21 Jahren.
Man ist das krank. :facepalm:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Member_2.0 schrieb:
Ich denke, dass jeder gut gemachte Film es grundsätzlich erstmal verdient im Kino angeschaut zu werden. Unabhängig vom Genre.
Da stimme ich zu. Wobei jeder unter "gut gemachter Film" etwas anderes vorstellt. Aber das sagst du ja auch selbst.
Wenn ich die Zeit und das Geld dazu hätte, würde ich mir fast jeden Film ansehen, der im Kino läuft. Aber ich kann nur für wenige Filme das Kino besuchen und entscheide mich dann für die, die mich am meisten reizen.
Was ich übrigens unglaublich finde: Carol ist hier in Deutschland ab 6 frei gegeben, in den USA ab 15 und zB in Indonesien (ein Wunder, dass der da überhaupt läuft) mit der höchsten Warnstufe und ab 21 Jahren.
Man ist das krank. :facepalm:
Ab 21? :blink: Wie sind die denn drauf.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Die indonesische Bevölkerung ist weit überwiegend muslimisch. Da wundert es mich nicht, dass ein Film wie Carol eine solche Einstufung bekommt.
 

Joel.Barish

dank AF
Habe die OmU Vorstellung verpasst, aber das war auch Deutsch schon recht sehenswert...

BG Kritik: Carol (Joel)

Member_2.0 schrieb:
Carol ist hier in Deutschland ab 6 frei gegeben, in den USA ab 15
Wo hast du 15 gelesen? Nach meinem Wissen ist Carol in den USA R-Rated, das heißt alle unter 17 dürfen nur in Begleitung einer erwachsenen Aufsichts-/Elternperson in den Film, was ja noch strenger ist. In Deutschland parallel ab 6 ist ein schönes Zeichen, wobei es mich doch ein wenig überrascht.
Hast du den Film nun schon gesehen?
 
Zuletzt bearbeitet:

Member_2.0

New Member
Ich habe in mittlerweile schon 2x gesehen :biggrin: Bin noch nicht dazu gekommen, meine Kritik zu posten. Hatte zuviel um die Ohren jetzt an Weihnachten. Werde ich morgen oder übermorgen nachholen! Aber 2x sagt ja schon allesn :rolleyes:

Weiß nicht wo ich ab 15 gelesen hatte. War bei mir irgendwie so im Hinterkopf. Vielleicht war das auch UK? :check: So oder so völlig überzogen.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Freut mich, dass der Film speziell euch beiden so gut gefallen hat. Ihr hattet euch ja echt lange drauf gefreut :squint:
 

Member_2.0

New Member
So, werd jetzt mal meine kleine Kritik zu Carol abgeben.
Hab in ja jetzt 2x gesehen und er hat mir sehr gut gefallen. Es ist allerdings für mich etwas schwer, die
sehr euphorischen Meinungen von einigen genau so zu teilen, weil für mich im Film ja nichts überraschend kam.
Ich hab das Buch 3x gelesen und wusste daher natürlich genau wie der Film endet und grad das Ende ist ja das
Besondere an der Geschichte. Die Gefühle die viele beim Filmende hatten, hatte ich daher schon beim Buch damals.
Aber wie man ja weiß, ist es wahnsinnig schwer ein gutes Buch in einen guten Film zu verwandelt. Das gelingt sehr selten.
Hier hat es geklappt. Tolles Buch, toller Film. Mir persönlich fehlen so einige Szenen, die ich im Buch sehr mochte, die
es aber nicht in den Film geschafft haben. Fand ich etwas schade, aber das ist das Schicksal, wenn man Bücher liebt.
Blanchett und Mara haben großartig gespielt. Mara fand ich etwas besser, aber wahrscheinlich weil man von Cate Blanchett
eh nichts anderes gewohnt ist.
Für mich auf jeden Fall ein Film den man öfter gucken muss um jede Einzelheit wahrzunehmen. Bei 2x wird es bei mir nicht bleiben. :biggrin:
Er hätte imo gern noch etwas länger gehen können, da ich das Kennenlernen der Frauen im Film etwas überhastet fand. Ich hoffe für die
DVD auf eine längere Version. Es gibt wohl ne ganze Menge Szenen die der Schere zum Opfer gefallen sind. Weiß aber nicht, ob Haynes der
Typ dafür ist später eine Extendet Version herauszubringen. Wahrscheinlich eher nicht und zum Genre passt es auch nicht, aber wer weiß.

Von mir bekommt der Film volle Punktzahl und im vergleich mit dem Buch vielleicht einen Punkt abzug, weil ich ein paar Szenen vermisst habe :biggrin:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Nun auch gesehen und noch etwas zwiegespalten.
Ich musste und muss da noch etwas darüber nachdenken bzw. irgendwann nochmal eine Sichtung folgen lassen. Das lag schlichtweg daran, was man oder ich eben von dem Film erwartet habe, auch wenn ich in diesem Fall eigentlich keine bestimmten Erwartungen hatte und wie er dann auf mich gewirkt hat.
Stichwort "Liebe auf den ersten Blick". Vielleicht störte mich am meißten dieses plötzliche, unerklärte, was dann für mich ein wenig zu Lasten der emotionalen Bindung ging. Ich habe überlegt woran es lag, dass der Funke nicht übersrpingen wollte. Egal ob das nun eine Liebesbeziehung zwischen zwei Frauen ist oder eine zwischen Mann und Frau.
Verschenkt fand ich schlussendlich den Handlungsstrang mit Harge. Ihn irgendwie gewalttätig oder alkoholsüchtig zu zeigen bzw. Carol diese Anschuldigungen aussprechen zu lassen schien mir zu einfach. Aber das wird ja dann fallen gelassen. Sie hat ja durch ihr "Verhalten" auch mit die Ehe zerstört. Er versucht es ja für die Tochter (und seine Mutter) zu retten. Auch eher konstruiert fand ich, dass der Freund von Therese relativ profan erwähnt, dass sie ja noch nicht miteinander geschlafen haben und es ja damit was ernstes zwischen ihnen ist. Immer doofes Motiv in Filmen: Sex=ernsthafte Beziehung/Beginn einer Liebe. Und nein es reicht nicht ein Kuss zwischen Carol und Therese, es muss gleich mehr sein. Es sind einfach viele Dinge, die ich bei der Zweitsichtung einfach nochmal anschauen muss. Denn das der Film funktioniert und das wunderbar, zeigt ja auch Joels sehr schöne Kritik.
Ich fand ja aber auch nicht alles schlecht.
Ich mochte sehr die Ausstattung und auch die Musik. Ja sie war manchmal etwas zu omnipräsent. Beispielsweise in der Szene, wo Carol und Harge mit ihren Anwälten streiten und sie schließlich geht und anbietet ihm das Sorgerecht zu überlassen etc. da dachte ich dann auch beim Schauen bzw fragte mich ob ich da Musik einsetzten lassen hätte. Weil es so prominent und offensichtlicht passiert. Aber sonst mochte ich eigentlich das Thema (der Musik) auch wenn es vom Aufbau her, der Komponist Carter Burwell hat beispielsweise die Twilight-Filme auch (gelungen) vertont und macht auch immer die Musik zu den Filmen der Coen-Brüdern, also vom Aufbau her mit steigender Melodie die dann in sich einzubrechen scheint ein für ihn typisches Muster nimmt. Aber das machen ja eigentlich alles Komponisten, ihren eigenen Stil immer irgendwie zu kopieren.
Es lhängt wohl damit zusammen, dass der Film eben so hochgelobt wurde/wird und da will man eben erstmal darüber nachdenken, ob einem da was entgangen ist. Ähnlich wie damals bei MAD MAX: FURY ROAD. Ich fand den Film aber wirklich nicht schlecht, nein sogar gut, aber das Besondere daran konnte ich nach der ersten Sichtung noch nicht finden

7/10
 
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