Christopher Nolan's Interstellar ~ McConaughey [Kritik]

TheReelGuy

The Toxic Avenger
Eines ganz klar vorweg: "Interstellar" ist, in meinen Augen, ein visuelles Meisterwerk. Selten haben mich reine Spezialeffekte so extrem geflasht wie hier. Ob fremde Welten, schwarze Löcher oder oder oder; die Sachen sehen einfach top aus und wecken den kleinen Weltraumforscher in mir, der so lange geschlummert hat. Der Hans Zimmer-score hat zwar seine coolen Momente, aber geht größtenteils gehörig auf die Nerven, speziell, wenn er einfach mal über den Dialog gelegt ist.

Die Handlung fühlt sich einfach zu sehr nach einem Spielberg-Abklatsch an, was einfach so gar nicht zu Nolan passt. Dann erklärt er auch schon wieder so viel, urgh. Alles im letzten Drittel fühlt sich einfach falsch an und zu viel an. Schön, mal wieder so geniale Bilder im Kino gesehen zu haben, aber wirklich mehr als Nolan's fehlgeschlagener Versuch seinen "2001" zu drehen ist es leider nicht. Über die Darsteller kann ich eigentlich nichts sagen. Sind größtenteils gut, aber leider oftmals etwas Skript-mäßig unterfordert, speziell Anne Hathaway. McConaughey und Chastain jedoch, rocken ihre Rollen.

7 / 10 Geister im Bücherschrank​
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Uh, es war ein Segen nach dem ersten Trailer und einem Poster wirklich nichts mehr vor dem Kinobesuch vom Film zu erfahren.

An sich gibts kaum was an dem Film zu meckern. Tolle Geschichte, Schauspiel der extra Liga und endlich wieder einen Hans Zimmer, der was kann - hatten wir Jahre nicht.
Nolan hat sich sicherlich sehr viel weiterentwickelt und man merkt auch irgendwie im Nachhinein, dass er sich mit der Dark Knight Trilogie ein wenig festgefahren hat, obwohl er da ebenfalls ziemliche Freiheiten genoss.
Dennoch, der Film ist gelungen. Visuell einfach großartig, Ideen sind frisch und originell (verglichen mit anderen Filmen aus den letzten Jahren) hat aber ab und an seine kleinen Fehler.
Aber ab und an war der Film einfach zu voraussehbar (das zog sich durchweg durch den ganzen Film, immer mal wieder) und am Ende wurde es dann doch zu gehetzt, weil man wohl die Sache einfach beenden wollte.

Ich glaube allerdings kaum, dass ich den irgendwann mal ein zweites Mal mit Freude schauen werde, dafür war es einfach zuviel und wenn man nun weiß was passiert....uff...
 

Member_2.0

New Member
Gestern gesehen und nicht enttäuscht worden.
Von der Idee her ist es einer der Filme auf die ich gewartet habe. Bin schon immer von der Größe des Weltalls fasziniert und der Film
hat genau diese Faszination eingefangen.
Visuelle kaum zu übertreffen. Ich bin am Ende nicht so geflachst gewesen wie ich es z.B. bei Contact war, dafür war das Ende dann einfach
zu WTF und mein Hirn musste zuviel arbeiten :biggrin: , aber der Film wird mir Denkstoff für längere Zeit geben, was ich immer sehr gern mag.
Finde es verdammt mutig von Nolan so ein Projekt auf die Beine zu stellen. Es ist ja kein 08/15 Sci-Fi Film, sondern arbeitet mit Ideen, die ja
teilweise sehr kontrovers sind.
Für mich persönlich geht sowas immer, da ich für so ziemlich jede Idee erstmal aufgeschlossen bin. Kenne aber viele, die da mit dem Kopf schütteln
und es nicht schaffen, es zumindest für möglich zu halten.

ich ein wenig vermisst habe, war das genauere erforschen der Planeten und den Anfang fand ich etwas übersetzt. Wie kann man sich so schnell
dafür entscheiden, diese Reise anzutreten? Aber gut, dann hätte der Film 5 Stunden gehen müssen. Das Ende war dann tatsächlich etwas weichgespült. Aber die Szene
wo er seine Tochter am Krankenbett wieder sieht hat bei mir funktioniert :biggrin:

Bei einer Ehrlichkeit von 100% geb ich dem Film

9/10 Maiskolben
 

Metroplex

Well-Known Member
Ich war gestern im Kino (OV) und bin wirklich zufrieden.
Nach dem ersten Trailer hatte ich aufgehört mich zu informieren, darum war ich mehr oder weniger unvorbereitet auf das was mich erwartete.

Optisch grandios, bei jeder zweiten Szene dachte ich mir "Hey, das würde ein fantastisches Poster abgeben!" und die Musik hat auch ihren Beitrag geleistet. Vor allem der Einsatz von Kirchenorgeln ist ungewohnt und erfrischend neu.
zB die Szene in der sie die Rotation des Shuttles anpassen müssen um das Schiff zu retten, GIGANTISCHE Szene. Dazu noch der tolle Effekt bei dem zuerst absolute Stille herrscht, als dann aber die Luft dazu kommt all die Alarme hörbar werden. In der Szene hat's mich wirklich in den Sitz gedrückt.

Auch mich hat der Film teilweise stark an 2001 erinnert, ohne allerdings ganz an dessen "rundheit" heranzukommen.
Gerade der Schluss wirkte irgendwie etwas banane. Ich möchte gerne gerne wissen wieviele Seiten Morsecode er gebraucht hat um ihr die Gleichung durchzugeben :ugly:

Was die Darsteller angeht hatte ich, da mir Matthew McConaughey (schrecklicher Name um ihn zu schreiben) spätestens seit seiner Oscarrede total unsympathisch ist, zuerst Bedenken, aber ein guter Schauspieler ist er halt doch. Auch Michael Caine war mal wieder super. Besonders in der einen Szene (wer den Film gesehen hat, dürfte wissen welche ich meine).
Die heimlichen Hauptdarsteller waren allerdings die Bots. Die Szene in der er zum ersten mal sein "Humor Lichtsignal" einsetzt war grandios, und FIES weil danach eine ewig lange absolut tonlose Szene folgt. Musste mir das Lachen ziemlich verkneifen xD

Alles in allem hat mir der Film sehr gefallen. Ich interessiere mich allgemein sehr für Raumfahrt und Astrophysik, da schlägt der Film genau in die richtige Kerbe.
Ich kann aber auch verstehen wenn man ihn NICHT mag. Er ist schon etwas speziell, und ich denke man muss sich damit beschäftigen wollen. Kann mir gut vorstellen dass die eine Hälfte der Zuschauer begeistert, und die andere enttäuscht werden wird. Ich habe auch schon einige negative Stimmen beim verlassen des Saales gehört.
 
A

AlecEmpire

Guest
Für mich war es ein Segen nicht mehr als das Poster von Interstellar gesehen zu haben.
Was daran ein Segen sein soll "nur" einen Trailer gesehen zu haben, der wenn man Pech hat ein Großteils des Inhalts spoilert, werde ich wohl nie verstehen.

Ich fand Interstellar auf gewissen Ebenen super, optisch natürlich, auch der Sound hat mir sehr gefallen (und dazu braucht es keine Ohrwürmer). Die Idee der Hintergrundgeschichte und die Umsetzung, alles auf Topniveau, wie nicht anders zu erwarten.

Allerdings gibt es auch ein paar Facetten die den Spass etwas trügen. Der Film ist und das war schon bei TDKR zu vernehmen, teilweise sehr zäh, weil er sich eine elend lange Zeit nicht mit der Hauptthematik beschäftigt, sondern mit dem Zwischenmenschlichen. Und hier setzt mein größter Kritikpunkt an, das war mir teilweise viel zu melodramatisch insiziniert. "Frodo geht nicht.... aber Biblo ich muss doch gehen....nein Frodo geht nicht... aber Bilbo ich kann doch nicht bleiben...... Frodo geht nicht.... blablabla...). Und dieses Melodrama zieht sich durch den ganzen Film. Das fand ich etwas schade, denn diesen klischeehaften Hollywood Humbug hat Nolan nicht nötig und in der Vergangenheit auch nicht nötig gehabt.
Teilweise etwas zu überambitioniert ist auch die Story, nicht nur einmal, dass ich bei den ganzen Erläuterungen den Faden verloren habe, auch wenn sich das große Ganze dann doch erschlossen hat.
Und nicht zuletzt das hier bereits zu genüge genannte Ende, hätte es auch nicht gebraucht.

Dagegen fand ich die Auflösung wunderbar äh... anders und typisch Nolan. Ab dem Zeitpunkt Moment hatte mich der Film dann in seinen Fängen. Wobei die
Andockszene mit Dr. Mann
schon sehr dramatisch war und ich ab diesem sehr späten Zeitpunkt das erste Mal das Gefühl hatte, wirklich im Film drin zu sein.

Insgesamt ein tolles Kinoerlebnis, das ich jedem Cineast empfehlen würde. Fällt aber gegenüber Nolans früheren Werken etwas zurück.
Ich bin gespannt ob er irgendwan mal wieder so ein Meisterwerk wie Inception oder TDK hinbekommt.

Inception 9 P.
TDK 8,5 P.
Memento 8 P.
TDKB 7,5 P.
Interstellar 7,5
TDKR 7 P.
 

Metroplex

Well-Known Member
Das mit Dr Mann solltest du vielleicht in Spoiler setzen, ich hatte jedenfalls keine Ahnung ob er noch lebt. In dem Moment als sie den Tank geöffnet haben, habe ich sogar erwartet dass sie darin eine halb verweste Leiche finden.

Wegen Trailer: Der erste zeigte nur Szenen auf der Erde, und am schluss kurz das Raumschiff. Man hat wirklich nicht viel von der Story erfahren.
 
A

AlecEmpire

Guest
Metroplex schrieb:
Wegen Trailer: Der erste zeigte nur Szenen auf der Erde, und am schluss kurz das Raumschiff. Man hat wirklich nicht viel von der Story erfahren.
Ok, dann war der Trailer harmlos, vorher wissen konnte man das aber nicht. :wink:
Für mich sind Trailer die Höllenbrut auf Erden. :biggrin:

Danke für den Hinweis, wollte es umschreiben, aber besser sind wohl Spoiler Marker.
 

Andi83

Well-Known Member
Also ich fand den Film streckenweise etwas langatmig....

In der BG-Kritik wird darauf hingewiesen, dass das Original-Script schon länger im Umlauf ist und es ein anderes Ende gibt.

Weiß jemand, wie das aussehen sollte?
 

NewLex

Well-Known Member
Dr. Akula schrieb:
TheGreatGonzo schrieb:
Einen Artikel über die Unterschiede zum Spielberg-Script findet man nun hier: http://www.slashfilm.com/interstellar-script-differences/

Da muss man nicht dazu sagen, dass da sicher einige Spoiler drin sind, oder? :biggrin:

Also wenn das tatsächlich die Spielberg Version gewesen wäre, hätte ich mir glaube ich nie wieder nen Spielberg Film angesehen....

Also ich finde Spielbergs Script gar nicht mal so schlecht. Vor allem das Ende hätte mir besser gefallen!
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Habe ihn gestern nun auch gesehen und möchte eigentlich gar nicht zu viel schreiben, aber ich hatte meinen Spaß, auch wenn der Film so seine Problemchen hat und ich vor allem den Mittelteil mit
dem Eisplaneten und Evil-Matt-Damon
in der Form für misslungen hielt, weil dem Film da für kurze Zeit so arg konventionelle Handlungsmuster aufgedrückt wurden, die wie ich finde nicht unbedingt zum Rest passen. Es ist auch der erste Nolan, bei dem ich doch recht teilnahmslos aus dem Kino ging und nicht wirklich wusste, wahrscheinlich immer noch nicht so ganz genau weiß, was ich davon halten soll. Selbst The Dark Knight Rises konnte mich im Kino mehr begeistern, auch wenn der in meiner Gunst seitdem um einiges abgefallen ist und ich ihn allgemein weit hinter Interstellar platzieren würde. Trotzdem, ist Interstellar inhaltlich wie visuell sehr ambitioniert, vielleicht Nolans schönster Film und um einiges angenehmer erzählt, als Nolans letzte Big-Budget-Spektakel und trotz weniger klar definierter Action mindestens genauso mitreisend wie Inception. Auch Hans Zimmers Musik ist viel angenehmer als in seinen anderen Kollaborationen mit Nolan und auch wenn die Musik nach wie vor alles andere überschattet ist es der minimalistische Stil in Verbindung mit den dröhnenden Orgeln weitaus interssanter und weniger aufdringlich, auch wenn man hier wohl eher Philip Glass zu danken hat, den Zimmer bis ins letzte Detail kopiert. Alles in allem: Durchaus gut, aber nicht Christopher Nolans Meisterwerk.

6,5-7/10

Hat ihn hier eigentlich irgendjemand als 70mm- oder IMAX-70mm-Projektion gesehen? Ist in Deutschland ja leider nicht so einfach.
 

Shins

Well-Known Member
Schön, dass es so viele unterschiedliche Meinungen zu dem Film gibt, ohne dass er ein totaler Spalter ist! So kann gut diskutiert werden :wink:

Ich sehe es lustigerweise ganz anders als du, Gonzo. Ab dem Moment, den du in deinem Spoiler beschreibst, hat der Film für mich endgültig gewonnen. Da hat Nolan seinen typischen Sogeffekt entfaltet, der bei ihm ja seit "Dark Knight" fast immer im letzten Drittel auftritt.

TheGreatGonzo schrieb:
Hat ihn hier eigentlich irgendjemand als 70mm- oder IMAX-70mm-Projektion gesehen? Ist in Deutschland ja leider nicht so einfach.
Leider nein.

War gestern zum zweiten Mal drin. Nochmal mitgerissen worden. Ich hau 9,5/10 raus.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Shins schrieb:
Ich sehe es lustigerweise ganz anders als du, Gonzo. Ab dem Moment, den du in deinem Spoiler beschreibst, hat der Film für mich endgültig gewonnen. Da hat Nolan seinen typischen Sogeffekt entfaltet, der bei ihm ja seit "Dark Knight" fast immer im letzten Drittel auftritt.
Das letzte Drittel fand ich dann auch wieder ziemlich gut, und der Plot mit
Damon (Ja, das ist ein Spoiler :biggrin: ) hatte dann ja immerhin die wirklich ganz großartige Andockszene.
Ab da fand ich den Film dann auch wieder viel besser, und auch wenn der Twist von Anfang an total offensichtlich ist, vielleicht auch nicht unbedingt viel Sinn macht und das Ende arg versöhnlich zurechtgebogen ist, möchte ich das eigentlich gar nicht negativ werten und finde es toll, wie mitreisend Nolan das inszeniert hat, und im Gegensatz zu sonst gabs auch die emotionale Resonanz, auch wenn ich glaube, dass Spielberg da noch viel, viel mehr hätte reißen können. Aber das sieht vielleicht auch nicht unbedingt jeder so, ich mochte ja auch Gefährten. :ugly:
 
A

AlecEmpire

Guest
Shins schrieb:
Ich sehe es lustigerweise ganz anders als du, Gonzo. Ab dem Moment, den du in deinem Spoiler beschreibst, hat der Film für mich endgültig gewonnen. Da hat Nolan seinen typischen Sogeffekt entfaltet, der bei ihm ja seit "Dark Knight" fast immer im letzten Drittel auftritt.
Ist würde euch Beiden zustimmen. Ich war ab dem Moment auch das erste Mal richtig drin im Film, andererseits sehe ich es aber auch so, dass dieser Abschnitt einem recht konventionellen Handlungsmuster entspricht der trotz der Sogwirkung von der Idee her recht langweilig, 08/15 daherkommt.
Und nein, ich habe mich nicht gefreut als Damon aufgetaucht ist - ganz im Gegenteil! :unsure:
 

Shins

Well-Known Member
TheGreatGonzo schrieb:
auch wenn der Twist von Anfang an total offensichtlich ist
Ohhhhh ja, da sagst du was. Ich habe ihn auch schon sehr früh durchschaut und bei der Zweitsichtung ist mir erst so richtig aufgefallen, wie viele Hinweise Nolan schon darauf gibt.

"Ich kann nicht mehr dein Geist sein"
"Mein Geist kommt mir so vertraut vor.
usw usw.

Und ja, ich verstehe absoult, was ihr mit konventionellem Erzählmuster in dieser Phase meint. Sehe ich auch so, aber es hat bei mir gewirkt:squint:

Gonzo: Ich glaube leider, dass Spielberg hier aber die Emotionen überstrapaziert hätte. So sehr ich Spielberg mag, hier bin ich mit Nolan zufriedener.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Shins schrieb:
Gonzo: Ich glaube leider, dass Spielberg hier aber die Emotionen überstrapaziert hätte. So sehr ich Spielberg mag, hier bin ich mit Nolan zufriedener.
Spielberg ist halt gerne mal so: "Heult endlich ihr Penner!!!", und John Williams ohrfeigt einen währendessen, aber da finde ich wiederum, dass das durchaus oft funktioniert. :biggrin: Aber wie gesagt, im Gegensatz zu seinen sonstigen Filmen ist Nolan die emotionale Komponente hier sehr gut gelungen.
 

Shins

Well-Known Member
TheGreatGonzo schrieb:
Spielberg ist halt gerne mal so: "Heult endlich ihr Penner!!!", und John Williams ohrfeigt einen währendessen, aber da finde ich wiederum, dass das durchaus oft funktioniert. :biggrin:
Haha, sehr geil beschrieben :biggrin: Ich mag diese Art von Spielberg ja auch, er kann es ja nunmal auch. Aber ich glaube, dass das Interstellar nicht so gut getan hätte.
 

Woodstock

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Empfinde ich Liebe für diesen Film die selbst Zeit und Raum überwinden würde?

Ich möchte eine Kritik schreiben oder etwas längeres. Ich weiß noch nicht....

Der Spoilerthread wird glühen. :ugly:


Und doch da war Kubrick drin.
 
M

McFlamel

Guest
Musste noch jemand bei dem Haupt Theme vom Score an die Erschaffung Dr.Manhattens denken?
 
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