Christopher Nolan's Interstellar ~ McConaughey [Kritik]

Woodstock

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Habe nicht mehr die Zeit etwas längeres zu Interstellar zu schreiben (Liest eh keiner mehr) und im Spoilerbereich ist auch schon das Meiste besprochen (Mist...), also lasse ich noch hier meine Meinung und meine Wertung ab.

Also Jay kann ich in seinen Kritikpunkten nicht ganz zustimmen. Kubrick ist eindeutig in den stillen Raumaufnahmen zu sehen. Allgemein hat der Film großartige Ideen für Szenen bewiesen. Regengeräusch, Eiswolken, die Berge usw. Der Soundtrack funktioniert fabelhaft für den Film, besonders durch sein wiederkennbares Theme. Die Schauspieler sind ebenfalls gut. Hauptsächlich aber Chastain, McConaughey in ihren Datenübertragungen. Der Film hatte für mich keine Längen, ganz im Gegenteil der Schnitt hat wunderbar Zeit gespart. Z.B. Die Fahrt mit dem Wagen in den Raketenstart übergehen zu lassen, hat wunderbar funktioniert.

Was mir nicht gefallen hat, waren die recht durchsichtigen und belanglosen Nebencharaktäre und ein großes Logikloch (Wasserplanet) aber das kann man im Spoilerbereich nachlesen.

Insgesamt geben ich 8/10 Cameos.
 

McKenzie

Unchained
Ich muss sagen, bei mir wächst der Film momentan eher. Irgendwie beschäftigt er mich immer noch, und ich hätte fast Lust ihn mir nochmal anzusehen. Ich hab auch ein bisschen darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen dass der hier ein Film ist, der einen entweder emotional abholt, oder eben nicht. In letzterem Fall kann man ihn zerlegen und auf Plotlöcher untersuchen, aber man analysiert damit unter Umständen am Thema vorbei. Science Fiction zeichnet sich doch u.a. dadurch aus, dass Ideen vermittelt werden, Metaphern usw., und das coole Drumherum dient eher um es noch zu verdeutlichen und ansprechend zu präsentieren, als dass man eine 100% funktionierende Wirklichkeit aufbaut. Und so funktioniert der Film für mich einfach, der Storyarc der Charaktere und ihrer Gefühle ist rund und bringt einen zum Nachdenken. Ich denke da z.B. an Snowpiercer - Der ist auch verdammt unrealistisch (fast doof von der Ausgangssituation her), wenn man es genau nimmt, aber dennoch ein sehr guter, knochentrockener Film mit Message und in sich stimmig. Ja, ich finde bei Interstellar den Anfang auf der Erde überhastet, das läuft nach dem Schema "Eh, ich fahr mal da rüber - Eey, cool das du vorbeischaust, wir brauchen einen Piloten, Lust? - Mkay.", aber sonst wär der Film wohl 4h lang geworden.

Mittlerweile hat übrigens auf meine Empfehlung hin meine ganze Familie Interstellar gesehen (inkl. Lebenspartnern der Schwestern immerhin 8 Leute im Alter von 12 bis 55), und alle waren ziemlich beeindruckt. Ich bin von der sehr positiven Resonanz sogar ein bisschen überrascht, ich war nicht ganz sicher ob die ähnlich empfinden würden, aber selbst meine jüngsten Geschwister schrieben mich nachher auf Facebook an, wie ich bitte hatte glauben können der Film sei ihnen womöglich zu philosophisch und "erwachsen" :squint:
 

Woodstock

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Interstellar hat mich mindestens vier Tage nach dem Kinobesuch noch beschäftigt. Das hat in letzter Zeit nur Snowpiercer geschafft. Stimmt. Danke Kenzie das du mich darauf aufmerksam gemacht hast.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
TheGreatGonzo schrieb:
McKenzie schrieb:
Ist auf der Dark Knight - BD ja auch so - Meiste Zeit 2.35:1, und dann switcht es immer wieder zu Vollbild auf dem 16:9-Bildschirm. Bei Interstellar war die Leinwand groß genug dass man es nicht immer bewusst mitbekam, aber es ist dennoch überflüssig und reisst einen ein bisschen aus dem Film
Von der Blu-ray weiß ich das, ist auch bei TDKR so, aber im Kino ist mir das wirklich kein bisschen aufgefallen und ich saß ganz hinten und hatte die ganze Leinwand im Blick. Spricht dann, zumindest in meinem Fall, auch irgendwo für den Film.
Noermel schrieb:
Aber auch Hans Zimmer hat gezeigt das er eben doch den Top 5 der besten Filmmusiker aller Zeiten gehört
Nie im Leben! Nichtmal in seiner und folgenden Generationen, wenn er auch ohne Frage der Populärste ist.

Wie sähe denn jeweils eure Top 5 aus?
Würde mich interessieren. :smile:
 

Schneebauer

Targaryen
Herbst schrieb:
Woodstock schrieb:
Habe nicht mehr die Zeit etwas längeres zu Interstellar zu schreiben (Liert eh keiner mehr)

Ich liere es sehr wohl noch :smile:

Ich auch! Aber erst nach der 2. Sichtung. Ob das nochmal Kino oder BR wird, mal sehen. :sad:


@Neo, auch wenn OT:

Vielleicht ohne Reihenfolge:

Desplat, Williams, Morricone, Elfman, Zimmer, Newman, Howard, (Reznor).

Sehe Zimmer schon als eine der Größen am Filmkomponisten Himmel. :top:

e2: Ne Seite davor, stehen auch auch schon ein Paar (Top)listen dazu. :wink:
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
TheGreatGonzo schrieb:
Wenn ich aus den 5 "Besten", 5 bunt gemischte Favoriten machen darf, dann würde ich Bernard Herrmann, John Williams, Danny Elfman, John Carpenter und, als aktuellster, Michael Giacchino sagen.
:whistling: :squint:

Wie gesagt, persönliche Favoriten, da ich, wie bei so ziemlich allem anderen auch, denke, dass man "Die besten aller Zeiten (o.Ä.)" nicht wirklich definieren kann.
 

Constance

Well-Known Member
TheGreatGonzo schrieb:
TheGreatGonzo schrieb:
Wenn ich aus den 5 "Besten", 5 bunt gemischte Favoriten machen darf, dann würde ich Bernard Herrmann, John Williams, Danny Elfman, John Carpenter und, als aktuellster, Michael Giacchino sagen.
:whistling: :squint:

Wie gesagt, persönliche Favoriten, da ich, wie bei so ziemlich allem anderen auch, denke, dass man "Die besten aller Zeiten (o.Ä.)" nicht wirklich definieren kann.
Clint Mansell ist in meinen Augen die Nummer 1 :>
 

Noermel

Well-Known Member
TheGreatGonzo schrieb:
TheGreatGonzo schrieb:
Wenn ich aus den 5 "Besten", 5 bunt gemischte Favoriten machen darf, dann würde ich Bernard Herrmann, John Williams, Danny Elfman, John Carpenter und, als aktuellster, Michael Giacchino sagen.
:whistling: :squint:

Wie gesagt, persönliche Favoriten, da ich, wie bei so ziemlich allem anderen auch, denke, dass man "Die besten aller Zeiten (o.Ä.)" nicht wirklich definieren kann.

Also John Williams zu toppen ist schon mehr als schwer :attention:
Star Wars , Indy , Superman , Jaws...... enough said

Constance schrieb:
TheGreatGonzo schrieb:
TheGreatGonzo schrieb:
Wenn ich aus den 5 "Besten", 5 bunt gemischte Favoriten machen darf, dann würde ich Bernard Herrmann, John Williams, Danny Elfman, John Carpenter und, als aktuellster, Michael Giacchino sagen.
:whistling: :squint:

Wie gesagt, persönliche Favoriten, da ich, wie bei so ziemlich allem anderen auch, denke, dass man "Die besten aller Zeiten (o.Ä.)" nicht wirklich definieren kann.
Clint Mansell ist in meinen Augen die Nummer 1 :>


Ja Moon ist echt gut von ihm :squint:
und Requime for a dream :wacko:
 

McKenzie

Unchained
Bin nochmal rein, wieder IMAX :biggrin: Und muss sagen, der Film besteht auch beim 2. Mal mit Bravour. Erhöhe noch einen halben Punkt auf

9/10

Und dieser Soundtrack... :rolleyes:
 

dmkoo

New Member
Hatte mir bischen mehr Sci-Fi und weniger Hokuspokus erwünscht... Und der Grund für die ganze Raumfahrtaktion wirkt auch ziemlich weit hergeholt und merkwürdig... Naja...
 

Revolvermann

Well-Known Member
McFlamel schrieb:
Dazu mal ein paar Worte.
1. Die Geschichte mit dem Bücherregal,Gravitation, Murphy usw. nenne sie im Clip ein Paradoxon. Das ist nicht ganz richtig. Es widerspricht sich nichts daran. Es ist eher so das das eine das andere benötigt. Wenn man will ist es höchstens ein metaphysische Paradoxon.
2.Die " Erbauer" des Tesseract kann man nicht unbedingt als "Menschen aus der Zukunft" bezeichnen. Es sind vierdimensionale Wesen. Sie kommen nicht aus der Zukunft sondern auch aus der Vergangenheit und zu sonst jeder Zeit. Sie haben sich aus Menschen entwickelt aber Zeit hat für sie keine Bedeutung mehr. Der Tesseract ist nur dazu da einem dreisimensionalen Wesen Zugang zu verschiedenen Zeitebenen zu ermöglichen. Sie werden deshalb im Film auch niemals als "Menschen aus der Zukunft" bezeichnet.
3. Ja, Dr. Mann wird im Film oft als super Wissenschaftler bezeichnet. Wissenschaftler, nicht Astronaut.
4. Bei der Vorstellung das Zimmer beim Score über seiner Orgel einschläft musste ich lachen :squint: . Allerdings ist es auch ganz egal. Es wirkt. Es wirkt besser als so macher Score der letzten Jahre. Und was will man sonst? Ein eingängiges Theme? Wäre völlig unpassend. Es muss nur funktionieren.
5. Ebenso funktionieren die Charaktere und ihre Emotionen. Das ständige Erwähnen der einzelnen Antriebe ist wahrlich etwas nervernd, trägt aber dazu bei das die Leute mich als Zuschauer mehr interessieren als es Sandra Bullock in "Gravity" jemals tat und sicher ist das kein einzigartiges Nolan Markenzeichen.

Aber damit sind die Screen Junkies Leute im heutigen Internet in bester Gesellschaft, wo "einen Film verstehen" gleichgesetzt wird mit "dem Plot folgen können".
 

Beckham23

Well-Known Member
Film
Interstellar ist einer der Filme, die mir selbst im Trailer nicht verraten haben, womit man im Film zu rechnen hat. Ok, die Erde steht wieder mal am Abgrund und eine Weltraummission wird gestartet, aber worauf das ganze dann hinauslaufen wird, war im Vorfeld nicht ersichtlich. Ganze 170 min Laufzeit hat der Film zu bieten, was auf einen großen Handlungsbogen schließen lässt. Nach dem Filmschauen würde ich diesen als eine Mischung aus Familiendrama und SciFi Elementen titulieren. Ganze 45 min nimmt sich Interstellar Zeit, um die Charaktere einzuführen und auf das Ziel der Mission hinzuarbeiten. All das hätte man um ein vielfaches kürzen können und die Einführung (zur Lage der Erde) auch gut in Zeitrafferaufnahmen dem Zuschauer erklären können. Auch die Geschichte um die Familie Cooper zieht sich ganz schön und erreicht ihren Höhepunkt in der ein oder anderen (unnötigen) "Tränendrüsenszene"...

Ist das überstanden, geht plötzlich alles ganz schnell. Von der ein auf die andere Szene sitzt Cooper im Raumschiff und fliegt mit seiner Crew durch die Atmosphäre ins Weltall. Während sich der Anfang ganz schön zieht, wird hierbei einfach mal die ganze Vorbereitung auf die Mission weggelassen, hmmm... Danach trumpfen aber all die ganzen Weltallszenen mit tollen Bildeinstellungen und Kamerafahrten auf. Vorbildlich dabei ist auch die Soundunterstützung, die mit sphärischen Klängen 1A die ruhige Weltallatmosphäre unterstützt. Auch die surrealen Bildkompositionen der Planetenbesuche und des Schwarzen Loches stechen äußerst positiv heraus. Zudem ist die Einbindung der Zeitdilatation in die Handlung, ein fantastisches Element und zeigt dabei auf, welche faszinierenden Vorgänge im Weltall vor sich gehen. C. Nolan hat sich für die Umsetzung der wissenschaftlichen Elemente von dem Astrophysiker Kip Thorne beraten lassen. So dürften viele im Film gezeigten Vorkommnisse auf dem Stand der heute bekannten Astrophysik beruhen. Trotzdem kommen ein paar Szenen vor, bei denen man sich (wohl) die filmische Freiheit gegönnt hat:
Die Menschheit ist im Stande Sonden durch ein Wurmloch zu schicken, die Daten von der anderen Seite zur Erde funken. Zudem bauen sie Raumschiffe, die den Übergang durch ein Wurmloch standhalten. Anderseits scheint es aber nicht möglich zu sein, direkt vor Ort aus dem Raumschiff heraus einen Planeten zu scannen, wobei man gleichzeitig hätte feststellen können, daß riesige Wellen auf dem (ersten besuchten) Planeten ihr Unwesen treiben. Zudem verstehe ich nicht den Sinn einen Planeten kolonisieren zu wollen, der nahe an einem Schwarzen Loch liegt. Und warum Romilly 23 Jahre im Weltall auf Cooper und Brand wartet, statt allein weiter zu den nächsten Planeten zu fliegen, ist auch ein kleines Rätsel. Auch wenn auf dem Planeten nur Stunden vergehen, müsste doch Romilly (der hingegen Jahre wartet) im Weltall etwas stutzig werden und sich fragen, ob sie es überhaupt zum Raumschiff zurückschaffen.

Trotzdem präsentiert sich der Flug durchs weite All als äußerst spannend, denn irgendwie will man doch wissen, was auf den Planeten so vor sich geht. Leider gerät das Ende dann genauso abrupt, wie der Einstieg in die Weltraummission zu Beginn des Films.
Auch geht, für mein Empfinden, aus den gezeigten Endszenen nicht wirklich hervor, was die Menschen auf der Erde nun neu aufgebaut haben. Scheinbar wohnen nun alle in Stationen im Weltraum. Auch wie Cooper es auf die Station geschafft hat, ist mir unklar.

Interstellar bietet ungeheures Unterhaltungspotenzial und sticht durch seine fantastischen Weltallszenen positiv hervor. Unterstreicht dies zusätzlich noch mit einem hervorragendem Soundtrack, langweilt auf der anderen Seite durch eine zu überspitze Familiendramatik, die hart an der Grenze zum Kitsch entlangstreift. Das Gesamtergebnis ist dennoch sehenswert, auch wenn der Film einige (familiäre) Handlungsepisoden hätte kürzen können, um anderen ein bißchen mehr "Erläuterungszeit" zuzugestehen.
Film - 85%
 

sh1ggy

ehemals niGGo
Revolvermann schrieb:
1. Die Geschichte mit dem Bücherregal,Gravitation, Murphy usw. nenne sie im Clip ein Paradoxon. Das ist nicht ganz richtig. Es widerspricht sich nichts daran. Es ist eher so das das eine das andere benötigt. Wenn man will ist es höchstens ein metaphysische Paradoxon.

Es ist meiner Meinung nach zwar nicht paradox, aber so richtig Sinn ergibt's trotzdem nicht. McConaughey hat keine wirkliche Motivation, das zu tun, was er tut, wenn er da am Bücherregal steht. Es wurde wenn ich mich recht entsinne irgendwie so inszeniert, als wären es spontane Ideen von ihm, dabei müsste ihm doch sofort klar sein, dass er sich die Infos selbst geschickt hat. Auch die Aktion mit "STAY" ist irgendwie witzlos, weil er ja weiß, dass Murphy "STAY" gelesen hat und es ihn trotzdem nicht davon abgehalten hat, zu gehen. Warum schickt er sich überhaupt die Koordinaten zur Militärbasis per Gravitation, wenn er doch gar nicht will, dass er geht? Dazu sei aber eben nochmal angemerkt, dass ich den Film seit seiner Kinovorstellung nicht mehr gesehen habe, also wurden diese Fragen vielleicht sinnvoll erklärt.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ich habe den Film auch nur ein einziges Mal im Kino gesehen.
Es werden nur einfach viele Sachen in dem Trailer kommentiert über die sich nur halb Gedanken gemacht wurde. Ich mag Screen Junkies eigentlich sehr und natürlich ist es in erster Linie Comedy. So langsam scheinen sie aber auf den "wir machen youtube Videos darüber wie unlogisch dieser und jener Film ist"-Zug aufzuspringen.
Dabei scheinen viele Leute, vor allem wenn man so im Netz surft, viele Aspekte eines Films einfach außer Acht zu lassen. Da werden Sachen wie Charakterenwicklung, einzigartige Einsichten, Detailverliebtheit oder die schiere Vielfalt an Fantasie sowie zahlose filmische Aspekte gar nicht mehr wahrgenommen. Hauptsache "Guck mal! Ich kann dem Plot folgen! Und "dieses" und "jenes" ist echt voll "stupid" ey!"
Ich sage ja gar nicht das der Film frei von Fehlern ist und die "Du findest den Film schlecht? Dann hast du ihn nicht verstanden!"-Leute sind genauso schlimm. Nur ist doch genau das mal eben kein Vertreter der seelenlosen CGI-Hirn-aus-Spektakel-an-Fraktion und trotzdem wird sich endlos beklagt. Das betrifft jetzt weniger den "Honest Trailer" sondern vielmehr eine wachsende Masse an Filmkonsumenten.
Da entwickelt sich eine Kultur die diese Erzählkunst gar nicht mehr zu schätzen weiß. Sie klopfen Filme nur noch nach Fakten ab.

Ich finde Mark Cousins stellt in "The Story of Film" sehr treffend fest:

"Film ist nicht nur ein Fenster durch das man Figuren und Geschichten sieht - Es ist eine eigene Sprache und eine eigene Denkweise im Bezug auf Raum, Farbe, Form und vor allem Zeit."
 
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