Der Herr der Ringe - Der Hobbit #1: Eine unerwartete Reise [Kritik]

McKenzie

Unchained
Ja, vom Prinzip her ist sien Argument eh sinnvoll. Aber Film ist eben, anders als Nachrichten, eine Kunstform und muss daher nicht so zwingend "lebensnah" aussehen mMn. Und ich finde es z.B. auch grässlich, wie die Filme auf vielen Flachbildschirmen aussehen, die eine 100Hz oder 200Hz - Technologie verwenden. Und dann ist da noch das Genre eine Sache. Bei Matrix etwa oder abgdrehten Cyber-Filmen mag das sogar stimmig sein, aber Herr der Ringe / Hobbit ist eine raue Welt, da gibt es Rost & Rüstungen :smile: Und da passt so ein schmierig-glattes Bilderlebnis wieder nicht wirklich hinein.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Original von McKenzie
[...]
Und ich finde es z.B. auch grässlich, wie die Filme auf vielen Flachbildschirmen aussehen, die eine 100Hz oder 200Hz - Technologie verwenden.
[...]

Das Problem hatte ich zu Beginn auch, aber mittlerweile registriere ich es einfach nicht mehr und es stört mich nicht, im Gegenteil. Wie gesagt, ist viel Gewöhnungssache und wer in den Film geht und die ganze Zeit im Hinterkopf hat, dass das ja nicht gut aussehen wird, dürfte nicht glücklich werden. Finde es grundsätzlich angemessen und halt ein weiterer logischer Schritt, egal ob SciFi oder Fantasy. Dadurch geht ja der Look von "Rost & Rüstungen" nicht verloren, sondern wird einfach noch greifbarer und authentischer. Für mich definitiv kein Nachteil, verstehe aber prinzipiell was dich daran stört.

Es gibt ja auch solche, den das Gegriesel von richtigem Filmmaterial fehlt, auch so eine Sache, die ich grundsätzlich nachvollziehen kann, ich aber weder teile, noch ist es etwas, was mich auch nur ansatzweise stört, wenn der Film gut ist.
 

Dr.Faustus

Well-Known Member
Also mich hat diese hohe frequenzahl auch bei flachbildschirmen ect gestört und auch das mit der bildzahl.
Aber als ich im letzten sommer ein Spiel der WM auf nem riesigen Flachbildschirm und 200Hz und in HD gesehen hab waren alles was mich störte weg.:squint:

Und ich bin dem nicht abgeneigt. Es ist ein experiment.
lässt sich das filmmaterial zur noch auch von 48 auf 24 runterrechnen?
 

McKenzie

Unchained
@Mestizo
Ja, da kommen wir eh ca. auf einen Nenner. Aber jetzt wo dus erwähnst, ja, mir gefällt die Filmkörnung auch besser als digitales Rauschen:squint:

@Faustus
Wie du sagst, bei Sport ist das sicher ein großes Plus. Aber das ist eben dokumentarisches Material.
Zum Runterrechnen, theoretisch gehts schon. Vom Shutter her bin ich nicht sicher...sie werden bei 50(48)p wohl auch einen Shutter von 50 nehmen. Bei 24p wären es eben 24. Aber ich hab gehört, dass man für einen filmischeren Look besser auch bei 24p einen 50er-Shutter nimmt...insofern wärs egal, denk ich. EDIT: Nicht ganz. Weil die Unschärfe durch den höheren Shutter geringer ist, und wenn man da quasi jedes 2. Bild wegwirft, sind sie trotzdem "cleaner" als bei einem 24er Shutter.
Müsste man aber dann den ganzen Film in Final Cut oder Premiere laden und neu rausrechnen oder so was, weil das Studio wird das ja nicht machen, wenn sie den neuen Look forcieren/etablieren wollen... :biggrin:
 
R

RickDeckard

Guest
Jede Digitalkamera hat gegenüber dem eigentlichen "Film" den Nachteil "zu perfekt" zu sein, was allerdings weniger mit der Framerate als mit anderen - ziemlich subtileren Dingen zusammenhängt.

Man muss sich mal kurz klar machen, das es eine HOHE KUNST ist mit einer herkömmlichen Videokamera (vom Consumermodell bis zur Proficam) einen FILMLOOK hinzubekommen. Darüber wurden Bücher geschrieben !

Angefangen vom 24 fpm über das Filmkorn bis zum Format und den typischen Farben der verschiedenen analogen Filmmaterialien.

Es gibt Menschen die mit digitalem Equipment einen riesen Aufwand betreiben um diesen Filmlook künstlich hinzubekommen !

Man kann das jetzt pro und contra sehen. Klar spielen da gewisse "nostalgische" Elemente eine Rolle. Weil Digitalkameras von natur aus nicht den Filmlook schaffen, wirken die Ergebnisse (unsere bisherige Filmerfahrung vorausgesetzt) nicht wie Kino. Was nicht heissen muss, dass die Kino-Qualität auf immer und ewig auf der Stelle treten muss.

Das Auge und unser Empfinden ist durchaus in der Lage neue Eindrücke nach einer Zeit zu akzeptieren und als normal einzustufen.
Man kann das am Schnitt-Tempo aktueller Filme im Vergleich zu älteren Werken gut beobachten.
Aber das bedeutet für mich, dass man - wenn man sich an den neuen Style erst einmal gewöhnt hat - plötzlich ein Problem mit den älteren Filmen bekommen könnte ... man muss sich also die Frage stellen, brauche ich Fortschritt um jeden Preis, oder versuche ich ein gewisses Feeling zu erhalten ?
Mal ein Gegenmodell zu allen die jetzt sagen "lass den Fortschritt fortschreiten" : Das Kino welches wir kennen beruht auf zwei wichtigen Faktoren :

- Sehgewohnheiten / Seherfahrungen
- Veränderungen / Innovationen

letzteres ist jedem nachvollziehbar. Man kann Filme beim Betrachten fast schon Dekadentechnisch zuordnen, da es immer wieder Veränderungen des Filmemachens gab - besonders auf der technischen Ebene.
Aber auch bewusste Gegenmaßnahmen wurden als Innovation akzeptiert (siehe Sergio Leone).
Der erstere Faktor wird aber oft unterbewertet. Warum verstehe ich eigentlich dass ich bei einem "harten Schnitt" immer noch im selben Raum bin ? Warum verstehe ich Reaction Shots ohne deren Hintergrund zu kennen ? Warum kann Ton und Bild unterschiedliches Zeigen ohne dass ich dabei verwirrt bin ?
Das Kino dass wir heute kennen hat sich über mehrere Jahrzehnte in einer Art Evolution zu dem entwickelt was es ist. Wir akzeptieren Sehgewohnheiten, die nicht der menschlichen entsprechen, weil es einfach irgendwann funktioniert hat und akzeptiert wurde.
Das bedeutet, dass es ungemein wichtig ist, auf Techniken zurückzugreifen die sich bewährt haben und uns das Gefühl geben in einer gewohnten Umgebung zu sein. Jede Ausnahme davon finden wir manchmal interessant und innovativ (hier sind wir wieder beim zweiten Faktor) - aber nicht jedes Filmexperiment hatte die selbe erfolgreiche Wirkung in der Filmevolution...
So wird sich zeigen ob das neue Geschwindigkeitsformat uns gefällt oder abstößt.
Und wenn wir es akzeptieren (unter anderem weil wir durch Sportübertragungen auf Plasmabildschirmen bereits daran gewöhnt sind) dann hat es funktioniert. Wenn aber jemand im Kino in einem Kinofilm sein will und nicht das Gefühl haben will in der Kneipe um der Ecke eine Sportübertragung auf einem Großbildschirm zu sehen, dann funktioniert es für denjenigen halt nicht. Die Masse entscheidet dann ob es sich so entwickeln wird.
Dass ein Film wie der Hobbit - der sowieso viele Leute ins Kino locken wird - dazu geeignet ist sei dahingestellt.
Ich hoffe dass es tatsächlich ein Vorteil sein wird, und auch, dass ich mir trotzdem noch ältere Filme ansehen kann, ohne zu sagen "was ist das denn ? nur 24 fps ???"...
Sollte es allerdings nach hinten losgehen, könnten wir uns damit trösten, dass man einen 48 fps Film jederzeit auf 24 fps herunterrechnen kann, was umgekehrt natürlich nicht geht.
Sollen sie doch drehen wie sie wollen...

Amen
 

McKenzie

Unchained
Schön gesagt :super: Philosophie und Technik gleichzeitig kompetent abgehandelt.
Nur zu den Digitalkameras noch ein Wort. Da spielen tatsächlich viele Sachen eine Rolle, weit vorn sind da die Sensorgröße und die Optik.
Und das ist der Grund, warum die digitalen DSLR's wie die Canon 7D und 5D (Sensor in 35mm-Filmgröße bzw. Kleinbildformat) einen Kinolook hinbekommen, wo die normalen digitalen Kameras nicht mithalten können. Das betrifft jedoch rein das Bild. Aber wenn man mit der 7D mit 50p aufnimmt, schaut das genauso glatt und un-Kinomäßig aus, bloß eben in einer schöneren Optik. Also wenn man ein Standbild rausrechnet, sieht das feinstens aus, nur bei der Bewegung liegt hier das Problem. :smile:

EDIT: Und die Ironie an der Sache, die 5D haben sie extra noch mit einem 24p-Aufnahmemodus nachgerüstet für den Kinolook :omg:
EDIT 2: Sorry, ist jetzt Offtopic, aber ich muss da an Planet Terror denken. Ein Film, der digital von einem Pionier des digitalen Films als eine Hommage an den alten analogen Film in eben diesem Look gedreht wurde.
 
R

RickDeckard

Guest
genau das meinte ich - die High End Digital Kameras gehen ja schon seit ein paar Jahren in Richtung Kinolook - und das nicht ohne Grund.

Mal abwarten ob ein veränderter Kinolook sich dann trotzdem durchsetzen kann und die "Sehgewohnheiten" sich am Ende wirklich ändern können.

Ich glaube aber persönlich, dass das noch etwas dauern wird.
 

McKenzie

Unchained
So gesehn...werden in 10 bis 20 Jahren die Consumer- u. semiprofessionellen Digitalkameras alle richtig geilen Kinolook mit 24p und toller Tiefenunschärfe haben, während wir im Kino glatte 48 oder 60fps sehen werden :omg: Verkehrte Welt.
 
B

batgadget

Guest
Hab eigentlich mit LOTR sehr wenig am Hut, aber das Set Video fand ich doch iwie, herzlich :smile:

Hatte er sowas nicht auch bei LOTR gemacht? und die auch immer hochgeladen?
 

McKenzie

Unchained
Bei LOTR weiß ich nicht genau, was da schon vorher veröffentlich wurde, aber bei King Kong gab es die Produktionstagebücher, die fast interessanter waren als dann die echten DVD-Extras :super:
 

gimli

Elbenfreund
News

Peter Jackson hat in seinem letzten Facebook-Eintrag bestätigt, dass Ian Holm erneut den alten Bilbo verkörpern wird. Außerdem hat er bestätigt, dass die letzten Zeilen aus dem ersten Video-Blog bereits von Martin Freeman eingesprochen wurden.

One comment that came up from the recent video blog was the Bilbo voice at the end”many of you assumed it was Sir Ian Holm. Whilst Ian will be returning as the older Bilbo Baggins in The Hobbit, that recording was actually Martin Freeman's voice, taken from a script read through we recorded when the cast first arrived. I have to admit, I wasn't sure who it was when I first heard it, either. Cheers, Peter J
 

gimli

Elbenfreund
News

Der Darsteller des Fili muss ersetzt werden, da der dafür vorgesehene Darsteller Rob Kazinsky aus persönlichen Gründen das Set verlassen musste. Peter Jackson meinte in seinem neuesten Facebook-Eintrag allerdings, dass es die Arbeit am Hobbit nicht weiter beeinträchtigen würde, da man im Moment Szenen von Bilbo ohne die Zwerge dreht und man somit Zeit hätte, einen Ersatz zu finden. Außerdem müssten die meisten Szenen mit Fili eh erst noch gedreht werden.

Klick
 

McKenzie

Unchained
:sad: Ach mist, der Film scheint immer noch von Problemen verfolgt!
Hoffentlich ist der "persönliche Grund" nicht allzu schlimm...ist aber doch zu befürchten, sonst müsste er ja nicht weg :-(
 

skyjaker

Well-Known Member
Original von Dr.Faustus
Original von YoClub
gibts irgendwo testmaterial, wie die unterschiedlichen frame raten aussehen?

guck mal hier: Klick mich!


Also 60 fps sehen extrem geil aus. Damit sieht Phantasie zum ersten Mal realistisch aus. Eigentlich wollte ich den Hobbit gar nicht ansehen, weil ich schon die HdR-Filme schlecht fand (sry@Fans), aber bei dieser neuen Technik würde ich auf jeden Fall mal reinschauen.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Du glaubst doch nicht wirklich, dass dir derr Film nur auf Grund der Technik besser gefallen wird, oder? Es ändert sich doch nichts an Handlung, Stil oder Aufbau, nur weil man nun auf 60fps zugreift.
 

skyjaker

Well-Known Member
Original von Mestizo
Du glaubst doch nicht wirklich, dass dir derr Film nur auf Grund der Technik besser gefallen wird, oder? Es ändert sich doch nichts an Handlung, Stil oder Aufbau, nur weil man nun auf 60fps zugreift.

Ich hab nicht gesagt, das mir der Film gefallen wird. Nur werde ich wegen der Technik mal reinschauen. Ohne diese würde ich den Film komplett meiden.
 
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