Gravity ~ Cuaron, Clooney (sci-fi) [Kritik]

squizo

Zillion Dollar Sadist
Klasse Film! Technisch ein Meisterwerk. Einzig das es
immer und immer dümmer läuft
war schon manchmal etwas zu viel. Am Ende
Im Wasser musste das Kino lachen, weil alle dachten sie bleibt jetzt in den Pflanzen hängen

9/10 für Sandra Bullucks Figur :ugly:
 

xyla

New Member
Mh, ich schlag offenbar ein wenig aus der Reihe - Enttäuschung auf hohem Niveau:

Gestern Abend gegeben und der Film ist zu 2001, was Prometheus zu Alien war. In erster Linie vor allem falsch beworben. Der Vergleich zu 2001 hat dem Film nicht geholfen. Das hier ist kein Space-Drama, das hauptsächlich wirken will, sondern vor allem ein Action Film mit allen Stärken und Schwächen, die das Genre zu bieten hat.
Die Technik war toll (Es gab leichtes Ghosting - war aber vermutlich das Kino und hier wären 48 FPS angebracht gewesen!) und der Anfang war wirklich genial - die langen Schwenks, ewig kein Schnitt, tolle Einstellungen! Leider wars das dann auch für mich. Der Soundtrack war viel zu offensiv für den Film und die Story und die Logikfehler sind mir etwas zu sehr ins Auge gesprungen. George Clooney hat George Clooney im Weltall gespielt, emotional etwas zu sehr von den Geschehnissen entfernt, aber immer nen charmanten Spruch auf den Lippen. Sandra Bullock hat mich nicht gestört, aber auch nicht erreicht. Die Katastrophe, die die Geschehnisse anstößt hätte einmal gereicht. Mehrmal macht das so keinen Sinn und hat auch dem Film nicht gut getan. Der Film wäre mit leichten Modifikationen ein fantastisches Drama gewesen, denn sowohl die Stimmung und die Isolation als auch die Problemlösung an sich hätten den Film locker getragen - das Problem wäre auch ohne den Actionhammer schwierig genug gewesen. Was hier allerdings kam, war so einfach zu viel. Viel zu viel. Stimmung kam nur selten auf und wurde meist schnell wieder mit der nächsten Actionszene zerstört.

Während der Film die Schwerelosigkeit fantastisch rüber bringt ist die restliche Atmosphäre beim Eintritt ins Drehbuch leider verglüht.

3/5. Wird aber mit der richtigen Erwartungshaltung nochmal geguckt. Auf ner 10er Skala irgendwo zwischen 6 und 7/10.
 

Joel.Barish

dank AF
Aber so dominant waren die Vergleiche zu "2001" doch gar nicht. Die kamen doch zumeist aus Kritiken oder aus Interviews, in denen allgemein darüber gesprochen wurde, wie der Weltraum bisher im Kino dargestellt ist, dass "2001" in dem Bereich ein Meilenstein war. Ganz davon ab würde ich auch "2001" nicht als Space-Drama bezeichnen. Gerade wenn man sich die Trailer zu "Gravity" anschaut, sind die doch ziemlich zutreffend, was den letztendlichen Film betrifft. Es ist eher achterbahn-artiger Katastrophen-Actionfilm, doch das wäre den meisten Zuschauern deutlich egaler, würden wir Bullocks Figur nicht wirklich kennen lernen oder sie zumindest so sympathisch und lebendig finden, dass wir ihr Überleben wollen. Und das gelingt einerseits durch Bullock als Person, durch ihre kluge Darbietung und einiger emotionalen Handlungs- und Dialogdetails, die vielleicht offensichtlich und etwas zu direkt erscheinen, die aber für diesen Film genau richtig sind.
Denn in der Tat, ein Vergleich mit "2001" auf der Inhaltsebene tut dem Film nicht gut, aber spätestens als der erste Trailer erschien, solle doch etwas klarer sein, dass dies keine spirituelle Philosophie-Sci-Fi würde. Das hätte man sich vielleicht gerne gewünscht, aber ist es nicht blöd, von einem Film Dinge zu verlangen, die der Film überhaupt nicht liefern wollte?
 

Cartman

Well-Known Member
Der erste 3D Film seit Ice-Age 4 von dem ich im Kino mal wieder richtig angetan war.
Tolle Technik und toller Film, der aber hauptsächlich im Kino und dort in 3D funktionieren dürfte. Kann gut nachvollziehen, dass Cameron den Film toll fand.

Den werde ich mir im Kino bestimmt noch mal reinziehen! :top:
 

xyla

New Member
Hm, falsch beworben ist wohl die falsche Aussage. Ich hab in den Kritiken die ich im Vorfeld (flüchtig, um spoiler zu vermeiden) gelesen habe, immer wieder Vergleiche zu 2001 gesehen. Zumindest was die Darstellung des Weltraums angeht. Dazu kommt, dass ich nach dem ersten Trailer nichts mehr zu dem Film geguckt habe - klar, der zeigt ne Menge Action, aber irgendwie bin ich davon ausgegangen, dass er hauptsächlich die anfängliche Katastrophe zeigt. Ähnlich wie bei Moon - da zeigte der Trailer auch Action (deutlich weniger, klar), war aber auch kein Action-Film.
Mir war auch klar, dass der Film nicht spirituell wird, aber irgendwie hab ich mich durch die 2001 Nennung in die Erwartung drängen lassen, dass es ruhiger wird, als es letztendlich war. Vom Tempo her vllt etwas langsamer als Children of Men, der ja auch großartige Actionszenen hatte, aber wenige und mit deutlich besseren Charakteren gespickt war. Leider habe ich wohl von vorne bis hinten die verfügbaren Infos falsch zusammen gesetzt.

Wie gesagt, ich werde ihn mit der richtigen Erwartungshaltung nochmal gucken und denke auch, dass er mir dann besser gefällt. Hoffentlich der umgekehrte Prometheus, der mir mit jedem Mal gucken schlechter gefallen hat.
 
A

AlecEmpire

Guest
Meine Erwartungshaltung war genau anders herum. Da treiben zwei Leute hilflos im Weltall herum, was soll das schon für einen abendfüllenden Kinfiolm geben?? Wahrscheinlich Langeweile pur, und dann noch Clooney und Bullock, Hollywood Kitsch und Oberflächlichkeit bis zum umfallen. Letztlich haben mich die positiven Vorabkritiken in den Film gezogen und weil Sc-Fi natürlich fast immer geht.
 

Puni

Well-Known Member
squizo schrieb:
Klasse Film! Technisch ein Meisterwerk. Einzig das es
immer und immer dümmer läuft
war schon manchmal etwas zu viel. Am Ende
Im Wasser musste das Kino lachen, weil alle dachten sie bleibt jetzt in den Pflanzen hängen

9/10 für Sandra Bullucks Figur :ugly:

Wir haben uns eher vorgestellt,

dass sie am Ende nicht auf der Erde landet, sondern von Aliens begrüßt wird. :ugly:
 

Woodstock

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Ich enthalte mich einer offiziellen Kritik, da ich Joel sowieso nur zustimmen könnte. Gravity ist ein Science-Fiction Meisterwerk das seinesgleichen sucht. Auf jeder Ebene mitreißend und fesselnd. Die Charaktere sind zwar so hachdünn das man sie wegblasen könnte, werden aber von Clooney und Bullock so gekonnt gespielt, das dir dieser Makel gar nicht weiter bewußt wird. Man fiebert mit, bei jeder Entscheidung und jeder Aktion.
Gravity ist auch technisch hevorragend recherchiert, auch wenn man da kleine Abstriche machen könnte. Ein paar Ungereimtheiten gab es aber der Realität ist in dieser Fiktion genüge getan. Ich verneige mein Haupt. Alfonso Cuarón versteht es seine Filme zu inszenieren. Endlose EInstellungen, ohne Schnitt, man ist sich zwar sicher das getrickst worden ist aber man merkt es nicht. Rund 90 Minuten geht der Film und es kommt dir vor als ob man gerade mal an der Oberfläche dieses Zeitfensters kratzt, schon ist er auch schon vorbei. Wie in der Tiefe des Raums, verliert man sich in Gravity. Man hat wirklich den Eindruck im All zu sein und im Anzug zu stecken. Ein Effekt, der ohne 3D vielleicht nicht funktioniert hätte. Soltle mein Hut bei meiner Verneigung noch nicht runtergefallen sein, würde ich ihn jetzt in Ehrerbietung ziehen.
Die Vergleiche mit 2001 verstehe ich bedingt, ignoriere aber sie jetzt aber vollkommen, da ich persönlich, kaum daran erinnert wurde. Für mich hat Gravity perfekt alleine, ohne Schatten der Vergangenheit, funktioniert. Eine wunderbare Metapher für das Gefühl der puren Einsamkeit nach einem Schicksalschlag, für das Gefühl das man ohne Halt und Ziel, in der Welt umhertrudelt, wenn man meint vom Kurs abgekommen zu sein. Wie kann man das besser verdeutlichen, als wenn man jemanden, nach einer Katastrophe im All, ohne Halt und ziellos umhertrudeln lässt? Gravity erhebt den Zuschauer dabei in, nicht mehr, luftige Höhe um ein Thema anzusprechen das kaum bodenständiger sein könnte. Man kann zwar Hilfe in Anspruch nehmen aber schlußendlich, bringt man sich selber wieder in die Spur und das Leben geht weiter. Sofern man überlebt. Gravity ist spannend und das bleibt er die meißte Zeit, auch wenn diese Spannung gegen Ende durch eine Form der Gewissheit abgelöst wird. In welche Richtung, mag hier jetzt nicht verraten werden.

Filmszenen ohne Musik sind das eine aber Filmszenen gänzlich ohne Hintergrundgeärusche etwas anderes. Im All gibt es keinen Schall, dieser Regel blieb man, bis auf in einer Szene, treu. Steven Price Soundtrack, hat dabei den Film mit einer Mischung aus komponierten Katastrophengeräuschen und schönen Melodien getragen. Ein Großteil der Atmosphäre, ist dadurch der wunderbaren Musik zu verdanken, welche ab und an einen Alarm oder einer musikalische Version von Einschlägen und Zerstörung gleichkommt und gleichzeitig aufreizt, als ob das pumpende Adrenalin eine Musikuntermalung erhält. Da der Hut schon fehlt und der Kopf zum Boden zeigt, hebe ich beide Daumen nach oben.

Ich hatte das Glück, den Film om O-Ton zu sehen und empfehle es jedem. In meinen Augen ein Meisterwerk mit sehr wenigen Makeln. Für 10 reicht es nicht aber 9/10 vergebe ich und schließe mich damit, wie vorher gesagt, Joel an.

Wegen solchen Filmen, liebe ich dieses Hobby. :crying:
 

-Carnage-

New Member
Morgen Abend geht's wahrscheinlich für mich auch rein, wenn leider auch nur mit dt. Tonspur. Die Vorfreude ist trotzdem schon etxrem groß :smile:
 

Schorsch

New Member
Woodstock hat meine Gedanken so schön zusammengefasst.
Da erspare ich mir jetzt mal die Arbeit und stimme seiner Kritik 100%ig zu :ugly:

9/10
 
B

Bader

Guest
Ich weiß nicht was ich zum Film sagen soll und kann einfach nur Woodstocks Meinung wiederholen. Für solche Filme gibt das Kino und ich war selten so gefesselt. Bin wie vor sprachlos.

Man vergleiche Joels erste Meinung zum Film mit seiner Kritik :ugly:
Joel.Barish schrieb:
Na toll. Da gucke ich in freudiger Erwartung mal hier rein, was der Cuaron denn so als nächstes macht. Sehe RD jr. und denke, dass das ganz cool ist. Cool ist auch das Fernbleiben von Frau Jolie. Und auch die Story gefällt mir in dieser kurzen Form durchaus gut. Und dann scrolle ich runter und lese was von fucking 3D! Das ist doch echt unfassbar! Ist die ganze Welt denn verrückt geworden, mit diesem ganzen 3D-Mist? Das ist so überflüssig wie sonstwas. Okay, "Children of Men" war ein teurer Flop an der Kinokasse und vielleicht erhofft man sich hier mit großem Star und 3D, dass man finanziell abgesichtert ist, aber müssen jetzt schon die Filme von Leuten die was zu sagen haben mit blöden Gimmicks ausgestattet werden? Ääääätzend! Hoffentlich entpuppt sich die 3D-News als Ente. Oder Cuaron fällt was Cleveres ein, damit originell umzugehen.
 

sh1ggy

ehemals niGGo
Muss mich da (leider) xyla anschließen. Ich bin großer Fan von Cuarón, aber Gravity konnte mich nur bedingt überzeugen. Enttäuschung auf hohem Niveau trifft es ganz gut - für mich ist er bei weitem kein schlechter Film, nein, sogar ein wirklich cooler Film, aber es handelt sich nicht um die große Offenbarung die ich mir erhofft hatte. Tolle Optik, tolle Effekte, tolle Kamera, gutes Schauspiel, aber inhaltlich war's mir tatsächlich etwas zu platt. Der Film ist einfach unheimlich 'straight forward', worauf ich schlicht nicht vorbereitet war. Ich hätte mir da ein wenig mehr unter der Oberfläche gewünscht, quasi mehr Drama und weniger Abenteuer-Dauerfeuer. So ist es jetzt irgendwie "nur" ein ziemlich spannender Actionfilm geworden - nicht mehr und nicht weniger.

War insgesamt trotz allem ein unterhaltsamer Ritt, für den der Weg ins Kino keinesfalls umsonst war.

Ich denke ich stehe so bei 6,5-7/10 Feuerlöschern.

Oh, wurde sicher schon angesprochen, aber ich hätte ja niemals erwartet, dass...
...Clooney's Rolle so arg minimal ausfällt.
 
B

Bader

Guest
Eins muss ich noch zusätzlich erwähnen. Der MVP Award geht an...
den Frosch
 
A

AlecEmpire

Guest
niGGo schrieb:
Muss mich da (leider) xyla anschließen. Ich bin großer Fan von Cuarón, aber Gravity konnte mich nur bedingt überzeugen. Enttäuschung auf hohem Niveau trifft es ganz gut - für mich ist er bei weitem kein schlechter Film, nein, sogar ein wirklich cooler Film, aber es handelt sich nicht um die große Offenbarung die ich mir erhofft hatte. Tolle Optik, tolle Effekte, tolle Kamera, gutes Schauspiel, aber inhaltlich war's mir tatsächlich etwas zu platt. Der Film ist einfach unheimlich 'straight forward', worauf ich schlicht nicht vorbereitet war. Ich hätte mir da ein wenig mehr unter der Oberfläche gewünscht, quasi mehr Drama und weniger Abenteuer-Dauerfeuer. So ist es jetzt irgendwie "nur" ein ziemlich spannender Actionfilm geworden - nicht mehr und nicht weniger.
Im Prinzip besteht der Plot ja drin, zwei Astronauten werden vom Mutterschiff getrennt und schweben im Weltall umher. Bevor ich den Film gesehen habe hatte ich mich schon im voraus die ganze Zeit gefragt, wie bitte soll einem dass den ganzen Film hindurch an der Stange halten? Davon ausgehend haben sie meiner Meinung nach das Maximum erreicht, mehr gibt der zu simpel gestrickt Plot einfach nicht her.
 
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