Ich enthalte mich einer offiziellen Kritik, da ich Joel sowieso nur zustimmen könnte. Gravity ist ein Science-Fiction Meisterwerk das seinesgleichen sucht. Auf jeder Ebene mitreißend und fesselnd. Die Charaktere sind zwar so hachdünn das man sie wegblasen könnte, werden aber von Clooney und Bullock so gekonnt gespielt, das dir dieser Makel gar nicht weiter bewußt wird. Man fiebert mit, bei jeder Entscheidung und jeder Aktion.
Gravity ist auch technisch hevorragend recherchiert, auch wenn man da kleine Abstriche machen könnte. Ein paar Ungereimtheiten gab es aber der Realität ist in dieser Fiktion genüge getan. Ich verneige mein Haupt. Alfonso Cuarón versteht es seine Filme zu inszenieren. Endlose EInstellungen, ohne Schnitt, man ist sich zwar sicher das getrickst worden ist aber man merkt es nicht. Rund 90 Minuten geht der Film und es kommt dir vor als ob man gerade mal an der Oberfläche dieses Zeitfensters kratzt, schon ist er auch schon vorbei. Wie in der Tiefe des Raums, verliert man sich in Gravity. Man hat wirklich den Eindruck im All zu sein und im Anzug zu stecken. Ein Effekt, der ohne 3D vielleicht nicht funktioniert hätte. Soltle mein Hut bei meiner Verneigung noch nicht runtergefallen sein, würde ich ihn jetzt in Ehrerbietung ziehen.
Die Vergleiche mit 2001 verstehe ich bedingt, ignoriere aber sie jetzt aber vollkommen, da ich persönlich, kaum daran erinnert wurde. Für mich hat Gravity perfekt alleine, ohne Schatten der Vergangenheit, funktioniert. Eine wunderbare Metapher für das Gefühl der puren Einsamkeit nach einem Schicksalschlag, für das Gefühl das man ohne Halt und Ziel, in der Welt umhertrudelt, wenn man meint vom Kurs abgekommen zu sein. Wie kann man das besser verdeutlichen, als wenn man jemanden, nach einer Katastrophe im All, ohne Halt und ziellos umhertrudeln lässt? Gravity erhebt den Zuschauer dabei in, nicht mehr, luftige Höhe um ein Thema anzusprechen das kaum bodenständiger sein könnte. Man kann zwar Hilfe in Anspruch nehmen aber schlußendlich, bringt man sich selber wieder in die Spur und das Leben geht weiter. Sofern man überlebt. Gravity ist spannend und das bleibt er die meißte Zeit, auch wenn diese Spannung gegen Ende durch eine Form der Gewissheit abgelöst wird. In welche Richtung, mag hier jetzt nicht verraten werden.
Filmszenen ohne Musik sind das eine aber Filmszenen gänzlich ohne Hintergrundgeärusche etwas anderes. Im All gibt es keinen Schall, dieser Regel blieb man, bis auf in einer Szene, treu. Steven Price Soundtrack, hat dabei den Film mit einer Mischung aus komponierten Katastrophengeräuschen und schönen Melodien getragen. Ein Großteil der Atmosphäre, ist dadurch der wunderbaren Musik zu verdanken, welche ab und an einen Alarm oder einer musikalische Version von Einschlägen und Zerstörung gleichkommt und gleichzeitig aufreizt, als ob das pumpende Adrenalin eine Musikuntermalung erhält. Da der Hut schon fehlt und der Kopf zum Boden zeigt, hebe ich beide Daumen nach oben.
Ich hatte das Glück, den Film om O-Ton zu sehen und empfehle es jedem. In meinen Augen ein Meisterwerk mit sehr wenigen Makeln. Für 10 reicht es nicht aber 9/10 vergebe ich und schließe mich damit, wie vorher gesagt, Joel an.
Wegen solchen Filmen, liebe ich dieses Hobby.