Inhalt:
In magisch-realistischen Bildern erzählt PANs LABYRINTH die berührende Geschichte der kleinen Ofelia, die mit ihrer hochschwangeren Mutter zum Stiefvater in eine ländliche Gegend Nordspaniens zieht. Der Stiefvater hat dort den Auftrag übernommen, im Jahr 1944 kurz nach General Francos Sieg, die republikanischen Rebellen zu bekämpfen. Seine Brutalität, Unberechenbarkeit und das schwere Verhältnis zu ihm lassen Ofelia in eine geheimnisvolle Fantasiewelt flüchten, welche von wundersamen, schaurigen und mythischen Fabelwesen bevölkert ist. In ihrem neu erschaffenen Kosmos findet das Mädchen nicht nur Zuflucht, sondern wird mit Ängsten und Träumen konfrontiert, welche ihr helfen, den Schrecken der Realität zu trotzen.
Hier mal meine Kritik:
Die kleine Ofelia mag ihren Stiefvater, den Capitán Vidal nicht, was einfach nachzuvollziehen ist. Vidal ist ein brutaler und sadistischer Drecksack, dem das Wohl seiner neuen Familie nicht besonders wichtig ist. Ihm geht im einzig und allein darum, dass sein "Sohn" gesund zur Welt kommt, damit er einen starken und würdigen Nachfolger heranziehen kann.
Diesen herrschsüchtigen und brutalen neuen Stiefvater ausgesetzt, flüchtet sich Ofelia immer mehr in eine Traumwelt, bis sich eines nachts eine Art Fangschrecke (große Heuschrecke oder ähnlich) vor ihren Augen in eine Fee verwandelt, der Ofelia in den Wald in ein uraltes Labyrinth folgen soll. Im Zentrum haust der merkwürdig anmutende, aber anscheinend freundlich gesonnene Pan.
Pan ist eine gottähnliche Gestalt aus der griechischen Mythologie, die auf Grund seines skurrilen Aussehens vom Olymp in den Wald vertrieben wurde. Der Pan ist laut der griechischen Mythologie die Natur selbst, und seine Launen werden auf den Wechsel der Jahreszeiten bezogen.
Weil er Hörner und Ziegenbockbeine hat, weder gut noch böse ist, wurden die charakteristischen Merkmale von Pan für das Christentum für die Gestalt des Teufels übernommen.
Pan hält Ofelia für eine Prinzessin in Menschengestalt, und verlangt von ihr drei Aufgaben zu lösen, die alle miteinander zu tun haben, damit Ofelia ein traumhaft schönes und weit entferntes Königreich regieren kann, so wie sie es angeblich schon vor tausenden von Jahren tat... Ofelia hat anscheinend vergessen von wem sie abstammt.
Wärend in den Wäldern ein Guerilla Krieg tobt (Frankos Soldaten gegen Rebellen) erledigt Ofelia ihre Aufgaben und bringt Pan Gegenstände die wichtig für ihre Rückkehr in das Königreich sind.
Ofelia wird aber im Verlauf des Films immer skeptischer ob Pan wirklich nur Gutes im Sinn hat...
Guillermo del Toro (HELLBOY, BLADE 2) hat hier einen wirklich schönen und fantasievollen Film geschaffen, der aber auch viele Gewaltszenen, einige Monster, ein wenig Sozialkritik (auf Faschismus bezogen) zeigt, und interessant die psychische Verfassung eines kleinen Mädchens in einer grausamen Welt an einem ihr fremden Ort darstellt...
Die Computeranimationen (Special-FX) sind sehr hochwertig.
PAN´S LABYRINTH geht annähernd zwei Stunden, also sollte man über trainiertes Sitzfleisch verfügen wenn man ins Kino geht.
Langweilige "Längen" sind im Film nicht zu erwarten. Es ist eben ein Mystik-Drama, bei dem genauer auf bestimmte Details eingegangen wird.
Guillermo del Toros neustes Werk ist kein Horrorfilm, dürfte aber Fans des Genres wegen der Fantastik und der härteren Gangart ansprechen...
Fazit: Wie ALICE IM WUNDERLAND für Erwachsene. Zauberhaft inszeniert mit gelungenen Horrorelementen und erschreckendem Bürgerkriegsszenario. So muss ein guter und individuell gestalteter Film aussehen!
GruselSeite.com - Wertung: 5,5 von 6 Punkten