Sicario ~ Denis Villeneuve, Emily Blunt [Kritik]

Puni

Well-Known Member
Ich fand den gut. Ziemlich gut sogar. Blunt muss sich nicht verstecken, Del Toro hat was ziemlich cooles und auch sonst ist der ganze Cast ziemlich stark. Undurchsichtig, böse, aber auch ziemlich realistisch soweit ich das einschätzen kann. Und die Bilder tun ihr übriges, wunderbar eingefangene Szenen, die eine super Atmosphäre schaffen.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
@Wood

Hatte ich kein Problem mit. Del Toro ist 48, der kann mehr als nur eine Sache gemacht haben.

Sehe ich genau so. Genau das hätte es sein müssen.

Und ja, ich fand Prisoners besser. Intensiver, optisch beeindruckender, storybedingt noch stärker gespielt. Dass man vor der Offenbarung auf das Geheimnis kommen konnte, hat mich nicht gejuckt. Wie auch Sicario hat auch der nicht alles auf die Spannung einer einzigen offenen Frage gesetzt.
 

NewLex

Well-Known Member
Jay schrieb:
Und ja, ich fand Prisoners besser. Intensiver, optisch beeindruckender, storybedingt noch stärker gespielt

Seh ich genauso! Sicario fing extrem gut an, ließ aber dann leider in der 2. Hälfte viel an Spannung liegen. Ich schiebe das aber eher dem lahmen Drehbuch in die Schuhe. Da war Prisoners um Welten besser.

Von daher gibts von mir auch nur enttäuschte 6/10 Punkte.
 

Schneebauer

Targaryen
Soo. Endlich. :smile:

Hervorragender Film. Atmosphärisch, spannend, schonungslos. Grandiose Kamera, die das Setting super einfängt und hervorhebt. Auch das minimalistische Sounddesign ist mehr als passend. Der ganze Stil des Streifens ist so herrlich anders, unkonventionell und einfach keine 0815 Standart-Hollywood-Drogen-Thriller-Umsetzung. Die Szene mit dem Gefangeneneskort war Gänsehaut pur. Suspense auf höchsten Level. Und wie in den beiden Kritiken von Woody und Jay schon angemerkt, macht es dem Film nichts, dass Hintergründe zur Story oder tiefer gezeichnete Charaktere nur Oberflächlich behandelt werden. Das wirkt auf den Zuschauer ähnlich kalt und distanziert, wie der Arbeitsalltag der Figuren. Ein weiteres Highlight war das gandenlose umgesetzte Ende. Hatte zwar nach dem schauen noch ein oder zwei negative Punkte zur Handlung bzw. dem Drehbuch, aber wie gesagt, sehe ich das dem Konzept geschuldet und somit (für mich) zu verschmerzen. Ganz Klare Empfehlung! Anschauen!

:top:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Zwar werden sie ausnahmslos von Ausnahmetalenten wie Josh Brolin und Benicio Del Toro gespielt, aber einer tatsächlichen Analyse hält keiner stand, ohne die Logik hinterfragen zu müssen. Gerade die Figur von Benicio Del Toro wird im weiteren Verlauf unlogischer. Es ist gut, dass „Sicario“ seine Charaktere nicht genauer erklärt und oberflächlich behandelt, denn sonst würde der Film wahrscheinlich einen Großteil seiner Atmosphäre verlieren.

Es ist eine starke Besetzung mit guten Momenten, die aber letzten Endes ein wenig unterfordert bleibt. Leicht hätte Sicario noch intensiver oder diskutabler sein können.

Kingt für mich nicht so als ob die Handhabe der Charakter von ihnen positiv aufgefasst wird.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Besser als gedacht. Viel besser. Für mich noch ein Stück über dem hervoragenden "Prisoners". Erstmal absolut einmalige Bilder. Man kann sich Villeneuve fast vorstellen, wie er auf das passende Licht, auf einen bestimmten Moment gewartet hat. Ich picke da einfach mal die ganz unscheinbare Szene raus, in der Blunt über das Dach geht um im Fernrohr die Stadt zu beobachten. Einfach die Szene, als sie über das Dach geht. Da hätten 8 von 10 Regisseuren, wenn überhaupt, eine völlig banale Übergangsszene gebracht. Hier wurde gewartet, bis ein Gemäld draus wird.
Dann die Inszenierung. Der Schnitt. Die Fahrt ziemlich am Anfang, in die Stadt. Da fahren die meiste Zeit ein Haufen Autos in eine Stadt und wieder raus. Sonst nichts. Aber wie das hier aussieht und wirkt! Bäm! Total Anspannung. Wie ein lebensgefährliche Expedition in die Hölle. Und dieser Score! Fantastisch. Das aufschwellende Grollen erinnerte mich ein wenig an " Terminator 2".
Aber auch die Handlung und die Charaktere passten. Von so einem Film will ich einen Einblick. Wie ein Objektiv, welches sich für 2 Stunden in eine fremde Welt öffnet und dann wieder schließt.
Da sollten sich sowiso viel mehr Filme ein Beispiel dran nehmen. Es braucht keine coolen Typen (wobei sowiso niemand cooler ist als Del Toro) mit coolen Sprüchen auf den Lippen, in so einem Film. Es braucht keinen Showdown, in dem eine Häuserblock in die Luft fliegt. Ich möchte einfach einen Begriff davon bekommen, was dort abgeht. Selbst wenn das Gezeigte an sich, natürlich nicht hunderprozentig authentisch ist.
Man könnte in diesem Fall mal einfach aufführen wie es nicht geht: "Sabotage".
Wie es geht: "Sicario".
Jetzt kann man natürlich anführen, dass "Sabotage" als Film auch etwas ganz anders will. Ok. Hier schreibe ich nunmal, was ich haben will.

8,5/10
 
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