Besser als gedacht. Viel besser. Für mich noch ein Stück über dem hervoragenden "Prisoners". Erstmal absolut einmalige Bilder. Man kann sich Villeneuve fast vorstellen, wie er auf das passende Licht, auf einen bestimmten Moment gewartet hat. Ich picke da einfach mal die ganz unscheinbare Szene raus, in der Blunt über das Dach geht um im Fernrohr die Stadt zu beobachten. Einfach die Szene, als sie über das Dach geht. Da hätten 8 von 10 Regisseuren, wenn überhaupt, eine völlig banale Übergangsszene gebracht. Hier wurde gewartet, bis ein Gemäld draus wird.
Dann die Inszenierung. Der Schnitt. Die Fahrt ziemlich am Anfang, in die Stadt. Da fahren die meiste Zeit ein Haufen Autos in eine Stadt und wieder raus. Sonst nichts. Aber wie das hier aussieht und wirkt! Bäm! Total Anspannung. Wie ein lebensgefährliche Expedition in die Hölle. Und dieser Score! Fantastisch. Das aufschwellende Grollen erinnerte mich ein wenig an " Terminator 2".
Aber auch die Handlung und die Charaktere passten. Von so einem Film will ich einen Einblick. Wie ein Objektiv, welches sich für 2 Stunden in eine fremde Welt öffnet und dann wieder schließt.
Da sollten sich sowiso viel mehr Filme ein Beispiel dran nehmen. Es braucht keine coolen Typen (wobei sowiso niemand cooler ist als Del Toro) mit coolen Sprüchen auf den Lippen, in so einem Film. Es braucht keinen Showdown, in dem eine Häuserblock in die Luft fliegt. Ich möchte einfach einen Begriff davon bekommen, was dort abgeht. Selbst wenn das Gezeigte an sich, natürlich nicht hunderprozentig authentisch ist.
Man könnte in diesem Fall mal einfach aufführen wie es nicht geht: "Sabotage".
Wie es geht: "Sicario".
Jetzt kann man natürlich anführen, dass "Sabotage" als Film auch etwas ganz anders will. Ok. Hier schreibe ich nunmal, was ich haben will.
8,5/10