Sicario ~ Denis Villeneuve, Emily Blunt [Kritik]

Presko

Don Quijote des Forums
Constance schrieb:
auf der anderen Seite könnte mich die von dir beschriebene oberflächliche Behandlung der Charaktere arg langweilen...

Langweilen wird es dich kaum. Es läuft immer was. Was das Interesse hochhält, ist auch die Tatsache, dass man als Zuschauer selbst nur nach und nach zu verstehen beginnt, was da eigentlich abläuft.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Liegt deine milde Enttäuschung vielleicht auch daran, dass du dir gerade von Villeneuve was anderes erwartet hattest als einen scheinbar sehr gewöhnlichen Polizei vs Kartelle Thriller?
 

Kurt

New Member
Hast Du den Film im Oton gesehen oder auf Deutsch?
Ich bin dermaßen geil auf den Steifen, aber bisher wird er nur auf Deutsch gelisten in meim Kino. :angry:
 

Presko

Don Quijote des Forums
Jay schrieb:
Liegt deine milde Enttäuschung vielleicht auch daran, dass du dir gerade von Villeneuve was anderes erwartet hattest als einen scheinbar sehr gewöhnlichen Polizei vs Kartelle Thriller?
Ne eigentlich nicht. Ein gewöhnlicher Thriller ist es ja nun auch nicht geworden, und man merkt auch, dass die Beteiligten auch sehr viel mehr wollten.

StuntmanMike schrieb:
Hast Du den Film im Oton gesehen oder auf Deutsch?
O-Ton.
 

Kurt

New Member
So, grad gesehn, leider auf Deutsch :facepalm:

"Sanfte Entäuschung" passt eigentlich ganz gut.
Der FIlm hat extrem viel Potential mit den langen Leerläufen zwischen den, wie ich finde, extrem! guten- weil intensiv, realistisch, hart und nicht übertriebenen, spannenden Szenen (ca 4-5 an der Zahl) verschenkt. Diese sind "leider nur" die Action-Szenen. Der Film ist gut geschrieben, alle bis auf Blunt haben mich von Ihrer Rolle überzeugt. Die Rolle von Blunt will mir irgendwie nicht gefallen- wirkt deplaziert.. /falsch besetzt?!..
Der Soundtrack ist ne Wucht! Man muss schon fast drauf achten, ihn aktiv wahrzunehmen, wenn man das aber tut, verstärkt er die Atmosphäre drastisch.
Irgendwie will mir der Vergleich mit Miami Vice nicht aus dem Kopf- der hatte auch übertrieben gute, aber viel zu wenige Actionszenen und zuviel "drum rum", was das Gesamtresultat für mich runter gezogen hat. So auch hier, die Actionszenen werden teils sehr lange, ggf. sogar zulange? aufgebaut, dass ich behaupten kann, so gespannt saß ich schon Jahre nicht mehr im Kino. Extrem intensiv und gut gemacht, kann ich einfach nur wiederholen.
Zudem hätte ich den Storyverlauf, besonders was die Rollenverteilung der Protagonisten angeht, aus dem Trailer anders gedeutet, als eingetroffen.
Hatte erwartet, dass einer der zwei gegen das Team arbeitet. Gut getäuscht, vom Trailer.
Sehenswert ist der Film alle Mal!

Knapp 7/10 verstückelten, an Brücken aufgehängten, verbrannten Leichen.
 

Edward Nygma

ehemals Eric Draven
Gestern Abend drinnen gewesen.

Der Film hat einen ganz eigenartigen Stil. Das soll jetzt nicht auch gleich bedeuten das er schlecht ist....aber zu sehr Gut kann ich mich auch nicht durchringen.
Schauspielerische Top Leistungen. Vor allem Del Toro ist in jeder einezelnen Szene einfach nur ein Augenschmaus :thumbsup:
Mir gefällt sehr gut die Harte Linie im Film...zwischendurch immer wieder mit lässigen Sprüchen - die mischung passt was das an geht.
Bekritteln muss ich aber, diese unendlich langen Momente...wo man zwanghaft versucht Spannung auf zu bauen und das irgendwie nur sehr selten gelingt.

Etwas enttäuscht bin ich auch von Emily Blunt. Blieb mir einfach viel zu unscheinbar den ganzen Film über. Einzig gegen Ende ein paar gute Szenen.

In O-Ton bestimmt eine Spur besser. Der Film lebt von den ruigen Momenten und ihren (starken) Dialogen!

6/10
 

fNx

Well-Known Member
Gestern gesehen. ich muss gestehen, was die eigentliche Intention von Macer ist, Sie wird erst als realtiv toughe Agentin eingeführt, verliert dann aber immer mehr Ihre Souveränität und ihr Selbstvertrauen als Ihr dann langsam klar wird, wofür sie überhaupt ins Team gerückt ist. Etwas störend empfand ich auch das relativ offene Ende Ihres Partners. Nach der Aktion am Tunnel in Kombination mit der letzen Szene von Macer und Alejandro sehe ich da eine Menge mögliche Alternativen :smile:.

Nichts desto trotz ein sehr solider Streifen, der einige gute Momente hat.
 

Joel.Barish

dank AF
Habe den mit Jay im Kino gesehen und würde seine Kritik - erstaunt mich selbst - fast so unterschreiben. Leider kommt die spannendste Szene des Films schon recht früh und als staubtrockener, realistischer "Procedural" Thriller hat er nicht ganz die Finesse eines Zero Dark Thirty. Dafür dessen moralische Ambivalenz, die hier teilweise ins Schwammige driftet. Aber
Metal Gear del Toro bewegt das Geschehen dann doch erfreulich klar, wenngleich erschreckend drastisch ins eindeutig nihilistische Terrain. Im "Land der Wölfe" gibt es keine Regeln und keine Helden und Del Toros Vorgehen am Ende nimmt seiner Figur zum Glück die Grundlage, als Held aufgefasst zu werden.
Hat einen ähnlichen Ansatz wie "John Rambo", ist nur zweidutzendmal klüger.
 

Woodstock

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Seit ich weiß das Villeneuve Blade Runner 2 macht, interessiert mich diese Fortsetzung überhaupt.

Mal drei Fragen:

Findet ihr nicht auch das Del Toros Figur etwas unrealistisch ist? Erst ist er ein Staatsanwalt. Dies auch noch mehrere Jahre erfolgreich, sonst würde er dem Kartell nicht so sehr auf die Füße treten können und dann wird er noch zum Supersoldaten Captain Columbia?

Das wirkt leicht erzwungen.

Frage 2:
Ich hätte den Titel "Land der Wölfe" besser gefunden als "Sicario", findet ihr nicht auch?

Fandet ihr Prisoners wirklich besser als Sicario? Mich hat bei Prisoners gestört, dass man wußte was Sache ist und der Film dann noch 45 Minuten lief.
 
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