Technik
Bild
C. Nolan folgt nicht dem aktuellen 3D Trend und zeigt seinen Batman Abschied im gewohnten 2D Format. Dabei bleibt er seiner Linie treu, denn wie schon bei The Dark Knight, bekommt es auch hier der Zuschauer mit einem wechselndem Bildformat zu tun. Über Sinn und Unsinn dieser Gangart, muß jeder Zuschauer für sich selbst entscheiden. Die IMAX Szenen werden im bildschirmfüllenden Format von 1.78:1 gezeigt, während der Rest des Films im Format 2.40:1 zu sehen ist. Und ja, den Formatwechsel nimmt man als Zuschauer aktiv wahr. Ob man dies nun als störend empfindet, wird von Zuschauer zu Zuschauer verschieden sein.
Der Transfer zeigt sich farblich ausgewogen und weitestgehend in seiner Natürlichkeit belassen. Hin und wieder zeigt sich der Farbton ein wenig unterkühlt, was dem düsteren Grundton des Films sehr gut steht. Die Farbpalette erscheint vielfältig und kräftig. Der Kontrast macht eine gute Figur. Die ständigen Wechsel von dunklen und hellen Szenen werden jederzeit im richtigen Licht dargestellt, wobei dunkle Bildbereiche, sowie die Nachtszenen, von einem sehr guten Schwarzwert begleitet werden.
Unter diesen Gesichtspunkten, gibt es keine größeren Unterschiede bei den Bildformaten. Dies sieht bei der Bildschärfe vollkommen anders aus. Hierbei heben sich die IMAX Szenen deutlich vom Cinemascope Format ab und wirken auf großen projektionsflächen schlichtweg gigantisch. Unglaublich was an Detailfülle, Schärfe und Plastizität beim IMAX Format rausgeholt wird. Dagegen kann das 2.40:1 Bildformat nicht im Ansatz dienen. Diese Szenen sehen zwar nach wie vor gut aus, leisten sich hin und wieder aber auch ein paar deutliche Unschärfen. Das Verhältnis von IMAX zu Cinemascope Szenen, hält sich über die Laufzeit ungefähr die Waage. Dabei stellt sich natürlich auch die Frage, warum C. Nolan nicht den ganzen Film mit IMAX Kameras gedreht hat. Und ob man beim normalen Transfer nicht auch auf ein 1.78:1 Format zurück hätte greifen sollen - so wäre man wenigstens den Formatwechseln aus dem Wege gegangen.
Eine volle Punktzahl kann es für diesen Transfer leider nicht geben, dafür fallen die Cinemascope Szenen etwas ab. Dafür bietet jede IMAX Szene absoluten Referenzcharakter und erfreut das Auge des Betrachters - vor allem beim Showdown, der fast nur aus IMAX Szenen besteht.
Bild - 92%
Ton
Wie aus anderen Warner Titeln bekannt, liegt auch dieser Blockbuster beim dt. Tonmix in DD 5.1 vor. Im Falle von The Dark Knight Rises ist das Ergebnis aber durchweg positiv ausgefallen. Von Beginn an, kann der Soundmix mit einer sehr lebendigen Klangkulisse überzeugen. Es gibt unzählige Stellen im Film, an denen diese 5.1 Spur richtig auftrumpfen kann. Ein räumliches Panorama ist immer gegeben. Ständig werden die hinteren Lautsprecher ins Geschehen eingebunden, wovon natürlich die Actionszenen am meisten profitieren. Bei einer Laufzeit von 160 min, sollte aber auch klar sein, daß man es hin und wieder mit ein paar ruhigeren Abschnitten zu tun bekommt, bei denen sich das Geschehen dabei meist nur auf die Front konzentriert.
Richtig beeindruckt hat mich aber die Unterstützung des Subwoofers. Dieser sorgt für mächtig Druck im Heimkino und bringt durch eine gehörige Portion Tiefbass, spielend die Wände heimischer Gefilde zum Wackeln. Egal ob Explosionen, Schußwechsel, oder The Bat um die Ecke geflogen kommt - alles wird mit viel Bass wiedergegeben.Die Dialoge erklingen meist problemlos verständlich und kommen sauber aus dem Center. Allerdings hatte ich bei wenigen Actionszenen den Eindruck, daß die Dialogwiedergabe von anderen Quellen (Explosionen, usw.) etwas beeinträchtigt wurde und dabei etwas zu leise erscheint. Letztendlich rundet eine hervorragende Musikuntermalung (und Abmischung) diesen tollen dt. Tonmix ab.
Ton - 97%
Film
The Dark Knight Rises stellt den Abschluß der C. Nolan Batman Trilogie dar und hat bei seiner 160 minütigen Laufzeit einiges zu erzählen. Wer sich noch an das Ende von The Dark Knight erinnert weiß, daß Batman als Sündenbock hingestellt wurde und so unfreiwillig untertauchen mußte. Seitdem sind 8 Jahre vergangen und beim ersten Erscheinen von Bruce Wayne, erkennt man ihn kaum wieder. Seine Agilität ist gewichen, stattdessen benötigt er nun einen Stock um voranzukommen. Aber B. Wayne wäre nicht Batman, wenn sich dies im Laufe des Films ändern würde...
Der Film führt auch gleich ein paar neue Charaktere in seine Story ein. Da wäre Catwoman, die nach einiger Zeit Seite an Seite mit Batman gegen das Böse kämpft. Des Weiteren gibt es noch einen guten Protagonisten, der sich aber erst am Ende unter seinem richtigen Namen zu erkennen gibt.
Auch in Teil 3 bekommt es Batman mit einem neuen Bösewicht zu tun - Bane. Dieser macht körperlich einiges her, taugt aber als bedrohlicher Gegenspieler zu Batman nur bedingt. Und wenn ein Böser Charakter mit übermäßig viel Muskeln gesegnet ist, verfügt er über eine große Schlagkraft, worunter aber seine anderen Fähigkeiten zu leiden scheinen. Denn die Zusammentreffen der beiden Feinde zeigt sich meist in Faustkämpfen, ohne großen Anspruch. Sozusagen stellt Bane überhaupt keine Alternative zum Joker dar, der bekanntermaßen mit Cleverness Batman zu Fall bringen wollte - Bane versucht dies mit Muskelkraft.
Dies gelingt ihm vorzüglich, denn Batman war noch nie so verletzlich wie hier. Er schafft es sogar Batman fast ganz aus dem Verkehr zu ziehen - alles dank seines Körperbaus. Allerdings wirkt das ganze etwas eintönig und zeigt sich im krassen Gegenteil zum genialen Vorgehen vom Joker. Bane hat in der dt. Version einen weiteren Nachteil - seine Stimme. Aus einem Grund, den man während der Handlung erfährt, ist Bane gezwungen eine Maske zu tragen, die sein Stimmfeld stark beeinflußt. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, daß dies im deutschen eher lächerlich als gefährlich klingt. Tobias Kluckert macht seine Arbeit (als Stimme von Bane) sehr gut, es stört eher wie seine Stimme teilweise verzerrt wird, um den Eindruck des Tragens einer Maske zu verdeutlichen. Im engl. Original klingt das um ein vielfaches beeindruckender und einschüchternder.
Bane wird zwar gleich zu Filmbeginn gezeigt, was seine Absichten sind, erfährt der Zuschauer erst später. Jedenfalls drohen Gotham City dunkle Zeiten, was sich während der Laufzeit immer mehr offenbart. Außerdem zeigt sich die Story an einigen Stellen doch überraschender Natur, was dem Film zu gute kommt. Batman hat zudem eine neues "Spielzeug" zur Seite gestellt bekommen - The Bat. Dies ist eine Art Flugmobil, was des Öfteren zum Einsatz kommt. Die Actionszenen zeigen sich hervorragend durch choreographiert und wirken vor allem im IMAX Format erstklassig. Allerdings sei auch zu erwähnen, daß der Showdown zwar einen würdigen Filmabschluß bietet, aber keineswegs (von der Action und Effekte her) bsw. an The Avengers oder Transformers 3 rankommt - aber vermutlich war dies auch nicht das Ziel von C. Nolan.
The Dark Knight Rises zeigt einen verletzlichen Helden, wie man ihn in keinen der beiden Vorgängerfilme gesehen hat. Auch Gotham City leidet hierbei vielmehr als je zuvor, was der Film auch deutlich thematisiert. Bane kann als Batman Gegenspieler nur bedingt überzeugen, macht optisch aber einiges her. 160 min hören sich vielleicht recht lang an, aber der Film schafft es den Zuschauer jederzeit zu unterhalten. Ein steter Mix aus Action und ruhigen Passagen zieht sich durch Film und schafft so den Spagat zwischen optischem Augenschmauß und Stroyweiterführung. Letztlich ist aber auch The Dark Knight Rises nicht vor Logikaussetzern gefeit. So demaskiert Bane im Laufe des Films Batman, aber er zeigt keinerlei Überraschung, daß sich B. Wayne dahinter verbirgt - er erwähnt es nicht einmal. Wollte es im Vorgänger noch die ganze Stadt wissen wer hinter der Maske steckt, erfährt sie es auch diese Mal nicht.
Film - 88%