So, gestern auch gesehen. Erst wollte ich gar nix hier reinschreiben. Weil, ich hänge doch noch ein wenig an meinem Leben. Aber dann dachte ich, bei all der Begeisterung kanns den einen Zerriss ja auch noch vertragen.
Story:
Ja gut, Story gabs eigentlich nicht. Ich erwartete wenigstens nen kleinen roten Faden. Aber irgendwie war das wirklich nur ne Ananderreihung von Szenen. Irgendwie tauchen da dauernd Figuren zufällig auf, so auch Van Damme, der dann gejagt wird. Wobei "gejagt". Sie reisen halt einfach dorthin, wo er ist und ballern dann dort rum. Verfolgen ihn dann zu nem Flughafen und ballern dann dort rum.
Schauspieler:
Ui, ui, ui. Ich war schon etwas geschockt. Stallone mit seinem Pornoschnauzer ist ja kaum noch zu ner Regung im Gesicht fähig. Ob das am vielen Botox liegt, oder was. Ich hab auch selten einen Film gesehen, bei dem soviele Schauspieler so undeutlich reden, wie hier. Am schlimmsten Lundgren. Gerade Lundgren und Van Damme mag ich irgendwie. Kenne nur wenige Filme, aber irgendwas haben die beiden - was ich charismatisch finde. Aber Lundgren schlurft da ja wie en lebendiger Toter durch die Szenerie. Van Damme hingegen hat ne ganz gute Figur gemacht. Gefiel mir. Statham war Statham, kann man kaum meckern. Krass waren die Szenen zwischen Willis, Schwarzenegger und Sly. Da viel es dann so richtig krass auf, dass Willis der einzig richtig gute Schauspieler der drei ist, obwohl kaum sonderlich motiviert. Totalausfall würde ich Schwarzenegger nennen. Gott. Und dieses Mal lags nicht alleine am Akzent. Der Mann hatte null Timing. Klar, er hatte auch mit grauenhaft platten Sprüchen zu kämpfen, die ihm das Drehbuch in den Mund legte, aber trotzdem. Null Timing, null Sprechtalent. Wirklich wie im Schülertheater. Toll war die asiatische Darstellerin. Sie spielte die meisten an die Wand. Den Rest lasse ich vorerst mal aussen vor.
Inszenierung:
Der Anfang war recht cool (abgesehen davon, dass es mir immer mau aufstösst, wenn irgendwelche Asiaten von AmiSöldnern abgemurkst werden). Es ging recht flott, auch nicht unoriginell zur Sache. Aber danach? Zuerst mal gähnende Leere. Kaum Humor, ein paar ernsthaft nachdenkliche Szenen und die folgenden Actionszenen sind dann ... ach na ja. Meist Schnitt auf die schiessenden Expendables - und Schnitt auf die getroffenen, zerfetzten, umstürzenden Gegner. Alles sehr dröge und na ja, ich fand, man konnte die Regie halt richtig spüren. Es war so inszeniert, nie packend. Das Finale zog nochmal ein wenig an. Den Smart fand ich ganz lustig, die Fights nichts Wahnsinniges aber i.O. Überhaupt gefielen mir körperliche Fights am besten. Wobei auch hier, wenn man bspw. schaut, wie intensiv die Kämpfe bei Bourne ausfielen, ist das hier doch schon sehr lau. Man schaue sich an, was man aus dem Kampf zwischen Sly und Van Damme gemacht hat. Sly prügelt paar Mal auf ihn ein. Dann kommt Van Damme. Haut Sly mit zwei oder drei Kicks drei Mal hintereinander um und dann ist Van Dammes Part auch schon vorbei und Sly beendet den Kampf mit dreinhauen. Aber wirklich was Intensives oder Originelles wird da nicht geboten.
Chuck Norris:
Ich hab mich richtig darauf gefreut. Und dann kam er und ich dachte "Nein, nicht jetzt. Das kann nicht sein. Wieso jetzt? Das passt doch überhaupt nicht!" Und dann kam er, ein völlig plumper, pseudolustiger Dialog, den jeder Fanboy in betrunkenem Zustand besser hätte schreiben können.
Fazit:
Ok, Sly, Lundgren, Van Damme, Schwarzenegger sind nicht meine Kindheitshelden. Ich mag einige von Willis Actioner. Ich mag ein paar SlyFilme und ein paar wenige Schwarzeneggervehikel. Aber die Begeisterung für diesen Film wird mir wohl für ewig ein Rätsel bleiben.
Den Humor habe ich kaum bemerkt. Ausser schlecht getimten Dialogen, die ab und an lustig sein wollten, aber selten über den Humoranteil von Stammtischsprüchen kamen. Die Szenen, bei denen ich wirklich lachen musste, kann ich an einer Hand abzählen. Inszenierung war dröge. Die Darsteller haben bei mir v.a. Mitleid für ihren Zustand erweckt.
4/10 Punkte