Uwe Boll - Diskussion

<Rorschach>

Well-Known Member
Tyler Durden schrieb:
Also nach diesem Spruch von Boll
thanks to the few they supported rampage 3 -.-.---the rest can fuck
their mothers
incl. KICKSTARTER and all the idiots who talked me into
bullshit like this
werde ich garantiert keinen Cent für seine Filme ausgeben. Da ich Rampage 3 nicht unterstützt habe, betrifft diese Beleidigung auch mich (und wahrscheinlich ziemlich jeden hier im Forum). Warum sollte ich diesen Typen jetzt noch finanziell unterstützen?
Zumal ich bisher auch keinen Film von ihm gut fand. Habe nicht alle von ihm gesehen und werde es jetzt auch nicht nachholen.

Und nein, ich bin kein Boll-Hater. Finde es nur zu dämlich von ihm, dass er jetzt allen Leuten, die ihm kein Geld für seine Filme geben, sagt, sie sollen ihre Mütter ficken :facepalm:
Sowas hat es nur verdient, ignoriert zu werden.
Seh ich auch so. Hab glaub ich 2 oder 3 Bollfilme gesehn und würde mir gern um viel Geld meine verschwendete Zeit zurückkaufen aber gut, aus Fehlern lernt man. Und nach diesen Aussagen von ihm - noch dazu ist das Video sowas von peinlich für einen erwachsenen Menschen - werde ich noch weitere Bögen um seine Filme machen als so schon.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Vorab:

Ich schätze, dass jeder hier wertschätzen kann, dass Uwe Boll seit zig Jahren im Geschäft ist, sich seine Filme gut verkaufen, er unglaubliches als dt. Independentmacher geleistet hat und sein Repertoir bemerkenswert umfassend ist. Das sind sicherlich Fakten. Allerdings scheint es dich sehr zu wundern, dass das selten zum Thema gemacht wird.

Den meisten hier geht es doch letztendlich immer um zwei Sachen. Um die Filme und das Charisma der Leute, die sie machen. Die Filme werden geschaut und es sind die Interviews, Ankündigungen und Behind the scenes Sachen die Filmbeteiligte näher bringen und u.U. sympathisch erscheinen lassen.

Ein Deutscher, der einen Fantasyactionfilm mit Jason Statham dreht, danach einen Vampirfilm im Wilden Westen und dann ein erschütterndes Drama über die Darfur Sache? Der auf Till Schweiger Romanzen nichts gibt? Normalerweise müsste das allgemeine Interesse hier im Forum durch die Decke gehen. Das wird doch mit offenen Armen empfangen. Aber dann schauen Leute ein, zwei Filme von ihm und sind enorm enttäuscht, weil sie ihnen nicht gut genug sind. Und dann sind auch alle Ausreden a la hatten wenig Budget, kaum Zeit etc irrelevant, weil nur das Ergebnis zählt. Und dann lesen sie hin und wieder was über ihn in den Nachrichten und das ist fast immer Tirade.

Wieso also sollte man sich generell auf die abstrakten Stärken konzentrieren und das wertschätzen, wenn die konkreten regelmäßigen neuen Filme und Auftritte weiters negativ bleiben? Das kann doch höchstens ein Produzent, dem Geld verdienen wichtiger ist und der Boll dafür high fiven kann, clever Geld gemacht zu haben. Das hat er ja auch. Aber Filmfans interessiert das eher weniger.

Dr Knobel schrieb:
Fakt ist, der Film hat teilweise überraschend gute Kritiken erhalten und wurde gerade wegen dieser Thematik und Bolls Herangehensweise gewürdigt. Und damit meine ich jetzt nicht irgendwelche Boll-Fans. Der Film hat den Preis für den besten internationalen Film auf dem New York International Independent Film and Video Festival gewonnen

Hier die Liste der International Gewinner des NYIIFAVF der letzten Jahre:

2013 - Looking is the Original Sin
2012 - Like A Tree in Which There are Three Black Birds
2011 - Dos a love story, in reverse
2010 - Darfur
2009 - Acuerdate (Remember You)

Ich will nicht gemein sein, aber kein Mensch hat jemals von den Gewinnern dieses Festivals gehört. Das ist nicht das New York Film Festival.

Dr Knobel schrieb:
Mir geht es vorrangig darum, dass es einigen offensichtlich schwer fällt, persönliche Abneigung beiseite zu schieben und objektiv zu urteilen

Das fällt vielen sicher schwer, weil es ihm schwer fällt, sympathisch aufzutreten und (aus Sicht der meisten hier) unterhaltende/interessante Filme zu liefern.

Dr Knobel schrieb:
Gút, dass er es macht. Wer hat denn noch die Eier in der Hose wirkliche Wutfilme zu machen - und das noch aus eigener Tasche.

Gegen intelligente kritische Filme hat ja auch keiner was, und mögen sie noch so kritisch sein, jedoch -

Dr Knobel schrieb:
Warum muss man das denn machen? Es geht doch offensichtlich darum, dass hinterfragt wird, ob man nicht in gewisser Weise mit Bill Williamson sympathisiert

gelingt ihm genau das meiner Meinung nach nicht. Ich hatte ja Taxi Driver, American Psycho und Falling Down genannt. Wenn man etwas derart brisantes erzählen will, muss man es meiner Meinung nach so anspruchsvoll machen wie in den drei Filmen. Und da steckt das Besondere ausschließlich in den Dialogen und im Schauspiel, nicht in Dingen die Geld kosten. Willamson läuft rum, erschießt wahllos Leute, stiehlt Geld, kritisiert in ellenlangen Monologen die Gesellschaft und fordert andere dazu auf, ebenfalls Leute umzubringen. Das ist alles. Weder Bateman, noch Travis noch D-Fens sind derart simpel gestrickte Figuren, noch spielt Boll mit dem Zweifel an der Wirklichkeit (AP, TD) oder erzählt er eine vielschichtige Charaktergeschichte wie es Michael Douglas dargestellt hat. Und Brendan Fletcher ist Schauspieler genug, um so etwas stemmen zu können - wenn mans ihm denn vorsetzt. Bolls Filme haben lediglich die intellektuelle Tiefe des kontroversen Videospiels Hatred, der Albtraum jeder Elterngruppe, stumpfes Abballern von Menschen und Hasspredigten. Wenigstens ist seine Regie nicht cool aufgezogen, sodass das viele Töten nicht glorifiziert wird. Das ist aber auch schon alles an Feinfühligkeit.

The East mit Brit Marling hat auch eine gegen-das-System Einstellung, aber der, obwohl nicht besonders gut, macht es sehr viel subtiler und eleganter und nachdenklich stimmender als der Haudrauf Film Rampage. Na sicher sind Amokläufer prinzipiell heftiges Diskussionsmaterial. Dann muss man als Erzähler aber mehr bieten als Anders Breivik: The Movie.

Dr Knobel schrieb:
Die Grenze zwischen Nachstellung um betroffen zu machen und reiner Provokation ist da äußert schwammig, das ist klar. Aber man kann es auch mal aus dem Kontext sehen, egal, ob man den Ansatz teilt, oder nicht.

Wo ich dir eventuell Recht geben könnte: man könnte Filme wie Darfur und Auschwitz in Schulen zeigen. Das wäre sogar fast angebrachter als Schindlers Liste und dergleichen, weil es Story weglässt und ausschließlich zeigt wie übel das war. Wenn du ausschließlich bedrücken und schockieren willst, ist das richtig. Die meisten Filmschauer wollen allerdings mehr als reine "so war das" Simulation, und wer kanns ihnen verübeln.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Jay schrieb:
Vorab:

Ich schätze, dass jeder hier wertschätzen kann, dass Uwe Boll seit zig Jahren im Geschäft ist, sich seine Filme gut verkaufen, er unglaubliches als dt. Independentmacher geleistet hat und sein Repertoir bemerkenswert umfassend ist. Das sind sicherlich Fakten. Allerdings scheint es dich sehr zu wundern, dass das selten zum Thema gemacht wird.

Das nach den gemachten Aussagen behaupten zu können, ist erstaunlich. Entweder hast du dir es nicht durchgelesen, oder du bist ein gnadenloser Optimist. Wie auch immer: Diese Wertschätzung ist doch genau das, was mir fehlt, nichts anderes prangere ich an.

Den meisten hier geht es doch letztendlich immer um zwei Sachen. Um die Filme und das Charisma der Leute, die sie machen. Die Filme werden geschaut und es sind die Interviews, Ankündigungen und Behind the scenes Sachen die Filmbeteiligte näher bringen und u.U. sympathisch erscheinen lassen.

Es sollte eigentlich nur um die Filme gehen. Ansonsten müsste man auch Sachen wie "Jeepers Creepers", oder die Polanski-Filme und Bay-Streifen in dieser personalisierten Form verurteilen. Dass die nicht wie Boll auf de Pauke hauen ist klar.

Ein Deutscher, der einen Fantasyactionfilm mit Jason Statham dreht, danach einen Vampirfilm im Wilden Westen und dann ein erschütterndes Drama über die Darfur Sache? Der auf Till Schweiger Romanzen nichts gibt? Normalerweise müsste das allgemeine Interesse hier im Forum durch die Decke gehen. Das wird doch mit offenen Armen empfangen. Aber dann schauen Leute ein, zwei Filme von ihm und sind enorm enttäuscht, weil sie ihnen nicht gut genug sind.

Das ist doch kein Problem. Er hat ja auch nachweislich Mist gedreht. Aber es wird nur diese Seite gesehen und eine Differenzierung findet nicht statt.

Und dann sind auch alle Ausreden a la hatten wenig Budget, kaum Zeit etc irrelevant

Wer macht das? Und wenn solche Dinge angemerkt werden, dann nur, weil irrelevante Vergleiche gezogen werden, die nicht passen.

weil nur das Ergebnis zählt. Und dann lesen sie hin und wieder was über ihn in den Nachrichten und das ist fast immer Tirade.

Weil es das ist, was sie lesen wollen. 100 Interviews okay, die zwei, wo er dann durchdreht werden dann aber groß aufgezogen. Das ist seine Schuld, klar. Aber es ändert nichts daran, dass ich Person und Werk trennen kann.

Wieso also sollte man sich generell auf die abstrakten Stärken konzentrieren und das wertschätzen, wenn die konkreten regelmäßigen neuen Filme und Auftritte weiters negativ bleiben?

Ob die Filme negativ sind, ist ja die Frage. Da gehen die Meinungen ja durchaus auseinander. Und Auftritt und Werk kann man trennen. Man kann seine Schlüsse daraus ziehen und sagen, ich schaue mir aus Prinzip nichts mehr von ihm an, aber pauschal zu urteilen, und das auch noch auf Basis von teilweise haarsträubenden Argumenten, kann es doch dann auch nicht sein.

Das kann doch höchstens ein Produzent, dem Geld verdienen wichtiger ist und der Boll dafür high fiven kann, clever Geld gemacht zu haben. Das hat er ja auch. Aber Filmfans interessiert das eher weniger.

Scheinbar schon, weil ja hier davon ausgegangen wird, dass Boll keinen Markt bedient, obwohl er seit 20 Jahren das Gegenteil beweist.

Hier die Liste der International Gewinner des NYIIFAVF der letzten Jahre:

Ich will nicht gemein sein, aber kein Mensch hat jemals von den Gewinnern dieses Festivals gehört. Das ist nicht das New York Film Festival.

1. Was hast du erwartet bei einem Independent Festival?
2. Und selbst wenn man das nun als nicht relevant bezeichnet, hast du stillschweigend die anderen Punkte (Menschenrechtler und Amnesty International) übergangen. Unter dem Strich bleibt: "Darfur" wurde nicht nur zerrissen, sondern erhielt gerade von Leuten ein positives Feedback, die die Situation vor Ort kennen.

Das fällt vielen sicher schwer, weil es ihm schwer fällt, sympathisch aufzutreten und (aus Sicht der meisten hier) unterhaltende/interessante Filme zu liefern.

Ersteres ist dann eine Schwäche derjenigen, die sich auf das Niveau, das sie selbst anprangern runterziehen lassen, zweiteres bleibt offen und rechtfertigt darüber hinaus auch nicht, pauschale Urteile zu fällen oder sih ebenfalls im Ton zu vergreifen. Das geht auch sachlich.

gelingt ihm genau das meiner Meinung nach nicht. Ich hatte ja Taxi Driver, American Psycho und Falling Down genannt.

Ich hatte dich da schon gefragt, wer denn behauptet hat, "Rampage" spiele in dieser Liga. Das tut er nicht. das ist einfach ein kleiner Bastard

Wenn man etwas derart brisantes erzählen will, muss man es meiner Meinung nach so anspruchsvoll machen wie in den drei Filmen.

Das mag deine Meinung sein, die ich respektiere, weil du sie in sachlicher Art und Weise "begründest". Ich sehe es nicht so. Man muss gar nichts. es gibt nicht nur einen richtigen Weg.

Und da steckt das Besondere ausschließlich in den Dialogen und im Schauspiel, nicht in Dingen die Geld kosten. Willamson läuft rum, erschießt wahllos Leute, stiehlt Geld, kritisiert in ellenlangen Monologen die Gesellschaft und fordert andere dazu auf, ebenfalls Leute umzubringen. Das ist alles.

Nein, ist es nicht. Und du ignorierst erneut, was ich zuvor schrieb. Es geht darum, ob sich der Zuschauer nicht sogar mit Williamson "verbündet", weil ihm ähnliche Dinge auch so auf den Sack gehen. Am Ende ist es dann ganz anders, weil Williamson viel kaltblütiger ist, und alles nur vorgespielt hat. Und der Zuschauer, der eventuell still und heimlich gesagt hat: Okay, kann ich verstehen, was du da machst, muss sich dann selbst mal hinterfragen. Deswegen ist das deutsche FSK-Ende ja auch so eine Katastrophe. "Rampage" ist nicht so simpel, wie du es darstellst.

Weder Bateman, noch Travis noch D-Fens sind derart simpel gestrickte Figuren, noch spielt Boll mit dem Zweifel an der Wirklichkeit (AP, TD) oder erzählt er eine vielschichtige Charaktergeschichte wie es Michael Douglas dargestellt hat.

Du kritisierst das, weil du es erwartet hast, aber eben nicht bekommst. Es ist nicht Bolls Aufgabe, deine Erwartungshaltung zu befriedigen. Und du vergleichst wieder Äpfel mit Birnen, weil ich dich immer noch frage, warum du Filme wie "Falling Down" mit "Rampage" vergleichst, obwohl mehrfach mitgeteilt wurde, dass das eine andere Liga ist. Das macht "Rampage " aber nicht zwangsläufig zu einem schlechten Film.

Bolls Filme haben lediglich die intellektuelle Tiefe des kontroversen Videospiels Hatred, der Albtraum jeder Elterngruppe, stumpfes Abballern von Menschen und Hasspredigten.

Sehe ich anders und im Falle von "Darfur" habe ich dir ja auch handfeste Gegenbeispiele geliefert.

The East mit Brit Marling hat auch eine gegen-das-System Einstellung, aber der, obwohl nicht besonders gut, macht es sehr viel subtiler und eleganter und nachdenklich stimmender als der Haudrauf Film Rampage.

Dasselbe in grün: Weil es dir nicht subtil genug ist, ist es nicht richtig? Gerade, weil "Rampage" ein grimmiger Krawall-Streifen ist, hat er seine Berechtigung. Es ist völlig legitim, das nicht gut zu finden. Aber es ist nicht legitim, wenn man es als einzig möglichen Weg bezeichnet, sich einem Thema zu nähern. Das ist nahe an der Ignoranz.

Wo ich dir eventuell Recht geben könnte: man könnte Filme wie Darfur und Auschwitz in Schulen zeigen. Das wäre sogar fast angebrachter als Schindlers Liste und dergleichen, weil es Story weglässt und ausschließlich zeigt wie übel das war. Wenn du ausschließlich bedrücken und schockieren willst, ist das richtig. Die meisten Filmschauer wollen allerdings mehr als reine "so war das" Simulation, und wer kanns ihnen verübeln.

Niemand. Aber einerseits ist zumindest "Darfur" mehr als reines abschlachten über 90 Minuten hinweg. zudem blendet er auch häufig weg. Und die Ablehnung, etwas wie Boll anzugehen, ist doch völlig okay. Alles andere nicht zu sehen und auszublenden, aber nicht. Warum geht denn nicht: Ich mag Bolls Art Filme zu machen nicht, ich mag sein Auftreten nicht, aber ich erkenne an, dass er sich seit Jahren am Markt hält, sich einiges aufgebaut hat, einen gewissen Markt bedient und neben vielen Drecksfilmen auch ein paar gemacht hat, die international recht gut angenommen wurden? Dann kann ich mich über so ein blödes Video aufregen wie ich will, weil ich mich auf Boll als Person beziehe, der häufig nicht weiß, wo die Grenze liegt. Aber ich trenne einerseits Person und Werk und differenziere in der Beurteilung seiner Filme, die vermutlich einige, die sich auf eine unnötig grobschlächtige Art und Weis zu Wort melden, gar nicht gesehen haben. Warum soll das nicht möglich sein?
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Dr Knobel schrieb:
Es sollte eigentlich nur um die Filme gehen. Ansonsten müsste man auch Sachen wie "Jeepers Creepers", oder die Polanski-Filme und Bay-Streifen in dieser personalisierten Form verurteilen.

Da gebe ich dir prinzipiell Recht. Filme und ihre Macher sind zwei paar Schuhe, und ich persönlich kann das eine ohne das andere mögen. Der Mathematiker in mir sagt mir, dass schon aufgrund der schieren Menge an Beteiligten an großen Filmen unweigerlich dazu führen müssen, dass an der Produktion Kriminelle, Gewalttätige etc beteiligt sind. Und nur weil wir die Schattenseiten der meisten Schauspieler, Autoren und Regisseure nicht kennen, sind sie ja trotzdem da.

Dr Knobel schrieb:
Scheinbar schon, weil ja hier davon ausgegangen wird, dass Boll keinen Markt bedient, obwohl er seit 20 Jahren das Gegenteil beweist.

Asylum bedient auch schon seit Jahren mit großem Erfolg ein Zielpublikum, und Michael Bay ist regelmäßig ultraerfolgreich mit seinen Transformers Filmen. Und die ... Movie Leute drehen auch immer noch weiter neue Filme, die offenbar bezahlt und geschaut werden. Das bringt denen doch auch keinen größeren Respekt ein.

Dr Knobel schrieb:
Was hast du erwartet bei einem Independent Festival?

Weiß nicht, Filme wie Force majeure, Leviathan, Y Tu Mamá También, Safety not guaranteed, A girl walks home alone at Night, The Turin Horse, The One I love, Coherence, Mommy, Irreversible, Tabu oder Lilja 4-ever. Filme mit wenig Budget, keinen Stars, null Marketingunterstützung, aber äußerst interessanten Kreativen und jeder Menge positiven Feedbacks in der Kritikerszene des anspruchsvollen Films. Das ist ja immerhin ein New Yorker Filmfestival und nicht Detmolder Kurzfilmtage.

Dr Knobel schrieb:
Und selbst wenn man das nun als nicht relevant bezeichnet, hast du stillschweigend die anderen Punkte (Menschenrechtler und Amnesty International) übergangen.

Das mag ja sein, aber Menschenrechtler und Amnesty können höchstens bezeugen, dass der Film inhaltlich korrekt ist. Nicht ob er als Film gut ist. Und mit Verlaub, da sonst niemand was über den Darfur Konflikt gemacht hat, war Lob selbstverständlich. Die hätten ihm nur keins gegeben wenn der Film unprofessionell aussehen würde. Boll könnte auch Filme über Seaworld, Strafcamps in Nordkorea, Frauenrechte in Saudi Arabien und Luftverschmutzung in China machen, und es würde immer bei den jeweiligen Stimmen für Lob sorgen. Schon aus Prinzip.

Es kritisiert ja niemand Darfur, weil das Leid nicht authentisch genug dargestellt würde. Das mag zutreffen. Die reine Authentizität der Wiedergabe ist aber noch kein Merkmal, das mit Gefallen gleichbedeutend wäre.

Dr Knobel schrieb:
Das mag deine Meinung sein, die ich respektiere, weil du sie in sachlicher Art und Weise "begründest". Ich sehe es nicht so. Man muss gar nichts. es gibt nicht nur einen richtigen Weg.

Letztendlich ist es nur meine Meinung, und ich persönliche habe großen Respekt vor dem, was Boll bisher alles auf die Beine gestellt hat. Aber das ist völlig losgelöst von meinem Empfinden als Filmfan, und was ich als solcher empfinde ist primär Enttäuschung. Über seine Polter-PR kann ich stehen, auch wenn ich das unreif finde, aber wenn ich sehe was der bisher schon an Budgets und Stars zur Verfügung hatte und was auch nach so vielen Filmen bislang dabei rumgekommen ist, ist das zu wenig. Auch sehe ich keinerlei Reifeprozess in seinem Tun. Dass er seine Ader für ernste, schwierige Stoffe hat ist vorbildlich, aber bislang konnte ich mit seinen Ergebnissen noch nicht viel anfangen. Darfur mag einer seiner besten Filme sein, aber selbst der boxt gegen so viel bessere Konkurrenz an und könnte zudem mit Leichtigkeit soviel besser sein.

Auch hatte ich noch kein einziges Mal das Gefühl, dass irgendeiner seiner Filme mit echter Liebe zum Detail gemacht worden wäre. Dass er bei einem seiner Audiokommentare zwischendurch rausgeht, um seine Hunde zu füttern, spricht doch Bände. Auch macht er nie den Eindruck, als würde er nach Abschluss eines Drehs enorm viel Zeit mit Feintuning verbringen, um das Endergebnis bestmöglich werden zu lassen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Filmfan Uwe Boll Uwe Boll Filme nerdig gut finden würde. Wenn er Filme nennt, die er gut findet, sind das meist gute Sachen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass er seine Werke für gleichwertig hält. Was ja auch nicht sein muss. Aber ich habe lieber einen merkwürdigen Vogel wie Richard Stanley, der nicht viel kann, aber mit Leidenschaft an seinen Sachen arbeitet, als einen professionellen Runterkurbler mit Passtscho Manier. Bei Albert Pyun ist ja beispielsweise auch ganz klar zu sehen, wann er sich einen Dreck um Sachen schert (die dann trotzdem schlecht sind, aber Charme haben) und wann einfach nur hastig irgendwas zum verkaufen produziert wird.

Dr Knobel schrieb:
Und du vergleichst wieder Äpfel mit Birnen, weil ich dich immer noch frage, warum du Filme wie "Falling Down" mit "Rampage" vergleichst, obwohl mehrfach mitgeteilt wurde, dass das eine andere Liga ist.

Andere Liga inwiefern? Ich habe ja bewusst geschrieben, dass es mir dabei nicht um Budgets, Ausstattung, Stars oder dergleichen geht. Mir gehts um Vision und Text, und das sind Dinge, die kein Geld kosten. Nur Zeit und Talent.

Dr Knobel schrieb:
Du kritisierst das, weil du es erwartet hast, aber eben nicht bekommst. Es ist nicht Bolls Aufgabe, deine Erwartungshaltung zu befriedigen.

Das stimmt. Allerdings kann ich kundtun, wie mir der Film besser gefallen hätte, oder was ich meine, wie er anders auch bei anderen besser ankommen könnte.

Dr Knobel schrieb:
Und der Zuschauer, der eventuell still und heimlich gesagt hat: Okay, kann ich verstehen, was du da machst, muss sich dann selbst mal hinterfragen

Schießt er sich damit denn nicht selbst nieder? Dadurch, dass er sich letztendlich auch nur als lügender, geldgieriger Räuber entpuppt, verliert er sämtliche Anziehungskraft die er zuvor hatte. Das ganze wird damit völlig nihilistisch. Interessant wäre es beispielsweise gewesen, hätte seine Aktion unzählige andere zu Amokläufen inspiriert, sodass er vielleicht selbst dran denken muss, was er da schlimmes ins Rollen gebracht hat. Dass Gier und Terror nur noch mehr Gier und Terror nach sich zieht.

Dr Knobel schrieb:
Bolls Filme haben lediglich die intellektuelle Tiefe des kontroversen Videospiels Hatred

Sorry, hier hatte ich mich verschrieben. Das passt natürlich überhaupt nicht zu Bolls gesamten Filmwerk, und es wäre unfair, das zu behaupten. Das war einzig und allein auf die Rampages bezogen.

Dr Knobel schrieb:
Ich mag Bolls Art Filme zu machen nicht, ich mag sein Auftreten nicht, aber ich erkenne an, dass er sich seit Jahren am Markt hält, sich einiges aufgebaut hat, einen gewissen Markt bedient und neben vielen Drecksfilmen auch ein paar gemacht hat, die international recht gut angenommen wurden?

Nochmal: wieso ist es dir wichtig, dass sein Geschäftserfolg anerkannt statt ignoriert wird? Wieso hat das eine Wichtigkeit? Diese Negativität, die hier und in anderen Foren immer gegenüber Boll aufkommt, zielt doch ausschließlich auf sein Verhalten und auf die Filme ab, die die Leute gesehen haben. Andere Aspekte werden mangels Interesses außen vorgelassen. Wie gesagt ist es kindisch, seine Filme als die schlechtesten überhaupt zu bezeichnen, aber was genau verdient denn Beachtung in der Filmwelt? Filme, die Leute ansprechen, und Kreative, deren Werke Aufmerksamkeit auf sich ziehen oder? Wenn zu wenig Leute Darfur schauen, hat das vielleicht seine Gründe. Und wenn zu viele, die den Film gesehen haben, kaum drüber reden weil er für sie kaum was hinterlassen hat, dann auch.

Eine Sache noch. Wenn die Filmwelt eins kann, dann ist das vergeben können. Fakt: würde Boll als nächsten Film was richtig, richtig gutes abliefern, würde das vielleicht zunächst übersehen und ignoriert. Würde er danach und danach und danach aber weiterhin richtig, richtig gut abliefern, dann könnte er noch so viele Fuck you Videos machen, dann würde er anerkannt.

Wirklich, wären alle seine Folgesachen so gut wie die ersten Minuten aus Postal im Flugzeugcockpit, würde sich das ruckzuck ändern. Auch wenns erst ein wenig Zeit bedürfte. Aber wenn er dann wieder Kram wie Max Schmeling oder The Final Storm abliefern, wärs das auch schnell wieder.

Und Boll ist nichtmal 50. Der hat noch Zeit. Noch ist nicht alles verloren.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Jay schrieb:
Da gebe ich dir prinzipiell Recht. Filme und ihre Macher sind zwei paar Schuhe, und ich persönlich kann das eine ohne das andere mögen.

Wunderbar. :top:

Asylum bedient auch schon seit Jahren mit großem Erfolg ein Zielpublikum

Da kritisiere ich es genauso.


und Michael Bay ist regelmäßig ultraerfolgreich mit seinen Transformers Filmen.

Ich hasse die TF-Filme und halte es für einen Offenbarungseis Bays, seit Jahren quasi nichts anderes zu machen. Aber ich erkenne an, dass die handwerklich einwandfrei sind und offensichtlich eine große Zielgruppe ansprechen. Von daher macht er da ja leider Gottes scheinbar vieles richtig. Ich muss das nicht nachvollziehen können, ich muss die nicht mögen, ich kann die trotzdem auf sachlicher Ebene auseinander nehmen. Ich kann auch sagen, ich gucke die nicht, was ich auch tatsächlich nach Teil 3 nicht mehr tue. Dann kann ich aber im Umkehrschluss nicht Teil 4 abwatschen, weil ich ihn schlicht nicht kenne. Diese rein sachliche Anerkennung für seine bisherige Karriere, auch wenn man die Filme selbst nicht mag, erfährt Boll nicht.

Das mag ja sein, aber Menschenrechtler und Amnesty können höchstens bezeugen, dass der Film inhaltlich korrekt ist. Nicht ob er als Film gut ist.

Im Ansatz richtig. Aber: Es wird Boll immer wieder vorgeworfen, dass er das Thema/den Film nur nutzte, um vordergründig eine brutale Schlachtplatte abzuliefern. Du bestätigst jetzt aber gerade, dass der Film die Thematik dann offensichtlich ernst nahm und genau das abbildete, was dort geschieht. Also nichts mit vordergründig, nichts mit reine Schlachtplatte usw. Denn sonst hätten sich die genannten Gruppen sicherlich nicht so geäußert. Und damit ist ein Hauptkritikpunkt an "Darfur" null und nichtig.

Und mit Verlaub, da sonst niemand was über den Darfur Konflikt gemacht hat, war Lob selbstverständlich.

das ist doch Quatsch, Jay. Hätte er sich dem Thema in einer respektlosen Art und Weise genähert, hätte er da die unsensible Gewaltorgie draus gemacht, die ihm vorgeworfen wird, hätte er das Thema nur benutzt, um einen Splatter-Film vor realer Kulisse zu drehen, genau DANN wären diese Leute auf die Barrikaden gegangen.

Die hätten ihm nur keins gegeben wenn der Film unprofessionell aussehen würde.

Ja was denn nun? Oben sind diese Leutchen nicht in der Lage, einen Film zu beurteilen, und jetzt können sie unterscheiden, was professionell ist und was nicht?

Boll könnte auch Filme über Seaworld, Strafcamps in Nordkorea, Frauenrechte in Saudi Arabien und Luftverschmutzung in China machen, und es würde immer bei den jeweiligen Stimmen für Lob sorgen. Schon aus Prinzip.

Nein. Gerade bei den Leuten nicht. Wenn die das Gefühl hätten, man nähme das Thema nicht ernst, gäbe es Ärger. Überlege doch mal, jemand würde einen Film über ein Thema drehen, was dir wichtig ist. Dann merkst du aber, dass sich der Typ hinter der Kamera nicht die Bohne für das Thema interessiert, falsche Fakten darstellt und das Schicksal von Menschen, die es nicht verdient haben, nur plakativ benutzt, um ein paar DVDs zu verkaufen. Dann würdest du trotzdem sagen: Okay, das it zwar alles Käse, aber zumindest wird es mal thematisiert? Wohl kaum.

Es kritisiert ja niemand Darfur, weil das Leid nicht authentisch genug dargestellt würde. Das mag zutreffen. Die reine Authentizität der Wiedergabe ist aber noch kein Merkmal, das mit Gefallen gleichbedeutend wäre.

Wer sagt denn, dass hier irgendwem "Darfur" gefallen muss. Es hat natürlich jeder das Recht, den Film scheiße zu finden. Aber bitte einerseits erst, nachdem man ihn gesehen hat. Bitte losgelöst von der Person Boll. Andererseits kann man das auch bei Nichtgefallen sachlich angehen und sagen: Okay, es gibt scheinbar auch noch eine andere Sicht der Dinge. Und man kann ebenso nüchtern anerkennen, dass Boll den Film - im Gegensatz zu seinen anderen Projekten - nahezu alleine privat finanzierte, weil er ihm seine sonstigen Partner dafür kein Geld gaben, da auch sie wussten, dass das finanziell gesehen mehr als nur schwierig wird. Boll war das Thema einfach wichtig, daher ging er das Risiko ein. Und ich kenne wenige, die das tun würden. das wiederum heißt nicht, dass man das in die Bewertung des Films einfließen lassen muss, aber es geht ja ganz gezielt gegen die Person Boll, und dann kann man so etwas bitte auch zur Kenntnis nehmen. Man kann ihn mit gutem Grund für ein selbstgefälliges Arschloch halten, aber trotzdem auch so etwas anerkennen - wo ist das Problem?

Letztendlich ist es nur meine Meinung, und ich persönliche habe großen Respekt vor dem, was Boll bisher alles auf die Beine gestellt hat.

Und um nichts anderes geht es. Und schaue dir doch bitte die Posts hier in diesem Thread und an anderer Stelle an, dann wirst du diesen Respekt nicht finden. Und das ist die ganze Zeit das Thema.

Aber das ist völlig losgelöst von meinem Empfinden als Filmfan, und was ich als solches empfinde ist primär Enttäuschung.

Dein gutes Recht. Und auch ich von von vielen Projekten enttäuscht. Aber das ist kein Grund zur Pauschalisierung und keine Rechtfertigung für einen Tunnelblick.

Über seine Polter-PR kann ich stehen, auch wenn ich das unreif finde

Ich halte es nicht grundsätzlich für PR, und ich persönlich mag es vom Naturell her lieber, wenn einer seinen Standpunkt klar vertritt. Von daher ist das für mich absolut okay, aber leider schießt er sich selbst ins Bein, weil er häufig über eine imaginäre Grenze tritt. Das ist für mich bis zu einem bestimmten Punkt auch noch okay, erleichtert es aber denjenigen, die einfach nur bashen wollen. Und das hätte er schon lägst erkennen müssen. Von daher sehen wir das gar nicht so unterschiedlich.

aber wenn ich sehe was der bisher schon an Budgets und Stars zur Verfügung hatte und was auch nach so vielen Filmen bislang dabei rumgekommen ist, ist das zu wenig.

Ja, aber das ist ja gar nicht das Thema und wurde doch schon gestern von mir abgenickt. Gerade seine größeren Sachen waren Mist. Aber ich kann "SdK" als Enttäuschung ansehen, aber trotzdem "Rampage" gut finden.

Auch sehe ich keinerlei Reifung in seinem Tun.

Reifung? Hm, ich kann mit dem Wort wenig anfangen. Von "Alone in the Dark" zu "Darfur" ist es ein weiter Weg und handwerklich hat er - wenn er will - vier Schritte nach vorne gemacht. Was er aus dem Budget von "Rampage" herausgeholt hat, ist bemerkenswert.

Dass er seine Ader für ernste, schwierige Stoffe hat ist vorbildlich, aber bislang konnte ich mit seinen Ergebnissen noch nicht viel anfangen.

Was völlig okay ist. Aber du differenzierst, während andere nur vordergründig draufhalten, weil Boll ein vermeintlich leichtes Ziel ist.

Darfur mag einer seiner besten Filme sein, aber selbst der boxt gegen so viel bessere Konkurrenz an und könnte zudem mit Leichtigkeit soviel besser sein.

Das mag sein. Aber auch das war nicht das Thema an sich und wurde doch auch nie bestritten. "Darfur" ist kein "Schindlers Liste", aber deswegen ist er auch nicht automatisch ein Scheißfilm, weil er von Boll ist.

Andere Liga inwiefern? Ich habe ja bewusst geschrieben, dass es mir dabei nicht um Budgets, Ausstattung, Stars oder dergleichen geht.

Boll spielt nicht in der Klasse dieser Regisseure. Er spielt auch nicht in der Klasse dieser Drehbuchautoren. Und, da widerspreche ich dir auch, er hat keinen Bale und keinen Douglas. Von Nebenrollenmal ganz abgesehen, die auch immens wichtig sind. Solche Leute und solche Besetzungen machen teilweise einen riesigen Unterschied.

Das stimmt. Allerdings kann ich kundtun, wie mir der Film besser gefallen hätte, oder was ich meine, wie er anders auch bei anderen besser ankommen könnte.

Völlig richtig. ich kann aber trotzdem akzeptieren, dass es einen anderen weg gibt und Leute genau diesen Unterschied schätzen.

Dadurch, dass er sich letztendlich auch nur als lügender, geldgieriger Räuber entpuppt, verliert er sämtliche Anziehungskraft die er zuvor hatte.

Exakt. Aber zuvor identifizierte man sich eventuell mit ihm. Gerade dieses "Erwachen" ist doch das wunderbare an dem Original-Ende.

Das ganze wird damit völlig nihilistisch. Interessant wäre es beispielsweise gewesen, hätte seine Aktion unzählige andere zu Amokläufen inspiriert, sodass er vielleicht selbst dran denken muss, was er da schlimmes ins Rollen gebracht hat. Dass Gier und Terror nur noch mehr Gier und Terror nach sich zieht.

Schöne Idee für Teil 2, aber das macht ja Teil 1 nicht schlecht. Im übrigen sei noch einmal betont, dass ich mit Teil 2 durchaus meine Probleme habe.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Nochmal: wieso ist es dir wichtig, dass sein Geschäftserfolg anerkannt statt ignoriert wird?

Wieso nicht? Leute sprechen ihm einfach jedwede Relevanz ab, ignorieren Fakten und bashen auf Teufel komm raus. Einerseits auf die Person Boll an sich, andererseits aber auch auf den Produzenten Boll. Wieso soll man das außen vor lassen? Oder noch viel schlimmer: Warum sollte das nicht Thema sein, wenn ganz gezielt darauf angespielt wird und dabei schlicht häufig Kokolores erzählt wird? Was ist so schwierig zu differenzieren? Was ist so schwierig daran, sich substanziell zu äußern?

Wieso hat das eine Wichtigkeit?

Nochmal: warum nicht? Es geht um die Figur Boll. Und Boll ist auch Produzent, der scheinbar einiges richtig macht. Warum dann außen vor lassen?

Diese Negativität, die hier und in anderen Foren immer gegenüber Boll aufkommt, zielt doch ausschließlich auf sein Verhalten und auf die Filme ab, die die Leute gesehen haben.

Nope. Einerseits findest du hier alleine in dem Thread Kommentar die sich auch ganz gezielt auf seine Arbeit als Produzent beziehen, andererseits äußern sich auch leute, die nach eigener Aussage entweder noch gar nichts von ihm gesehen haben, oder den jeweiligen Film nicht, um den es geht.

Andere Aspekte werden mangels Interesses außen vorgelassen.

Nein, die passen nicht in das vorgefertigte Bild. Es ist doch leichter von den paar "Idioten" (Zitat), die sich seine Filme anschauen zu sprechen, als zu reflektieren und sich damit auseinander zu setzen, dass er seit 20 Jahren als Independent-Produzent weltweit verkauft. Es ist doch leichter seine Klappe aufzureißen, und "Boll ist so scheiße" zu krakeelen, als sich mal mit den Fakten zu beschäftigen. So etwas passt nicht in das vorgefertigte Boll-Bild, darum wird es außen vor gelassen.

Wie gesagt ist es kindisch, seine Filme als die schlechtesten überhaupt zu bezeichnen

Danke. :top:

aber was genau verdient denn Beachtung in der Filmwelt? Filme, die Leute ansprechen, und Kreative, deren Werke Aufmerksamkeit auf sich ziehen oder? Wenn zu wenig Leute Darfur schauen, hat das vielleicht seine Gründe. Und wenn zu viele, die den Film gesehen haben, kaum drüber reden weil er für sie kaum was hinterlassen hat, dann auch.

Mag sein. Aber wieso rechtfertigt das eine so plumpe faktenlose Annäherung an das Thema Boll an sich?

Eine Sache noch. Wenn die Filmwelt eins kann, dann ist das vergeben können. Fakt: würde Boll als nächsten Film was richtig, richtig gutes abliefern, würde das vielleicht zunächst übersehen und ignoriert. Würde er danach und danach und danach aber weiterhin richtig, richtig gut abliefern, dann könnte er noch so viele Fuck you Videos machen, dann würde er anerkannt.Wirklich, wären alle seine Folgesachen so gut wie die ersten Minuten aus Postal im Flugzeugcockpit, würde sich das ruckzuck ändern. Auch wenns erst ein wenig Zeit bedürfte. Aber wenn er dann wieder Kram wie Max Schmeling oder The Final Storm abliefern, wärs das auch schnell wieder.

Nein, das Thema ist durch. Das Stigmata und die Ablehnung ist zu groß. Die Mehrheit unterscheidet ja nicht einmal mehr zwischen Crap wie "Blubberella" und Sachen wie "Rampage". das ist Boll: Weg damit.
 

Kenshii

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"Der einen Vampirfilm im Wilden Westen dreht" :biggrin: Sry Jay aber ab da nehm ich dich nicht mehr ernst :biggrin: Bloodrayne 2 war die lächerlichste Spielverfilmung die der Typ gemacht hat. Teil 1 war schon nen Fail und Teil 2 hat die Spieleserie nur noch mit Füßen getretet :biggrin: Der soll die Finger von Spieleverfilmungen machen denn die kann er net, da juckt es mich net was er sonst dreht. Und gute Verkaufszahlen? Klar heutzutage macht man immer mit scheisse Geld, beweist RTL tagtäglich mit seinem Programm oder die MainStream Musikszene :biggrin:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
@Knobel: Du redest immer wieder von "Bashing" gegen Boll. Ab wann ist es denn für dich Bashing? Ist es Bashing, wenn ich sage, dass es mir nicht gefällt, wie er meint, ich (und die anderen) sollen unsere Mutter ficken? Wie unfreundlich von mir, dass ich das daneben finde *Ironie* :squint:
Oder wenn ich sage, dass mir die Filme, die ich bisher von ihm gesehen haben, nicht gefallen haben? (Nein, nicht weil sie von Boll sind, sondern weil sie einfach schlecht sind in meinen Augen)
Ich finde, da pauschalisierst du selber, indem du so tust, als würde man hier seine Filme nur wegen seiner Person schlechtreden. Man ist nicht gleich ein Boll-Hater, wenn man seine Filme oder seine Sprüche kritisiert.
Wenn er solche Filme wie Roman Polanski drehen würde (den du ja als Beispiel herangezogen hast), dann würde er sicherlich auch die Anerkennung bekommen.
Michael Bay wird hier auch oft "gebasht" und ich bin auch absolut kein Fan seiner Filme. Aber es sind auch nicht alles Hater, die seine Filme kritisieren.
Lars von Trier macht sich auch immer wieder unbeliebt, aber er dreht wenigstens gute bis sehr gute Filme (natürlich auch Geschmacksache). Und meines Wissens hat er noch nie allen Menschen, die ihm kein Geld geben wollen, gesagt, sie sollen ihre Mütter ficken. Das ist wirklich Bushido-Niveau.

Ich sehe nicht ein, weshalb Boll wegen seines Geschäftssinns von jedermann anerkannt werden sollte. Wir sind hier nun mal ein Filmforum und bewerten einen Filmemacher in erster Linie anhand seiner Filme. In einem BWL-Forum hätte er bestimmt mehr Fans, aber wir sind hier nun mal keine Wirtschaftsprüfer oder Finanzhaie :wink: Wenn er aus den Budgets gute Filme drehen würde, hätte er hier auch mehr Anerkennung geerntet.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Original von Tyler Durden
@Knobel: Du redest immer wieder von "Bashing" gegen Boll. Ab wann ist es denn für dich Bashing? Ist es Bashing, wenn ich sage, dass es mir nicht gefällt, wie er meint, ich (und die anderen) sollen unsere Mutter ficken? Wie unfreundlich von mir, dass ich das daneben finde *Ironie* :squint:

Vorweg: Ich habe es bereits in einem anderen Thread gesagt: Ich halte es für eine Selbstverständlichkeit und eine Frage der Höflichkeit, das zu lesen, was jemand schrieb, wenn ich mich in eine Diskussion einklinke. Denn ich kann mir ich sparen, in dieser Ausführlichkeit zu antworten und meinen Standpunkt klar zu machen, wenn man sich nur in eine Diskussion einklinken will, weil einem was unter den Nägeln brennt, ohne bisherige Dinge zu lesen. Ein Großteil von dem, was du anmerkst, wurde bereits ausführlich klar gestellt. Es kostet durchaus Zeit, in dieser Form auf unkte einzugehen, und ich sehe nicht ein, Zeit zu investieren, weil jemand anderes genau diese Zeit und Mühe nicht investieren will. Lesen ist nicht zu viel verlangt.

Zu deiner "witzigen" und ironischen Anmerkung: Wie häufig habe ich angemerkt, dass das Video in der Form nicht akzeptabel ist, und er sich selbst damit schadet? Ein paar Beispiele auf die Schnelle:

Mit "Wie ein beleidigtes Kind das aber trotzdem um Aufmerksamkeit bettelt." triffst du dann den Punkt, der mich auch stört. Ich denke, dass der wirklich verletzt und extrem sauer war. Aber dann posaune ich es nicht in dieser Form in die Welt.

das tragische an der Geschichte ist, dass er sich diese Leistung durch solch überzogene Aussagen/Videos selbst kaputt macht. Und daran ist er dann leider Gottes auch selbst Schuld

Nochmal: Ich halte einige seiner Aussagen für falsch oder zumindest für zu überspitzt formuliert.

Natürlich ist es das und dabei in der Formulierung deutlich über das Ziel hinausgeschossen und teilweise indiskutabel.

aber leider schießt er sich selbst ins Bein, weil er häufig über eine imaginäre Grenze tritt.


Wie deutlich willst du es noch haben? Und das war auf das Video und andere Auftritte bezogen, nicht auf das, was da unter dem Video steht - das hatte ich bis dato gar nicht gesehen. und noch einmal fürs Protokoll, damit es auch wirklich jeder versteht. Das ist indiskutabel, unterste Schublade, kindisch und durch nichts zu rechtfertigen. Können wir diesen Punkt dann abhaken?

Oder wenn ich sage, dass mir die Filme, die ich bisher von ihm gesehen haben, nicht gefallen haben? (Nein, nicht weil sie von Boll sind, sondern weil sie einfach schlecht sind in meinen Augen)

da ist gar nichts dran auszusetzen, und wenn du mal den Verlauf des Threads rekapitulierst, habe ich mich auf deine Post nicht zu Wort gemeldet. Warum wohl? Auch hier: Wie deutlich willst du es haben?

Und die Ablehnung, etwas wie Boll anzugehen, ist doch völlig okay.

Wer sagt denn, dass hier irgendwem "Darfur" gefallen muss. Es hat natürlich jeder das Recht, den Film scheiße zu finden.

Das ist doch kein Problem. Er hat ja auch nachweislich Mist gedreht.


Um es trotzdem noch einmal fest zu halten: Es spricht gar nicht dagegen, seine Filme nicht zu mögen. Es ist sogar völlig in Ordnung zu sagen: Ich habe vier Filme von ihm gesehen, die haben mir nicht gefallen, deswegen schaue ich von ihm nichts mehr. Das heißt aber nicht, dass ich damit im Umkehrschluss Filme kritisieren und lächerlich machen kann, obwohl ich sie nie gesehen habe. Das bedeutet auch nicht, dass ich pauschal urteilen kann, weil sie von Boll sind. Das heißt nicht, dass ich deren Fürsprecher als Idioten bezeichnen sollte. Es bedeutet nicht, dass man abstreiten kann, dass er was ansehbares auf die Kette bekommen kann. Das ist schlicht ignorant.

Ich finde, da pauschalisierst du selber, indem du so tust, als würde man hier seine Filme nur wegen seiner Person schlechtreden. Man ist nicht gleich ein Boll-Hater, wenn man seine Filme oder seine Sprüche kritisiert.

Zwei unterschiedliche Dinge: Film und Macher, und du vermischt es erneut. Seine Sprüche und sein Auftreten hat mit seinen Filmen nichts zu tun. Und kritisieren geht einher mit einer gewissen Sachlichkeit, und die ist häufig nicht gegeben. Und wenn hier Leute einen Film schlechtreden, den sie nie gesehen haben, ihn als scheiße bezeichnen, obwohl sie ihn nicht kennen, dann pauschalisiere ich nicht, sondern greife einfach Fakten auf. Aber trotzdem auch nochmal für dich: Nein, nicht jeder wird die Filme ablehnen, nur weil sie von Boll kommen. Es ist doch ganz einfach: Sachliche Kritik zu seinen Filmen immer gerne.

Wenn er solche Filme wie Roman Polanski drehen würde (den du ja als Beispiel herangezogen hast), dann würde er sicherlich auch die Anerkennung bekommen.

Lesen und verstehen. Es ging in meiner Aussage darum, dass man bei der Bewertung zwischen Werk und Person trennen muss. Ich habe keineswegs den Filmemacher Boll mit Polanski verglichen, sondern ihn, genauso wie Victor Salva, als Beispiel herangezogen, warum man ihre Filme dann genauso pauschal ablehnen müsste, wie das bei Boll der Fall ist. Doch da wird meistens getrennt und differenziert, bei Boll eben häufig nicht. Und die Jungs haben sicherlich mehr auf den Kerbholz als nur ein ungehobeltes Auftreten. Zur Erinnerung nochmal:

Es sollte eigentlich nur um die Filme gehen. Ansonsten müsste man auch Sachen wie "Jeepers Creepers", oder die Polanski-Filme und Bay-Streifen in dieser personalisierten Form verurteilen.

Michael Bay wird hier auch oft "gebasht" und ich bin auch absolut kein Fan seiner Filme. Aber es sind auch nicht alles Hater, die seine Filme kritisieren.

Es ist niemand ein Hater, der Filme von Boll oder Bay kritisiert. Du kannst das so häufig wiederholen wie du willst, es wird dadurch nicht richtiger. Jeder hat das Recht Boll-Filme scheiße zu finden. Ich mag Bay als Beispiel überhaupt nicht, finde sein Auftreten ätzend, hasse die TF-Filme, mag aber "Armageddon" und "Bad Boys". Ich trenne zwischen Werk und Person. Wenn das bei Boll nicht passiert, das kritisiere ich. Das hat ja z.B. auch jay nochmal hervorgehoben:

Da gebe ich dir prinzipiell Recht. Filme und ihre Macher sind zwei paar Schuhe, und ich persönlich kann das eine ohne das andere mögen.

Lars von Trier macht sich auch immer wieder unbeliebt, aber er dreht wenigstens gute bis sehr gute Filme (natürlich auch Geschmacksache).

Für mich ist van Trier in den letzten Jahren das Paradebeispiel eines gehypten Filmemachers, der an Qualität nachgelassen hat und seine Provokationen wesentlich gezielter fürs Marketing einsetzt. Ich mag den van Trier der letzten Jahre ebenso wenig wie sein Auftreten in einem Teil seiner Interviews. Ich kritisiere aber keinen van Trier-Film, den ich nicht gesehen habe. Ich spreche ihm deswegen nicht ab, dass er in Zukunft wieder was anständiges auf die Kette bekommt und ich attackiere ihn nicht in der Form, in der es bei Boll gang und gäbe ist. Auch hier: Unterscheidung zwischen Person und Werk und Differenzierung in der Beurteilung.

Und meines Wissens hat er noch nie allen Menschen, die ihm kein Geld geben wollen, gesagt, sie sollen ihre Mütter ficken. Das ist wirklich Bushido-Niveau.

Ach, wir waren doch noch nicht damit durch. :clap: Jetzt aber schon, oder willst du es noch vier Mal wiederholen? Oder muss ich meine Aussagen von oben, die teilweise aus den Posts der letzten zwei Tage stammen, noch einmal kopieren? Na schön, zum letzten Mal: Vieles in dem Video ist über das Ziel hinaus, einiges ist indiskutabel, die Beschreibung eine Frechheit. Jetzt damit durch?

Ich sehe nicht ein, weshalb Boll wegen seines Geschäftssinns von jedermann anerkannt werden sollte.

Auch das habe ich schon mehrfach begründet.
1. Hier wird die Person Boll als solche angegriffen. Und die öffentliche Person Boll ist eben nicht nur ein Regisseur, sondern auch Produzent. Wenn nur sachlich auf seine Filme eingegangen würde, wäre das eine andere Nummer, dann ginge es nur um den Filmemacher. Hier geht es aber um den Typen Boll, und der ist halt auch Produzent, der sich seit zwanzig Jahren am Markt hält und nahezu alles alleine stemmt. Wenn man schon nicht trennen kann, dann aber bitte auch alles berücksichtigen.

2. Boll-Filme richten sich mittlerweile nur noch an ein paar Idioten - die Aussage wurde doch in dieser Form getätigt. Was bedeutet das im Umkehrschluss? Boll-Filme sind nur für eine kleine Gruppe, es interessiert sich kaum einer für sie. Damit spricht man nicht den Filmemacher Boll an, sondern den Produzenten, denn schlussendlich bedeutet "kein Interesse" = keinen Erfolg. Warum darf man denn dann nicht auf den Tisch legen, dass er als einer der wenigen Unabhängigen seit 20 Jahren weltweit verkauft? Warum darf man nicht argumentativ ins Feld führen, dass er für viele Filme sogar im Vorfeld Garantiesummen erhält, weil man weiß, dass er liefert, und dass es einen Markt gibt? Auch hier fehlt bei aller Abneigung der Person Boll oder seiner Filme, eine schlichte Differenzierung.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Wir sind hier nun mal ein Filmforum und bewerten einen Filmemacher in erster Linie anhand seiner Filme.

Boll ist aber a) nicht nur Filmemacher und wird b) eben auch hier über Erfolg/Nichterfolg (Siehe oben) definiert. Und Erfolg/Nichterfolg ist unter dem Strich, gerade bei unabhängigen DtD-Produktionen, die Aufgabe des Produzenten. Du willst das nicht in der Diskussion haben? Schön und gut, aber dann darf es auch von anderer Seite gar nicht erst aufs Tablett kommen. Zudem sind die Grenzen ja fließend. Wären seine Filme seit 20 Jahren durch die Bank so beschissen bzw. hätten sie keinen Markt, hätten sie diesen Absatz nicht.

In einem BWL-Forum hätte er bestimmt mehr Fans, aber wir sind hier nun mal keine Wirtschaftsprüfer oder Finanzhaie :wink:

Wir haben noch gar nicht über Zahlen geredet. Können wir gerne machen. Ich habe hier lediglich sehr grob skizziert, was Boll seit 20 Jahren leistet, weil exakt das in Frage gestellt wurde. Wenn wir über Zahlen sprächen, würde auch sehr klar, warum Boll einer der letzten Überlebenden der Szene ist, es aber im Grunde nur eine Frage der Zeit ist, bis er weg ist. Und ganz nebenbei scheinen sich ja auch Filmforum-Besucher durchaus für Zahlen zu interessieren, denn sonst gäbe es ja kaum einen Boxoffice-Thread, sonst würde hier nicht gerne über Budgets spekuliert usw. Das hängt doch ohnehin alles zusammen und kann kaum ausgeblendet oder separat bétrachtet werden.

Wenn er aus den Budgets gute Filme drehen würde, hätte er hier auch mehr Anerkennung geerntet.

Da bin ich doch deiner Meinung, aber wie häufig muss ich das widerkauen und wiederholen, bis du das akzeptierst, verstehst oder was auch immer. Nochmal aus der Hüfte, weil ich gerade zu faul bin, um Zitate raus zu picken: Es ist erschreckend, was er aus dem Budget bei "Schwerter des Königs" gemacht hat, "Far Cry" sah sogar wesentlich billiger aus, als er wirklich war. Das waren große Enttäuschungen. Auch vieles, was er im DtD-Bereich machte war Crap. Kam auch das jetzt endlich an? Aber nochmal: das rechtfertigt nicht, Filme pauschal als Schund ab zu tun, obwohl ich sie nicht kenne. Es rechtfertigt keine persönlichen Attacken, denn dann begibt man sich auch sehr schnell auf das Niveau, was man bei Boll - teilweise - zu Recht kritisiere.

Ganz gezielt gefragt: Was von meinen Ansichten, losgelöst von Film-Bewertungen, ist den so illusorisch?

a) Filme kritisieren, wenn ich sie gesehen habe
b) Filme losgelöst von der Person Boll bewerten = Differenzierung
c) Sachliche Kritik an Person und Film
d) Alternativ keinen Boll-Film sehen, weil man ihn nicht mag, dann aber auch keine Filme abwatschen, obwohl ich sie nicht kenne
d) anerkennen, dass er scheinbar einen gewissen Markt bedient - dass der nicht gut sein muss, ist klar = Ansichtssache
e) anerkennen, dass er eben auch Produzent ist, und dabei keinen so schlechten Job machen kann. Alternativ kann der Punkt raus, sofern man keine Fakten verdreht oder gezielt etwas anderes behauptet.

Was ist daran so schwer?
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Bevor ich mich über deinen überheblichen Ton aufrege und Zeit verschwende, fasse ich mich lieber nur kurz: Ich habe die bisherige Diskussion mitverfolgt, alles gelesen und alles verstanden. Du hast hier aber so geredet, als würde es hier nur so vor Boll-Hatern wimmeln, die unsachlich seine Filme runtermachen. Ich sehe hier aber nur ein paar Sprüche und keine Masse. Und auch wenn du immer wieder betont hast, dass sein Verhalten indiskutabel ist, legst du es als "Bashing" aus, wenn jemand dieses Verhalten kritisiert.
Es bedeutet nicht, dass man abstreiten kann, dass er was ansehbares auf die Kette bekommen kann. Das ist schlicht ignorant.
Nein, ist es nicht. Es ist ignorant, die Meinung der anderen (über Bolls Filme) als ignorant abzutun. Nur weil etwas erfolgreich ist, muss ich es nicht als eine "Leistung" anerkennen. Was habe ich bitte davon, dass ein Produzent mit schlechten Filmen gutes Geld verdient?
"Schnappi, das kleine Krokodil" war auf Platz 1 der Charts, ich finde es trotzdem unterirdisch und infantil. Ist das ignorant?

Und eine kurze Anmerkung zu deiner Schimpftirade am Anfang:
Es kostet durchaus Zeit, in dieser Form auf unkte einzugehen, und ich
sehe nicht ein, Zeit zu investieren, weil jemand anderes genau diese
Zeit und Mühe nicht investieren will. Lesen ist nicht zu viel verlangt.
Nur dass es enorm viel Zeit kostet, deine Romane Beiträge durchzulesen, während ich versuche, mich kurz zu fassen, damit die Anderen eben nicht eine halbe Stunde lang mit dem Lesen eines einzigen Beitrags verbringen müssen.
Für jemanden, der anderen Leuten Unsachlichkeit vorwirft, bist du selber ganz schön unsachlich bei deinen arroganten Sprüchen, bei denen du mich immer wieder als einen Vollidioten darstellst, der nicht lesen kann.

Damit ist die Sache für mich erledigt, brauchst also nicht wieder einen Roman zu schreiben.
 

Woodstock

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Boll kann ich in wenigen Worten zusammenfassen.

Ein Ausnahmetalent was die Organisation und die Finanzierung angeht und ein Versager in der Erzählung. Die Filme sind schrecklich und jeglicher halbwegs erträgliche Plot ist so selten, dass es mehr ein Zufall ist.

Viele Filmemacher machen gute Filme und ein schlechter ist eine Ausnahme oder einfach Pech. Bei Boll ist es andersrum. Schlechte Filme sind standard aber gute sind Ausnahmen.
 

Snogard

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Quantität heißt nicht gleich Qualität.
Einige Boll-Werke haben den Weg in mein Wohnzimmer gefunden und wurden danach verkauft oder weggeschmissen. Ich habe nicht alle seine Filme gesehen, denn bei Boll geht es mir so wie bei Will Ferrell. Wir schauen uns ein paar Filme an, finden sie unterirdisch und machen dann einen Bogen um die Schauspieler oder Regisseure.

Jetzt ist dies hier ein Filmforum in dem sicherlich auch (positiv gemeint) Freaks unterwegs sind, die jedem Werk eine Chance geben. Wir sind aber Otto-Normal-Zuschauer. Zeit und Geld ist bei uns knapp. Daher praktizieren wir diese natürliche Auslese. Nach Alone in the Dark und Bloodrayne war Boll bei uns eigentlich durch. Wir haben es aber noch mit Schwerter des Königs versucht, schon allein dem Cast zuliebe. Aber nö, auch das wollte nicht zünden. Also würde ich behaupten, wir sind keine Boll Hater, wenn wir Freunden und Bekannten von seinen Werken abraten. Wir sind eher der Meinung, dass er Schrott dreht. Es ist wie mit Tyler´s Schnappi Beispiel. Platz 1 heißt nicht gleich "Knaller!".

Wie er persönlich gestrickt ist geht uns am Boppes vorbei. Wenn wir danach Filme auswählen müssten, dann wäre kaum ein Cruise oder Travolta Film in unserem Regal, denn von Scientology halten wir noch weniger, als von dem Dreck unter unseren Fußnägeln. Und da ich bisher nie mit Boll, Travolta, Smith und co einen Kaffee zusammen getrunken habe, bleibt mir also nur übrig die Filme nach meinem Geschmack zu bewerten bzw. auszusortieren. Und bei Boll bleibt da bisher nicht viel übrig.
Wenn man persönliches Verhalten außerhalb der Filmwelt unter die Lupe nimmt, kommen noch ganz andere Vollpfosten an das Tageslicht, bei denen man sich dann Kinn-kratzend wundert, warum die noch immer im Geschäft sind. Naomi z.B..... als Modemacher würde ich dem Mädchen mal sagen "Pass mal auf, Zicke. DU trägst NUR die Klamotten anderer Leute. Entweder lernst du mal ein ordentliches Benehmen, oder du wirst eben nicht mehr gebucht!". Von den Starallüren anderer mal ganz zu schweigen.

Wonach soll ich dann als "Normalo" Boll bewerten?
An den Jahren, die er im Geschäft ist? Das ist DJ Bobo auch schon ewig, muss ich ihn deswegen feiern?
An der Qualität seiner Filme? Die suche ich noch, habe aber auch noch nicht alle Filme gesehen.
An der Masse, seiner Filme? Es soll Regisseure geben, die lernen aus Fehlern und versuchen sich stets zu verbessern. Gilt das auch für Boll? Keine Ahnung :smile:
An Kassenerfolgen? Gab es welche? Ich weiß es wirklich nicht.
Oder daran, dass er meistens alles selbst irgendwie finanziert? Da fragt man sich dann natürlich, warum kein großes Studio auf ihn anspringt und er alles selbst finanzieren MUSS.

Wenn hier auch Meinungen von normalen Feierabend-Filmguckern zählt, dann ist unsere eben: Alles, was wir bisher von ihm sahen war Schrott. Daher klebt am Bluray-Player ein Bild von ihm mit dem Satz "Wir müssen draußen bleiben!".
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Tyler Durden schrieb:
Ich habe die bisherige Diskussion mitverfolgt, alles gelesen und alles verstanden.

Den Eindruck hatte und habe ich nicht. Entweder das, oder du willst bestimmte Punkte nicht verstehen.

Du hast hier aber so geredet, als würde es hier nur so vor Boll-Hatern wimmeln, die unsachlich seine Filme runtermachen.

Das mag eventuell so wirken, weil man innerhalb einer Diskussion natürlich nur das kritisiert, was einen stört oder was einem auffällt. Ich bin mir zwar sicher, dass ich das mehrfach durch Wörter wie "häufig" oder "überwiegend" abgeschwächt habe, aber sei es drum. Daher nochmal auf dem Punkt: Nein, nicht jeder hier und auch nicht generell nähert sich dem Thema grundsätzlich in unsachlicher Manier. Aber es passiert regelmäßiger und häufiger, das glaube ich schon.

Ich sehe hier aber nur ein paar Sprüche und keine Masse.

Ich sehe das in der Gesamtheit schon etwas anders, aber das wird man schlecht aufrechnen können, es sei denn man nähme den kompletten Thread hier, jeden Boll-Thread und wertet das dann aus. Ändert aber so oder so nichts an der Aussage an sich, dass jegliche unsachliche, undifferenzierte Kritik überflüssig ist. Ob das dann Masse ist oder nicht, ist für die Aussage an sich egal.

Und auch wenn du immer wieder betont hast, dass sein Verhalten indiskutabel ist, legst du es als "Bashing" aus, wenn jemand dieses Verhalten kritisiert.

Nein, in keinster Form. Ich halte es für bezeichnend und falsch wenn es auf einem ähnlichen Niveau getan wird, was man ihm vorwirft. Ich merke an, dass man nichts kritisieren soll, was man nicht kennt, und die Einordnung der Filme losgelöst von der Person Boll erfolgt.

Nein, ist es nicht. Es ist ignorant, die Meinung der anderen (über Bolls Filme) als ignorant abzutun.

Mein Zitat ("Es bedeutet nicht, dass man abstreiten kann, dass er was ansehbares auf die Kette bekommen kann. Das ist schlicht ignorant.") hast du aus dem Zusammenhang gerissen, damit es dir besser in den Kram passt. Hier einmal bis zu dem Satz komplett:

Es spricht gar nicht dagegen, seine Filme nicht zu mögen. Es ist sogar völlig in Ordnung zu sagen: Ich habe vier Filme von ihm gesehen, die haben mir nicht gefallen, deswegen schaue ich von ihm nichts mehr. Das heißt aber nicht, dass ich damit im Umkehrschluss Filme kritisieren und lächerlich machen kann, obwohl ich sie nie gesehen habe. Das bedeutet auch nicht, dass ich pauschal urteilen kann, weil sie von Boll sind.

Wo genau ziehe ich da eine Meinung in Zweifel? Und nochmal meine Zitate, die ich bereits in dem letzten Post eingefügt hatte:

Und die Ablehnung, etwas wie Boll anzugehen, ist doch völlig okay.

Wer sagt denn, dass hier irgendwem "Darfur" gefallen muss. Es hat natürlich jeder das Recht, den Film scheiße zu finden.

Das ist doch kein Problem. Er hat ja auch nachweislich Mist gedreht.

Um es trotzdem noch einmal fest zu halten: Es spricht gar nicht dagegen, seine Filme nicht zu mögen


Nochmal: Wo werte ich eine Meinung damit eine Meinung ab?

Nur weil etwas erfolgreich ist, muss ich es nicht als eine "Leistung" anerkennen.

Doch, und zwar wenn es sich auf den Produzenten Boll bezieht. Auch dazu hatte ich mich bereits geäußert:

Boll-Filme richten sich mittlerweile nur noch an ein paar Idioten - die Aussage wurde doch in dieser Form getätigt. Was bedeutet das im Umkehrschluss? Boll-Filme sind nur für eine kleine Gruppe, es interessiert sich kaum einer für sie. Damit spricht man nicht den Filmemacher Boll an, sondern den Produzenten, denn schlussendlich bedeutet "kein Interesse" = keinen Erfolg. Warum darf man denn dann nicht auf den Tisch legen, dass er als einer der wenigen Unabhängigen seit 20 Jahren weltweit verkauft? Warum darf man nicht argumentativ ins Feld führen, dass er für viele Filme sogar im Vorfeld Garantiesummen erhält, weil man weiß, dass er liefert, und dass es einen Markt gibt? Auch hier fehlt bei aller Abneigung der Person Boll oder seiner Filme, eine schlichte Differenzierung.

Was habe ich bitte davon, dass ein Produzent mit schlechten Filmen gutes Geld verdient?

Gar nichts. Aber das war nicht das Thema. Das Thema war, dass behauptet wurde (Siehe oben) es gäbe keine Zielgruppe oder die sei sehr klein. Und da Boll die Filme eben nicht nur dreht, sondern auch produziert und vertreibt, darf man doch wohl anmerken: Hm, da passt aber was nicht. Zudem hängt das ja ohnehin alles zusammen: Hätte der Filmemacher Boll keine Abnehmer, könnte der Produzent Boll nicht weltweit verkaufen.

"Schnappi, das kleine Krokodil" war auf Platz 1 der Charts, ich finde es trotzdem unterirdisch und infantil. Ist das ignorant?

Natürlich nicht. Du kennst das Lied und magst es nicht. No Problem. Um es auf Boll zu münzen: Du magst "Rampage" nicht? No Problem. Es wird dann zur Ignoranz, wenn du dieses Nichtgefallen auf alles bezieht, was Boll macht, ohne es zu kennen.

Nur dass es enorm viel Zeit kostet, deine Romane Beiträge durchzulesen, während ich versuche, mich kurz zu fassen, damit die Anderen eben nicht eine halbe Stunde lang mit dem Lesen eines einzigen Beitrags verbringen müssen.

Habe ich dir Länge vorgeworfen, oder habe ich dir vorgeworfen, dass du bereits geschriebenes nicht gelesen bzw. nicht aufgenommen hast? Ich denke letzteres. Und eine substanzielle Diskussion, die über "gefällt mir/gefällt mir nicht" hinausgeht, sondern vielmehr diverse Punkte aufgreift, ist nun einmal nicht drei Sätze lang.

Für jemanden, der anderen Leuten Unsachlichkeit vorwirft, bist du selber ganz schön unsachlich bei deinen arroganten Sprüchen

Sprüche? Es sind Sprüche, wenn ich dich darauf aufmerksam mache, dass ich diverses bereits geschrieben habe? Es ist eine Spruch- und Schimpftirade, wenn ich kundtue, dass es mich ärgert, dass ich mich mehrfach wiederholen muss, obwohl alles auf dem Silbertablett liegt?

bei denen du mich immer wieder als einen Vollidioten darstellst, der nicht lesen kann.

Und das steht in dieser Form nun genau wo? Was du für Schlüsse daraus ziehst, dass ich mich nicht unbedingt darüber freue, mich mehrfach wiederholen zu müssen und das auch dementsprechend kund tue, kann ich nicht kontrollieren. Fakt ist: Das ist nicht meine Art und das steht auch nirgends.

Damit ist die Sache für mich erledigt, brauchst also nicht wieder einen Roman zu schreiben.

Ne, nachweislich nicht korrektes bleibt sicher nicht unkommentiert.

Original von Snogard
Also würde ich behaupten, wir sind keine Boll Hater, wenn wir Freunden und Bekannten von seinen Werken abraten.

Auch das hatte ich bereits angemerkt. Es ist doch völlig okay, ihn als Filmemacher abzulehnen. Wo es meiner Meinung nach kritisch wird ist, wenn man nach vier Filmen beschließt, dass einem der Stil nicht zusagt, sich dann aber hinstellt und jeden Film von ihm als Rotz zu bezeichnen, obwohl man ihn nicht kennt. Man kann sagen: Schaue ich mir nicht an, weil ich bislang enttäuscht worden bin. Alles kein Problem, problematisch wird es dann, wenn ich mich dann aber zu einem Film äußere und kritisiere, obwohl ich ihn nicht kenne. Im Umkehrschluss würde doch auchjeder auf die Palme gehen, wenn jemand behaupten würde: "Sugarland Express" gefällt mir nicht, deswegen muss "Schindlers Liste" oder "E.T." auch scheiße sein.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Wir sind eher der Meinung, dass er Schrott dreht.

Das ist deine Meinung, die du auf Basis dessen gebildet hast, was du gesehen hast. Du kannst damit für dich auch das Kapitel Boll abhaken, du kannst aber nicht gleichzeitig behaupten, dass alles, was danach kam oder noch kommen wird, ebenfalls Schrott ist. Und das ist der Punkt. ich kann mir kein Urteil über etwas erlauben, das ich nicht kenne. Das ist, als ob du eine Geschichte von Tyler liest, die dir nicht gefällt und danach alles als "scheiße" bezeichnest, ohne auch nur eine Zeile gelesen zu haben. Macht man das?

Wenn wir danach Filme auswählen müssten, dann wäre kaum ein Cruise oder Travolta Film in unserem Regal

Exakt. Man trennt nach Person und Werk. Bei Boll passiert exakt das aber häufig nicht - und das ist es ja, was mich stört.

Wonach soll ich dann als "Normalo" Boll bewerten?

Was ist denn mit Normalo gemeint? Der Mensch Boll? Um den geht es hier doch ohnehin nicht.

An den Jahren, die er im Geschäft ist? Das ist DJ Bobo auch schon ewig, muss ich ihn deswegen feiern?

Wer sagt das? Aber man DJ Bobo völlig ablehnen, kann gleichzeitig aber hinnehmen, dass es einen Markt für ihn gibt, und er in seinem Segment eine gewisse Zielgruppe erreicht.

An der Qualität seiner Filme? Die suche ich noch, habe aber auch noch nicht alle Filme gesehen

Ich sehe bei dir nicht, dass du deswegen Filme kritisierst, die du nicht gesehen hast. Von daher alles gut.

An der Masse, seiner Filme?

Masse ist ja kein Kriterium für einen Filmemacher. Wenn es dir darum geht, dass ich mehrfach ins Feld führte, dass er seit 20 Jahren am Markt überlebt, und das in einer äußert schwierigen Situation, dann war das darauf bezogen, dass hier impliziert wurde, dass die Filme keinen Markt hätten oder erfolglos seien.

Es soll Regisseure geben, die lernen aus Fehlern und versuchen sich stets zu verbessern. Gilt das auch für Boll? Keine Ahnung

Es gibt aber Leute, die sprechen ihm jegliche Entwicklung ab, obwohl sie die Filme, die sie da kritisieren, überhaupt nicht gesehen haben.

An Kassenerfolgen? Gab es welche? Ich weiß es wirklich nicht.

Ne, seine größeren Dinger sind im Kino gefloppt. Da gibt es neben der schlechten Qualität auch noch andere Gründe, aber das würde zu weit führen. Auf dem DtD-Sektor funktioniert es. Aber Erfolg oder Misserfolg ist, und das betone ich noch einmal, kein Hinweis auf Qualität. Ich schob das an, weil es eben so dargestellt wurde, als wenn Boll da seine Filme für ein paar "Idioten" macht.

Oder daran, dass er meistens alles selbst irgendwie finanziert? Da fragt man sich dann natürlich, warum kein großes Studio auf ihn anspringt und er alles selbst finanzieren MUSS.

Falsche Herangehensweise. Er WILL nicht bei einem Studio arbeiten, weil die Filme wie "Postal", "Darfur" oder "Rampage" in dieser Form nicht finanzieren würden. Wie häufig liest du/bekommst du mit, dass sich Regisseure beschweren, dass sie keinen Einfluss auf den Final Cut hatten oder die Einmischung vom Studio zu groß war? Das will er einfach nicht. Mittlerweile wird es allerdings auch so sein, dass kein Studio mehr mit ihm arbeiten will, weil er in der Branche ein rotes Tuch ist. Tatsache ist aber: Er finanziert selbst. Und was er in dieser Hinsicht auf die Beine gestellt hat, als Independent-Regisseur und Produzent, ist über diese zeitliche Distanz erstaunlich.

Wenn hier auch Meinungen von normalen Feierabend-Filmguckern zählt, dann ist unsere eben: Alles, was wir bisher von ihm sahen war Schrott. Daher klebt am Bluray-Player ein Bild von ihm mit dem Satz "Wir müssen draußen bleiben!".

Völlig in Ordnung, wenn man sich dann nicht bei der Beurteilung eines Boll-Films, den man nicht gesehen hat, in die erste Reihe stellt und krakeelt: Der Film ist scheiße.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ich wollte hier nichts mehr schreiben, aber nun ht Knobel wieder einige Punkte geschrieben, die er für Tatsachen erklärt.
Nur weil ich nicht jeden einzelnen Satz von dir kommentiere, bedeutet das nicht, dass ich nicht alles durchgelesen habe.
Dr Knobel schrieb:
Den Eindruck hatte und habe ich nicht. Entweder das, oder du willst bestimmte Punkte nicht verstehen.
Oder du willst bestimmte Punkte nicht verstehen.

Ich halte es für bezeichnend und falsch wenn es auf einem ähnlichen Niveau getan wird, was man ihm vorwirft.
Auf dieses Niveau ist hier doch keiner gesunken. Oder kannst du mir hier einen Spruch von jemandem zeigen, der auf demselben Niveau spielt wie "F*ck deine Mutter"?

Ich merke an, dass man nichts kritisieren soll, was man nicht kennt, und die Einordnung der Filme losgelöst von der Person Boll erfolgt.
Wie ich schon mehrmals gesagt habe: Auch losgelöst von der Person Boll gefallen mir seine Filme nicht (und ich habe hier auch keine Filme als Scheiße bezeichnet, die ich nicht kenne). Deshalb nannte ich doch Lars von Trier als Beispiel, weil ich - obwohl er mir als Person unsympatisch vorkommt - seine Filme mag. Wie ich schon mehrmals gesagt habe: Wenn Boll gute Filme drehen würde, hätte er auch eine solche Anerkennung bekommen.
Auch John Travolta, Polanski, Tom Cruise, Mel Gibson u.a. sind als Personen des öffentlichen Lebens nicht gerade beliebt, aber ich sehe die meisten ihrer Filme trotzdem gerne. Ich betrachte das schon losgelöst von der Person und halte das für eine faule Ausrede, den anderen zu unterstellen, sie würden die Filme von Boll nur wegen seiner Person runtermachen.
Natürlich kann ich nur Filme beurteilen, die ich selbst gesehen habe. Aber wenn ich drei Filme eines Regisseurs gesehen habe und alle drei sehr schwach fand, sehe ich nicht ein, weshalb ich zuerst sämtliche anderen nachholen müsste, um sagen zu können, dass ich seine Filme schlecht finde.

Mein Zitat ("Es bedeutet nicht, dass man abstreiten kann, dass er was ansehbares auf die Kette bekommen kann. Das ist schlicht ignorant.") hast du aus dem Zusammenhang gerissen, damit es dir besser in den Kram passt.
Das ist eine böswillige Unterstellung und ist in einer sachlichen Diskussion völlig fehl am Platz. Moment, hattest du nicht immer wieder betont, dass eine Diskussion immer sachlich und differenziert bleiben sollte? Hmm, interessant.

Boll-Filme richten sich mittlerweile nur noch an ein paar Idioten - die Aussage wurde doch in dieser Form getätigt.
Du kannst mir doch nicht allen Ernstes etwas vorwerfen, was ein anderer User hier geschrieben hat.

Was bedeutet das im Umkehrschluss? Boll-Filme sind nur für eine kleine Gruppe, es interessiert sich kaum einer für sie. Damit spricht man nicht den Filmemacher Boll an, sondern den Produzenten, denn schlussendlich bedeutet "kein Interesse" = keinen Erfolg.
Es bedeutet eher "Die meisten haben kein Interesse an den Filmen, und deshalb kein Erfolg". Die Ursache von "Kein Erfolg" ist "Kein Interesse"; Die Ursachen für "Kein Interesse" sind "Bisherige Filme haben mich abgeschreckt" und/oder "Die Trailer/Werbematerial sprechen mich nicht an". Das betrifft nicht nur den Produzenten Boll, sondern auch den Regisseur Boll.
Warum darf man denn dann nicht auf den Tisch legen, dass er als einer der wenigen Unabhängigen seit 20 Jahren weltweit verkauft? Warum darf man nicht argumentativ ins Feld führen, dass er für viele Filme sogar im Vorfeld Garantiesummen erhält, weil man weiß, dass er liefert, und dass es einen Markt gibt?
Klar darf man das alles. Du hast es getan und wurdest dafür nicht verhaftet und nicht gesteinigt.
Die Frage ist doch eher: Warum müssen alle Menschen das alles als Leistung anerkennen, wenn sie bisher keine positiven Ergebnisse dieser 20 Jahren gesehen haben?
Und warum sind alle Menschen zur Anerkenneng verpflichtet, nur weil er immer wieder Geld auftreibt und einen Markt bedient?
Für sein Zielpublikum mag das alles gut sein, aber nicht für mich.
Dieter Bohlen ist auch ewig lange im Geschäft und bedient einen Markt. Trotzdem habe ich keine Anerkennung für ihn, weil er schreckliche Musik produziert.

Das Thema war, dass behauptet wurde (Siehe oben) es gäbe keine Zielgruppe oder die sei sehr klein.
Wieder ziehst du diese Aussage eines anderen Users heran, mit der ich nichts zu tun habe. Was ist denn das für eine Argumentation?
Ich habe doch nie gesagt, dass er keine Zielgruppe hat.

Um es auf Boll zu münzen: Du magst "Rampage" nicht? No Problem. Es wird dann zur Ignoranz, wenn du dieses Nichtgefallen auf alles bezieht, was Boll macht, ohne es zu kennen.
Wie ich vorhin schon sagte: Muss ich denn wirklich jeden Film eines Regisseurs/Produzenten gesehen haben, bevor ich ihn als Filmemacher kritisiere? Das ist so, als würdest du den Kritikern von Bushido vorwerfen, dass sie nicht jedes einzelne Lied von ihm gehört haben.
Das hat nichts mit Ignoranz zu tun.

Habe ich dir Länge vorgeworfen, oder habe ich dir vorgeworfen, dass du bereits geschriebenes nicht gelesen bzw. nicht aufgenommen hast? Ich denke letzteres.
Natürlich Letzteres. Immer wieder.

Sprüche? Es sind Sprüche, wenn ich dich darauf aufmerksam mache, dass ich diverses bereits geschrieben habe? Es ist eine Spruch- und Schimpftirade, wenn ich kundtue, dass es mich ärgert, dass ich mich mehrfach wiederholen muss, obwohl alles auf dem Silbertablett liegt?
Ich muss mich auch immer wieder wiederholen, und trotzdem werfe ich dir nicht an den Kopf, dass du nichts kapierst und da alles schon auf dem Silbertablett liegt. Ich habe auch das Gefühl, dass du mich nicht verstehst oder nicht verstehen willst. Mir wirfst du immer wieder vor, dass ich mich wiederhole, und wiederholst dich selber immer wieder. Zitierst sogar dich selbst und betonst, dass du das alles schon gesagt hast. Das finde ich ziemlich merkwürdig.
Und das steht in dieser Form nun genau wo? Was du für Schlüsse daraus ziehst, dass ich mich nicht unbedingt darüber freue, mich mehrfach wiederholen zu müssen und das auch dementsprechend kund tue, kann ich nicht kontrollieren. Fakt ist: Das ist nicht meine Art und das steht auch nirgends.
Welche Schlüsse würdest du denn aus diesen Sprüchen ziehen:
"und noch einmal fürs Protokoll, damit es auch wirklich jeder versteht"
"Wie deutlich willst du es noch haben?"
"Lesen und verstehen."
Dass du am Anfang deines Beitrages von Höflichkeit gesprochen hast, ist ja wohl der größte Witz.

Und jetzt komm bitte nicht wieder mit dem "Argument", dass ich alles aus dem Zusammenhang reiße. Ich zitiere nur das, worauf ich mich beziehe, und du kannst doch nicht allen Ernstes verlangen, dass man jeden einzelnen Satz von dir mitzitiert.
Ne, nachweislich nicht korrektes bleibt sicher nicht unkommentiert.
Du hast Nachweise, dass meine Meinung nicht korrekt ist? Wow, das nenne ich selbstbewusst.

Nichts für ungut, aber ich finde deine Art zu diskutieren sehr arrogant und überheblich. Würdest du bitte von deinem hohen Ross heruntersteigen und nicht wie ein absoluter Kenner reden, der offensichtliche Tatsachen dummen Leuten erklären muss?
 

Dr. Serizawa

Oxygen Destroyer
Tele5 plant ja seine komplette Filmographie zu zeigen worauf ich sehr hoffe. Gibt da noch einige Filme die ich gerne nachholen würde wie z.B. Bloodrayne III, Rampage und House of the Dead. Ein Großteil seiner Filme sind zwar tatsächlich schrott und die wenigsten funktionieren gut als Trashfilme, aber ab und zu kommt da was unterhaltsames raus. Also zumindest Alone in the Dark, Postal und FarCry fand ich unterhaltsam. Bei Tunnel Rats ist ihm fast ein guter Film gelungen, hat aber zu viele Probleme.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Stimmt, am 22. Juni kommen bei Tele 5 gleich 3 Boll-Filme hintereinander: Schwerter des Königs, Alone in the Dark und Rampage.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Dr Knobel schrieb:
a) Filme kritisieren, wenn ich sie gesehen habe
b) Filme losgelöst von der Person Boll bewerten = Differenzierung
c) Sachliche Kritik an Person und Film
d) Alternativ keinen Boll-Film sehen, weil man ihn nicht mag, dann aber auch keine Filme abwatschen, obwohl ich sie nicht kenne
d) anerkennen, dass er scheinbar einen gewissen Markt bedient - dass der nicht gut sein muss, ist klar = Ansichtssache
e) anerkennen, dass er eben auch Produzent ist, und dabei keinen so schlechten Job machen kann. Alternativ kann der Punkt raus, sofern man keine Fakten verdreht oder gezielt etwas anderes behauptet.

Sagen wir unter dem Strich also, dass du dir aus Fairness mehr Respekt, Sachlichkeit und Differenzierung wünscht.

Gehen wir doch mal in der Zeit zurück.

Bekannt wurde er zur Zeit von Alone in the Dark. Der übertrieben hart zerissen wurde, ja. Zu der Zeit gabs viele spöttische Behauptungen Boll sei der schlechteste Regisseur aller Zeiten. Aber wo kam diese Antipathie denn her? Wirklich von dem Film an sich? Ich sage nein, denn selbiges erfuhren Macher von Filmen wie Street Fighter: The Legend of Chun Li nicht.

Sie rührte daher, dass Boll gezielt laufend kontroverse Interviews gab und der einzige Regisseur war, der ganz unverhohlen äußerte auch weiterhin Games verfilmen zu wollen.

Übertriebene Kritik hin oder her, Alone in the Dark und House of the Dead gefielen vielen nicht. Und als es dann hieß, Boll könnte eventuell Warcraft, GTA oder Metal Gear Solid verfilmen, brachte das einen Shitstorm. Weil da jemand war, der zwei mäßige bis schwache Filme abgeliefert hatte, offen dazu stand es nur zum Geld verdienen zu machen und der nun drohte, diverse beliebte Game Lizenzen in ebenfalls mäßig bis schwache Filme zu verwandeln.

Was er dann mit Dungeon Siege 1-3, Far Cry, Bloodrayne 1-3 so wahr machte.

»Ich habe mich für Videogames immer einen feuchten Scheißdreck interessiert und auch nie Videogames gespielt, sondern ich habe damit Geld verdient und war in der Lage damit Filme zu finanzieren.«
beide Zitate: http://www.gamestar.de/news/branche/3077919/uwe_boll.html

Damit hat er nicht nur die Gamer und die an den Verfilmungen interessierten Leute angepisst, sondern eine Menge Leute. Und dann auch noch die Spiele studios selbst:

»[Videospielfirmen] sind kleine erbärmliche Würstchen. Blizzard und Gas Powered und diese ganzen Spackerlacken [sic!], die ihr so hoch verehrt, von Ubisoft, sind in Wirklichkeit kleine Vollfo**en, die da sitzen wie die kleinen Spackis und programmieren irgendeine Scheiße auf ihren Rechnern und bilden sich dann ein, sie haben irgendwas für die Welt produktives geschaffen.«

Ich mein, wie kann das nicht supernegativ ankommen?

Kritikern seiner Filme sagt er vermehrt, sie seien behindert. Ganz großes Minus.

Die Boxaktion war ganz witzig, warf aber wiederum ein schlechtes Licht auf ihn als sich herausstellte, dass Boll tatsächlich Boxerfahrung hat und er MMA Spezialist Seanbaby abwies - vermutlich, weil das mal ein ebenbürtiger Gegner gewesen wäre.

Dass er spöttisch erklärte, wie er seine Filme finanzierte brachte ihm ebenfalls Kritik ein. Nicht nur das, er selbst verdusselte sich diese Möglichkeit weil die Regierung wegen der Berichterstattung erst darauf aufmerksam wurde und die Option einstellte.

Als Postal kam, gab es kurzzeitig trotz allem was vorher gewesen war positive Vibes für ihn, da die meisten die Eröffnungsszene echt witzig fanden. Den fertigen Film hingegen fanden die Leute dann aber wiederum nicht gut.

Dann war er Produzent von Filmen anderer, hat dabei aber bislang noch kein nennenswertes Talent finden können.

Seine Dramen, die er gemacht hat, bekamen kaum Fett weg. Max Schmeling vielleicht, wegen Henry Maskes urgrottigem Schauspiels, aber diese Filme sind doch eher unter dem Radar geblieben. Überhaupt ist es ruhiger geworden seit er aufgehört hat, neue Gameverfilmungen anzukündigen. Würde er jetzt als nächstes Borderlands verfilmen, wäre der Shitstorm wieder am Start.

Aus genau den gleichen Gründen wie damals: da ist einer, der sich nicht darum schert einen guten Film zu machen, der hauptsächlich Geld verdienen will. Der das zwar auf dem DVD Markt mit Erfolg macht, im Kino aber nicht hinkriegt. Bestes Beispiel Dungeon Siege. Megaflop im Kino, trotzdem zwei weitere auf DVD raus.

Der bei jeder Gelegenheit über alles und jeden schimpft. Alle sind scheiße, die Vertriebe, die Gamestudios, die Schauspieler mit denen er arbeiten muss wie Michael Madsen, und jetzt auch alle Leute, die seine Filme nicht für ihn mitinvestieren wollen.

Und dann sagt er, er selbst habe genug Geld um für immer Golf spielen zu gehen. Er hat übrigens kürzlich ein angesehenes Restaurant mit einem Sternekoch in Kanada eröffnet. Aber die fehlenden 50.000 für Rampage 3 sollen andere belappen.

Was du erwartest, ist Respekt, Differenzierung und Sachlichkeit für jemanden, der jahrelang eben all das - Respekt, Differenzierung und Sachlichkeit mit Füßen getreten hat. Der niemals die Einstellung an den Tag legt, bei einem BG Treffen Leuten zu sagen "hey cool, dass ihr meine Filme seht" oder "ihr werdet euch auf meinen nächsten Film freuen können, ich bemüh mich, dass der richtig gut wird".

Und trotz allem wird der hier noch andauernd zum Thema gemacht. Wieso? Nicht um sich über ihn lustig zu machen - das ist nie meine Intention. Weil er sich oft gezielt in die Medienberichterstattung drängt und dann auch besprochen werden soll. So wie Shia LaBeouf, der sich laufend mit irgendwelchem neuen Nonsens präsentiert.

Sicher wirds viele geben, die ihn schon lange abgeschrieben haben, die seine Art inakzeptabel finden und nie wieder was mit ihm oder seinen Werken zu tun haben wollen. Und ganz ehrlich, nach der ganzen Liste oben kann man das völlig nachvollziehen, weil er fast alles dafür getan hat. Trotzdem bin ich überzeugt, dass gerade hier im Forum viele noch irgendwo einen Restglimmer haben. Jetzt nicht unbedingt die Hoffnung, dass Boll 2016 plötzlich mal versehentlich einen richtig guten Film abliefert - der, ganz wichtig, hier gefällt, und nicht den namenlosen treuen DVD Markt Kunden die er weltweit hat, die sind hier irrelevant - aber da er nach wie vor eine Kuriosität darstellt, wegen seiner Exzentrik, wegen seiner Genrevielfalt, wegen seiner scheinbaren Unbezwingbarkeit, bleibt er interessant. Und wie gesagt glaube ich, dass Leute was neues von ihm schauen würden, würden sich die Empfehlungen .

Rampage 1+2, Assault und Darfur haben bei IMDB alle Wertungen von 6/10 erhalten. Das ist stattlich, aber hier noch nicht so wirklich angekommen. Das stimmt. Dennoch sind auch das keine Filme, die man begeistert weiterempfiehlt, und sein Verhalten lässt nicht vermuten, dass sich der alte Boll je geändert hätte.

Kenshii schrieb:
"Der einen Vampirfilm im Wilden Westen dreht" :biggrin: Sry Jay aber ab da nehm ich dich nicht mehr ernst :biggrin:

Also ists dir recht, dass deutsche Filmemacher zu 99% kleine Dramen ins Kino bringen und nie Genrezeug? Nie Horrorfilme, Actionfilme, Scifi Filme etc
 
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