Ja, die Tatsache dass der Anschlag so kurz nach den Wahlen stattfand, ist schon seltsam.
Andererseits haben die USA bereits Anfang März vor solchen Anschlägen gewarnt. Putin hat sich darüber lächerlich gemacht und das Ganze als West-Propaganda abgetan. Zumal ja jetzt auch in Frankreich oder Deutschland von einer steigenden Terrorgefahr die Rede ist.
Ich kann mir nur vorstellen, dass der FSB wusste, dass es passiert und es hat geschehen lassen, um anschließend gegen die Ukraine zu agitieren und die Bevölkerung auf eine weitere Eskalation einzupeitschen.
Genauso wrsl ist für mich aber ein schlichtes Versagen der Sicherheitskräfte. Dass die Ukraine damit nicht viel am Hut hatte, liegt nach diversen Bekennerschreiben des IS für mich auf der Hand. Alle anderen Theorien sind für mich zu sehr Aluhut.
Tatsächlich kam es aber nach dem Anschlag zu einer Eskalation:
Der Chef des FSB will Kiew als Terrororganisation einstufen, womit alle Regierungsmitglieder legitime Ziele von Anschlägen werden. Kurz darauf wurde dann auch der ukrainische Geheimdienst SBU angegriffen.
Außerdem wurde jetzt auch Kharkiv erstmals mit Geleitbomben bombardiert.
Das alles deutet daraufhin, dass die Russen "demnächst" mit einer groß angelegten Offensive starten; selbst die Ukrainer rechnen mit einem Stoß von ca. 100.000 Mann. Deswegen bauen sie ja wir irre ihre Verteidigungslinien aus. Mit dem Anschlag in Moskau und dem "phänomenalen" Wahlergebnis sollte Putin auch genügend innenpolitische Rückenwind haben, um weitere unliebsame Maßnahmen (weitere Mobilmachung, finanzielle Einschnitte, höherer Opferzahlen an der Front usw.) zu legitimieren und der Bevölkerung zu "verkaufen". Natürlich passt dann die Aussage von Peskow, dass man sich mittlerweile im Krieg mit dem Westen befindet, sehr gut in dieses Narrativ.
Dass Putin jetzt schnell Fakten schaffen will, und dafür jeden Grund hernimmt, liegt auch nahe:
Die Europäer (not NATO!) bereiten einen Einsatz von Bodentruppen vor. Nicht nur Frankreich, Polen, Großbritannien oder die baltischen Staaten sprechen davon. Auch in Deutschland mehreren sich die Hinweise.
Denn plötzlich wird ein neues Wehrpflichtsmodell diskutiert und auch das Gesundheitssystem soll "kriegsertüchtigt" werden. Vom Hochfahren der Rüstungsindustrie ganz zu schweigen...
Diese "Beschleunigung" der "politisch-militärschen" Aktivitäten auf beiden Seiten legen die Vermutung nahe, dass die Europäer Truppen senden werden. Noch in diesem Jahr.
Wrsl als Ersatz für die Logistik im Hinterland und zur Grenzsicherung in Richtung Belarus. Damit könnten nochmals etliche Einheiten er Ukrainer an die Front geworfen werden.
Alles in allem sind die Aussichten düster. Denn sollten tatsächlich und offiziell französische und britische Truppen in der Ukraine aktiv werden, stünden sich faktisch Atommächte auf dem Schlachtfeld gegenüber.