@Woodi
Stimme dir mittlerweile auch wieder überein. Die war in Season 2 noch völlig dämlich, hat sich gegen Ende aber gefangen. Bin jetzt auch up to date, und hier mal ein paar Eindrücke:
- Inszenatorisch ist die Serie extrem einfallslos, vor allem wenn man mal sieht, wie genial AMCs Breaking Bad gedreht ist. TWD will auch so sein, ist aber belanglos, bestes Beispiel ist die Folge in Season 2 mit dem Schulbus, die vor der Anfangssequenz gezeigt wurde und zu der man sich dann "hingearbeitet" hat.
- Die Schauspieler gehen von passend zu nervend und schlecht. Trauriges Highlight ist wirklich Ricks Frau, die so behämmert ist, dass wirklich jede Dialogszene mit ihr zur Quahl wird. Ich weiß wirklich nicht, was sich die Macher hier gedacht haben, aber jemanden so unsympathisch und hohl zu schreiben, dass es dem Zuschauer weh tut, ist wirklich eine Kunst.
- andererseits sind Glenn, der ab Mitte Season 2 ja endlich wieder mehr Screentime bekommen hat (er drohte ja schon in der Belanglosigkeit mit T zu versinken), auch im Gespann mit Maggie (wirkt für mich sehr authentisch), Dale (wie konnten sie nur?) und Daryl höchstsympathisch. Auch Andrea wurde am Ende von S2 sympathischer, dafür hatte sie vorher aber extreme Aussetzer.
- genau da liegt auch das Problem, es gibt zu wenig sympathische Menschen. Die gibt es bei anderen Serien wie Oz etc. auch nicht unbedingt, aber hier fällt das auf jeden Fall schwer ins Gewicht. Charaktere ändern auch dauernd ihr Verhalten (in Extremsituationen kann das schon hinkommen, hier wird aber zwischen Extremen geschwankt, dass es einfach nur bescheuert wirkt), bestes Beispiel ist eigentlich Rick. Ich versteh nicht, wie man den Charakter so verhunzen kann. Auch sein Verhalten seiner Frau gegenüber ist heute mal so, morgen wieder so. Als Hauptfigur taugt er jedenfalls nichts mehr, wirkt für mich schon fast lächerlich.
- der völlig überzogende Goregehalt. AMC täte sich gut, nicht jeden Zombiekill detailiert zu zeigen, sich die Effektkosten einzusparen und ein wenig in Regie und Drehbuch zu investieren. Klar, alle Staffeln waren schon blutig, und es wirkt ja auch realistisch, aber ich hab jetzt die letzten 4 Folgen gefühlt tausend Zombies gesehen, denen irgendein Metalstab oder Messer in den Kopf gerammt wurde.
- und zu guter letzt hoffe ich nicht, dass wir wieder sesshaft im Gefängnis werden. Die Location ist zwar nicht schlecht, aber irgendwie auch sehr langweilig. Und ich will mehr Andrea sehen!
Das klingt jetzt alles negativer als es ist, denn ich hab mit der Serie durchaus meinen Spaß - wären nicht 60% aller Dialogszenen unnötig, bedeutungsschwanger oder einfach nur total behämmert. Und wäre da nicht Ricks Frau.