James Bond Teil 1-21: [Kritiken zu allen Teilen]

punti76

Well-Known Member
Lizenz zum Töten ist mein absoluter Lieblingsbond!

Eben weil er anders und härter war! Ich glaube der einzige Bond der auch einen Song im Abspann hat "If you asked me too"!

Mir hat auch Timothy Dalton in der Rolle sehr gut gefallen! Ein richtiger Gegenpool zum "komödienatigen" Roger Moore!
 

Shins

Well-Known Member
Als nächstes kommt dann die "GoldenEye"-Kritik, oder? Oh, ich bin gespannt :bibber:

Die Brosnan-Bonds waren mein Einstieg in die Bondfilme. Das N64-Game "GoldenEye" habe ich mit Kumpels in der fünften und sechsten Klasse rauf und runtergezockt. "Der Morgen stirbt nie" war mein erster Bond im Kino. Ja, doch. Ich freu mich sehr auf die Kritiken. :smile:
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Shins schrieb:
Die Brosnan-Bonds waren mein Einstieg in die Bondfilme. Das N64-Game "GoldenEye" habe ich mit Kumpels in der fünften und sechsten Klasse rauf und runtergezockt. "Der Morgen stirbt nie" war mein erster Bond im Kino. Ja, doch. Ich freu mich sehr auf die Kritiken. :smile:

:biggrin: wir teilen uns die gleiche bond-historie...
 

Shins

Well-Known Member
Dr.WalterJenning schrieb:
:biggrin: wir teilen uns die gleiche bond-historie...
Ist eine gute Bond-Historie, oder? :biggrin: Hast du das N64-Game auch noch immer? Ich muss es unbedingt mal wieder spielen. Das Remake für Wii (später auch für die HD-Konsolen) war in Ordnung. Aber nichts geht über das Meisterwerk von Rare! Schade, dass es früher noch keine Online-Funktion gab, sonst hätte ich dich jetzt zu einer Online-Session eingeladen :biggrin:
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Shins schrieb:
Ist eine gute Bond-Historie, oder? :biggrin: Hast du das N64-Game auch noch immer?

Natürlich, so konnte ich Roger Moore geschickt aus dem Weg gehen, bis ich alt genug war, um ihn nicht mehr lächerlich zu finden :biggrin:
Erst letzte Woche habe ich mit meinem Bruder mal wieder ne N64-Session mit meinem Bruder gezockt, dieses Mal aber eher unfreiwillig, da sein Flat den Geist aufgab und er auf meinen alten ca. 55cm Röhrenfernseher, der noch immer im Keller schlummerte, zurückgreifen musste, weil er zu faul war, um zu mir zu fahren (ist immerhin 3,3km entfernt :wink: ) um dort PS3 auf 'nem vernünftigen Schirm zu zocken. Bei der Gelegenheit haben wir uns dann dazu entschieden die N64 einzustöpseln und da kamen wir selbstredend nicht an 'GoldenEye' vorbei (<----- Golden Gun Matches sind schwer geil aber auch schwer sinnlos :biggrin: )
 
R

RickDeckard

Guest
oje... 4.5 für Hauch des Todes ? Was ist jetzt los ?
Mag sein dass der Film wenig Highlights hatte, aber wenigsten sah er nach einem James Bond Film aus und nicht nach Miami Vice trifft Rambo... habe ja weiter oben schon meine Pro und Contras zu Lizenz abgelassen, daher spare ich mir das an dieser Stelle noch mal - dafür möchte ich gerne ein paar Pros zu Hauch des Todes ablassen, die in der Kritik so irgendwie gar nicht zur Geltung kamen...

Zunächst muss ich sagen, dass ich mit Roger Moore als aktuellem Bond aufgewachsen bin, die Connery Bonds quasi nur aus dem TV kannte (Wiederholungen - meistens die populären Filme in völlig falscher Reihenfolge), so dass Dalton für mich der erste "live" Darstellerwechsel war. Wer mit Dalton oder Brosnan "aufgewachsen" ist, hat vielleicht eine völlig andere Sicht auf die Bond Filme, so daß sicherlich einige jüngere Daltons härteren Film besser finden als sein Debüt, so ähnlich wie viele heute Craig besser finden, obwohl dieser total Bond untypisch ist (ihn sozusagen neu definiert hat). Trotz dass ich mit Moore als Bond aufwuchs, war ich vom neuen Darsteller in seinem ersten Film als James Bond überzeugter als in seinem zweiten Film. Der Film isoliert betrachtet ist sicher nicht schlecht, aber er ist deswegen noch lange kein guter Bond Film (@Dr.WalterJenning - ich stimme Dir hier zu, dass es durchaus wichtig ist WIE man die Filme bewertet, isoliert oder im Sinne der gesamten Reihe, ich tue meistens letzteres, da es Bond Filme sind, sozusagen eine der längsten Filmreihen der Filmgeschichte, welche dadurch die Jahrzehnte passierte und natürlich immer dem Wandel der Zeit durchging - vielleicht sind gerade deshalb die Traditionen in den Filmen so wichtig...)

Nun zu den Pros von Hauch :

- die Einführung des neuen Darstellers - zunächst sieht man viele schwarz gekleideten Typen die Paintball spielen, bis einer dann mit einer echten Knarre erschossen wird - alleine der Schnitt auf Daltons entsetzem Gesicht fand ich eine total geniale Einführung. Jeder wusste sofort, dass es Bond sein soll - ohne dass dieser sich entsprechend einführen musste.
- der Score : John Barry´s letzer Beitrag zur Bond Reihe erscheint zunächst oft oberflächlich, da er das Titellied und ein weiteres (kommt im Film nur als Musik aus Necros Kopfhörern) mehrfach aufgreift. Doch der Score gehört, trotz der Vielfältigkeit Barry´s bisheriger Werke zu seinen besten. Wenn man es genau nimmt, klingt der Score extrem ähnlich zu Barry´s Kompositionen "der mit dem Wolf tanzt" - jetzt nicht was die Melodien angeht, sondern die Umsetzung und die Instrumentierung, wofür er ja bekanntlich kurz darauf seinen ersten Oscar erhielt. Der Score von Lizenz hingegen war so nichtssagend...
- endlich mal wieder ein Aston Martin !
- Schnee - Ostblock - Orient - deutsche Schilder (Goldfinger) - Russen - Kulturstätten (Oper) - realistische High Tech Waffen - guter Henchman - es waren soo viele gute typische Bond Elemente in dem Film - nichts vergleichbares war in Lizenz...

Die von Jay genannten Contras sehe ich hingegen ähnlich, besonders das Problem, dass Dalton weniger der Onlinertyp war, bestimmte Figuren überzeichnet und zu klischeehaft waren und man ebenso wie damals im Lazenby Bond das Problem hatte einen neuen Darsteller zu bringen, und ihm ähnliche Attribute aufzuzwängen die eigentlich nicht zu ihm passen. In Lizenz konnte Dalton da schon eher sein Ding machen, was dem Film sicherlich gut tat.

Bin nach den sehr gut getroffenen Connery Kritiken nun schon ein wenig verwirrt - Moonraker Top und Hauch Flop ??? sehe ich total anders. Mal sehen wie Brosnan zerpflückt wird...
 
R

RickDeckard

Guest
punti76 schrieb:
Lizenz zum Töten ist mein absoluter Lieblingsbond!

Eben weil er anders und härter war! Ich glaube der einzige Bond der auch einen Song im Abspann hat "If you asked me too"!

Mir hat auch Timothy Dalton in der Rolle sehr gut gefallen! Ein richtiger Gegenpool zum "komödienatigen" Roger Moore!
nein - gibt noch weitere - besonders David Arnold hatte immer noch weitere "Titelsongs" parat, die dann aber als Abspannsong gebracht wurden. Auch bei Hauch des Todes gab es einen zweiten Song, der im Film auf Necros Walkman läuft und auf der CD natürlich vollständig erscheint. Bin mir nicht sicher ob am Ende von Hauch dieser Song gespielt wird, kann es leider im Moment nicht prüfen, da ich meine DVDs verkauft habe und auf BD nur der Lizenz Dalton-Bond erschien ist (bisher)...
 

Noermel

Well-Known Member
Where has everybody gone der Song lief im Walkman von Necros ( welcher ja sehr als eine Kopie von Grant daher kommt. Beide Blond und beide aufs töten durch Strangulierung spezialisiert. Aber immerhin der Endkampf mit Necros ist ganz ok. Wobei mir bis heute nicht einleuchten will warum die Dame am Steuer mit dem Flugzeug macht was sie macht :plemplem: zumindest aber wäre es aber auch ohne die Aktion nur halb so spannend :biggrin: ).
Die Hintergrund Musik aus diesem Song läuft bei jedem Auftritt von ihm. Speziell im Endkampf von N..
 
R

RickDeckard

Guest
Noermel schrieb:
Where has everybody gone der Song lief im Walkman von Necros ( welcher ja sehr als eine Kopie von Grant daher kommt.

...

Die Hintergrund Musik aus diesem Song läuft bei jedem Auftritt von ihm. Speziell im Endkampf von N..
ich sach ja : Barry hat sich bei seinen Scores noch was gedacht (Stichwort Wagnersches Leitmotiv) - waren immer rund die Scores - bei Michael Kamen war das irgendwie so´n Mix aus Pop-Songs und Klassik (ohne Eigencharakter und Erkennungswert). Bin bei Filmen sowieso oft Scoregesteuert - gute Musik und der Film hat schon halb gewonnen - schlechte Musik und der Film muss richtig was rausreissen damit es passt...
 

Noermel

Well-Known Member
RickDeckard schrieb:
Noermel schrieb:
Where has everybody gone der Song lief im Walkman von Necros ( welcher ja sehr als eine Kopie von Grant daher kommt.

...

Die Hintergrund Musik aus diesem Song läuft bei jedem Auftritt von ihm. Speziell im Endkampf von N..
ich sach ja : Barry hat sich bei seinen Scores noch was gedacht (Stichwort Wagnersches Leitmotiv) - waren immer rund die Scores - bei Michael Kamen war das irgendwie so´n Mix aus Pop-Songs und Klassik (ohne Eigencharakter und Erkennungswert). Bin bei Filmen sowieso oft Scoregesteuert - gute Musik und der Film hat schon halb gewonnen - schlechte Musik und der Film muss richtig was rausreissen damit es passt...

Sehe ich genau so.
Bei Leben und sterben lassen z.b. stimmt halt beides !
Bei jedoch Der Spion...... ist der Score von Marvin Hamlisch schon sehr schwach. Auch Golden Eye hat keinen wirklichen Wiedererkennungswert vom Titelsong im Soundtrack. Dafür ist aber der Rest bei beiden halt absolut top , wodurch sich die schwächen im Soundtrack verschmerzen lassen.
 
R

RickDeckard

Guest
Das ist bei den Bond Scores oft so gewesen - Barry hatte auch seine Schwächen (Diamantenfieber) aber hat ansonsten immer eigene Melodien und Varianten des Titelsongs gebracht - war ja auch einfach - er hat viele Titelsongs entweder selbst geschrieben oder war daran beteiligt. Bei den neueren Bonds ist das total abhanden gekommen. Da wird irgendein Star aus den Charts (oder den Indiecharts) genommen und der hat seine eigenen Songschreiber. Der Komponist des Scores hat dann gewisse Probleme damit den Titelsong einzuarbeiten. Entweder weil beides parallel und unabhängig voneinander produziert wird, oder was noch schlimmer ist - die Rechte bei einer anderen Plattenfirma liegen und man nicht bereit ist für die Verwendung zu zahlen.
Bei Goldeneye war das ja auch so - aber der Komponist hat wenigstens seinen eigenen Stil gehabt und vor allem hat er das Bond Thema sehr gut mit seinem Stil umgesetzt.
David Arnold war bekanntlich nicht nur John Barry Fan, er hat ihn in den ersten Filmen auch würdig vertreten, ohne an dessen Bandbreite heranzukommen. Er hat auch Spass daran gehabt das Bond Thema von Norman zu verwenden, bis er sich darin so ausgetobt hatte, dass er bei den Craig Bonds sehr sparsam damit umging (bei Quantum sozusagen völlig drauf verzichtet hatte).
Aber in den alten Scores war es scheinbar überhaupt kein Problem, dass ein Komponist sowohl den Titelsong, als auch das Bond Thema einbauen konnte. Heute hat man das Gefühl dass sich niemand mehr traut (oder nicht zahlen will) die Kompositionen anderer zu verwenden. Das Endergebnis - sprich der komplette Soundtrack des Bond Filmes - leidet dann darunter.
Kann auch sein dass man bei Craig das Bond Thema nicht mehr so haben wollte, weil es ja alt ist und überholt :biggrin: und nicht zu aktuellen Filmen passt. Zum Glück hat man ja nach Quantum die Quittung bekommen und sich scheinbar wieder dazu durchgerungen das Bond Thema wiederzuverwenden - aber immer noch halbherzig. Warte beim Hören des Scores immer noch darauf dass es endlich richtig losgelassen wird... leider vergeblich. Hach ja - um wieviel besser könnten die aktuellen Bonds rüberkommen wenn der Soundtrack mal wieder wie zu Barry´s Zeiten wären (heisst nicht altmodisch ! Barry hat sich immer der Zeit angepasst und war stets aktuell).
 

Shins

Well-Known Member
Jay schrieb:
Hand aufs Herz - wer hat das Nintendo Spiel zum Film gespielt?
Hier hier hier!!! Und ich habe es geliebt :w00t: Was waren das für endlose Duelle mit meinen damaligen Freunden. Hachja, das waren noch Zeiten. Wann kommt eigentlich die bereitsgesehen-Retro-Zocker-Runde? 8)


Zu deinen Kritiken: Ich bin nahezu voll und ganz bei dir. Goldeneye und Die Welt ist nicht genug: Vollste Zustimmung. Der Morgen stirbt nie hätte ich vermutlich ein wenig besser bewertet. Habe den aber ewig nicht gesehen und damals hat mir vermutlich schon gereicht, dass es ordentlich und ununterbrochen knallte. Den Plan von dem Zeitungsfuzi fand ich auch sehr spannend und sehe den nicht als so große Schwachstelle wie du. Aber nochmal: Das sage ich jetzt eventuell auch aus einer nostalgischen Verklärtheit heraus. Ich hoffe, die Bond-Box liegt unterm Weihnachtsbaum, dann reden wir nochmal genauer :wink:
 

Joel.Barish

dank AF
Ach ja, die Brosnans. Bei den Punkten würde ich jeweils nicht ganz so weit nach oben gehen, aber tendenziell stimme ich dem zu. Gerade bei "Die Welt ist nicht genug", der irgendwie nie die Wertschätzung erhält, die er verdient. Das Lied von Garbage gefiel mir im Laufe der Jahre immer besser und der Gesamtfilm braucht sich hinter GoldenEye nicht wirklich zu verstecken. Insbesondere Sophie Marceau wertet den Film radikal auf. Ich bin mal so dreist und provokativ und sage: Elektra King ist der beste James Bond Schurke/die Schurkin (ob männlich oder weiblich - egal) seit Goldfinger. Allerdings hat der Film auch einen der miesesten Wortwitze der gesamten Reihe, was angesichts der Moore Ära und Figuren wie Holly Goodhead schon ne Leistung ist (Stichwort Christmas kommt nur einmal im Jahr) - aber der ist vielleicht auch schon wieder so dämlich, dass es witzig ist. Aber nee, der Spruch ist Müll.

Den Zeitungsfuzzi aus "Der Morgen stirbt nie" halte ich allerdings auch für einen absoluten Tiefpunkt der gesamten Reihe. Gerade seinen Plan fand ich ziemlich beknackt. Die Grundidee ist nicht uninteressant, aber wie sich das dann im Weiteren äußert geht fast gar nicht. Und der scheint irgendwie aus nem anderen Film, denn der ist teilweise derart überzogen karikaturhaft und albern, dass man meint, Roger Moore tanzt gleich mit zwei Blondinen im Arm um die Ecke. Dafür erhält der Typ aber einen der grausigsten Tode eines Bond Oberschurken überhaupt.
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
GoldenEye würde ich ebenso bewerten wie Jay, wobei 'Tomorrow Never Dies' für mich, aufgrund der imposanten Action, Jonathan Pryce und Götz Otto in der gleichen Liga spielt. 'Die Welt ist nicht genug' habe ich zu meiner ewigen Schande und Verdammung noch nicht gesehen, was ich heute abend, nach meinem 'Dredd' Kinobesuch, schleunigst nachholen werde :biggrin:

Und vielen Dank fuer deine umfangreichen und informativen Kritiken Jay, diese werden meinerMeinung nach zu selten gewuerdigt :wink:

Als Beispiel dient dieses Zitat, dass so witzig ist, dass ich es mir am liebsten Rahmen würde:

er hat Connerys Playboy-Charme, sieht aber tatsächlich so aus, als könnte er jemanden verprügeln
.
 
R

RickDeckard

Guest
Goldeneye - Bewertung sehe ich genauso. Was vielleicht noch angesprochen werden sollte, ist die Tatsache, dass Brosnan´s Debut auch deshalb ein Erfolg war, weil der Film 100% Bondfeeling und neue Bond Ausrichtung zusammengebracht hat.
Bereits bei Lizenz zum Töten hatte die Bond Reihe ja das Problem, dass das alte Feindbild Russland wegfiel (Perestroika), und man neue Feindbilder brauchte, wo doch der Ostblock nicht nur für Bond oftmals wichtig, sondern leider auch für die Militär-Daseinsberechtigung gewisser West-Staaten war. Da es 9-11 und das dadurch neue Feindbild noch nicht gab, hatte man in dieser Zeit verschiedene neue feindliche Szenarien erdacht. Bei "Lizenz" war es der Drogenmarkt, später bei "Der Morgen stirbt nie" ein Medienmogul, und bei "Die Welt ist nicht genug" stand zumindestens das Thema Energie (hier Öl) als leitendes Motiv, hinter dem sich dann ja noch andere verbargen.
Goldeneye hingegen hat sich der sterbenden Sovietunion noch einmal gewidmet, was wunderbar im Vorspann angedeutet und in bestimmten Szenen des Filmes ebenso visuell sichtbar gemacht wurde. Hierdurch hat er trotz weggefallenem Feindbild Sovietunion, dieses doch noch geschickt zum Thema gemacht, was dem Film natürlich eine gewisse traditionelle Ost-West Problematik der früheren Bondfilme sicherte.

Hinzukam für die Bond Reihe, dass sie als Actionfilm Nr. 1 an Boden verloren hatte, seit ein gewisser John McClane seine Feinde langsam sterben ließ. Auch deswegen hatte man nach "Lizenz" Probleme einen neuen Bond zu entwerfen, der dem neuen 90er Jahre Actionfilm Paroli bieten konnte. Durch den bekannten und durchaus passenden Bond Darsteller Brosnan, hatte man schon ein großes Stück Erfolgsversprechen in Petto (hat ein wenig an den Wechsel Connery-Moore erinnert, da man auch hier einen bekannteren Schauspieler aus einer TV-Serie nahm, anstatt einen unbekannten Noname als Bond einzuführen). Zusätzlich hatte man in diesem Film etliche Elemente eingebaut, die einfach funktionieren mussten.
Ein Super Song der durch eine würdige Rock-Pop-Größe gesungen wurde, gute Darsteller, und allerlei Schauwert (wie Jay bereits ausführlich beschrieben hatte).
Was aufgrund Jay´s positiver "Lizenz" Kritik nicht erwähnt werden konnte ;-) ich aber, da ich Lizenz weniger gut fand, hier auch sehe, ist die Tatsache, dass mit "Goldeneye" wieder ein 100% tradioneller Bond Film gezeigt wurde, der alles hatte was man von einem Bond Film erwartete (und in Lizenz nicht bekam). Dazu gehörte auch Brosnan, der tatsächlich mehrere Eigenschaften seiner Vorgänger vereinen konnte (Connery´s Männlichkeit, Moore´s Eleganz und zum Teil Dalton´s Härte). Neu war bei Brosnan tatsächlich auch der Hang zur Unsicherheit/Verletzbarkeit, eine Eigenschaft, die Craig´s Bond heute noch mehr ausbaut.

Positiv ansprechen möchte ich auch noch den Vorspann - erstmalig wurden Computergrafiken statt Videomontagen eingesetzt - und das tat zum damaligen Zeitpunkt echt mal gut. Sie waren gut gemacht, umschrieben das Thema, und wirkten deutlich "neuzeitlicher" als die schon bei den Dalton Bonds längst überholten traditionellen Titelsequenzen. Selbst durch solche Änderungen konnte man damals signalisieren "Bond ist in den 90ern angekommen"

Bei "Der Morgen stirbt nie" hat es die Kritik von Jay auch auf den Punkt gebracht. Nach einem genialen Schurkenteam (und besonders einem genialen Sean Bean) waren die Bösewichte der größte Schwachpunkt des 2. Brosnan Films.
Jonathan Pryce war total überzogen, obwohl er in vielen anderen Filmen eine ähnliche Art an den Tag legte, gefiel er mir in denen viel besser als hier. Er war einfach nicht ernstzunehmen.
Ein weiteres Problem des Filmes war der starke Partner an Bond´s Seite. Michelle Yeoh´s Figut hatte Bond mehrmals dumm aussehen lassen. Während Bond in Goldeneye noch alles im Griff hatte und seine Partnerin eher als Beschützer zur Seite stand, merkte man hier, dass Bond nicht wirklich von ihr benötigt wurde. Auch so gab es etliche Stellen im Film, in denen Bond nur durch Glück und Zufall zum Erfolg kam, nicht aber durch List, Tatkräfigkeit oder Spontanität, wie es der Figur eigentlich sonst immer zustand.

Sicherlich wurde in früheren Bond Filmen viel getrickst, doch viele der damaligen Stunts waren echt und haben der Bond Reihe zu Ihrer Action-Pole Position verholfen. In den 90ern kamen dann aber die "anderen" Actionfilme, bei denen mittlerweile die Meßlatte so hoch gelegt wurde, dass die Bond Filme gezwungen wurden sich neuen Tricks zuzuwenden, sprich CGI. Gemein war dabei, dass diese Stunts auch tatsächlich echt wirken konnten, so der Sprung mit dem Motorrad über den Helikopter, dessen Rotorblätter allerdings nur noch aus dem PC stammten... hier ging langsam ein bisschen von den herkömmlichen Bonds verloren - in anderen Filmen auch, bei Bond aber mit schlimmeren Folgen.
Getoppt wurde das ganze ja dann in "Stirb an einem anderen Tag", bei denen die CGI Effekte nicht nur schlecht gemacht waren, sondern mittlerweile zum Selbstzweck wurden (unsichtbares Auto). Der Weg für einen realistischeren Bond wie Craigs Figur wurde damit erst richtig notwendig. Aber das war in der Bond Reihe ja immer so - hat man sich in die falsche Richtung bewegt, profitierte der Korrekturfilm dann gerade aus der Wirkung des schlechten Vorgängers...

Etwas widersprechen muß ich zum Thema Score. Der Titelsong von Goldeneye erinnert zwar stark an Goldfinger, ist aber eigenständig genug um als einer der besten der Reihe zu gelten. Der Score von Goldeneye war durchaus interessant, so hat Eric Serra seinen ganz eigenen Sound, der hier erfrischende neue Varianten des Bond Themas brachte. Aber über den ganzen Film gesehen hörten sich die Stücke doch zu gleich an. Bildunterstützend sicherlich - eigenständig nicht wirklich - Serras "Sound" war allgegenwärtig.
David Arnolds Score bei "Der Morgen.." gefiel mir dann schon besser. Für mich neben der Eröffnungssequenz von "Morgen..." eines der besseren Seiten des 2. Brosnan Bonds. Arnold durfte "seinen" Titelsong "Surrender" nicht als solchen einbauen, hier wurde mit Sheryl Crowd wieder ein Star engagiert, aber den Rest des Scores macht er mit Bravour, wie vor ihm nur Barry es vermochte. Als eindeutiger Fan von Barry und dem Bondthema, hat er dieses dann auch reichlich umgesetzt. Fand dass er nicht wirklich an Barry herankam, aber ihn ganz gut ersetzt hatte. Im dritten Bronsan Bond durfte er dann auch den Titelsong beisteuern - der großartige Titelsong von Garbage stammt nämlich auch aus seiner Feder...

Gerade beim Thema : Die Welt ist nicht genug - sehe ich exakt genauso wie Jay. Sehr guter Bondfilm, sehr gute Bösewichter (vorneweg Sophie Marceau - das erste "Bondgirl" das auch eine richtig gute Schauspielerin war). Ein bisschen Potential verschenkt, aber egal - es passte. War ein schöner Film - leicht düster und viel Bondfeeling.

Leider bringt jeder Gute Bond Film gewisse Produzenten auf die Idee im nächsten Film wieder was neues auszuprobieren, auch das zieht sich durch die komplette Bond Reihe...
 
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