Könnte daran liegen, dass dort erst Ende Oktober gewählt wird.
Ganz schön traurig, was da vor allem in Sachsen passiert.
Ich frag mich da immer, wieso dort so viele so uninformiert/ kurzsichtig sind, dass dort die AfD in dem Ausmaß gewählt wird.
Einerseits uninformiert und andererseits waren sie in den Jahren davor nicht gerade mit den besten Politikern gesegnet. Besonders auf dem Land fehlt es an Infrastruktur und da fühlen sich die Leute im Stich gelassen. Keine Landärzte, wenige Geschäfte und Arbeitsplätze. Straßen, Bushaltestellen usw. einfache Dinge werden seltener saniert oder es dauert länger. Zudem leben da noch viele alte Leute, welche in der DDR aufgewachsen sind und keine so präsente Entnazifizierung erlebt haben wie die Menschen im Westen. Und dann stellt man denen ein neues Flüchtlingsheim hinein, worauf eine bestimmte Partei sagt, für die haben sie Geld aber für euch nicht. Das ist, gelinde gesagt, eine Scheiss Kobination der Umstände.
Ja, es liegt schlichtweg daran, dass die AfD im Osten auf die Straßen ging und die Leute angesprochen hat. Sie hat den Job gemacht, denn die Linken hätten machen sollen. Sie war präsent und zeigte sich "volksnahe", während alle anderen Parteien als hoch erhabene Wesen unsichtbar in der Ferne wirkten. Das ist schlichtweg Faulheit. Die etablierten Parteien wurden bequem bzw. faul in vielen Bereichen: Keine wirklichen Ideen, Konzepte und Präsenz im Wahlkampf wurde auch nicht gezeigt. Aber das ist ein normales Erscheinungsbild nach jeder langen Kanzlerschaft. Die anderen Parteien versucht verzweifelt was zu reißen und geben irgendwann intern auf, den amtierenden Kanzler zu schlagen. Das war auch so bei Kohl, bis gewisse Leute ihren Stil geändert haben und groß Veränderung versprochen haben. Die haben tatsächlichen Wahlkampf betrieben. Das war damals noch die SPD.
Da kann man leider noch so sehr schimpfen, solange man hier und jetzt nicht die auf der Straße Präsenz zeigt, werden die etablierten Parteien verlieren und die AfD womöglich sogar noch zulegen. Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass bei der Wahlbeteiligung noch wesentlich mehr geht. Aber fast 30 % ist auch wirklich schlimm genug. Es hilft nun mal nicht "Nazi" und "Pack" zu schreien und die Leute für dumm zu betiteln. Ja, sie mögen vielleicht nicht die Hellsten sein aber indem man sie in eine Schublade steckt, wird man ihre Stimmen nicht gewinnen. Du musst die AfD dort aktiv verdrängen und ihren Platz einnehmen und das geht nun mal nicht durch Passivitiät, sondern durch aktiven Wahlkampf und tatsächlich umgesetzte Versprechen.
Die sich neu bildenden Regierungen dürfen nicht glauben, dass der Kampf gegen Rechts erstmal gewonnen ist. Es ist maximal ein Pyrrhussieg. Jetzt müssen sie liefern, sie müssen in den nächsten fünf Jahren die Basis der Protest- und Wutwähler von der AfD wegbewegen und das geht nur, indem sie wirklich aktiv etwas verändern, so das der AfD der Boden unter den Füßen weggleitet. Fast 30 % Sachsens sind keine Nazis! Wenn so viele Menschen dort Nazis wären, dann hätte man das schon viel früher und schlimmer gemerkt. Man kann die Menschen noch erreichen und zur Vernunft bringen. Davon bin ich überzeugt, man muss es nur auch wollen aber ich bezweifle, dass die bequemen Regierungen im Osten sich dazu bewegen lassen. Auch dieser letzte Warnschuss wird ungehört bleiben.
Irgendwann um 2010 herum, hat man die Aufbau Ost (zudem auch die politische Aufklärung gehört) schleifen lassen und das rächt sich jetzt ganz gewaltig.
Man darf aber auch nicht vergessen, viele haben CDU gewählt, um die AfD zu verhindern. Das heißt der Rest alle Wähler war gegen die AfD.
PS: Ich bin unzufrieden mit der derzeitigen Politik aber ich bin entschiedener Gegner der AfD!