Wie gestern bereits angedroht, kommt hier mein Urlaubsbericht. Die Reise ging von Bologna aus los, wo meine Schwester am 14.09. eintraf. Den September haben wir deshalb gewählt, damit es bei den Stadtbesichtigungen nicht zu heiß ist - gerade Juli/August sind in Italien meist nur am Strand zu ertragen.
Auf dem Programm standen drei Tage Rom, zwei Tage Neapel und drei Tage Strand in der Nähe von Sapri. Danach ging's zurück nach Bologna und für meine Schwester anschließend zurück nach Deutschland.
Bologna (14.09. und 23.09.): Hier haben wir nicht viel gemacht. Stadtbummel durch die Innenstadt, anschließend zum Aperitiv mit ein paar Kollegen getroffen und Abends bei
"Re Enzo" (quasi das Stammlokal meiner Kollegen und mir) essen gegangen.
Sehenwürdigkeiten gibt es in Bologna einige, erwähnenswert ist da
San Luca - eine Kirche auf einem Hügel außerhalb der Stadt, die man von der Porta Saragozza ausgehend über einen langen Arkadenweg mit 666 Bögen erreichen kann. Von dort hat man einen tollen Ausblick über die Stadt und das Umland. Alternativ kann man auch auf einen der beiden (schiefen) Türme in der Innenstadt klettern (5 Euro Eintritt), um die Stadt von oben zu sehen. Es gibt auch zahlreiche Museen (teilweise sind in den Universitätsgebäuden auch "Artefakte" zu finden, die Uni in Bologna zählt als älteste der Welt, soweit ich weiß).
Touristisch bietet die Studentenstadt neben den kulturellen Dingen und dem leckeren Essen nicht viel, der nächste Strand ist weit entfernt. Dafür wimmelt es von Studenten. Für Reisen in andere italienische Großstädte ist Bologna aber ein sehr guter Ausgangspunkt für Reisen mit dem Zug und genau das haben wir gemacht.
Rom (15.09.-18.09.): Nach gut zwei Stunden Zufahrt mit dem
Frecciarossa sind wir in "Roma Termini" angekommen und waren Ruckzuck im nahegelegenen Hotel Termini. Drei Tage zur Stadtbesichtigung waren eine gute Wahl - nicht zu lange, nicht zu kurz. Gleich am Bahnhof wurde ein 3-Tage Metro Ticket (16,50 Euro) gekauft, womit sich die beiden Metrolinien und auch die Busse und Stadtbahnen benutzen lassen, denn die Stadt ist verdammt groß. Erstes Ziel war das
Kolosseum, anschließend ging's zur
Piazza Venezia und dort auf das "
Monumento Vittorio Emanuele II", um die Stadt von oben zu sehen. Zuletzt sind wir noch um das "
Forum Romanum" zum
Circus Maximus gewandert und haben uns dann auf der anderen Seite des Flusses Tiber in einem Restaurant niedergelassen.
Am nächsten Tag wurde der Vatikan besucht, wobei wir vorher noch einen Metro-Stopp an der
Piazza del Popolo eingelegt haben. Wichtig:
Vorher eine Tour buchen, damit man nicht lange anstehen muss. Wir waren zwar nicht gerade zur Hauptsaison da, aber die Schlange am Eingang war verdammt lang, so dass sich unsere online gebuchte Tour (35 Euro für 3 Stunden Führung durch die
vatikanischen Museen, die
sixtinische Kapelle und den
Petersdom) bereits dort ausgezahlt hat. Und die Vatikanischen Museen sowie die sixtinische Kapelle waren verdammt voll mit Touristen, das grenzt schon an "Massentierhaltung". Ach ja, Knie und Schultern müssen bedeckt sein (und der Rest dazwischen auch), sonst kommt man garnicht erst durch die "Grenzkontrolle" am Eingang.
Wenn man den kleinsten Staat der Welt dann wieder verlässt (über den Petersplatz), sollte man nicht das nächstbeste Lokal aufsuchen - die Getränkepreise in der Gegend sind Wahnsinn - ich würde jedenfalls keine 14 Euro für ein Bier zahlen oder 5 Euro für ein Wasser. Stattdessen sind wir zum Flussufer, vorbei an der
Engelsburg und dem
Palazzo di Giustizia über die Ponte Cavour. Auf der anderen Seite des Tiber befindet man sich dann am
Augustus-Mausoleum und von dort sind wir zur
Spanischen Treppe gegangen, um mit der Metro wieder zurück zum Hotel zu gelangen. Die Restaurants in Bahnhofsnähe haben für die letzten beiden Abende herhalten müssen und waren gut - sowohl vom Essen als auch vom Preis.
Am letzten Tag ging es dann kreuz und quer durch die Stadt.
Trevi-Brunnen,
Pantheon,
Piazza Navona fallen mir dazu noch ein. Außerdem sind wir einem "Geheimtipp" unserer Vatikan-Tour Führerin gefolgt und haben die Katakomben der Kirche
San Clemente besichtigt (kostet 7 Euro und ist weit günstiger als eine Besichtigung der Stadtkatakomben, die mehr als 40 Euro kosten).
Neapel (18.09.-20.09.),
Pompei,
Vesuv: Weiter ging's wieder mit dem Frecciarossa nach Neapel (gut eine Stunde Zugfahrt). Ich bin ja von Bologna schon gewohnt, dass italienische Städte nicht unbedingt sauber sind (was in Bologna hauptsächlich an den vielen Hundebesitzern liegt), aber Neapel ist wirklich schmutzig und die Gegend um den Hauptbahnhof (wir waren im "Hotel Tourist") geradezu unheimlich. Witzigerweise hatte ein Kollege mir vorher schon Tipps gegeben: Sich nicht als Tourist outen, bloß nicht auf offener Straße eine Stadtkarte rausholen, usw. - war allerdings halb so wild, von Handtaschendiebstählen oder ähnlichem haben wir jedenfalls nix mitbekommen. Lustig war auch, dass am 18.09. Borussia Dortmund gegen Neapel gespielt hat und die Stadt mit gelbgekleideten (teils besoffenen) deutschen Fußballfans gepflastert war. Auch ein erhöhtes Polizeiaufgebot war in der Innenstadt sichtbar.
Wir sind den Nachmittag durch das historische Stadtzentrum gegangen - hohe Häuser, schmale Straßen und alle vollgestopft mit Autos und Rollerfahrern (die rechts und links überholen, egal wie klein die Lücken sind). Nachdem wir in Rom schon viele Kirchen gesehen hatten, war der
Dom von Neapel allerdings weniger beeindruckend. Das
Castel Nuovo am Hafen oder das
Castel Sant'Elmo (heißt wirklich so) können da schon eher beeindrucken.
Ach, und in der Innenstadt kann man sehr günstig einkaufen (z.B. 'ne Flasche Limoncello für 5 Euro, aber auch Kleidung & Co. sind äußerst günstig zu haben).
Am 19.09. ging's dann zum Bahnhof und dort in die untere Ebene. Dort fährt die "Circumvesuviana" in Richtung Sorrento. Ein einfaches Ticket gibt es für 2,90 Euro, ist 140 Minuten gültig und nach 30-40 Minuten ist man in
Pompei (quasi direkt am Eingang zur Ausgrabungsstätte). Eintritt zur ausgegrabenen Stadtruine kostet 11 Euro. Wir haben vor Ort noch eine zweistündige Tour dazu genommen und das hat sich gelohnt. Die Ruinen sind recht groß und bestehen nur zu 60% aus originalen Bauwerken - vieles wurde wieder zusammengebaut, was teilweise deutlich sichtbar ist, vor allem bei einigen Säulen. Gut 20.000 Einwohner hatte Pompei als es erst ein Erdbeben und anschließend den Vulkanausbruch gab. Bemerkenswert: 36 Bordelle hatte die Stadt und vom zentralen Platz aus gibt es auf den Wegen auch Wegweiser in Penisform auf den Pflastersteinen, die in die Richtung der Etablissements zeigen.
Im Anschluss an die Führung sind wir noch etwas durch Pompei spaziert und anschließend zurück zum Bahnhof, um eine Bustour zum
Vesuv zu machen. Nach 15-20 Minuten Fahrt zum Fuße des Vulkans wurde in einen "Geländebus" umgestiegen und auf der wohl holprigsten Straße überhaupt hochgefahren. Das letze Stück ging's zu Fuß hinauf zum Krater, wobei man einen sehr schönen Ausblick über das Tal und die umliegenden Berge hat (wenn nicht gerade eine Wolke die Sicht versperrt). Das innere des Kraters hat abgesehen von Geröll nicht viel aufzuweisen, aber außerhalb lassen sich noch einige "Flussbette" des damaligen Lavastroms ausmachen.
Anschließend ging es wieder zurück nach Neapel. Restaurant-technisch waren die Abende sehr günstig. Da kriegt man schonmal eine Flasche Wein für 4,50 Euro und wer auf fischige Gerichte steht, wird sich ebenfalls freuen. Die Pizza ist allerdings gewöhnungsbedürftig: Dicker Rand, dünner Boden und die Mitte schwimmt meist in Olivenöl/Tomatensoße - für meine Schwester war das nix, Ursprungsort der Pizza hin oder her.
...to be continued...