Für mich braucht Musik einfach Ordnung, Struktur und klare Rhythmen, zwar mit Freiraum für Soli und jeglichem klanglichen Experiment oder Tempo, auch variablem Tempo, aber es muss Grenzen, Strukturen, sich wiederholende Gleichmäßigkeiten geben. Vielleicht mag Free Jazz nicht die korrekte Bezeichnung sein, da fehlt mir sicherlich die Genrekenntnis, aber seltsamerweise fällt es in Jazz am ehesten auf, wenn plötzlich gänzlich frei von Rhytmusgefängnissen nach Belieben gespielt und imrprovisiert wird. Manch einer mag das vielleicht noch gefühlvollere Musik nennen, noch ungezwungenere, noch leidenschaftlicher gespielte als all das andere, weil man sich auditiv völlig frei bewegt und ausdrückt (das ist wahrscheinlich der spezielle Reiz dran, oder?). Das will ich gar nicht abstreiten. In meinen Ohren klingt es aber immer falsch - wenn ich solche Musik höre kriege ich das Bedürfnis, sie zu korrigieren. Vielleicht auch, weil ich in meiner Kindheit jahrelang Musikunterricht hatte und speziell darauf getrimmt wurde, eben nicht so zu klingen. Nicht schief, nicht losgelöst, sondern brav konform.