Was der Gag dahinter ist. Charme zieht an. Wie der Held ist eigentlich ein Tyrann? Spiegel und so.
In der Menschheitsgeschichte ergab es richtig viel Sinn.
Und kam von Dune.
Er erklärt es und zeigt es sogar. Die Aufgabe des Films ist es nicht, die Probleme der Welt zu lösen, sondern die Geschichte der Figuren zu erzählen.
Okay, du beleidigst hiermit 100 % aller Scifi und Fantasy Geschichten.
Was für Erwartungen hattest du überhaupt?
Feudalismus und Kapitalismus haben aber nicht in der Weise coexistiert wie es der Film vermittelt.
Man packt einfach Elemente unterschiedlicher Epochen zusammen, und versucht daraus ein Gesellschaftssystem zu basteln, das für mich (!) einfach nur all das wiederkaut, was es schon längst gab. Spannende SciFi heißt für mich, Bestehendes weiter zu denken. Einfach das Spätmittelalter in die Zukunft zu projezieren, ist halt nicht sonderlich atemberaubend kreativ.
Im Übrigen bleibt bei Paul für mich das White-Savior-Image haften. In zwei Filmen wird er als Hauptfigur aufgebaut, die mit den Fremen sympathisiert, ihre Kultur und Sprache lernt usw. Und sich dann in eine Indigene verliebt und gegen die Unterdrücker opponiert. Um die Fremen zu befreien nimmt er dann auch einen Heiligen Krieg in Kauf.
Wer mir jetzt erzählen will, dass Paul das alles aus Eigennutz tut um seine Vater zu rächen oder an die Macht zu kommen, dem fällt es mir schwer zu glauben. Bzw. vermittelt mir das der Film nicht.
Zumal Paul die Vision den Bene Gesserit zu verdanken hat, da er ja das Ergebnis eugenisch-rassischer Blutlinienzucht war. Der manipulative Hexenorden hat ihn also herangezüchtet, um seine eigenen sinistren Pläne zu verfolgen. Wenn der Plan wenigstens der wäre, die gesellschaftlichen Strukturen zu überkommen, könnte ich ja darin einen gewissen Sinn erkennen. Aber auch das wird in keinster Weise angedeutet, es bleibt im mysteriösen Dunklen... Somit nehme ich mit, das Blutlinienzucht ein probates Mittel ist, um einen Übermenschen zu formen, der das Zeug zu einem Gott hat. Und es gehört schon viel Fantasie dazu, das alles als Kritik an Religion, Rassismus und Kapitalismus zu lesen.
Meine Erwartungshaltung?
"Dune" wird als philosophisches SciFi-Meisterwerk gefeiert. Das mag evtl für die Bücher stimmen, sicherlich nicht für die Filme. Die, nebenbei gesagt, auch ziemlich spröde inszeniert sind. Und das ist auch so ein Punkt:
Die Filme wirken ungemein leblos und fad. Auf der Heimatwelt von Paul sieht man mal kurz ein "Schloß" eingeblendet. Ansonsten nur Wasser, Klippen und ein paar Gräber. Wo leben all die Menschen? Was ist ihre Kultur, ihre Verständnis vom Leben? Auf Dune das Gleiche. Man bekommt keinen Zugang zu der Welt, weil Villneuve keinen Wert darauf legt.
Angeblich gibt es Millionen Fremen. Trotz modernster Technologie (die auch die Fremen haben), leben sie wie, ja wie eigentlich? Keine Ahnung. Man sieht mal ein paar Zelte, mal ein paar große Hallen. Mal eine Stadt in der Wüste. Mal ein gigantisch Kolosseum, dass, Achtung - KREATIVITÄTSALARM - dreieckig ist.
Alles schön im Leni Riefenstahl Stil mit einer totalitär-faschistoiden Optik inszeniert.
Es ist halt vieles langweilig und zT einfallslos. Einzelne Elemente sind wirklich toll gemacht, aber in Summe ist es eben recht fad.
Auch da muss ich sagen war Star Wars um Längen kreativer. Auch wenn ich Andor nicht sonderlich mochte, war zumindest das "düstere" Setting stimmig. Die Details lässt Dune vermissen (Würmer und Mäuse, that's it), es wird nur Wert darauf gelegt, die Leute mit Bombast zu erschlagen. Warum man das dann noch unbedingt auf FSK12 trimmen musste, ist natürlich dem Ticketverkauf geschuldet...