Es war ja nicht nur einer, bzw. eine Art von Artikel (die sich in Variationen als Reaktion auf jede einzelne Folge wiederholte) als Beispiel genannt.Naja, von einem Artikel auf andere zu schließen, ist ein bisschen zu sehr "Kollektivstrafe" für meinen Geschmack
Ja, also natürlich hat mich der Inhalt auch sehr interessiert. Aber halt nicht gefesselt und mitgerissen sozusagenWürde ich für den ersten Teil auf alle Fälle auch unterschreiben, und erwarte ich auch nicht gross anders beim Zweiten. Bis darauf, dass ich schon auch inhaltlich interessiert war, aber kaum emotional mitgefiebert habe oder involviert war. Ich würd aber auch behaupten, da geht Villneuve tendenziell eher in die Nolan Richtung. Es sind beide nicht die in erster Linie emotionalen Erzähler. Und das finde ich übrigens auch ganz ok. Es gibt andere, die überschütten Dich mit Emotionen, was mir dann oft auch too much ist
Nolan ist so eine Sache... er ist manchmal ein wenig naiv (vor allem in Batman Begins) und nimmt Abkürzungen die ein wenig zu offensichtlich praktisch sind (TDK), oder ergeht sich in Redundanzen (TDKR)... aber gottverdammt, kann der Mann eine sehr spezielle Stimmung erzeugen und aus einfachen Ideen komplexe Stränge stricken. Trotz der emotionalen Ambivalenz die die Figuren an den Tag legen (meistens zu kalt, wo das Drehbuch nach Emotionen verlangt, das ist korrekt) sehe ich alle seine Filme, von Memento bis Oppenheimer unglaublich gerne. Prestige ist in der Tat wundervoll und Interstellar von seinen letzten Werken tatsächlich das rundeste. Aber die Action in Inception und Tenet ist m.E. unglaublich faszinierend anzuschauen und ich mag TDK für die Dynamik der Figuren und weil mich der Film so an Heat erinnert.
Stimm ich gänzlich zu. Nolan kann einfach verdammt gut cineatisch inszenieren auch wenn er inhaltlich nicht so genial sein mag, wie er und seine Hardcore-Fans das gern annehmen.
Eh hat aber für Interstellar ebenfalls Drehbuchcredits. Eigentlich für alle seine Regiewerke, außer Insomnia. Da muss man natürlich die Frage stellen zu welchen Anteilen und möglicherweise ist das in Interstellar ein geringerer. Und tatsächlich muss man auch immer die Wichtigkeit des Drehbuchs betonen. Regisseure haben da zwar Einfluss drauf, können aber nicht spontan machen was sie wollen. Wenn sie es doch machen, kommen Facepalm-Momente in ansonsten hervorragenden Filmen vor, wie bei Ridley Scott so oft.Es ist wirklich Schade, dass er sich davon weg entwickelt hat. Er kann es ja offensichtlich.
Bei Interstellar hat er wohl das Drehbuch übernommen, dass ursprünglich für Spielberg verfasst wurde. Damit würde sich für mich erklären, warum er hier plötzlich so Nolan-untypisch Emotionen in den Fokus stellt.
Kann man halt so oder so sehen. Memento ist ja schon ein gutes Beispiel für seine Schnittexperimente, aus wenig viel zu machen. Eine an sich komplett straighte, für sich uninteressante Story wird spannend und mysteriös, indem man den Film Szene für Szene rückwärts zeigt. Manche seiner Schnittideen funktionieren besser, manche weniger (In Dunkirk brachte es der Handlung nicht wirklich einen großen Zugewinn). Als jemand der selber auch viel im Schnitt arbeitet, finde ich seinen Zugang aber größerenteils erfrischend. Man kann es als Blenden sehen, oder als Willen, mit Schnitt zu spielen und zu versuchen, die herkömmlichen Konventionen zu biegen um interessantere Resultate zu bekommen. Man kann beide Ansichten argumentieren, die Wahrheit mag in der Mitte liegen, aber ich tendiere wie gesagt zur positiven Sichtweise.Dabei gehen sie vor allem auf die Schnitttechnik ein und wie er es darüber schafft, einfache Inhalte höchst komplex wirken zu lassen (s. Oppenheimer...). Deswegen nenne ich ihn immer "Blender", weil er eben oft nur so tut als ob und viele Defizite mit großen (und ja auch oft Innovativen Bildern) kaschiert.
Bin da bei dir.Kann man halt so oder so sehen. Memento ist ja schon ein gutes Beispiel für seine Schnittexperimente, aus wenig viel zu machen. Eine an sich komplett straighte, für sich uninteressante Story wird spannend und mysteriös, indem man den Film Szene für Szene rückwärts zeigt. Manche seiner Schnittideen funktionieren besser, manche weniger (In Dunkirk brachte es der Handlung nicht wirklich einen großen Zugewinn). Als jemand der selber auch viel im Schnitt arbeitet, finde ich seinen Zugang aber größerenteils erfrischend. Man kann es als Blenden sehen, oder als Willen, mit Schnitt zu spielen und zu versuchen, die herkömmlichen Konventionen zu biegen um interessantere Resultate zu bekommen. Man kann beide Ansichten argumentieren, die Wahrheit mag in der Mitte liegen, aber ich tendiere wie gesagt zur positiven Sichtweise.
Braveheart ist für mich halt eher ein Beispiel für überholten Hollywood-Kitsch, der geschichtlich so wild freestyled, dass man es kaum mehr ernst nehmen kann. Ja, inszenatorisch sehr solide und mich hat er früher auch durchaus abgeholt, spielt halt die funktionierende Emotions-Orgel, aber mutig ist es (bis auf die historischen Freiheiten) nicht wirklich. Da zieh ich heutzutage jedes nolan'sche Gedankenexperiment ohne tiefere Philosophie vor glaub ich. Aber ja, ich verstehe was du damit sagen willst. Nolan und Villeneuve sind recht "kühle" Regisseure. Find ich aber okay - Muss nicht jeden Film so haben, aber die Filmlandschaft ist ja recht breit gefächert, da hat sowas auch seinen Platz. Und grad Kubrik würde ich auch in diese kühle/trockene Ecke stellen, im Gegensatz zu seinem Buddy Spielberg.