Habe meinen Neujahrs-Nerdvorsatz, öfter ins Kino zu gehen, mal direkt umgesetzt und hab mir diesen großartigen Krimi angesehen.
Im Grunde ist "Knives out" ein ganz klassisches Murder-Mystery. Doch nichts an diesem Film wirkt klassisch oder gar altbacken.
Ganz im Gegenteil, Johnson lässt überhaupt keinen Zweifel daran, dass der Film im Amerika unserer Tage angesiedelt ist. Arbeitet dabei aber mit so spritzigen Figuren (durch die Bank wahnsinnig gut dargestellt), smarten Dialogen und einer gehörigen Prise Humor. Dazu gibt es einen Plot, der jedem, der schon mal mit einen Stift vor einem leeren Blatt Papier saß, zumindest ein klein wenig Respekt abringen dürfte.
Dabei aber nicht nur gekonnt mit den Konventionen eben gerade dieser Art von Geschichten spielt, sondern nebenbei auch noch eine überraschend altruistische Botschaft vermittelt.
Da muss sich Branagh's Poirot (obwohl ich den auch irgendwie mag) Ende diesen Jahres auf dem Nil ganz schön anstrengen, um auch nur halb so viel Relevanz und Unterhaltungspotential zu entfalten wie die Kollegen hier.
Wenn ich es genau bedenke, möchte ich mindestens ebenso gerne Benoit Blanc in fernen Ländern beim Ermitteln zuschauen. Und zwar nicht in einer romantischen, britischen Version der Welt, sondern in dieser frechen, politischen aufgeladenen Welt, mit Koks und ... Trooper Wagner.