Original von SlyFan
Original von Dr Knobel
heute.
Nun,hau ma raus..
Gemach, gemach.
What a movie. Hätte mir nicht träumen lassen, dass so ein Trash- und Gewaltspektakel nochmal den Weg in die deutschen Kinos findet. Wunderbar, was diesen Aspekt betrifft.
Was den Film angeht, hat Chris das in meinem Fall recht treffend vorhergesehen. Ich mag žMachete, fühlte mich gut unterhalten, aber es war mir etwas ¦ žtoo much. Sicherlich wird das Ganze ironisch aufgebrochen und sicherlich nimmt sich der Film nicht ernst, und auch der Zuschauer tut gut daran, dass alles nicht ernst zu nehmen. Trotzdem wurde es mir persönlich manchmal etwas zu abgedreht. Rodriguez benimmt sich wie ein Kind im Süßwarenladen, das futtert und futtert und nicht weiß, wann Schluss ist.
Abgesehen davon, dass mir das alles etwas zu viel wurde, ist žMachete natürlich eine Trash Granate vor dem Herrn und Rodriguez´ persönliches Dankeschön an Danny Trejo, der wie kein anderer auf die Rolle passt. Die Action ist kernig, hin und wieder fällt ein wenig CGI störend auf, aber was soll´s. Einzig der finale Kampf ist unübersichtlich inszeniert und verschenkt im letztlichen Aufeinandertreffen auch den ollen Seagal. Dramaturgisch ist das wirklich augenzwinkerndes 70er Jahre Old School Niveau, wie es sich der Fan wünscht. Wer sich auch nur ansatzweise für den Italowestern begeistern kann, wird hier zudem so viele Anspielungen finden, dass einem schwindelig wird. Musikpassagen, Kostüme, Dialoge, Kameraeinstellungen haben alle ihr zu Hause im Italowestern a´la Corbucci.
Neben Trejo und dem Retro Charme sind es aber insbesondere die Nebenstars, die den Film aufwerten. Es ist nun einmal ein Unterschied, ob ein unbekannter Mexikaner eine Nebenrolle spielt oder Tom Savini, meinetwegen auch Cheech Marin. Natürlich braucht ein Film wie žMachete keinen de Niro, Johnson oder keinen Seagal, aber gerade ihre Präsenz, ihre filmische Vergangenheit und das was der Fan und an keine andere Nische richtet sich der Streifen - damit verbindet sind das Salz in der Grindhouse Küche. Sei es nun de Niro oder Seagal: Ihre Auftritte machen Spaß, halten sich aber insgesamt noch recht in Grenzen, was etwas schade ist. Highlight für mich jedoch sicherlich Jeff Fahey, den ich von Mal zu Mal lieber sehe. Nett auch Rodriguez und Alba, Lohan wirkt etwas verwirrt, aber das wird sie wohl auch gewesen sein. Auch die musikalische Untermalung ist genial und spielt gekonnt mit den ironischen Versatzstücken, die Rodriguez da auf die Leinwand wirft.
Kurzum: Ich fühlte mich blendend unterhalten, bin allerdings etwas ratlos, warum das nun der Actionfilm des Jahres sein soll. Das ist unterhaltsam, originell, trashig und insbesondere Dank des exzellenten Casts, der mit sichtlicher Spielfreude bei der Sache ist, ein großer Spaß, der sicherlich auch mit der einen oder anderen blutigen Actionszene aufwarten kann aber das war´s dann auch.
Ich habe nichts anderes erwartet und bis auf einige Ausreißer nach oben und nach unten habe ich auch genau das bekommen. Von daher bin ich ziemlich zufrieden. Erwartet comicüberzogene Gewaltaction, coole Sprüche, heiße, knapp bekleidete Mädels, amüsante Gaststars und jede Menge Trash, dann wird sicher keiner enttäuscht sein.
Die politischen Anspielungen, die Rodriguez Marke Holzhammer in das Skript prügelte, werten das Szenario sicherlich auf, bringen aber auch nicht viel mehr Tiefe in die gewollt plakative Handlung. Ich kam überwiegend zufrieden aus dem Kino, bin aber ob der einen oder anderen extrem positiven Bewertung schon arg überrascht und stelle nur einmal fragend in den Raum, ob die Bewertung auch bei einem namenlosen Cast, ohne die Beteiligung von Rodriguez und bei einer unbekannten DtD Veröffentlichung so positiv ausgefallen wäre. Aber vermutlich ist das etwas müßig und am Ende des Tages denn auch egal. Wunderbar, dass solche obskuren Dinger noch den Weg auf die Leinwand finden.
7//10