Mad Max 4: Fury Road ~ Tom Hardy [Kritik]

Deathrider

The Dude
Das mit dem Endresultat steht ja gerade auf dem Spiel, wenn der Regisseur vom Studio einen Wachhund, Auf-die-Finger-Schauer und Auf-die-Uhr-Klopfer auf den Hals gehetzt bekommt, also in seiner Arbeit stark eingeschränkt wird.
 

MadMax

Well-Known Member
Deathrider schrieb:
Das mit dem Endresultat steht ja gerade auf dem Spiel, wenn der Regisseur vom Studio einen Wachhund, Auf-die-Finger-Schauer und Auf-die-Uhr-Klopfer auf den Hals gehetzt bekommt, also in seiner Arbeit stark eingeschränkt wird.

Meine Worte. Als damals Alles an Bord war, ja, auch der wahre "Mad Max" Mel Gibson und man dann kurz vor Drehstart Alles absagte hätte man es besser auch gleich ganz gelassen. So sehr mit Tom Hardy in jüngster Vergangenheit auch gefallen hat, aber für mich ist ein Mad Max eben mit Mel Gibson, und sonst Keiner. Genauso wie John Mc Clane nur von Bruce Willis gespielt wird, oder ein Dirty Harry von Clint Eastwood, oder Rocky+Rambo von Stallone.... Diese Rollen sind unweigerlich mit einem bestimmen Schauspieler verknüpft.

Und das ein George Miller stets hinter dem Zeitplan war (auch in seinen früheren Filmen) mag vielleicht damals noch nicht fatal gewirkt oder gewesen sein. Heute kannst du dir das nicht mehr leisten, wie man sieht. Auch Budgeüberzüge haben sich schon sehr oft negativ auf das Endprodukt ausgewirkt.

Und ja, ich muss den neuen Max nicht haben, weil er mit dem Original Nichts am Hut hat. Und das Original ist für mich Mel Gibson in Mad Max.
 
R

RickDeckard

Guest
Sehe ich eigentlich genauso - Mad Max ohne Mel Gibson geht zunächst einmal gar nicht.

Auch wenn mit Miller wieder der selbe Regisseur hinter der Kamera steht, muss das nicht bedeuten dass der Film entsprechend gut werden könnte, für mich waren auch Teil 1 und zwei besser als der Dritte, wobei ich Teil 1 sogar noch besser als Teil 2 fand, da hier ein besonderer Style, der den Sergio Leone Western entnommen war, viel deutlicher umgesetzt wurde, und die Handlung - insbesondere das emotionale Mitfühlen mit dem Protagonisten - einfach besser war.
Was in Teil 1 auch interessant war, war die Aussage, dass die Cops in diesem Film nicht besser als die Schurken sind, hier wird das Thema Gewalt unabhängig von der Gut und Böse Seite hinterfragt - wenngleich der Film, besonders in seinem Schlussteil wieder die typischen Rächer-Elemente, also quasi als Rechtfertigung für Gewalt - besonders gut ausnutzt, und damit die kritische Haltung des Anfangs am Ende hintergangen wurde. Obwohl vielleicht ist gerade das der Trick des Filmes, zeigt er doch aufgrund seiner emotional gesteuerten Rachestory, wie leicht der Zuschauer die Gewalt (und die Selbstjustiz) gut finden und moralisch gar nicht fragwürdig einstuft. Manipulation des Zuschauers - herrlich - ob gut oder schlecht - das kann Film am besten - das kann man auch gerne machen, und nach dem Rezept funktionierten ja auch die ersten Teile von Rambo und etlichen anderen Filmen (vor allem viele Western). Hier finde ich Mad Max als Vorzeigebeispiel dieser Technik, da er sie nicht nur nutzt, sondern zuvor sogar noch kritisch in Frage stellt.

Der zweite Teil hatte allerdings den typischen Mad Max Look erst geprägt, war deutlich brutaler (manchmal unnötig) und hat erst so richtig die Endzeitstimmung gezeigt. Der Protagonist war hier noch mehr der Antiheld, denn sein Verhalten hatte nichts mehr mit Moral und Anstand, sondern mit Egoismus zu tun. Passt aber zu der Stimmung die in dieser End-Zeit Szenerie gezeigt wird.
Genial ist natürlich der Showdown mit dem zum Panzer umgebauten Tanklaster und sogar der kleine Twist am Ende. Also - anders und etwas anspruchsloser als Teil 1, aber eine konsequente Fortsetzung im Sinne einer Anti-Utopie in der nicht alles besser, sondern schlechter wird (vor allem die Zukunft)

Naja und in Teil 3 hat mir gerade noch der Look des Hauptdarstellers gefallen (lange Haare) und die ein oder andere Szene - ansonsten zu weichgespült - zu pathetisch - und deutlich weniger Tempo als im Vorgänger.
Daher glaube ich dass Miller - ebenso wie z.B. John Carpenter, seine besten Filme gedreht hatte, als er noch jung, kreativ war, und mit bescheidenen Mitteln auskommen musste. Je mehr Budget dieser Regisseure haben, desto schlechter werden ihre Filme - oder aber sie sind halt so vom alten Schlag, dass sie bei der heutigen Art und Weise, wie Filme gedreht werden (Stichwort CGI / Special FX Supervisor der fast mehr Verantwortung als der Regisseur hat) nicht mehr klarkommen.

Ich bin nicht sehr begeistert, dass Gibson nicht dabei ist, auch wenn ich Hardy gerne sehe. Mel hat dem Charakter etwas besonderes gegeben, das wird definitiv nun fehlen.
Daher hätte ich mich sonst eigentlich tierisch auf einen vierten Teil gefreut, nun aber ist es eher so, dass ich mir den Film mal ansehen werde, um zu sehen wie er denn geworden ist, mehr nicht.

Sollte der Regisseur allerdings tatsächlich einen guten Film hinbekommen, nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil - aber irgendwie glaube ich nicht daran. Und selbst wenn es ein guter Endzeitfilm a´la Mad Max wird, es wird kein Mad Max Film sein - ohne Gibson...
 
H

Harvey Dent

Guest
Was ich sagen wollte ist was ich gesagt habe.

Natürlich stehen die Chancen nun schlechter, aber wenn der Film hinterher gefällt soll es mir egal sein und scheinbar wusste man vorher worauf man sich bei Miller einlässt.


Und ja, ich schließe mich an und finde den Wegfall Gibsons nicht wünschenswert, da er für mich dazu gehört wie Arnold als T-800 (oder 1000?).
 

MamoChan

Well-Known Member
RickDeckard schrieb:
Der zweite Teil hatte allerdings den typischen Mad Max Look erst geprägt, war deutlich brutaler (manchmal unnötig) und hat erst so richtig die Endzeitstimmung gezeigt. Der Protagonist war hier noch mehr der Antiheld, denn sein Verhalten hatte nichts mehr mit Moral und Anstand, sondern mit Egoismus zu tun. Passt aber zu der Stimmung die in dieser End-Zeit Szenerie gezeigt wird.
Genial ist natürlich der Showdown mit dem zum Panzer umgebauten Tanklaster und sogar der kleine Twist am Ende.

Es ist schin Jahre her, seit ich den Film gesehen habe. Von welchem Twist in Teil 2 sprichst Du?
 

Revolvermann

Well-Known Member
Sehe die alten Mad Max Filme zwar immer noch gerne aber einer frischen Version bin ich durchaus wohlgesonnen. Hardy ist spitze und die alte Trilogie ist nicht so ultimativ oder stände bei mir auf so einem Sockel, dass man nicht dran rütteln dürfte oder könnte.
 

MadMax

Well-Known Member
MamoChan schrieb:
Es ist schin Jahre her, seit ich den Film gesehen habe. Von welchem Twist in Teil 2 sprichst Du?

Am Ende stellt sich heraus, dass der Tanklaster nur mit Sand beladen war. Das Benzin fuhr im Bus unbehelligt in die Sonne. Ich glaube das war damit gameint.

@Revolvermann
Sehe ich anders. Auch ein Rambo hat schon seine Jahre am Buckel. Dennoch sieht man Stallone ziemlich oft über den Bildschirm laufen. Auch heute noch. Das ist die Sorte von Filmen, die auch moderne Zeiten überdauern. UNd ganz ehrlich: Wenn ich mir die Action-Filme von damals a la Rambo, Predator, Stirb Langsam, Bloodsport usw... ansehe, und mit den den oftmals den CGI-Scheiß von heute betrachte, bekommen ich Wehmut. Das war damals noch Handwerk vom Feinsten. Und genau deswegen braucht es keine "frische CGI-Version" von Filmen, die ohnehin legendär sind.

Das ist meine Meinung zu dem ganzen Remake-Mist, den Hollywood mittlerweile veranstaltet. Ich sage bei Gott nicht, dass jedes Remake fürn Arsch ist, aber bestimmte Filme will ich nicht als CGI-Neuaufguss haben. Auch nicht den "weißen Hai (bei dem reicht mir schon die Neusynchro) usw....
 
R

RickDeckard

Guest
jo - genau den "twist" meinte ich - ist jetzt kein Sixth Sense Twist gewesen, war aber trotzdem gelungen - immerhin wurde der Egoist Mad Max auf diese Weise selbst ausgenutzt, was er aber tapfer hinnimmt, weil es zu seiner neuen Art passt...

ansonsten kann ich mich meinem Vorschreiber MadMax nur anschließen. Remakes von guten Filmen braucht kein Mensch.
 

Revolvermann

Well-Known Member
@ Mad Max

Eine gute Neuauflage muss ja nicht unbedingt mit viel CGI verkorkst sein. Ich verstehe was du meinst. Einen neuem Rambo oder Terminator-Reeboot wäre ich mehr als abgeneigt. Stallone ist für mich der ultimative Rambo. Die Mad Max Filme hingegen fand ich nie so gut wie beispielsweise Rambo. Es sind für mich einfach nicht solche Denkmäler. Bei dir ist das nach Usernamen und Userbild zu urteilen wohl anders :wink: .
Außerdem erwarte ich keinen "Mad Max" -Teil mit neuen Darstellern sondern eine ganz neue Geschichte. Jetzt mal ganz grob gesagt sollte der neue Film zum Alten stehen wie Batman Begins zum Burton Batman. Ob das eintrifft oder wir da Mist vorgesetzt bekommen kann ich natürlich nicht sagen. Vorfreude ist aber durchaus vorhanden.
 
R

RickDeckard

Guest
Revolvermann schrieb:
@ Mad Max

Eine gute Neuauflage muss ja nicht unbedingt mit viel CGI verkorkst sein. Ich verstehe was du meinst. Einen neuem Rambo oder Terminator-Reeboot wäre ich mehr als abgeneigt. Stallone ist für mich der ultimative Rambo. Die Mad Max Filme hingegen fand ich nie so gut wie beispielsweise Rambo. Es sind für mich einfach nicht solche Denkmäler. Bei dir ist das nach Usernamen und Userbild zu urteilen wohl anders :wink: .
Außerdem erwarte ich keinen "Mad Max" -Teil mit neuen Darstellern sondern eine ganz neue Geschichte. Jetzt mal ganz grob gesagt sollte der neue Film zum Alten stehen wie Batman Begins zum Burton Batman. Ob das eintrifft oder wir da Mist vorgesetzt bekommen kann ich natürlich nicht sagen. Vorfreude ist aber durchaus vorhanden.
das sehe ich ein wenig anders. Rambo 1 z.B. wäre durchaus auch ohne Stallone ein guter Film geworden. Natürlich hat er letztenendes die Figur geprägt, aber im Prinzip war er damals nur durch Rocky bekannt und der Film hatte mehr Potential als die Wirkung des Hauptdarstellers. Dennoch möchte ich heute auch keinen Rambo Film ohne Stallone sehen, denn letztenendes ist der Darsteller durch den Erfolg mit der Figur "verschmolzen". Stallone wird immer Rocky und Rambo in den Köpfen der Fans sein, egal welche Filme er noch dreht. Bei Mad Max ist es eine ganz andere Nummer. Der Film hat ein neues Genre eingeleutet - den Endzeitfilm. Das gab es vorher meines Wissens in der Form noch nicht (bestimmte SF Filme aus den 50ern haben das zwar angedeutet aber nie in dieser Form umgesetzt). Es ist also schon mal nicht "irgendein Film" der da ein Remake erhält. Um auf Gibsons Anteil an dem Erfolg des Filmes zurückzukommen. Vor Mad Max kannte niemand Mel Gibson - für den Darsteller ist die Figur von Max der Durchbruch gewesen, wie Conan und T1 für Arnold und Rocky für Stallone. Der Film wäre auch ohne Mel Gibson ein guter Film geworden, da er, wie ich weiter oben in einem meiner Beiträge beschrieben hatte, gewisse Qualitäten und Ansprüche hatte, und wiegesagt ein neues Filmgenre eingeführt hat. Dennoch wäre er nicht so ein großer Erfolg gewesen, wenn ein anderer Darsteller ihn gespielt hätte. Der sympathische, gut aussehende, nahezu als einig normaler Mensch erscheinende Typ der durch seinen Job und den späteren Geschehnissen mit seiner Familie zum Rächer wird, konnte er genial umsetzen. Er hatte dieses Talent von locker und humorvoll auf hart und gnadenlos umzuschalten, hinzu kam noch das "mad" Image, was Gibson in vielen weiteren Rollen prägen sollte (Lethal Weapon, Fletchers Visionen).
Der Darsteller hat die Figur von Mad Max geprägt und die Figur Mad Max hat den Darsteller Mel Gibson geprägt. Ein Mad Max ohne Mel wird zunächst einmal ein anderer Film werden und sollte einfach nicht Mad Max heissen. Aber das Thema haben wir ja auch bei etlichen anderen Remakes. Ich lass mich gerne überraschen von einen Tom Hardy der alles gibt. Aber der Stellenwert des Remakes wird nie der sein des Originals, und Gibson hat hier einfach einen großen Anteil am Erfolg des Filmes gehabt, obwohl er vorher nicht bekannt war. Er ist zusammen mit den Filmen geboren worden :biggrin:
Zudem haben wir hier das Problem, dass im Titel ein Name vorkommt (wie bei auch Rambo und Rocky) - der Titel des Filmes sich also nicht auf die Handlung des Filmes, sondern auf die Figur bezieht. Einen Castwechsel (wenn es eine Fortsetzung geworden wäre) wäre absolut inakzeptabel gewesen. Als Remake geht das sicherlich - und ich will dem Film auch eine Chance geben - aber es ist und bleibt für mich nur 2. Wahl gegenüber einer Fortsetzung die mit Mel Gibson realisiert worden wäre. Und im Prinzip als Remake unnötig.
 

Revolvermann

Well-Known Member
@ Deckard

Ich bestreite ja auch nicht die filmgeschichtliche Relevanz oder ob eine Fortsetzung mit Gibson besser gewesen wäre.
Deshalb bezog ich meine Aussagen von Anfang an auch nur auf mich. Bei mir bekommt kein Mad Max Film mehr als ein 7/10. Ob sie nun ein neues Genre eingeleitet haben oder nicht.
Natürlich gibt es eine Menge Leute die das anders sehen und ich kann es durchaus verstehen das du das Franchise ohne Gibson nicht angetastet haben möchtest.
 
R

RickDeckard

Guest
ok - hatte das etwas übersehen in Deinem Beitrag - dachte es wäre mehr allgemein gemeint gewesen ;-)
 

Dr. Serizawa

Oxygen Destroyer
News
Die Dreharbeiten haben nach 6 Monaten nun endlich ihren Schluss gefunden. Jetzt geht der Film in die Postproduction.

q: Twitchfilm
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Schwere Geburt, aber das hätten wir wenigstens jetzt schon mal. Am besten drehen sie back-to-back direkt die nächsten beiden gleich weiter, bevor Miller wieder auf steppende Pinguine kommt.
 
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