Korrekt. Qualität über Quantität eben. Wir leben eh in einer Zeit, in der unser obsessiver Wunsch nach Hintergrundgeschichten, nach Ursprüngen und Motiven für einen Charakter absurde Ausmaße angenommen haben, da ist es bedauerlichweise klar, dass ein so minimalistisch-effektiver Schurke wie Immortan Joe für einige Zuschauer als flacher Schurke rüber kommt. Und gerade im Actionkino reicht ein besonderes Äußeres (check) und eine Grundmotivation für schurkische Aktionen (check) doch schon aus, um einen Erinnerungswürdigen Schurken zu kreieren. Die meisten Filme wären damit doch schon zufrieden, schaffen aber kaum die Hälfte. Joe hat nicht nur eine Motivation, wir sehen diese Motivation auch dreidimensional und erweitert, allein durch die allererste Szene, in der Joe für seine öffentliche Ansprache an der Zitadelle hergerichtet wird. Alles reichlich schnell, aber genauso effektiv.
Und @"Die Story ist dünn"
Na ja, wie in der Kritik gesagt, ist "Fury Road" sicherlich kein narratives Mammutwerk, kein "Der Pate" oder so. Aber dass das hier doch hin und wieder eingeworfen wurde irritiert mich doch. Mehr noch als bei "Gravity", der ja nun wirklich sehr aufs radikal beschränkte Wesentliche zugespitzt war und dennoch funktionierte. Im Vergleich ist "Fury Road" dann tatsächlich "Der Pate", denn auch beim Plot, gerade im Actionfilm, kommt es in Sachen Plot und Themen nicht auf Quantität in Szenen und Screen Time an, sondern auf geschickte Verwebung von Plot und Themen mit der Action und den Figruen. Und ja, da leistet "Fury Road" wirklich Beachtliches.