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Fury Road hat mich mit einem erfüllten Grinsen aus dem Kinosaal geschickt. Wie in vielen Kritiken angemerkt, ist der Film handwerklich unglaublich gut gemacht. Strukturell ist Fury Road für finanzstarkes US-Blockbuster-Kino erfreulich kompromissfrei und politisch ungewöhnlich "gewagt". Für Actionfreunde ist Fury Road allemal zu empfehlen, da der Film den üblichen "Filler" vermeidet, ohne Umschweife aufs Gaspedal tritt und dort auch bleibt.
Würde eine 8.5/10
vergeben (was bei mir ziemlich hoch ist, da ich das volle Wertungsspektrum ausnutze und 10/10 fast nicht vergebe)
*** Mild spoilers follow ***
Fury Road ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein in seinem Setup eigentlich nur mittelmäßiger Film durch eine handwerklich perfekte Ausführung "gerettet" werden kann. Denn an vielen Stellen bedient sich Fury Road bei anderen Filmen. Vieles kennt man aus Costners Waterworld: Die brauen, post-apokalyptischen Outfits; der Mangel an Trinkwasser; eine Frau, die sich aus ihrer Kindheit an einen verheißungsvollen Ort erinnert. Die stilisierenden Makeups erinnerten gelegentlich an 300, aus Sucker Punch wurde die feministische, emanzipatorische Message übernommen.
Daher bleibt Fury Road vor allem aufgrund seiner handwerklichen Ausführung in Erinnerung und ist damit der Beweis schlechthin, dass es keine schlechten Ideen, sondern nur schlechte Ausführung gibt: It's all in the execution. Die Kameraführung gibt dem Film ähnlich viel wie es die Kamera in Dredd tat. Der Schnitt gestaltet selbst Nahkämpfe übersichtlich und die Trommelmusik treibt nach vorn, was freilich mit dem ständig vorwärts fahrenden Tross korreliert. Beeindruckend sind - wie in vielen Kritiken erwähnt - die physischen Effekte, die Bauten, Fahrzeuge und Makeups. Die Stunts sind erste Sahne: Da fliegen, fallen, hangeln und taumeln Menschen durch den Frame, dass es eine Freude ist.
Ebenfalls gutes Handwerk ist das Skript. Die wenigen Dialoge sind gut gesetzt, an nur ein oder zwei Stellen hätte ich mir mehr Worte gewünscht, um die Entscheidungen der Protagonisten transparenter zu machen. Fury Road arbeitet geschickt mit Abwechslungen: Orange und Blau, männlich und weiblich, laut und leise, alt und jung. In der Mitte erfolgt ein dramaturgisch wohl tuender Gut-Punch, der den Zuschauer an den Ernst der Lage erinnert. Lobenswert ist das Skript ebenso für gutes World Building. Der Treibstoff- und Trinkwassermangel, die Ersatzreligion, die sich bekämpfenden Fraktionen und ähnliches werden mit Halbsätzen eingeführt. So können Schwächen vermieden werden, die andere Filme leider kennzeichnen: Ein uninformierter Audience-StandIn; ein sich an das Publikum wendender Erklärbär usw.
Gut gefallen hat mir des weiteren die schauspielerische Leistung. Tom Hardy's Max mag nicht jedem gefallen, ich deute jedenfalls seine geistesabwesende Schusseligkeit als Folge seiner Traumata - so wie es für den Charakter auch Sinn macht. Die Beziehungsentwicklung zwischen Max und Furiosa wird in vielen Momenten mit kleinen schauspielerischen Details verdeutlicht. So kommt es zu vielsagenden Blicken oder Max reicht Furiosa eine Waffe als Beweis seines Vertrauens. Erfrischen fand ich ebenso, dass sichtbar ältere Frauen auf der Leinwand präsent waren. Für Hollywood-Kino, das meist junge Gesichter und trainierte, wenn nicht: muskelbepackte Körper zeigte, ist das durchaus schon gewagt.
Weniger subtil als das World Building ist die politische, emanzipatorische Message.
Eine Gruppe Frauen, die nicht mehr auf ihre Gebährfunktion reduziert werden, töten einen männlichen Diktator, der die Menschen mit künstlichen Knappheiten versklavt, und führen die "Verdammten dieser Erde" einem Wasser-Kommunismus entgegen
Hier scheint George Miller wohl die Lektion aus Sucker Punch gelernt zu haben. War dort die Second-/Third-Wave-Feminism Konstellation so subtil, dass sie glatt dem Radar des Publikums entging, ist das Ende von Fury Road nicht nur bauchpinselnd und naiv, sondern wird dem Zuschauer mit dem Vorschlaghammer unter die Nase gerieben. Übel nehmen kann ich diese Message dem Film allerdings nicht. Ich finde es eher rührend. Wenn man will, kann man hier sogar eine Linie durch George Millers Filme ziehen: Babe (Aufstand der Tiere a la Animal Farm) und Happy Feet (Ökologie, Religionskritik) hatten ja ebenfalls naiv-simple politische Botschaften.
Dass Fury Road bei mir keine 9 von 10 ist (was meine Bestwertung ist), liegt vor allem an der fehlenden Charakterentwicklung. Das mag mancher für eine Stärke des Films und Beweis für Millers Innovationskraft halten. Bei mir verringerte es das Involvement und die Spannung. Max ist am Anfang und am Ende des Films die gleiche Person. Furiosa wird in ihren Motiven nie recht erklärt: Wieso geht sie jetzt Risiken ein, aber nicht früher? Wie hat sie ihren Plan eigentlich entwickelt und wie hat sie dafür Hilfe gewonnen? Insofern fehlte mir ein Anker, ein Handlungsträger.
Ebenfalls fehlten mir ruhige Szenen zum Durchatmen. Ähnlich wie bei vielen Computerspielen - die Modern Warfare Reihe dürfte hier das bekannteste Beispiel sein - läuft sich Action bis zum Anschlag ohne Pause irgendwann tot. So war denn auch die stärkste Szene des Films eine ruhige.
Max entdeckt in einer Welt, die an Frauen und Wasser arm ist, eine Gruppe Frauen beim Duschen mitten in der Wüste
Alles in allem ist Fury Road aufgrund seiner handwerklichen Brillanz in Sachen Skript und Produktionsdesign allen zu empfehlen, die gut gemachtes Actionkino mögen und denen die typischen Schwächen vieler Eventfilme auf die Nerven gehen. In Kauf nehmen muss man einen kindlich-naiven, wenig subtilen politischen Gehalt und ein leicht ermüdendes Actiongetöse, dem Momente der Ruhe fehlen.
Du scheinst recht jung zu sein: Costners WaterFlop war die Kopie damals: Alle 3 MM-Filme sind älter und haben quasi den Apokolyptischen RoadMovie begründet. Und Costner schaffte noch eine 2. Flop-Kopie mit seinen Postreitern, die noch mehr floppte.
Toll. Und ich werde den wahrscheinlich garnicht erst im Kino sehen
Keiner hat Zeit und alleine gehen schockt mal komplett nicht...
Dann wirds wohl erst Heimkino...
Mit Kino komme ich irgendwie nicht mehr klar. Jetzt erst wieder bei Avangers gemerkt, dass ich stellenweise bei hektischen Schnitten gar nicht mehr erkenne, was da überhaupt passiert. Das Problem habe ich Zuhause auf der Leinwand nicht. Keine Ahnung, woran es liegt, aber das ist mir jetzt schon mehrmals aufgefallen. Davor beim Hobbit Teil 1. Zuhause alles wunderbar erkannt und im Kino stellenweise mit einem großen Fragezeichen dagesessen. Somit habe ich "that feeling" eher @home als im Kino.
VoiVod: Waterworld fand ich trotz der vernichtenden Kritiken gut
Ich weiß, dass ich das bereuen werde Bader, aber alleine ist halt einfach komplett assi
Da warte ich lieber wirklich auf die BluRay Auswertung und genieß das Ding zuhause auf 50" mit dicker Anlage. Spart vor allem ne Menge Geld
Ich fand den auch "nur" gut. Die handgemachte Action mit CGI Unterstützung war wahnsinnig gut, der Score ging gut ab, der Film hatte kreative Ideen, Fahrzeuge und Stunts, Story reichte, Bösewicht war voll ok... aber gepackt hat der Streifen insgesamt dennoch nicht vollends.
Besonders störend empfand ich dieses andauernde, extrem auffallende speed up (schneller abspielen) von Szenen, was absolut unnatürlich wirkte und mich immer wieder raus riss und zum lachen brachte, da es nicht nur Action-Szenen betraf, sondern auch normale Szenen. Wie wenn Max mit der Feile an dem Mundschutz rum macht.
Störte das noch wen so, oder lag das gar nur an meinem Kino?
7,5/10 nach Erstsichtung
Also mir fiel außer dem ein oder anderen Shot auf Immortan kein Speed Up auf, jedenfalls erinnere ich mich da jetzt an nix störendes. Die Feile war alles normale Geschwindigkeit, bloß dass er natürlich ordentlich flott gefeilt hat, weil er ja irgendwann fertig sein wollte.
Bei den alten Max-Filmen gibt es allerdings schon einige Speed Ups die mich stören und es leicht unfreiwillig komisch wirken lassen.
Seltsam. Werde nächstes Mal drauf achten, aber sowas wie bei den alten Filmen hab ich nirgends bemerkt. Ob das am Kino liegen kann? Kenn mich mit digitaler Projektionstechnik jetzt nicht so aus.
Ich weiß, dass ich das bereuen werde Bader, aber alleine ist halt einfach komplett assi
Da warte ich lieber wirklich auf die BluRay Auswertung und genieß das Ding zuhause auf 50" mit dicker Anlage. Spart vor allem ne Menge Geld
Was soll da assi sein ? Finds eher strange wenn man sich bei sowas von anderen abhängig macht. Hätte ich gewartet bis sich mal jemanden dazu erhebt bzw Zeit/Lust dafür hat da rein zu gehen hätte ich ihn bis heute noch nicht gesehen.
Ich weiß, dass ich das bereuen werde Bader, aber alleine ist halt einfach komplett assi
Da warte ich lieber wirklich auf die BluRay Auswertung und genieß das Ding zuhause auf 50" mit dicker Anlage. Spart vor allem ne Menge Geld
Was soll da assi sein ? Finds eher strange wenn man sich bei sowas von anderen abhängig macht. Hätte ich gewartet bis sich mal jemanden dazu erhebt bzw Zeit/Lust dafür hat da rein zu gehen hätte ich ihn bis heute noch nicht gesehen.
Also Assi ist es sicher nicht. Ich würde aber auch nie allein ins Kino gehen. Da würde ich wahrscheinlich Depressionen kriegen...da warte ich dann auch lieber, bis der Film fürs Heimkino raus kommt.
Magst du harte und dröhnende Musik ?
Magst du es wenn auch mal nicht gesprochen wird ?
Magst du Achterbahnfahrten wo du direkt nochmal rein willst ?
Magst du starke Frauen ?
Magst du Bildgewaltige Filme ?
Magst du einen völlig verrückte kaputte Welt ?