Hallo Leute.
Als aller erstes möchte ich hier klar stellen, dass ich, obwohl dass hier mein erster Post im Forum ist, ein treuer Leser eurer Seite bin.
Schon alleine meine regelmäßigen Besuche müßten zeigen, dass ich eure Meinungen schätze und sie im allgemeinen auch vertreten kann.
Was hier allerding über Miami Vice geschrieben wird, entspricht nicht ganz meiner Ansicht. Ich nehme hier keinen Bezug auf die im Thread geäußerten Ansichten, sondern auf die "BG Kritik", die auch auf der Hauptseite verlinkt wurde.
Und leider muß ich sagen, dass diese Kritik den Film nicht mal ansatzweise charakterisiert. Beim lesen der Kritik kommt es einem so vor, als hätte der Autor das neue "Lethal Weapon" oder zuminderst einen "Bad Boys" Klon erwartet.
Miami Vice hat es allerdings niemals darauf angelegt, als "Buddy Movie" in die Geschichte einzugehen.
Micheal Mans Absicht war es vielmehr einen Film über dass Leben zweier undercover Drogen Verhander zu drehen,
und zu zeigen dass deren Job eben nicht immer zum lachen ist.
Jemand der sich Miami Vice zu Gemüte führen will, sollte bedenken, dass der Film eben nichts mit Filmen á la Bad Boys zu tun hat. Obwohl es auch hier um zwei Polizisten geht, zeigt der Film die ernsthaften Seiten im Leben der Männer in Uniform.
Sonny und Tubbs geraten in einen Sumpf voller Drogen und Gewalt, und wissen irgendwann selbst nicht mehr auf welcher Seite sie stehen. Sie sind kalt und gnadenloß, und genau so handeln sie gefährliche Situationen. Abgeklärte Härte und nicht lustige Sprüche inmitten eines Shoot Outs stehen hier im Mittelpunkt. Keiner der Charactere fühlt sich "zu alt für diesen Scheiß" und niemand schluckt aus versehen eine Ecstasy Pille...
Und trotzdem ist Miami Vice bei weitem kein "Drama bei dem eine Love Story im Mittelpunkt steht", sondern ein etwas härter ausgefallener Cop Thriller.
Frauen werden entführt, in die Luft gejagt und einfach "verschenkt"... dass hat nun wirklich nichts mit einer dramatischen Love Story á la "Anna und der König" usw. zu tun.
Auch der Kritik an Colin Farrells Leistung kann ich nicht zustimmen. Beeindruckend zeigt er den Konflikt dem sich Sonny stellen muß, die Frau die er liebt zu beschützen oder sie und den Bad Guy hoch gehen lassen. Er bringt die Abgeklärtheit eines Undercover Bullen, der schon länger im Geschäft ist, glaubwürdig rüber. Ich hätte keine bessere Besetzung für Sonny finden können.
Und obwohl Gong-Li die Isabella wunderbar spielt, so hat sie doch weniger screen Time als Jamie Foxx alias Rico Tubbs. Es steht eben nicht nur Sonny's Love Story im Mittelpunkt, auch Rico hat ein Love Interest, dessen Story eindrucksvoll erzählt wird. Wem die Explosion im Trailer Park nicht wenigstens ein bisschen nahe gegangen ist, der hat diesen Part der Geschichte wohl verschlafen.
Zu letzt möchte ich noch eins sagen: Was erwartet ihr von einem Film über zwei Polizisten die eine Drogen Organisation infiltrieren und sich als Verbrecher ausgeben? Ein Shoot Out in dne ersten 1,5 Std. des Films hätte keinen Sinn ergeben. Hätten sich Tubbs und Sonny mit den Bösen duelliert, so hätte jeder gewußt dass sie Polizisten sind, und der Film wäre vorbei geweßen. Hätte der Erzengel auch nur einen seiner Komplizen durch einen Waffen Einsatz der beiden Miami P.D. Officers verloren, hätte er sofort Lunte gerochen und die zwei niemals so weit an sich ran kommen lassen. Wie gesagt: Dieser Film setzt auf Realität und nicht auf einen "Blue Power" Mike, der alle Bad Guys einfach übern haufen schießt.
Insgesamt bekommt der Film von mir wirklich sehr solide 7,5/10 Punkten.
Klare Empfehlung
Nochmal: Ich möchte hier niemandem auf die Füße treten, ich denke nur dass sich einige Leute evtl. vom Trailer dieses Films täuschen haben lassen. Wer einen bis zu einem gewißen Grad bleihaltigen Cop Thriller mit EINEM hammer Shoot out sucht, der ist hier richtig. An alle anderen: Bad Boys in den Player und sich an Mikes Sprüchen erfreuen.
Gruß J