Nächster James Bond

McKenzie

Unchained
Ich finde, für Casino Royale hat es wunderbar funktioniert, weil er da ja noch nicht der Bond war, der er später sein würde. Quasi der Anfänger, der erst in die Selbstsicherheit hineinwachsen muss. Für die anderen Craigs funktionierte es mMn weniger gut.

Taylor-Johnson ist eine solide Wahl. Wusste eh, dass wir Cavill nie kriegen werden, von daher passt.
 

Envincar

der mecKercheF
Für die anderen Craigs funktionierte es mMn weniger gut.

lag aber meiner Ansicht nach an den schwachen Drehbüchern und Umsetzungen und nicht an Craig.
Ich glaube für viele war Craig ein Problem, da er das krasse Gegenteil vom aalglatten Brosnan war. Das war sehr ungewohnt.
Wie gesagt finde das Casting von Taylor-Johnson in Ordnung...seine letzten Rollen wirkten jetzt aber nicht sonderlich bondig. Craig war da etwas Unbekannter würde ich mal sagen. Den kannte ich vor Bond eigentlich nur aus einer Nebenrolle in Tomb Raider.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Ich finde das Casting okay ... den Knaben habe ich aber zuletzt eher selten in Rollen gesehen wo er einen adretten stilsicheren Agenten verkörpert. Sehe ihn da auch eher in die brachialere Richtung tendieren wie Craig.

Das schreibt oder hat die gq über Craig geschrieben:
"Beim Casting von Daniel Craig als Bond haben die Produzenten sich vorbildlich an die Vision Flamings gehalten. Bloß zwei körperlichen Merkmale unterscheiden ihn von der in den Romanen beschriebenen Figur: Seine Größe und die Haarfarbe. Damit kann man leben. Craig hat die Figur so gut wie kein anderer seiner Vorgänger durch und durch verstanden. Er kann sowohl so emotional sein wie Moore, als auch so zornig wie Dalton spielen – manchmal sogar in ein und derselben Szene. Vor allem hat der britische Schauspieler als erster 007-Darsteller eines erfolgreich geschafft: die Einsamkeit des Spions zu übermitteln. Selbst wenn Bond am Flirten war, konnte man die tiefe Einsamkeit spüren – die natürlich etwas mit dem offensichtlichen Alkoholproblem und der Unfähigkeit, Gefühle zu zeigen, zu tun hat. Somit ist Daniel Craig zweifelsohne der nahezu perfekte Bond. Und definitiv der 007, der dem am nächsten kommt, was sich der Schöpfer der Persona vorstellte. Keiner konnte dies – bis jetzt – besser umsetzen."

Würde ich sogar unterschreiben. Wieso hat Dalton eigentlich nur zwei Filme gemacht oder machen dürfen?

Dalton war tatsächlich zu "hart" und für viele ein zu krasser Kontrast zum (am Ende Comic-haften) Moore. Wie immer war der Profit der Grund für seine Absetzung.

Den Wechsel hin zum "Comic-haften" kam dann mit Brosnan. Die Filme waren zwar erfolgreich, aber künstlerisch eher lau. "Golden Eye" und "The World ist not enough" waren ganz gut, über den Rest schweigen wir lieber mal. Craig HW durchweg geliefert, höchstens Spectre war ein wenig lethargisch.

Taylor-Johnson kann wirklich abgedreht spielen, aber auch charmant und hart. Er wird auf jeden Fall über seine Persönlichkeit einen komplett neuen Bond-Charakter etablieren.

Wenn er es überhaupt wird.
 

Puni

Well-Known Member
Hab vor einigen Jahren ja mal alle Bonds chronologisch nachgeholt und da gefielen mir insbesondere die beiden Daltons und die meisten Moore-Teile überhaupt nicht. Auch die Filme mit Brosnan und Craig sagen mir größtenteils gar nicht zu. Von daher hab ich realisiert, dass mir die ganze Reihe eigentlich völlig egal ist, hat ja nur über 20 Filme gedauert das zu merken. :ugly:

Einige Filme mit Connery sowie insbesondere der Lazenby-Bond waren aber wirklich große Klasse. :love:
 

Envincar

der mecKercheF
Echt du findest Spectre war der Schwächste von Craigs Filmen? Es gab meiner Ansicht nach keinen schlechteren Bond Gegenspieler als den Typen aus "Ein Quantum Trost". Zudem war die Action in diesem Film nicht schaubar weil komplett zerschnitten.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Ich finde ja schon, dass er eine gute Ausstrahlung hat, es ist nur nicht diese glattgeleckte, klischeebehaftete, Gentleman-Agent Auftreten und das wusste ich immer zu schätzen, wenn ich ehrlich bin. Aber sehr gerne kann und sollte man nun eine andere Richtung einschlagen. Dafür ist so eine Neubesetzung auch da.
 

Puni

Well-Known Member
Sympathisch fand ich eigentlich so gut wie jeden Bond, auch Craig. Nur die Filme waren oft halt leider ziemlicher Murks.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Ja, die Filme sind teilweise nicht so wahnsinnig gut gealtert. Manche sind aber immer noch sehr gut und unterhaltsam.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
(Mit) Das beste an den Bondfilmen sind die Prügelszenen, in denen ganze Zimmer auseinandergenommen werden.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Die Filme widerspiegeln immer ihre Zeit, was sie zu spannenden gesellschaftlichen Reflektionen macht. Anhand von Bond kann man auch erkennen, wie sich die Gesellschaft gewandelt hat, welche Themen (Technologie, Ökonomie, Kultur, Politik) wichtig waren. Bond ist Pop. Deswegen macht ein Bond in der 60ern IMO ger keinen Sinn & ich verstehe da auch Nolan 0,0. Wir müssten schon in einem pazifistischen Paradies leben, damit ein Zeitsprung in die Vergangenheit relevant wird.

Die Hälfte der Bond-Filme sind wirklich gut. 8 aufwärts. Man muss das spezielle Sujet eben mögen. Wenn man sich darauf einlässt, wird man fast immer mit tollen Einfällen, Settings und Action belohnt.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Echt du findest Spectre war der Schwächste von Craigs Filmen? Es gab meiner Ansicht nach keinen schlechteren Bond Gegenspieler als den Typen aus "Ein Quantum Trost". Zudem war die Action in diesem Film nicht schaubar weil komplett zerschnitten.

Ja, mir hat gerade der Schnitt gefallen, weil er ja auch was über Bonds Psyche verrät. Zumal schon das Intro am Gardasee brachial war.

Dass der Antagonist eher austauschbar war und eher für die Organisation dahinter stand, fand ich nicht schlimm. Besonders gut fand ich die ambivalente Darstellung der Geheimdienste insgesamt, viel weniger s/w gezeichnet als ansonsten. Bond ist im Rage Mode & das haben sie richtig gut eingefangen.

Dass das Thema "knappe Ressourcen" das zentrale Motiv ist und damit auf den "Wasserkrieg" in Bolivien angespielt wird, fand ich durchaus gelungen und näher an der Realität als in manch anderen Bond-Filmen. Leider hat man sich danach davon entfernt und ist wieder mehr auf das Motiv mit dem "Super-Bösewicht" eingegangen.

Daher hoffe ich mir für die neue Reihe endlich einen Schwenk hin zu etwas realistischeren Ansätzen.

Wie wäre es mit Atomwaffen im Iran? Russische Militärtechnik, die dem Westen gefährlich werden könnte (Hyperschall-Waffen? Das crazy Poseidon-Weltuntergangs-Uboot?...). Seltene Erden in der Ukraine.

Oder wie wäre es mit einem Kommunikationssystem, dass ein irrer Supermilliardär mit seinen eigenen Satelliten ins All schießt um zwei Staaten gegeneinander aufzuhetzen und daraus Profit zu Schlagen? Oder KI!

Oder oder oder, die Themen sind schier endlos...
 

McKenzie

Unchained
lag aber meiner Ansicht nach an den schwachen Drehbüchern und Umsetzungen und nicht an Craig.
Ja, auch wahr. Maximal könnte ein etwas cheesigerer oder augenzwinkernderer Darsteller vielleicht den Film vom Unterhaltungsfaktor etwas mehr "drüberretten", aber letzten Endes liegt es halt an Drehbuch und Inszenierung.

Dalton war tatsächlich zu "hart" und für viele ein zu krasser Kontrast zum (am Ende Comic-haften) Moore. Wie immer war der Profit der Grund für seine Absetzung.
Ja, war halt auch eine Richtungswechsel-Reaktion, wie bei Brosnan -> Craig.

@Puni
Interessant, ich fing mit den Connerys am wenigsten an, bei Moore hatten die späteren halt einen ziemlichen (käsigen) Unterhaltungswert. Octopussy und Moonraker vor allem 😄
 
Zuletzt bearbeitet:

Envincar

der mecKercheF
Ja, mir hat gerade der Schnitt gefallen, weil er ja auch was über Bonds Psyche verrät. Zumal schon das Intro am Gardasee brachial war.
Was hat denn bitte der grauenvolle Schnitt mit der Psyche von Bond zu tun? Ich konnte der Action kaum folgen weil es so extrem hektisch und zerschnitten war, dass man quasi nichts wirklich mitbekommen hat. Habe den damals im Kino gesehen.
Dass das Thema "knappe Ressourcen" das zentrale Motiv ist und damit auf den "Wasserkrieg" in Bolivien angespielt wird, fand ich durchaus gelungen und näher an der Realität als in manch anderen Bond-Filmen. Leider hat man sich danach davon entfernt und ist wieder mehr auf das Motiv mit dem "Super-Bösewicht" eingegangen.
ja das Thema Wasserknappheit fand ich durchaus spannend ... dieses Finale im brennenden Gebäude in der Wüste war aber sowas von lame. Craig als knallharter Typ lässt sich da teilweise von einem kompletten Lappen durchs Gebäude prügeln und dann macht der Typ auch noch ständig Geräusche wie Anna Kournikowa beim Schlagwechsel im Tennis. Den Typ konnte ich einfach 0,0 als Bedrohung ernst nehmen.

Daher hoffe ich mir für die neue Reihe endlich einen Schwenk hin zu etwas realistischeren Ansätzen.
Ich muss zugeben ich kenne nicht alle Bond Filme aber welche waren denn besonders realistisch? Ich würde ja sagen dass die Craig Reihe mit am realististischen war ... wobei man den letzten Teil etwas ausklammern könnte ... der hatte ein bisschen Brosnan Vibes zumindest was Bösewicht, Bedrohung und Setting anging.

Wie wäre es mit Atomwaffen im Iran? Russische Militärtechnik, die dem Westen gefährlich werden könnte (Hyperschall-Waffen? Das crazy Poseidon-Weltuntergangs-Uboot?...). Seltene Erden in der Ukraine.

Oder wie wäre es mit einem Kommunikationssystem, dass ein irrer Supermilliardär mit seinen eigenen Satelliten ins All schießt um zwei Staaten gegeneinander aufzuhetzen und daraus Profit zu Schlagen? Oder KI!

Klingt für mich eher nach Mission Impossible und Kingsmen.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Was hat denn bitte der grauenvolle Schnitt mit der Psyche von Bond zu tun? Ich konnte der Action kaum folgen weil es so extrem hektisch und zerschnitten war, dass man quasi nichts wirklich mitbekommen hat. Habe den damals im Kino gesehen.

ja das Thema Wasserknappheit fand ich durchaus spannend ... dieses Finale im brennenden Gebäude in der Wüste war aber sowas von lame. Craig als knallharter Typ lässt sich da teilweise von einem kompletten Lappen durchs Gebäude prügeln und dann macht der Typ auch noch ständig Geräusche wie Anna Kournikowa beim Schlagwechsel im Tennis. Den Typ konnte ich einfach 0,0 als Bedrohung ernst nehmen.


Ich muss zugeben ich kenne nicht alle Bond Filme aber welche waren denn besonders realistisch? Ich würde ja sagen dass die Craig Reihe mit am realististischen war ... wobei man den letzten Teil etwas ausklammern könnte ... der hatte ein bisschen Brosnan Vibes zumindest was Bösewicht, Bedrohung und Setting anging.



Klingt für mich eher nach Mission Impossible und Kingsmen.

Solche Themen wurden bei Bond natürlich immer wieder aufgegriffen. Im letzten waren es biologische Waffen, bei Casino Royale Finanzmarkt-Manipulation (sehr spannend), bei Liebesgrüße aus Moskau Kommunikationstechnik (kommt relativ häufig vor), bei Goldfinger ebenfalls Finanzmarkt-Manipulation, bei Tomorrow Never Dies standen die Medien im Fokus usw usf

Bond will Rache nach dem Mord an Vesper Lynd, er ist total verzweifelt weil ihm seine große Liebe genommen wurde und weil sie ihn betrogen hat. Deswegen wendet er sich auch vom MI6 ab, weil bei ihm das Vertrauen in alle ihm nahestehende Personen und Institutionen erschüttert ist. Diese "Erschütterung" wird durch den Schnitt repräsentiert.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Ich empfand Quantum immer als Intermezzo, der nur funktioniert, wenn man die Filme davor und danach guckt. Für sich allein gestellt, empfand ich den als extrem schwierig, weil er gefühlt von Actionsequenz zu Actionsequenz hetzt.
 
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