Oldboy (remake) ~ Josh Brolin

A

AlecEmpire

Guest
Einigermaßen positives Review bei Blairwitch, bestätigt jedoch alle Befürchtungen:

Zitate:
"Oldboy“ ist eine für den amerikanischen Markt zugeschnittene Neuauflage eines Meisterwerks,"

"die in Sachen körperliche Härte eine gehörige Schippe drauflegt, dafür die seelische Emotionalität links liegen lässt."
"Der erhöhten Brutalität ist geschuldet, dass Schmerzen zwar physisch groß sind, die psychischen aber abflachen."
"Die größte Veränderung dürfte der Härtegrad sein. Lee verschont den Zuschauer nicht und zertrümmert Köpfe mit Hämmern, gibt dem Sprichwort „Salz in die Wunde streuen“ eine bildliche Bedeutung und bricht Gliedmaßen."

"Das ist raues, dreckiges Genrekino, dem Nichtkenner der koreanischen Vorlage mehr abgewinnen dürften als Liebhaber von Parks Film."


Kurzum, Oldboy auf amerikanisch getrimmt der mit übertriebener Härte deutliche Schwächen auf physischer Ebene (wovon das Original geradezu gezerrt hat) ausgleicht.
Für alle Liebhaber des Originals wahrscheinlich nahe an der Körperveletzung.

Für alle denen das Original egal ist und explizite Härte zu schätzen wissen, wahrscheinlich ein Blick wert.
 

McKenzie

Unchained
AlecEmpire schrieb:
Zitate:
"Oldboy“ ist eine für den amerikanischen Markt zugeschnittene Neuauflage eines Meisterwerks,"
Genau da könnte aber auch das Problem liegen, wenn man so von Lee und Brolins Ärger ausgeht. Grad die bemängelte fehlende Tiefe wurde ja u.a. aus dem ursprünglichen Cut gegen deren Willen entfernt, so wie ich das verstanden habe.
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
AlecEmpire schrieb:
Ein amerikanisches Oldboy Remake braucht für mich persönlich erst einmal eine Daseinsberechtigung, ich kann bislang nicht erkennen, dass diese gegeben ist. Es gibt eher etliche Indizien dafür, dass hier nur ein asiatischer Kultfilm Hollywood typisch ausgeschlachtet wird - und ein erstes Review bestätigt das auch.
Ebenso wie Let me In kann der Film noch ganz nett werden, aber ebenso wie Let Me In scheint er doch nur den Original Film zu kopieren, dessen Klasse er niemals erreichen kann und damit eigentlich unnötig wie ein Kropf ist. Na gut, für Leute die den gleichen Film schlechter, gerne noch mal mit amerikanischen Gesichtern sehen möchten, macht er vielleicht Sinn. Aber genau das, auch wenn es natürlich jedem frei steht, finde ich eine sehr traurige Geschichte.

Dagegen halte ich jetzt einfach mal 'The Departed'. Ein positives Beispiel für ein relevantes, durchaus sinnvolles und auch autonom funktionierendes Remake :smile: Ich zumindest werde dem Film, gerade wegen Spike Lee, Josh Brolin und Sharlto Copley eine Chance geben und kein endgültiges Urteil aufgrund eines Trailers, eines Posters oder einer Kritik fällen.
 
A

AlecEmpire

Guest
Ich übersetze deinen Text mal: Ich schaue mir den Film in jedem Fall an, ganz egal welche Indizien vorher bekannt sind und wie offensichtlich diese erscheinen. Das Original hat mir gefallen und mir machen amerikanische Remakes nicht im geringsten etwas aus, selbst wenn sie das Original nicht annährend das Wasser reichen können. Hauptsache ich fühle mich gut unterhalten.

Das ist jetzt keine Kritik an deine Herangehensiwese, ich wollte es nur mal so darstellen, wie es tatsächlich der Fall ist. :wink:
Das mit dem "Chance geben" klingt mir zu patriotisch, auch wenn das zu einem Ami-Remake passen würde.
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Und genau da liegt das Problem:

Du interpretierst und setzt es mit unumstößlichen Fakten gleich. Leider liegst du diesbezüglich falsch, denn selbst wenn mir eine Kritik ect. Ein gewisses Bild von einem Film vermitteln möchte, so bilde ich mir als aufgeklärter Kinogänger und Cineast lieber mein eigenes Urteil anhand des fertigen Films. Indizien sind keine Fakten, das sollte eigentlich klar sein!

Und das Wort Patriotismus schlägst du lieber nochmal nach :wink:
 
A

AlecEmpire

Guest
Indizien sind keine Fakten, aber ich kann mir halt nicht alle Filme eanschauen die es gibt und mir von jedem Film eine Meinung bilden. Deshalb sind im Sinne einer vernünftigen Auslese Indizien in der Tat vorläufige Fakten, denn sie führen dazu, dass man sich bspw. Film A anschaut, Film B auf Grund offensichtlicher Indizien aber nicht.
Im Kino sehe ich ca. 30 Filme im Jahr, davon sind 90% ein Treffer, weil ich gelernt habe solche Indizien - für mich speziell - richtig zu deuten und eine entsprechende Auslese zu treffen. Das gleiche gilt auch für die Musik, da ist diese Herangehensweise noch viel wichtiger, denn es gibt so unendliche viele Veröffentlichungen jede Woche, wie um Himmels Willen will man sich das alles anhören können, wenn man im voraus keine Auslese durchführt? Und von Hip-Hop und Volksmuik abgesehen höre ich wirklich alles, ich würde also geradezu von der Auswahl erschlagen werden, wenn ich nicht gelernt hätte die Perlen für mich rauszupicken.

Du hast den Hinweis zum Patriotismus vielleicht etwas zu streng interpretiert - setzen wir es mal in """"" :tongue:
 

<Rorschach>

Well-Known Member
AlecEmpire schrieb:
In diesem Thread sollte ich besser nichts schreiben, da werde ich nur wütend und sauer.
Ich berufe mich auf deine Aussage! :squint: Ihr werdet nie auf einen grünen Zweig kommen! Lasst es einfach... oder verfrachtet das in einen "Remake Ja/Nein Thread"
 
A

AlecEmpire

Guest
Ich bin bislang weder wütend noch sauer geworden, das werde ich wahrscheinlich erst wenn ich den Film sehe - daher lieber Abstand nehmen. :biggrin:

Ich finde die Diskussion schon interessant, die meisten Filmthemen interessieren mich hier nicht (bin wohl eigentlich falsch hier), immerhin etwas über das man sich unterhalten kann. :wink:
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Du darfst ja Indizien haben und für dich selektrieren, wobei du dann wohl nicht so weit greifen solltest und den Deutschen Film komplett abstempeln, aber woran ich mich gestossen hatte war, dass du nicht sehen wolltest, dass wir hier es (noch) nicht mit einem reinen Remake zu tun haben.
Es ist ja kein Aufguss wie bspw. "Freitag der 13.". Hier ist die Quelle der erste Originalfilm. Im Falle von "Oldboy" ist aber unsere erste Quelle primär erstmal das Manga und davon ausgehend ist es eine weitere Adapion bzw. Neuinterpretation des Stoffes. Inwiefern das auf das Endprodukt zutrifft, lassen zugegeben die ersten Kritikerstimmen schon anzweifeln bzw. zumindest in Frage stellen, aber grundsätzlich, so war mein Eindruck, hast du den Remake-Mantel dem Ganzen ein wenig schnell umgelegt.
Denn Remake ist eben nicht immer Remake.
 
A

AlecEmpire

Guest
Nun ja, praktisch jedes Indiz deutete auf ein Remake hin, welches den Film und nicht den Manga als Vorlage hat, um das zu erkennen muss man das Remake nicht gesehen haben - finde ich. Eigentlich sehe ich in fast jeder Nuance den Original Film vor mir, nur halt mit amerikanischen Gesichtern, alles wirkt zurechtgestylt, cool und man versucht auf Biegen und Brechen einen Bezug zu dem skurillen, asiatischen Flair des Originals hinizubekommen. Dabei finde ich den Hauptdarsteller am schlimmsten, während dieser im Original ein fast bemitleidenswerter alter Mann war, der gerade durch seine skurille, sarkastische Art zu überzeugen wusste, mimt Josh Brolin den coolen Recken. Wenn dir das gefällt, ok, mir nicht.
Und Samuel L. Jackso geht gar nicht, der war in Jumper schon mehr Luft als Präsenz, mehr Ami-like ist kaum möglich.

Bei IMDB scheint der Film auch ziemlich durchzufallen, 4,5/10

Remake ist nicht gleich Remake, wenn aber nahezu alles darauf hindeutet, dann irgendwie schon - außer man möchte ode rkann es aus irgenwelchen Gründen nicht sehen.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Und wieder wirfst du einem Blindheit vor im Sinen von "man möchte oder kann nicht sehen".
Ich kenne das Original auch und z.B. fragt man sich ja dann im Trailer wie denn alles verläuft, wenn er doch schon von vornherein seine Tochter kennt, was im Original ja aus guten Gründen keineswegs so ist. :wink:

Ich habe auch nie gesagt, dass mir bisher, was ich von Spike Lees "Oldboy" gesehen habe, gefällt, es ging mir grundsätzlich eigentlich mehr um eine Grundsatzdiskussion zum Begriff "Remake".
 
A

AlecEmpire

Guest
Nein, es schaut für mich so aus, also würde man die klaren Indizien nicht erkennen, woran das liegt habe ich offen gelassen - das kann ich nicht beurteilen. Blindheit ist deine Aussage gewesen, meine lautete Zitat "aus irgenwelchen Gründen".

Wenn Amis Remakes zu Filmen drehen, das zeigt die Vergangenheit, ist Skepsis fast immer angebracht. Das kann man denke ich nicht wegreden. Meine Ablehnung gegenüber dem Oldboy Remake existiert nicht von Beginn an, sondern nur meine Skepsis.
 

NewLex

Well-Known Member
Ich stehe der Ami-Version auch sehr skeptisch gegenüber und nach den durchwachsenen Kritiken wird der nie angeschaut, da ich mich wahrscheinlich totärgern würde... Ne, der Film geht gar nicht!
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
TheRealNeo schrieb:
Es ist ja kein Aufguss wie bspw. "Freitag der 13.". Hier ist die Quelle der erste Originalfilm. Im Falle von "Oldboy" ist aber unsere erste Quelle primär erstmal das Manga und davon ausgehend ist es eine weitere Adapion bzw. Neuinterpretation des Stoffes. Inwiefern das auf das Endprodukt zutrifft, lassen zugegeben die ersten Kritikerstimmen schon anzweifeln bzw. zumindest in Frage stellen, aber grundsätzlich, so war mein Eindruck, hast du den Remake-Mantel dem Ganzen ein wenig schnell umgelegt.
Denn Remake ist eben nicht immer Remake.

TheRealNeo schrieb:
Ich habe auch nie gesagt, dass mir bisher, was ich von Spike Lees "Oldboy" gesehen habe, gefällt, es ging mir grundsätzlich eigentlich mehr um eine Grundsatzdiskussion zum Begriff "Remake".

Mehr braucht man zu diesem leidvollen Thema nicht mehr zu schreiben :top:

Selektion ist nötig und gesunde Skepsis angebracht, eine Verallgemeinerung bezüglich der Qualität von Neuverfilmungen/Neuinterpretationen hingegen unseriös.

Und ab jetzt bitte wieder konkret über das Thema des Threads diskutieren, für die "Remake: Ja/Nein" - Diskussion gibt es andere Threads :smile:
 
A

AlecEmpire

Guest
Na ja, eigentlich war meine Hauptaussage zu Thema Remake, dass Ami Remakes in der Regel einem bekannten Muster folgen welcher für mich in keinster Weise akzeptabel ist und deshalb meine Skepsis gegenüber Oldboy nicht aus der Luft gegriffen war/ist. Du scheinst das was die Vergangenheit uns gelehrt komplett auszuklammern und akzeptierst diebszgl. keine Argumentation, das macht es für mich natürlich nicht gerade einfach zu vermitteln was ich meine.

Aber wenn wir uns jetzt endlichalle einig sind, dass wir das Oldboy Remake meiden und damit ein Zeichen setzen - war die ganze Diskussion eine sinnvolle Beschäftigung. :biggrin:
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
AlecEmpire schrieb:
Du scheinst das was die Vergangenheit uns gelehrt komplett auszuklammern und akzeptierst diebszgl. keine Argumentation, das macht es für mich natürlich nicht gerade einfach zu vermitteln was ich meine.

Ich verstehe sehr gut, was du meinst, du machst es dir mit deiner andauernden Verallgemeinerung nur eben viel zu leicht. Es existieren jede Menge großartige "(Ami-) Remakes", genauso, wie es viele großartige deutsche Filme gibt aber das Thema hatten wir schon:

Die Fliege

Das Ding aus einer anderen Welt

The Hills Have Eyes

Ben Hur

Kap der Angst

Departed - Unter Feinden

King Kong

Scarface

Texas Chainsaw Massacre

Maniac

Shaft

Kopfgeld

Insomnia

Todeszug nach Yuma

The Crazies

Die Glorreichen Sieben

True Lies

Casino Royale

Dawn Of The Dead

True Grit

Der kleine Horrorladen

Der Manchurian Kandidat

The Ring

Vater der Braut

Der Blob

Der Mann, der zuviel wusste

Die Körperfresser kommen

Für eine Handvoll Dollar



Diese Liste spricht für sich. Ich glaube, du bist in Sachen Film einfach nicht so bewandert, was ja auch kein Beinbruch ist aber dann sollte man bezüglich solch verallgemeinernden Aussagen eher vorsichtig sein :wink:
 
A

AlecEmpire

Guest
Ich habe auch nie behauptet, dass das auf alle Ami-Remakes zutrifft, mir liegen besonders in den letzten Jahren Filme wie Quarantäne oder Let Me In schwer im Magen, nun auch Oldboy oder zukünftig Troll Hunter. Insbesondere in den letzten Jahren ist der Trend extrem ausgeprägt noch relativ junge Filme die gerade erst angelaufen sind, erneut auf die Leinwand zu bringen, die qualitativ immer schlechter als das Original abschneiden und häufig nur ein Ziel haben, diese Filme dem amerikanisch vereinheitlichten Publikum (welches nicht nur in den USA sitzt) schmackhaft zu machen - und das ohne jede Rücksicht. Da kannst Du noch so viele teils uralte Beispiele auflisten, an dieser meiner Meinung nach augenscheinlichen Tatsache, die auch kaum jemand bestreitet, ändert das nichts.
Von der ganzen Sequel Welle will ich da gar nicht erst reden, die fallen auch mit in dieses Muster und prägen das Bild.

Natürlich gibt es gute deutsche Filme, es gibt auch guten deutschen Whisky, wenn Du diesen aber dem Schottischen gegenüber hältst, dann ist der deutsche Whisky praktisch nicht präsent und diese Verhältnismäßigkeit, es tut mir leid, aber lässt Du praktisch durchgehend außer acht.
 

Dr.WalterJenning

Düsterer Beherrscher
Manny schrieb:
Dr.WalterJenning schrieb:
Das Ding aus einer anderen Welt
Ist genaugenommen kein Remake, da beide auf einem Buch basieren (und damit meine ich nicht "Das Ding aus einer anderen Welt" von Alan Dean Foster).

Da scheiden sich die Geister. Carpenter bezieht sich ausdrücklich auf den gleichnamigen Schwarz-Weiss Film, was man u.a. an der Titeleinblendung erkennen kann und auch im Bonusmaterial erfährt und in den Credits wird sich auf die Novelle 'Who goes there?' von Campbell bezogen :smile:

AlecEmpire schrieb:
Insbesondere in den letzten Jahren ist der Trend extrem ausgeprägt noch relativ junge Filme die gerade erst angelaufen sind, erneut auf die Leinwand zu bringen

Das stimmt.

AlecEmpire schrieb:
die qualitativ immer schlechter als das Original abschneiden

Das wiederum nicht.

AlecEmpire schrieb:
Da kannst Du noch so viele teils uralte Beispiele auflisten,an dieser meiner Meinung nach augenscheinlichen Tatsache, die auch kaum jemand bestreitet, ändert das nichts.

Das wage ich zu bezweifeln.

AlecEmpire schrieb:
Natürlich gibt es gute deutsche Filme, es gibt auch guten deutschen Whisky, wenn Du diesen aber dem Schottischen gegenüber hältst, dann ist der deutsche Whisky praktisch nicht präsent und diese Verhältnismäßigkeit, es tut mir leid, aber lässt Du praktisch durchgehend außer acht.

Erstens ist der Vergleich unangebracht und zweitens hat das auch niemand behauptet. Du sagts, es gibt keine guten deutsche Filme und das ist schlicht und ergreifend Unsinn. :wink:
 
A

AlecEmpire

Guest
Wenn ich schreibe die Deutschen können einfach keinen guten Filme machen, meine ich damit nicht, dass die Zahl hier bei Zero liegt, sondern weil ich Vergleiche ziehe und in diesen Vergleichen der deutsche Film praktisch nicht existent ist. Solte das unklar gewesen sein, wars mein Fehler.
Ergänzen sollte ich vielleicht auch noch, dass ich das insbesondere auf Genre Filme beziehe. Z.B. ist der deutsche Film beim Fantasy Fimfest seit Anbeginn der Zeit praktisch nicht präsent. Auf dem Fantasy Filmfest landest Du in der Regel mit Kreativität und Fantasie, natürlich auch mit einem berüchtigten Härtegrad, aber der ist nicht zwigend notwendig. Alleine das zeigt schon, wo es beim deutschen Film happert.

Dr.WalterJenning schrieb:
Zitat von »AlecEmpire«
Da kannst Du noch so viele teils uralte Beispiele auflisten,an dieser meiner Meinung nach augenscheinlichen Tatsache, die auch kaum jemand bestreitet, ändert das nichts.
Dr.WalterJenning schrieb:
Das wage ich zu bezweifeln.
Wenn dem nicht so ist, welchen Sinn machen dann insbesondere Quarantäne und Let Me In?
 
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