Måbruk
Dungeon Crawler
Da es kein Thread zu Parasite zu geben scheint und solche Filme finde ich mehr gepusht werden sollten, habe ich Mal einen erstellt:
Südkorea 2019, 131 Min, FSK: 16
Familie KIM ist ganz unten angekommen: Vater (SONG Kang-ho), Mutter (JANG Hye-jin), Sohn (CHOI Woo-shik) und Tochter (PARK So-dam) hausen in einem grünlich-schummrigen Keller, kriechen für kostenloses W-LAN in jeden Winkel und sind sich für keinen Aushilfsjob zu schade. Als es dann dem Jüngsten gelingt, sich eine Stelle als Nachhilfelehrer für die Tochter des schwerreichen CEOs PARK (LEE Sun-kyun) zu erschwindeln, werden die KIMs schon bald in einer Reihe von unvorhersehbaren Ereignissen verwickelt.
Der Gewinner der Goldenen Palme von Cannes hält, was dieser Preis verspricht: großes Kino mit größtmöglicher Spannung. Der gefeierte koreanische Regisseur BONG Joon-ho liefert mit PARASITE eine scharfe Satire mit viel bösem Humor und Lust an der radikalen Zuspitzung der Verhältnisse. Mit seiner brillanten Gesellschaftskritik ist BONG Joon-ho ein gewaltiges, in spektakulären Bildern erzähltes Meisterwerk gelungen, das bereits jetzt Filmgeschichte geschrieben hat.
Meine Kritik bzw. eher mein Kommentar dazu:
Mehr noch als bei vielen anderen Filmen lohnt es sich bei Parasite möglichst wenig über den Plot im Voraus zu erfahren. Damit erhält man sich im ersten Drittel des Films eine gewisse Spannung, in welcher die Grundidee der Geschichte erst langsam, dann aber sehr deutlich Formen annimmt.
Bong Joon-ho gelingt mit Parasite eine sonderbare Mischung, wie es in dieser Form wohl nur aus Asien kommen kann. Großteils stark überzeichnet, witzig, immer mit einer ebenso starken sozialkritischen Note versehen, punktet der Film auch mit einem fulminanten, ziemlich abgedrehten Ende, welches sicherlich die Meinungen spalten wird und über das man nichts weiter verraten sollte.
Neben der Kameraarbeit, welche die schönen Bilder gekonnt in Szene setzt, ist wie zu erwarten auch die Regiearbeit erstklassig. Besonders gefallen haben mir aber die Charakterzeichnungen, von Anfang an besitzt man eine Bindung zu allen Rollen und lässt sich auch nicht auf stupides schwarz/weiss Denken ein, zumindest achtet man immer auf reichlich vorhandene Zwischentöne. Und auch wenn man sich selbst emotional sicherlich alsbald auf eine Seite schlägt, kann man keinem der Protagonisten wirklich böse sein. Parasite bildet den sozialen Klassenkampf ab, ohne in dokumentarischer Tristesse zu verweilen und mit dem gehobenen Zeigefinger umherzuschwenken. Ein gelungener Film, dessen überzeichnete, häufig auch recht naive Handlung aber vielleicht nicht jedermanns Sache ist. 7/10
Südkorea 2019, 131 Min, FSK: 16
Familie KIM ist ganz unten angekommen: Vater (SONG Kang-ho), Mutter (JANG Hye-jin), Sohn (CHOI Woo-shik) und Tochter (PARK So-dam) hausen in einem grünlich-schummrigen Keller, kriechen für kostenloses W-LAN in jeden Winkel und sind sich für keinen Aushilfsjob zu schade. Als es dann dem Jüngsten gelingt, sich eine Stelle als Nachhilfelehrer für die Tochter des schwerreichen CEOs PARK (LEE Sun-kyun) zu erschwindeln, werden die KIMs schon bald in einer Reihe von unvorhersehbaren Ereignissen verwickelt.
Der Gewinner der Goldenen Palme von Cannes hält, was dieser Preis verspricht: großes Kino mit größtmöglicher Spannung. Der gefeierte koreanische Regisseur BONG Joon-ho liefert mit PARASITE eine scharfe Satire mit viel bösem Humor und Lust an der radikalen Zuspitzung der Verhältnisse. Mit seiner brillanten Gesellschaftskritik ist BONG Joon-ho ein gewaltiges, in spektakulären Bildern erzähltes Meisterwerk gelungen, das bereits jetzt Filmgeschichte geschrieben hat.
Meine Kritik bzw. eher mein Kommentar dazu:
Mehr noch als bei vielen anderen Filmen lohnt es sich bei Parasite möglichst wenig über den Plot im Voraus zu erfahren. Damit erhält man sich im ersten Drittel des Films eine gewisse Spannung, in welcher die Grundidee der Geschichte erst langsam, dann aber sehr deutlich Formen annimmt.
Bong Joon-ho gelingt mit Parasite eine sonderbare Mischung, wie es in dieser Form wohl nur aus Asien kommen kann. Großteils stark überzeichnet, witzig, immer mit einer ebenso starken sozialkritischen Note versehen, punktet der Film auch mit einem fulminanten, ziemlich abgedrehten Ende, welches sicherlich die Meinungen spalten wird und über das man nichts weiter verraten sollte.
Neben der Kameraarbeit, welche die schönen Bilder gekonnt in Szene setzt, ist wie zu erwarten auch die Regiearbeit erstklassig. Besonders gefallen haben mir aber die Charakterzeichnungen, von Anfang an besitzt man eine Bindung zu allen Rollen und lässt sich auch nicht auf stupides schwarz/weiss Denken ein, zumindest achtet man immer auf reichlich vorhandene Zwischentöne. Und auch wenn man sich selbst emotional sicherlich alsbald auf eine Seite schlägt, kann man keinem der Protagonisten wirklich böse sein. Parasite bildet den sozialen Klassenkampf ab, ohne in dokumentarischer Tristesse zu verweilen und mit dem gehobenen Zeigefinger umherzuschwenken. Ein gelungener Film, dessen überzeichnete, häufig auch recht naive Handlung aber vielleicht nicht jedermanns Sache ist. 7/10