Scores / Soundtracks / Trailermusik Thread

A

AlecEmpire

Guest
Wenn ich 3 wählen müsste:

Conan der Barbar
Blade Runner
The Crow

Hmmm... sind eigentlich hauptsächlich alte Soundtracks die mich begeistern. Muss aber auch wirklich zugeben, dass mich neue Soundtracks irgendwie größtenteils als Musikalbum enttäuschen. Viele Soundtracks funktionieren nur mit dem Film, also nicht alleine für sich. Soundtracks wie etwas der Drive OST sind zwar genial, aber nicht die ganze Albumlänge hindurch. Der letzt richtig grandiose Soundtrack der noch nicht gaaaanz so lange her ist, wäre für mich Last in Translation. So was wie Herr der Ringe ist zwar auch ganz gut, aber als Musikalbum ist mir das häufig zu langweilig. Die Ghibli Soundtracks sind auch klasse, aber eben auch nich durchgehend - viel Leerlauf dabei.
 
A

AlecEmpire

Guest
Was taugen eigentlich die GoT Soundtracks? Ich kenne den "ausgekoppelten" Song von Sigur Ros bzw. Lord of Castamere, die sind grandios! Was gibt es auf den vollständigen OST's so zu hören? Viel Leerlauf oder vergleichbare Qualität?
 

MamoChan

Well-Known Member
RickDeckard schrieb:
Mamo Chan, es geht auch mir so - und es ist nicht nur ein subjektives Gefühl - die erfolgreichsten Filme haben oft einen genialen Score. Was leider viel unterschätzt wird. Es gibt sogar die Behauptung dass der Soundtrack 50% des Gesamteindrucks eines Filmes ausmacht.

Dass der Score doch einen derart hohen Anteil am Gesamteindruck ausmachen soll, überrascht mich nun doch. :blink: Aber es stimmt schon, ich zumindest achte immer sehr auf den Score und gehe meist auch schon mit der Frage "wie wird sie Musik sein?" ins Kino. :smile: Früher als man sich noch nicht den Soundtrack mal schnell auf Youtube anhören konnte, musste man teilweise wirklich bis zum Kinobesuch warten. Ich erinnere mich noch an "Star Trek: First Contact". Zwei Sachen haben mir damals keine Ruhe gelassen. Wie sieht die neue Enterprise aus, und wie wird die Musik sein. Beides wurde mir erst im Kino beantwortet. Aber ich erinnere mich auch, dass ich aus dem Kino kam und sofort zu Schaulandt lief und inständig hoffte, die CD sei nun endlich erschien. :smile:

Aber ich schweife ab. :squint:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Wobei die meisten Kinogänger gar nicht bewusst auf den Score achten, aber die Musik beeinflusst schon sehr stark die Stimmung/Atmosphäre.
 
R

RickDeckard

Guest
Also es stammt nicht von mir diese Aussage, aber wenn ich ehrlich bin muss ich zugeben dass es nur wenige Filme gibt, die mir auch ohne guten Soundtrack gut gefallen haben.
Darauf bewusst achten tut wirklich kaum jemand, aber das ist ja auch der Grund warum die Musik (sowohl Themen als auch Untermalung) viel zur Athmo beiträgt.

Negativ Beispiele machen es noch deutlicher :
- Quantum of Solace ohne richtig erkennbares Bond Thema - kein Bond Feeling
- Rambo 4 - zwar das Thema drinne, aber eher reingewurschtet... der Rest kein Rambo Score - dennoch teilweise gute Momente am Ende in Kombination mit den Bildern
- Terminator 4 - Score von Dany Elfman, nur im Film mal kurz ein Schnipsel vom Original Thema - ansonsten kein Wiedererkennungseffekt... Hinsetzen Sechs

Positiv Beispiele :

- Conan der Barbar ... der Film würde ohne die Musik nicht funktionieren
- Der mit dem Wolf tanzt ... John Barry untermalt jede Szene perfekt mit verschiedenen Themen, die einzeln für einen Film hergehalten hätten - Damals im Kino war der Soundtrack lauter als die Dialoge - machte nix - auf VHS/DVD/BD wurde sie in den Hintergrund gedrängt... vollig anderer Film.

Filme mit einprägsamen Themen (viele aus den 80ern !) :

- Terminator
- Robocop
- Indiana Jones
- Rambo
- Star Trek (mehere Themen)
- Star Wars sowieso (die alten Teile)
- Herr der Ringe
- und viele mehr

Und wer einmal einen Horrorfilm ohne entsprechende Musikuntermalung gehört hat, der weiß dass da kaum noch was vom Schrecken übrigbleibt...
 
A

AlecEmpire

Guest
RickDeckard schrieb:
Und wer einmal einen Horrorfilm ohne entsprechende Musikuntermalung gehört hat, der weiß dass da kaum noch was vom Schrecken übrigbleibt...
Also ich fnde man sollte hier schon noch klar zwischen dem Soundtrack und der Sound FX unterscheiden, denn lediglich die Sound Effekte sind bei einem Horror Film überlebensnotwendig um den Schrecken zu verbreiten, nicht der Soundtrack. Der kann das natürlich noch intensiviren, ist aber nicht zwingend notwendig.

Aber ich stimme dir zu, ich liebe auch besonders Filme mit einem grandiosen Soundtrack. Allerdings ist auffällig, dass ich mir viele Soundtracks früher gerne auch ohne Film angehört habe, das ist heute nicht überhaupt mehr der Fall, da gibt es zu viel Klassik Einheitsbrei. Wenn ich da nur früher an The Crow, Dirty Dancing, Das letzte Einhorn, der genannten Conan der Barbar oder Blade Runner denke - das sind richtige Soundtracks die auch ohne Film funktionieren. So etwas gibt es quasi nicht mehr und das ist wirklich sehr schade.
Der letzte Soundtrack der ähnlich genial war untermalte den Film "Drive".
 

MamoChan

Well-Known Member
Sagt mal, haben wir eigentlich irgendwo einen schönen Soundtrack-Thread? :smile: Das Thema macht gerade so richtig Spaß. :smile:

Nun weiß ich gar nicht, ob ich das schon eimal irgendwo geschrieben hatte, aber mein Eindruck ist, dass man sich heute zu sehr auf das Bild, Effekte usw. geachtet wird. Nein, das ist irgendwie nicht ganz richtig... Ich meine viel eher, die usik hat früher zum Teil die Aufgabe erfüllt die heute visuelle Effekte innehaben. Die Musik war nicht nur Untermalung, sondern auch wichtiger Bestandteil des Films. Durch die Musik wurden bestimmte Szenen überhaupt erst "groß". Aber mein EIndruck ist, da man inzwischen in der Lage ist so gut wie alles visuell darzustellen, wird vernachlässigt, dass der Ton ebenso zum Film gehört wie das Bild.

Ok, es gab auch einige Scores, die qualitativ zu wünschen übrig ließen, aber früher ist mir die Musik regelmäßig aufgefallen, und wenn ich aus dem Kino kam, hatte ich die Musik noch im Ohr. Wirklich negativ fiel mir selten ein Score auf bzw. habe ich so gut wie nie einen Score als störend empfunden. Das kam in den letzten Jahren hingegen schon häufiger vor.


RickDeckard schrieb:
Also es stammt nicht von mir diese Aussage, aber wenn ich ehrlich bin muss ich zugeben dass es nur wenige Filme gibt, die mir auch ohne guten Soundtrack gut gefallen haben.
Darauf bewusst achten tut wirklich kaum jemand, aber das ist ja auch der Grund warum die Musik (sowohl Themen als auch Untermalung) viel zur Athmo beiträgt.

Negativ Beispiele machen es noch deutlicher :
- Quantum of Solace ohne richtig erkennbares Bond Thema - kein Bond Feeling
Stimmt genau, und mir fällt noch ein extremeres Beispiel ein: "Sag niemals nie". Selbst mit Sean Connery in der Rolle, will bei diesem Film kein echtes Bond-Feeling aufkommen. Zumindest erging es mir so.



RickDeckard schrieb:
Positiv Beispiele :

- Conan der Barbar ... der Film würde ohne die Musik nicht funktionieren
- Der mit dem Wolf tanzt ... John Barry untermalt jede Szene perfekt mit verschiedenen Themen, die einzeln für einen Film hergehalten hätten - Damals im Kino war der Soundtrack lauter als die Dialoge - machte nix - auf VHS/DVD/BD wurde sie in den Hintergrund gedrängt... vollig anderer Film.

"Der mit dem Wolf tanzt" habe ich leider nie im Kino gesehen, aber die Musik höre ich losgelöst vom Film immer wieder gerne. :smile:


RickDeckard schrieb:
Und wer einmal einen Horrorfilm ohne entsprechende Musikuntermalung gehört hat, der weiß dass da kaum noch was vom Schrecken übrigbleibt...
Ganz genau. Ich habe immer wieder gesehen, dass die Musik einen kleinen recht billigen B-Film auf eine ganz andere Stufe stellen kann. Man stelle sich mal "Hellraiser" ohne den Score von Christopher Young vor. :smile:


Dr Knobel schrieb:
"Halloween" ohne den Score von Carpenter ist z.B. eine ganz, ganz andere Nummer.
Das war auch mein allererster Gedanke. :biggrin:
 
A

AlecEmpire

Guest
Dr Knobel schrieb:
"Halloween" ohne den Score von Carpenter ist z.B. eine ganz, ganz andere Nummer.
MamoChan schrieb:
Das war auch mein allererster Gedanke.
Eine ganze andere Nummer heisst aber nicht, dass der Film ohne den Soundtrack kein Schrecken verbreitet.
Ich erinnere nur an Psycho und die Szene unter der Dusche, hier sind es in erster Linie reine Soundeffekte die den Schrecken verbreiten.

Es gibt diverse Horror Filme an deren Soundtrack ich mich überhaupt nicht erinnere und die trotzdem immens gruselig sind.
Gerade Horror/Gruselfilme leben häufig auch davon, einfach die Ruhe wirken zu lassen und jede Büroklammer wahrzunehmen.
 

Dr Knobel

Sie nannten ihn Aufsteiger
Das muss ja auch nicht pauschal gelten, aber es gibt eben Beispiele, wo der Soundtrack essentiell für einen Film ist, weil es ein Bestandteil des Konzepts ist. Und dabei bezog zumindest ich mich auf diese sehr pauschale Aussage:

denn lediglich die Sound Effekte sind bei einem Horror Film überlebensnotwendig um den Schrecken zu verbreiten, nicht der Soundtrack.

Ein Horrorfilm kann auch abseits billiger Schocks - für die dann tatsächlich eher die Soundeffekte verantwortlich sind - durch Atmosphäre überzeugen. Und die erzeuge ich auch und besonders durch den Score. Und wenn, wie bei "Halloween", ein so durchdachtes Konzept dahintersteckt, ist das eine nicht ohne das andere denkbar.

Schöne Anekdote von Carpenter selbst: Eine CEO eines Verleihers schaute sich den Film ohne Musik an und kaufte ihn dann nicht, weil sie ihn langweilig fand. Als der Film komplett fertig war, meldete sie sich erneut bei Carpenter und sagte, das sei der gruseligste Film, den sie je gesehen habe.
 
A

AlecEmpire

Guest
Mit Sound FX sind jedoch nicht nur Samples gemeint die irgendwelche Schockeffekte produzieren. Jeder einzelne Klang der die Umgebung, der die Bewegung, der jeden Atemzug wiedergibt ist als Soundeffekt anzusehen. Wenn diese schlecht sind oder nicht vorhanden wird ein Film sehr schnell völlig unglaubwürdig, verliert jeden Ernst und damit den Grusel.

Stell dir eine HDR-Schlacht vor ohne jeden Soundeffekt, das funktioniert nicht.
Auf einen Soundtrack kann man durchaus verzichten, auch wenn das natürlich in der Regel keinen Sinn macht.

Wie auch immer, ich wollte eigentlich nur sagen, dass ein Film auch ohne jeden Soundtrack intensiv und gruselig sein kann, das ist nicht zwingend erforderlich. Aber natürlich gilt das nicht für jeden Film.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
RickDeckard schrieb:
Ja - viel besser geschnitten und mit der Musik direkt mehr Terminator Feeling....

Hoffe mal dass in TG wenigstens der Score wieder ähnlich wird. Nachdem Brad Fiedel in T2 seine Themen aufgegriffen, verändert und neu inszeniert hatte (was sicherlich dazu beigetragen hat, dass dieser Teil und Teil 1 noch am ehesten zusammenpassen), und in Teil 3 wenigstens Teile des Themas eingebaut waren (und die neuen Themen eigentlich sehr gut passten), hatte mich der Score von Dany Elfman von Teil 4 ziemlich enttäuscht.
Also Jungs - ne ordentliche Mucke könnte den Film retten :wink: :biggrin:

Nun gut das lässt sich aber inhaltlich erklären. Das Thema das du meinst steht ja mehr für den "Judgment Day" bzw. den T-800. Der Tag ist bei Teil 4 schon vorbei und der T-800 tritt nur kurz auf. Also hat Danny Elfman da nicht unbedingt die Aufgabenstellung verfehlt. :wink:

RickDeckard schrieb:
Mamo Chan, es geht auch mir so - und es ist nicht nur ein subjektives Gefühl - die erfolgreichsten Filme haben oft einen genialen Score. Was leider viel unterschätzt wird. Es gibt sogar die Behauptung dass der Soundtrack 50% des Gesamteindrucks eines Filmes ausmacht.

Und woher stammt die Behauptung? :smile:
Auch die Aussage "die erfolgreichsten Filme haben oft einen genialen Score" finde ich etwas schwammig, denn auf der einen Seite, wird hier gemäkelt, dass in den letzten Jahren die Score-Qualität scheinbar abnahm und auf der anderen Seite, die erfolgreichsten Filme aufgeführt, die ja nun mal von einem Großteil der Filme der letzten Jahre gestellt werden.


Tyler Durden schrieb:
Wobei die meisten Kinogänger gar nicht bewusst auf den Score achten, aber die Musik beeinflusst schon sehr stark die Stimmung/Atmosphäre.

Aber welches filmische Mittel macht das nicht und welches macht es denn wirklich für den Zuschauer bewusst oder eben bewusster als die Musik?

AlecEmpire schrieb:
Aber ich stimme dir zu, ich liebe auch besonders Filme mit einem grandiosen Soundtrack. Allerdings ist auffällig, dass ich mir viele Soundtracks früher gerne auch ohne Film angehört habe, das ist heute nicht überhaupt mehr der Fall, da gibt es zu viel Klassik Einheitsbrei. Wenn ich da nur früher an The Crow, Dirty Dancing, Das letzte Einhorn, der genannten Conan der Barbar oder Blade Runner denke - das sind richtige Soundtracks die auch ohne Film funktionieren. So etwas gibt es quasi nicht mehr und das ist wirklich sehr schade.
Der letzte Soundtrack der ähnlich genial war untermalte den Film "Drive".

Da sprichst du aber nun hauptsächlich von Soundtracks, also Song-Compliations. Gibt es heute noch genauso und den "Klassik Einheitsbrei" nennt man seit über hundert Jahre schon Filmmusik. :wink:

MamoChan schrieb:
Nun weiß ich gar nicht, ob ich das schon eimal irgendwo geschrieben hatte, aber mein Eindruck ist, dass man sich heute zu sehr auf das Bild, Effekte usw. geachtet wird. Nein, das ist irgendwie nicht ganz richtig... Ich meine viel eher, die usik hat früher zum Teil die Aufgabe erfüllt die heute visuelle Effekte innehaben. Die Musik war nicht nur Untermalung, sondern auch wichtiger Bestandteil des Films. Durch die Musik wurden bestimmte Szenen überhaupt erst "groß". Aber mein EIndruck ist, da man inzwischen in der Lage ist so gut wie alles visuell darzustellen, wird vernachlässigt, dass der Ton ebenso zum Film gehört wie das Bild.

Effekte und Score gibt es aber schon immer Hand in Hand und Musik wie auch Effekte können Showwert haben oder die Narration unterstützen, dass aber der eine dem anderen was klaut, glaube ich nicht. Beispiel vielleicht?

MamoChan schrieb:
Stimmt genau, und mir fällt noch ein extremeres Beispiel ein: "Sag niemals nie". Selbst mit Sean Connery in der Rolle, will bei diesem Film kein echtes Bond-Feeling aufkommen. Zumindest erging es mir so.

Ich denke mal das lag daran, dass das ja kein offizieller Bond war und man somit auch nicht die Rechte an dem bekannten Theme dafür bekam. :wink:

AlecEmpire schrieb:
Dr Knobel schrieb:
"Halloween" ohne den Score von Carpenter ist z.B. eine ganz, ganz andere Nummer.
MamoChan schrieb:
Das war auch mein allererster Gedanke.
Eine ganze andere Nummer heisst aber nicht, dass der Film ohne den Soundtrack kein Schrecken verbreitet.
Ich erinnere nur an Psycho und die Szene unter der Dusche, hier sind es in erster Linie reine Soundeffekte die den Schrecken verbreiten.

Es gibt diverse Horror Filme an deren Soundtrack ich mich überhaupt nicht erinnere und die trotzdem immens gruselig sind.
Gerade Horror/Gruselfilme leben häufig auch davon, einfach die Ruhe wirken zu lassen und jede Büroklammer wahrzunehmen.

Psycho? Da hört man während dem Mord den Score (!) von Bernard Herrmann. Also nichts mit Soundeffekten. :smile:

AlecEmpire schrieb:
Mit Sound FX sind jedoch nicht nur Samples gemeint die irgendwelche Schockeffekte produzieren. Jeder einzelne Klang der die Umgebung, der die Bewegung, der jeden Atemzug wiedergibt ist als Soundeffekt anzusehen. Wenn diese schlecht sind oder nicht vorhanden wird ein Film sehr schnell völlig unglaubwürdig, verliert jeden Ernst und damit den Grusel.

Stell dir eine HDR-Schlacht vor ohne jeden Soundeffekt, das funktioniert nicht.
Auf einen Soundtrack kann man durchaus verzichten, auch wenn das natürlich in der Regel keinen Sinn macht.

Wie auch immer, ich wollte eigentlich nur sagen, dass ein Film auch ohne jeden Soundtrack intensiv und gruselig sein kann, das ist nicht zwingend erforderlich. Aber natürlich gilt das nicht für jeden Film.

Auch eine Schlacht ohne Musik kann seinen Effekt haben. Daran zweifle ich nicht. Gibt da auch genügend Beispiele.
 

MamoChan

Well-Known Member
TheRealNeo schrieb:
Auch die Aussage "die erfolgreichsten Filme haben oft einen genialen Score" finde ich etwas schwammig, denn auf der einen Seite, wird hier gemäkelt, dass in den letzten Jahren die Score-Qualität scheinbar abnahm und auf der anderen Seite, die erfolgreichsten Filme aufgeführt, die ja nun mal von einem Großteil der Filme der letzten Jahre gestellt werden.

Aber von den erfolgreichsten Filmen hatten eben tatsächlich viele einen tollen und oft klassischen Soundtrack. :smile: Avatar und Titanic fand ich beide sehr schön zum hören, vielleicht weil sie sich teils auch recht ähneln. :biggrin: "Avengers" hatte ebenfalls einen wunderbaren Score. Die letzten Minuten im Kino waren pure Magie, hauptsächlich getragen von der Musik. So ein Gefühl, wie an dieser Stelle hätte ich auch gerne bei anderen Filmen erlebt. :smile: "Skyfall" hat auch einen tollen Score mit ordentlich Bond-Feeling. Verdammt, auch der Titelsong verströmte schon in den ersten Minuten herrlisches Bond-Feeling. :smile: Harry Potter 8 und Iron Man 3 waren auch recht ordentlich. Das kann man nun anders sehen, aber das ist zumindest meine Einschätzung.

TheRealNeo schrieb:
MamoChan schrieb:
Nun weiß ich gar nicht, ob ich das schon eimal irgendwo geschrieben hatte, aber mein Eindruck ist, dass man sich heute zu sehr auf das Bild, Effekte usw. geachtet wird. Nein, das ist irgendwie nicht ganz richtig... Ich meine viel eher, die usik hat früher zum Teil die Aufgabe erfüllt die heute visuelle Effekte innehaben. Die Musik war nicht nur Untermalung, sondern auch wichtiger Bestandteil des Films. Durch die Musik wurden bestimmte Szenen überhaupt erst "groß". Aber mein EIndruck ist, da man inzwischen in der Lage ist so gut wie alles visuell darzustellen, wird vernachlässigt, dass der Ton ebenso zum Film gehört wie das Bild.

Effekte und Score gibt es aber schon immer Hand in Hand und Musik wie auch Effekte können Showwert haben oder die Narration unterstützen, dass aber der eine dem anderen was klaut, glaube ich nicht. Beispiel vielleicht?

Klar, gerne. :smile: "Conan der Barbar"
Im alten Film sah man ein paar Sets in der Wüste, nichts wirklich Beeindruckendes. Hier ein Schlangenturm, dort ein Dorf, eine Mühle mitten im Nirgendwo. Keine opulentern Städte oder Orte wie sie inden Romanen beschrieben wurden. Dennoch hat die Musik einem verittelt, dass es sich um etwas "Großes" handelt. :smile:
Neuer Film: Tolle Bilder von phantasischen Orten, Große Städte usw... Aber der Score dümpelte gelangweilt vor sich hin. Ein Bißchen Gewummer hier, ein Wenig Chor dort. langweilig halt. Keine Größe, keine Atmosphäre.

Im Großen und ganzen fällt mir bei modernen Filmen halt immer weniger die Musik positiv auf.


TheRealNeo schrieb:
MamoChan schrieb:
Stimmt genau, und mir fällt noch ein extremeres Beispiel ein: "Sag niemals nie". Selbst mit Sean Connery in der Rolle, will bei diesem Film kein echtes Bond-Feeling aufkommen. Zumindest erging es mir so.

Ich denke mal das lag daran, dass das ja kein offizieller Bond war und man somit auch nicht die Rechte an dem bekannten Theme dafür bekam. :wink:
Na klar lag es daran, aber dennoch lässt sich nicht abstreiten, dass es für das Bond-Feeling wichtig ist. WIe gesagt, da konnte selbst Sean Connery nichts dran drehen. :wink:

Überhaupt verbinde ich die Musik mit bestimmten Filmen oder auch Charakteren viel enger als beispielsweise Darsteller. Tauschen sie einen Bond Darsteller aus, kann ich damit leben, fällt ein wichtiges Theme weg, finde ich es sehr viel schlimmer.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Mal eben mein Senf,ohne das ich hier jetzt 70 Textzeilen zitieren will.
Was mir oft auffällt, besonders bei älteren Semestern, ist die Bemängelung neuerer Scores im Bezug auf Eingängigkeit.
Dabei ist der Grund einfach der, dass sich der Score als filmisches Stilmittel verändert hat. Genau wie andere Stilmittel. Beispielsweise zur Erzeugung von Spannung oder humoristische.
So war es früher z.B. lange eine Stilmittel bei einer fiesen Ansprache eines Bösewichts oder einer schlimmen Überraschung auf das Gesicht der Figur zu zoomen.
So "Wo ist Jack? - Er ist tot!" Dann extremer Close-Up des erstaunten Gesichts und ein dramatischer Musikinterwall (damm damm daaaaaammmm!).
Das wurde zu einem beliebten Stilmittel. Irgendwann wird es dann Standard (wie das Inception gebrumme in Trailern vor einiger Zeit). Dann wird es auch relativ schnell parodiert.
Solchen Entwicklungen ist auch der Score unterworfen. War es früher noch Chic einen möglichst eingängigen, melodiösen Score zu kreieren, entwickelt sich es nun dahin das die Musik, die Szene unterstüzt. Sie wuchtiger oder verstörender macht. Das ist natürlich nicht immer so und dieser Trend kann auch schnell wieder abebben aber die Beobachtung kann man im modernen Kino momentan machen.
Ich habe sogar die Erfahrung gemacht das junge Leute sehr eingängige, pompöse Scores schnell cheesy finden. Weil heute einfach schnell jeder Family Guy Gag mit ausschweifenden Orchester oder bekannter Filmmusik unterlegt ist und jedes Handygame eine eingängige Melodie hat.
Ich persönlich würde zumindest bei Franchises gerne auch mal wieder öfter etwas Eingängiges hören.
Man nehme nur Marvel. Ich weiß jetzt so aus dem Stand das ich den Score von Thor ganz gut fand. Summen kann ich ihn aber nicht auf die Schnelle.Ich meine, sowas ist doch für eine eingängige Melodie gemacht.
 
A

AlecEmpire

Guest
TheRealNeo schrieb:
Psycho? Da hört man während dem Mord den Score (!) von Bernard Herrmann. Also nichts mit Soundeffekten. :smile:
Also ich höre da vor allem schrille "Schrei"-Samples, also ob jemand extrem schief auf der Geige spielt und das ins Extreme verstärkt wird. Das sind für mich Soundeffekte, unter Musik verstehe ich was anders.
Klar gibt es später auch Musikuntermalung, aber wer erinnert sich daran...?


TheRealNeo schrieb:
Da sprichst du aber nun hauptsächlich von Soundtracks, also Song-Compliations. Gibt es heute noch genauso und den "Klassik Einheitsbrei" nennt man seit über hundert Jahre schon Filmmusik. :wink:
Na ja, zum Teil natürlich schon, wie bspw. bei The Crow, aber der Blade Runner Ost, oder auch Conan der Barbar, man kann auch Vangelis 1492 nennen, das ist halt nicht einfach nur klassische Musik mit dem Thema zutreffenden Melodien, sondern die Musik selbst ist extrem abwechslungsreich und hat einen komplett eigenen Charakter.

Für mich klingt typische Filmmusik halt zum großen Teil völlig austauschbar, immer die gleichen Instrumente, nur die Meldodien unterscheiden sich. So etwas dient dann als Untermalung, aber ein Komponist der einen Film nur untermalt, ohne mit der Musik selbst etwas Neues zu erschaffen, würdigt sein Schaffen irgendwie ab finde ich. Ebenso wie ein besonderer Film sollte auch die Musik besondere Elemente besitzen.
So etwas ist aber halt irgendwie immer weniger gefragt.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
AlecEmpire schrieb:
Also ich höre da vor allem schrille "Schrei"-Samples, also ob jemand extrem schief auf der Geige spielt und das ins Extreme verstärkt wird. Das sind für mich Soundeffekte, unter Musik verstehe ich was anders.
Klar gibt es später auch Musikuntermalung, aber wer erinnert sich daran...?
Mir scheint, du hast Psycho schon sehr lange nicht mehr gesehen. Nicht nur das Psycho abseits der Duschszene einen unfassbaren Score hat, ist auch während eben dieser Szene ganz klar und eindeutig ein Stück Filmmusik zu hören, siehe (höre) dazu auch hier . War ja nicht zuletzt die Idee von Bernard Herrmann, Hitchcock wollte während der Szene erst gar keine Musik. Und vom samplen, verzerren und verstärken hat man 1960 vermutlich auch noch nicht so viel gewusst, behaupte ich jetzt mal mit meinem Laienwissen.
 
A

AlecEmpire

Guest
TheGreatGonzo schrieb:
Zitat von »AlecEmpire« Also ich höre da vor allem schrille "Schrei"-Samples, also ob jemand extrem schief auf der Geige spielt und das ins Extreme verstärkt wird. Das sind für mich Soundeffekte, unter Musik verstehe ich was anders.
Klar gibt es später auch Musikuntermalung, aber wer erinnert sich daran...?
Mir scheint, du hast Psycho schon sehr lange nicht mehr gesehen. Nicht nur das Psycho abseits der Duschszene einen unfassbaren Score hat, ist auch während eben dieser Szene ganz klar und eindeutig ein Stück Filmmusik zu hören, siehe (höre) dazu auch hier . War ja nicht zuletzt die Idee von Bernard Herrmann, Hitchcock wollte während der Szene erst gar keine Musik. Und vom samplen, verzerren und verstärken hat man 1960 vermutlich auch noch nicht so viel gewusst, behaupte ich jetzt mal mit meinem Laienwissen.
Ich habe mir sie Szene 5 Minuten bevor ich das oben geschrieben hatte noch mal angehört. :wink:
Klar setzt in dieser Szene dann etwas später auch Filmusik ein, aber was ich meine ist, wer erinnert sich an diese Musik? Das einzige an was sich die Leute erinnern sind diese schrillen Samples (wie ich es jetzt mal nenne), deshalb ist diese Szene u.a. so bekannt. Die Musik im Hintergrund ist hier irrelevant, die schrillen Samples machen die Magie dieser Szene aus.
Und du kannst es gerne nachlesen, aber Hitchcock sah die Szene zuerst ohne die Samples und fand sie langweilig, etwas fehlte ihm. Ich glaube seine Frau schlug ihm diese schrillen Samples vor und erst ab diesem Moment funktionierte die Szene!
 
A

AlecEmpire

Guest
Ja ich meine die schrillen Geigen, die wurden bestimmt noch ein wenig verfremdet. :wink:
Das ist ja keine Musik, ebenso wie Schreie für sich alleine gesehen, das Quietschen vom Zugbremsen keine Musikuntermalung ist. Das läuft im weitesten Sinne under Soundeffekten, auch wenn es bei Psycho letztlich Geigen sind.
 

McKenzie

Unchained
Also Gonzos Link vom Live-Konzert zeigt für mich eigentlich gut, dass es zum einen ohne weitere Effekte auskommt, und zum anderen Teil der Filmmusik ist. Es stammt von Musikinstrumenten, wurde komponiert und wird auch nicht als Toneffekt für irgendetwas bestimmtes das man sieht verwendet (etwa Geräusch des Messers beim Einstich o.ä.), sondern unterstreicht die Szene. Wie es klingt ist da nebensächlich. in dem Fall eher experimentiell, ja, dennoch Musik.
 
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