Die Frage ist nicht provokant gemeint.
Ist es schlimm einen etablierten Kanon einhalten zu wollen?
Bzw. etablierte "Regeln" einhalten zu wollen?
Nein, ist überhaupt nicht schlimm. Mich freut es ja auch, wenn darauf zurückgegriffen wird. Meistens jedenfalls. Ob man aber unbedingt eine "galaktische Barriere" (Kanon) verwenden muss, die schlicht Murks ist oder haarklein jedes Detail aus über 50 Jahren Serien-/Filmgeschichte beachten muss, ist wieder ein anderes Thema.
Mich stört es jedenfalls nicht, wenn sich diverse Freiheiten genommen werden oder Erklärungen dazu erst später kommen. Beispielsweise, was das Aussehen von Klingonen angeht oder die Existenz von Spocks "Schwester" (damals zwei der größten Kritikpunkte, soweit ich mich erinnere). Wobei ersteres schon immer diskutabel war, weil die von Serie zu Serie immer mal wieder anders aussahen (gut, ein bestimmtes anatomisches Detail hätte jetzt nicht sein müssen).
Und klar, die allgemeinen "Regeln" sollten schon befolgt werden. Werden sie größtenteils ja auch. Die größten Unterschiede von damals zu heute scheint der Einsatz von Gewalt und/oder Schimpfwörtern zu sein, was mir manchmal auch sauer aufstößt. Andererseits gab es schon damals sowas
hier. Oder Folgen wie "Schablonen der Gewalt" ("Patterns of Force"), wo eine andere Form von Gewalt ausgeübt wurde (hinter der letztlich ebenfalls ein hohes Tier der Sternenflotte steckte). Zum Thema Redshirt braucht man glaube ich auch nicht viel zu sagen (hatte ich ohnehin schon).
Ich führe das alles auch nur deshalb an, weil es sehr viele Stimmen gibt, dass "New Trek" einem gewissen "utopischen" Standard folgen müsste. Zumindest innerhalb der Sternenflotte, die unsere jetzigen Probleme bereits gelöst hat. Für die Erde der Star Trek Welt mag das zutreffen, aber schon damals sicher nicht für die Galaxie. Vielmehr wurden "unsere" Probleme (damals wie heute) stets mit anderen Spezies be- und verarbeitet. Und ich stelle mal die These auf, dass das bei "New Trek" noch immer der Fall ist, wenngleich diverse "Regeln" gelockert wurden.
Um jetzt einen Bogen zu schlagen zum Thema Science-Fiction (ja, ich bin größenwahnsinnig
), dann ist es in meinen Augen die Absicht, mit diesem Begriff etwas Futuristisches zu bringen, was nach heutigem Standard im Bereich des (wissenschaftlich) Möglichen liegt oder nicht allzu weit davon entfernt ist. Es gibt zwar immer etwas, was schlicht akzeptiert werden muss (die Möglichkeit von Zeitreisen in die Vergangenheit zum Beispiel, die sicher niemals stattfinden werden, trust me), aber andererseits soll das Genre halt unterhalten und ein "was wäre, wenn" bringen. Manchmal gelingt das, in den meisten Fällen kratzt man sich trotzdem hinterher am Kopf. Aber Science-Fiction verbinde ich generell immer mit einer nahen oder auch weit entfernten Zukunft (meinetwegen auch in einer Galaxie, weit, weit entfernt). Würde ich das nicht machen, könnte der nächste Tatort als Science-Fiction abgestempelt werden, denn der Fall ist ganz sicher fiktiv (erste Voraussetzung) und wird recht sicher mit Hilfe von wissenschaftlichen Mitteln gelöst werden (Science).
Nochmal zu 2x07 von Picard: Showrunner Matalas bringt da schon ein paar Darsteller mit, die er kennt, oder? James Callis und Jay Karnes traten jedenfalls beide in 12 Monkeys (again, die Serie, nicht der Film) auf. Vitamin B? Riecht danach. Ebenso wie der kleine Auftritt von Stewarts Ehefrau in der Bar.
@Deathrider: Tatsächlich witzig. Ganz bestimmt eine Verschwörungstheorie, denn ich kann mich nicht daran entsinnen, einen gewissen Robert in der Folge gesehen zu haben (was mit Blick auf älterer Bruder und so schon ein paar Fragen aufwirft).