Tenet ~ Christopher Nolans Neuer [Kritik]

Butch

Well-Known Member
Da mir die letzten Nolans nicht so gefielen hatte ich es mit Tenet nicht sehr eilig und eigentlich hätte ich mir den auch komplett sparen können....der war echt nix für mich, war richtig froh als der Quatsch vorbei war.
Story hab ich den ganzen Film über nicht kapiert aber war mir auch sehr schnell egal, Figuren uninteressant und diese komischen rückwärts Actionszenen sowas von nervig....
Der Film bestand für mich eigentlich nur aus Blabla und komischen Actionszenen....
Neeee da hilft auch keine 2. Sichtung, nicht mein Ding.

Meine Nolan Filmographie Bewertungen

Following nicht gesehen
Memento 9/10
Insomnia nicht gesehen
Batman Begins 7/10
Prestige 8/10
The Dark Knight 10/10
Inception 8/10
Dark Knight Rises 7,5/10
Interstellar 5/10
Dunkirk 5/10
Tenet 4/10
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Einer von Nolans besseren Filmen, wobei er für mich weiterhin der most-overrated-filmmaker-ever ist.

Nolan baut sich eine komplexe Welt auf in der die Schauspieler lediglich Statisten sind. Dass er das auch anders kann, hat man in "Prestige" gesehen. In meinen Augen sein rubdester Film, eben weil er neben einem cleveren Script auch die Charaktere sehr gut ausleuchtet.

Tenet gehört auch zu seinen besseren. Ob er ein Meisterwerk ist? Visuell fand ich ihn schon atemberaubend. Gerade das gleichzeitige Vor und Zurück waren so noch nie gezeigt worden.

Andererseits bleiben die Charaktere wieder etwas blass. Im Großen und Ganzen ein SciFi-Bond-Film.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Und was macht ihn zu einem überbewerteten Filmmacher? Kann man ja durchaus so sehen, wobei ich "ever" schon etwas wild finde. Aber rein handwerklich kann der Mann doch inszenieren wie kaum ein zweiter. Was gibt es denn daran auszusetzen? Wenn du nicht nur auf das Drehbuch beziehst, dann kann man das durchaus so sehen (wobei ich auch da anderer Meinung bin), aber seine Arbeit als Regisseur würde ich persönlich nicht in Frage stellen wollen.
 

Puni

Well-Known Member
Da kriegt man doch direkt Bock auf ein Nolanranking. :biggrin:

Ich halte Inception mittlerweile für sehr überschätzt und platt und The Dark Knight Rises war ein absolutes Desaster, auch gefiel mir Tenet nur "ganz gut" - aber überbewertet, so allgemein? Dafür war sein vorletzter Film Dunkirk meiner Meinung nach sein Bester, und irgendwie muss man ja bei der heutigen Kinolandschaft schon froh sein dass - neben Tarantino, Villeneuve und Scorsese - Nolan noch der ist, der seine Filme nach seiner Vorstellung überhaupt noch in die Kinos bringen "darf".
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Gerade handwerklich finde ich ihn eher durchschnittlich. Was Nolan aber richtig gut kann ist das Cutting. Damit schafft er es auch Story-Lücken zu überdecken. Hab da mal eine interessante Analyse bei Youtube gesehen, wenn ich sie finde, verlinke ich es.

Außerdem ist sein Stil sehr, sehr nüchtern. Ich würde gerne sagen "analytisch" aber dazu enthalten seine Filme immer mal wieder zu viele Ungereimtheiten.

Und ja: ich wüsste keinen anderen Regisseur, der derartig hochgejazzt wird, obwohl er doch kein zweiter Kubrick ist. Da fehlt dann doch noch ein gutes Stück.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Da kriegt man doch direkt Bock auf ein Nolanranking. :biggrin:

Ich halte Inception mittlerweile für sehr überschätzt und platt und The Dark Knight Rises war ein absolutes Desaster, auch gefiel mir Tenet nur "ganz gut" - aber überbewertet, so allgemein? Dafür war sein vorletzter Film Dunkirk meiner Meinung nach sein Bester, und irgendwie muss man ja bei der heutigen Kinolandschaft schon froh sein dass - neben Tarantino, Villeneuve und Scorsese - Nolan noch der ist, der seine Filme nach seiner Vorstellung überhaupt noch in die Kinos bringen "darf".
Dunkirk war mir wieder zu "fingiert" und ein ziemlich ekliger Propagandastreifen für die Briten und die RAF (Hardy steht am Ende im Segelflug auf der Spitfire 🤦🏻‍♂️).

Naja, und einen FSK-12-Kriegsfilm zu machen ist IMO der falsche Ansatz.

Es war mir ein zu krasser "Hurra"-Film. Zumal man nicht ansatzweise ein Bild vom realen Kriegsgeschehen vermittelt bekommen hat.

Das hat der neue "IM Westen nichts Neues" sehr viel besser hinbekommen. Der Film war für mich ein Otto-Dix-Gemälde in Bewegtbildern.

Hätte er das als Thriller inszeniert, ok. Aber als Kriegsfilm schießt er damit total am Ziel vorbei.
 

Puni

Well-Known Member
 

Woodstock

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Außerdem ist sein Stil sehr, sehr nüchtern. Ich würde gerne sagen "analytisch" aber dazu enthalten seine Filme immer mal wieder zu viele Ungereimtheiten.
Nolan ist in den Welten die er erschafft detailverliebt aber der Plot leidet ab und an darunter. Ganz besonders Tenet. In meinen Augen Nolans schwächster Film.
Und ja: ich wüsste keinen anderen Regisseur, der derartig hochgejazzt wird, obwohl er doch kein zweiter Kubrick ist.
Tarantino.
Dunkirk war mir wieder zu "fingiert" und ein ziemlich ekliger Propagandastreifen für die Briten und die RAF (Hardy steht am Ende im Segelflug auf der Spitfire 🤦🏻‍♂️).

Naja, und einen FSK-12-Kriegsfilm zu machen ist IMO der falsche Ansatz.

Es war mir ein zu krasser "Hurra"-Film. Zumal man nicht ansatzweise ein Bild vom realen Kriegsgeschehen vermittelt bekommen hat.

Das hat der neue "IM Westen nichts Neues" sehr viel besser hinbekommen. Der Film war für mich ein Otto-Dix-Gemälde in Bewegtbildern.

Hätte er das als Thriller inszeniert, ok. Aber als Kriegsfilm schießt er damit total am Ziel vorbei.
Dunkirk ist kein Kriegsfilm.
Das hat Nolan von Beginn an erklärt. Dunkirk ist ein Film über den Überlebenskampf, welcher zufällig im Krieg stattfindet. Das ist ein Unterschied!

Diesbezüglich hatte er keinen Anspruch einen realistischen Kriegsfilm zu inszenieren. Er wollte nur den individuellen Überlebenskampf einzelner Menschen und jener die ihnen zu Hilfe kommen zeigen.

Der Film hätte ebenso eine Bergrettung oder den Katastrophenschutz thematisieren können.

Daher ist die Kritik, dass es kein guter Kriegsfilm ist, eigentlich nicht angebracht, da es nie einer sein sollte.

Ähnlich wie American Soldier kein Kriegsfilm ist. Es ist ein amerikanischer Western, welcher im Krieg spielt. Das ist auch hier ein Unterschied!
 

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Hm, ich bin auch nicht so ein großer Verfechter von Nolan und halte seine letzten Filme auch für oberflächlich clever.
Detailverliebt, wie Woodstock geschrieben hat. Aber der Plot ist in den meisten Fällen nie so clever wie er vorzugeben scheint.

Der letzte wirklich absolut richtig gute Film von Nolan, der lustigerweise auch genau das wiederspiegelt was wir hier über ihn besprechen: The Prestige.
Viel mehr Schein als Sein, und genau das trifft auch auf seine letzten Filme zu.

ABER genau das kann Nolan. Darin ist er gut und ich denke, dass er das genauso weiß. Und deswegen treffen seine Filme immer einen großen Nerv im Publikum, weil der Wow Effekt, gepaart mit den simplen aber wirkungsvollen Kniffen der Stories funktionieren.

Allerdings glaube ich, dass er sich bei Oppenheimer zu sehr auf diesen Aspekt, die Explosion praktisch darzustellen, versteift.
Zumindest macht die bisherige PR diesen Eindruck.

Edit:
Witzigerweise geht's bei Prestige ja auch darum, mehr als die Illusion zu schaffen, der vollen Hingebung etc.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
@Woodstock

Der Film behandelt explizit die Flucht der v.a. englischen Truppen aus Dünkirchen. Es bleibt ein Kriegsthriller und ich finde diesen ganzen mitschwingenden Patriotismus extrem anstrengend. Zumal ein Spitfire auch nicht mal eben so einen Gleitflug machen kann. Unfug und nochmal so ein "Hooorrraaayy"-Moment.

Gegen Tarantino stinkt Nolan ziemlich ab. Tarantino hat nur einen Schwächeren Film gemacht und zwsr Django Unchained. Der Rest ist für mich alle auf einem maximalen Niveau. So einen Rhythmus in einen Film zu bekommen schafft nur Tarantino. Wenn jemand den Inbegriff von "cool" auf die Leinwand vringt, dann Tarantino.

Nolan ist ein ziemlicher Blender. Ich schließe mich da @brawl56 an:

Er hat ein Gefühl für das, was dem Publikum gefällt. Aber wirklich genial ist er nicht. In die Liga von Spielberg, Scorsese, Kubrick, Tarantino, Hitchcock, Fincher kommt er nicht.

Sehe ihn eher auf dem Level von Scott. Handwerklich immer gut, aber meistens fehlt immer iwas.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Kann die Kritik ja ein stückweit nachvollziehen, aber reibe mich trotzdem an so harschen Worten wie Blender, wenn es gleichzeitig Regisseure wie Bay gibt. Hatte zudem bei Dunkirk nie das Gefühl, dass da irgendwelche Hurra-Patriotismus-Propaganda-Szenen drin waren. Hab den aber auch nur einmal im Kino gesehen.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Zeigt halt auch nur, wie unterschiedlich da die Wahrnehmung ist. Ich mag auch Tarantinos Filme, aber die sind teilweise auch so selbstgefällig in Bezug auf ihre Dialoge und manchmal so verkrampft auf cool getrimmt.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Kann die Kritik ja ein stückweit nachvollziehen, aber reibe mich trotzdem an so harschen Worten wie Blender, wenn es gleichzeitig Regisseure wie Bay gibt. Hatte zudem bei Dunkirk nie das Gefühl, dass da irgendwelche Hurra-Patriotismus-Propaganda-Szenen drin waren. Hab den aber auch nur einmal im Kino gesehen.
Ein britischer Pilot, der auf einer Spitfire "segelt" und noch eine He111 abschießt? Also das ist für mich schon ziemlich propagandistisch.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Kann die Kritik ja ein stückweit nachvollziehen, aber reibe mich trotzdem an so harschen Worten wie Blender, wenn es gleichzeitig Regisseure wie Bay gibt. Hatte zudem bei Dunkirk nie das Gefühl, dass da irgendwelche Hurra-Patriotismus-Propaganda-Szenen drin waren. Hab den aber auch nur einmal im Kino gesehen.
IMO is Bay mehr autenthisch als Nolan. Nolan versucht durch Pseudo-intellektuelle-Brainfuck-Filme ein Massenpublikum anzuziehen. Nur ist die Masse eben nicht intellektuell. Die Masse ist Marvel.

Wer von denen würde sich Filme von Haneke anschauen? Oder Kubrick? Oder Fassbinder?

Und dass er mit den Filmen Erfolg hat beweist für mich, dass es eben nicht sonderlich intellektuelle Filme sind. Die Dark-Knigth-Filme setzen IMO schon mächtig Staub an. Inception war schon beim ersten Mal sehen nicht mehr als 7/10. Interstellar ist auch nur ein geerbtes Script, aber visuell wirklich gut umgesetzt. Tenet war noch ganz gut, hat aber auch seine Schwächen.

Die Filme haben einen Unterhaltungswert, aber mir fehlt einfach die Tiefe der handelnden Personen. Die tuen halt, was Nolan sagt, damit sein Worldbuilding funktioniert. Aber ich empfinde nichts für seine Figuren, weil sie so seltsam leer sind.

Bei Prestige hat er gezeigt, dass er es besser kann. Bei Interstellar schimmert es mal durch. Ansonsten ist alles immer so unfassbar nüchtern und puritanisch. Sex kommt eigentlich nie vor. Überhaupt nicht wenn ich es richtig sehe.
 
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