Auch bei einem größeren Erfolg von T5 wäre fraglich gewesen, ob Studios noch Geld in Schwarzenegger-Projekte abseits der Aufwärmung seiner alten Erfolgsfilme stecken. Die Einspielergebnisse seiner Comeback-Filme sprechen da ja eine deutliche Sprache. Also wäre es mit "Terminator" weitergegangen, das hätte ich mit einem anderen Regisseur begrüßt, auch wenn sich an der Ausrichtung wohl nichts geändert hätte, was einigen noch mehr auf den Magen geschlagen wäre. Vielleicht wäre "Conan 3" gekommen - ja, unter den richtigen Voraussetzungen wäre das interessant geworden. Aber ich glaube eher, dass sie da ein PG-13-Abenteuer zusammengemanscht hätten, und das wäre es doch auch der falsche Weg gewesen.
Und sonst? Das Ding mit Murphy und DeVito? Also bitte, dann lieber gar nichts.
In meinen Augen hat Arnie es selbst verbockt. In den späten 80er-- und frühen 90er-Jahren hat er Stallone auch deswegen abgehängt, weil er ein gutes Auge hatte, welcher Regisseur für welches Projekt geeignet war. Im Gegensatz zu Sly arbeitete er mit Leuten wie Cameron, Verhoeven, McTiernan, Hill, Reitman zusammen. Das waren entweder gestandene Filmemacher, denen er sich auch unterordnete, oder Ausnahme-Newcomer. Dieses Händchen hat er verloren. Kim Jee-woon für sein Comeback auszuwählen, war schon äußerst positiv gedacht, Mikael Håfström hat auch nie bewiesen, dass er im Action-Genre eine Leuchte ist. Einzig David Ayer konnte ich nachvollziehen, auch wenn das Ergebnis sicherlich nicht prickelnd war, aber da war das Kind auch ohnehin schon in den Brunnen gefallen. Er ging dieses Comeback einfach etwas blauäugig an, frei nach dem Motto: Wird schon. Aber so einfach ist das nicht.
Am sinnvollsten wäre es gewesen, keinen Stand-Alone-Streifen zu machen, sondern direkt mit einem Franchise zu starten, und damit meine ich sicherlich nicht "Terminator". Ohne jetzt zu wissen, ob das überhaupt möglich gewesen wäre: Warum keinen "Predator"? Die haben eine feste Fanbase, das ist ein bekannter Franchise-Titel und nach AvP 2 und dem gänzlich vergeigten "Predators" hätte man sich über die Rückkehr Arnies gefreut - im Gegensatz zu "Terminator", wo ja nicht wenige der Meinung sind, es geht auch ohne ihn. Dazu kommt, dass sein Alter da nicht so vakant wäre und die Produktionskosten überschaubar sind. Stellt da noch jemanden an seine Seite, im Idealfall Dwayne Johnson, und das hätte gepasst. Aber erst zwei durchwachsene bis schlechte Solofilme zu machen, dann in ein prinzipiell totes Franchise zurück zu kehren und auch noch einen 08/15-Regisseur akzeptieren ... was sollte da positives rauskommen? Von daher: ich bin ja Oldschool-Fan und mag daher natürlich auch Arnie wirklich sehr, wobei ich Stallone immer deutlich mehr schätzte, aber diesen Abwärtstrubel hat auch er selbst zu verantworten.
Nochmal kurz zu T5: Die internationalen Zahlen sehen zwar noch halbwegs passabel aus, aber man darf nicht vergessen, dass der in den USA nicht einmal 90 Millionen Dollar eingespielt hat - über 30 Millionen Dollar weniger als T4. Und trotz der Tatsache, dass das globale Einspiel immer wichtiger wird, ist das nach wie vor der Markt, der für die primäre Refinanzierung am wichtigsten ist. China trug mit einem Box-Office-Ergebnis von über 112 Mio. Dollar mehr als ein Viertel zum Gesamteinspiel bei - doch das Studio bekommt davon nur 25%, und dann wird auch die Sicht von "Paramount" etwas nachvollziehbarer. Ich wäre mehr als überrascht gewesen, wenn es weiter gegangen wäre, auch wenn ich T5 gar nicht sooo mies fand. Ich bin jetzt eher gespannt, ob sie das Franchise bis 2019 ruhen lassen. ich befürchte eher: nein.