The Amazing Spider-Man 3 ~ Andrew Garfield

Raphiw

Guybrush Feelgood
Inwiefern findest du seinen Spider-Man böser?
Böser in Anführungszeichen. Es war ja in nwh die Rede davon das Garfield seine Schläge nicht mehr zurück gehalten hat und seiner Wut freien Lauf ließ. So wie er es gespielt hat, könnte man meinen daß er seinen Harry Goblin wegen Gwen aus Rache getötet hat und es bereut. Böse ist vielleicht das falsche Wort... Zügellos trifft es wohl eher.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Natürlich ist Spiderman Kunst. Ob der Film von bestimmten akademischen Kreisen für etwaige Bewertungen zugelassen wird oder nicht ist dabei erstmal einerlei.
Kunst Grenzen zu setzen ist, ohne da jetzt in die Tiefe zu gehen, so unmöglich wie sinnlos.
Kunst ist deswegen aber natürlich nicht gleichwertig.
Scorseses Kritik bleibt unverändert stehen, mag man sie teilen oder nicht.
Ich glaube die Frage ist eher was ein Film, auch ein Unterhaltungsfilm, erreichen will und für einen selbst erreichen soll.
 

Deathrider

The Dude
Ob der Film von bestimmten akademischen Kreisen für etwaige Bewertungen zugelassen wird oder nicht ist dabei erstmal einerlei.
Kunst Grenzen zu setzen ist, ohne da jetzt in die Tiefe zu gehen, so unmöglich wie sinnlos.
Ich gebe Dir recht, dass es so sein sollte, aber es ist per Definition falsch. Sorry.

Und es geht nicht darum Kunst Grenzen zu setzen, sondern die Grenzen des Kunstbegriffs zu kennen. Und der ist definiert. Und weder Du noch ich haben darüber die Deutungshoheit.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
@Revolvermann gebe dir da in allen Punkten Recht, aber ich glaube wir wiederholen uns. Deswegen wird die Debatte auch nicht mehr gehaltvoller, weil Kunst viele unterschiedliche Definitionen hat und ich denke jeder jedem hier auch seine eigene Interpretation zu dem Begriff gönnt, weil es eben auch legitim ist, das jeder den schwer zu greifenden Begriff für sich selbst anders auslegt.

Ich für meinen Teil habe meine Definition von Kunst und diese hat sich auch in den letzten Jahren immer weiter gewandelt und weiterentwickelt. Mein beruflicher background sorgte aber auch dafür das ich mich immer wieder damit auseinander setzen musste. Mir macht es aber auch Spaß darüber zu philosophieren.
 

Deathrider

The Dude
weil Kunst viele unterschiedliche Definitionen hat
Hat es nicht! Frag einen x-beliebigen Kunstprofessor.

Es ist ja legitim, wenn jeder für sich selbst philosophiert und ergründet was Kunst für einen selbst bedeutet und warum es einem etwas bedeutet, oder wie viel. Aber der Begriff Kunst ist definiert.
 

McKenzie

Unchained
Ich denke mit dem Kunstbegriff kommt man hier wirklich nicht so weit, denn da alles Kunst sein kann bzw. im Auge des Betrachters liegt, kann eine Diskussion auf der Grundlage eigentlich nirgendwo hinführen.

Es sind eben seitens des Studios oder der Filmemacher*innen grundsätzlich unterschiedliche Herangehensweise an Film, die gewählt werden. Bei Marvel oder eben SPIDER-MAN: NO WAY HOME steht dahinter, wie bei vielen Blockbustern, erstmal klar die wirtschaftliche Seite. Eine möglichst große Masse unterhalten um Einspiel zu generieren. Und derzeit eben besonders mit dem Kniff, dass man ihnen das gibt was sie wollen bzw. das wieder hervorholt, was sie kennen. Das ist erstmal nicht per se schlecht und unkreativ.
Bei SPIDER-MAN: NO WAY HOME kratzte aber Marvel hiermit aber kurz auch am DC-Problem bei ihrer eigenen Spider-Man-Figur bzw. dem aktuellen Marvel/Sony Spider-Man. Denn wie bei DC ein Zusammentreffen der Helden etwas zu schnell erzwungen wurde, ohne wirklich eine Grundlage zu haben oder eine Figur, hatte man auch hier bei Tom Hollands Inkarnation bisher 'nur' einen unterhaltsamen Spider-Man gehabt, ohne eine wirkliche charakterliche oder emotionale Tiefe. Tobey Maguires und Andrew Garfields Parkers hatten was zu erzählen. Sie haben einen Hiintergrund auf dem Zugreifen kann. Wir haben eine Bindung zu ihnen und ihren Beziehungen zu anderen Figuren. Bei Holland ist dieser nach den zwei Einzelfilmen nur sehr dünn gewesen.
ABER, das ist mein subjektives Empfinden. Ein Freund, mit dem ich u.a. im Kino war, wurde vom Tod Tante Mays (wer in dieser Diskussion mitliest, kann wohl erwarten, dass auch gespoilert wird) und generell dem Zusammentreffen der Spider-Mens sehr berührt. Und solch eine emotionale Berührung ist auch zu beneiden und völlig legitim. Deshalb ist ja auch die emotionale Involvierung etwas völlig individuelles und dadurch auch wie ein Film eingeordnet wird am Ende des Tages bzw. bewertet wird.
Rein formell war aber SPIDER-MAN: NO WAY HOME nicht besonders kreativ oder innovativ. Das Hervorbringen alter Figuren war ja auch erstmal nur gegeben durch die Remakekultur der 2000er. Das Zusammentreffen lebte von Errungenschaften der vergangenen Filme und schließlich drehen wir uns dann wieder nur im Kreis. Denn so kommt man bei Marvel genauso wenig vom Fleck wie bei den Star Wars-Serien, indem es das Bekannte ist, dass wiederhervorgeholt wird und Jubel bei den Fans erzeugt. Kurze, emtionale Schübe, die aber nicht irgendwie handwerklich (!) errungen wurden.
Ein Martin Scorsese könnte dem Ganzen nie seine Handschrift geben und wäre deshalb auch an so einem Projekt nie interessiert. Denn er will persönliche Geschichten erzählen. Der Schauwert sollen die Schicksale seiner Figuren sein. Eine mehr geschlossene Form der Filme, die man im MCU gar nicht mehr anstrebt. Es gibt keine Bemühungungen dahingehend mehr, sondern das große Ganzen muss funktionieren und dafür jeden seinen kleinen Teil beitragen.

Für mich hat NO WAY HOME aber trotzdem das Gute gebracht, dass ich mich nochmal mit Andrew Garfields Spider-Man beschäftigt habe, wo ich Teil 2 seit dem Kinobesuch nicht mehr gesehen habe. Und trotz seiner Mängel wieder sehr gelernt habe zu schätzen. Und damit sind wir wieder im Thema des Threads hier und wie ich schon erwähnt habe, ist ein einfaches Zurückbringen von Gwen Stacy für mich eigentlich keine Option. Damit dreht man sich wieder nur im Kreis und geht keinen Schritt weiter.
Sehr guter Beitrag, seh ich tatsächlich alles ebenso und kann grad kaum was hinzufügen. :smile:
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Hat es nicht! Frag einen x-beliebigen Kunstprofessor.

Es ist ja legitim, wenn jeder für sich selbst philosophiert und ergründet was Kunst für einen selbst bedeutet und warum es einem etwas bedeutet, oder wie viel. Aber der Begriff Kunst ist definiert.
Hat es eben doch. Kunstprofessor 1 (sehr dem fluxus zugewandt) sieht einen fließenden Übergang zwischen Kultur und Natur und sagt das die Kunst und das Kunstverständnis immer durch den Betrachter begründet ist. Kunstprofessor 2 (sehr philosophisch und klassisch unterwegs) sucht seine Kunstdefinition z.b. in Faucault und dem Dekonstruktionspotenzial des Werks (sprich: kann ich es vielfältig interpretieren, bietet es einen Mehrwert). Ich persönlich bin weder der Fan von dem einen noch von dem anderen. Nicht zu vergessen ist die Tatsache daß Kunst nicht einfach Kunst ist, sondern fließende Übergänge zu anderen Disziplinen hat. Ab wann ist ein Stuhl noch ein Stuhl, wenn er durch eine niedrige Auflage und seinen postmodernen Charakter schon fast skulpturale Züge hat? Ist das noch Kunst, ist das Design oder ist das ein hybrid oder ist das nur Bockmist? Es ist nicht einfach. Und den Übergang von Kunst zu Kunsthandwerk habe ich jetzt Mal außen vor gelassen. Kunst unterliegt immer einem stetigen Deutungsprozess. Das macht sie unter anderem auch so spannend.
 
Zuletzt bearbeitet:

McKenzie

Unchained
Hat es nicht! Frag einen x-beliebigen Kunstprofessor
Ich bin sicher, dass die Millionen Kunstprofessoren auf der Welt nicht alle zu 100% die gleichen Ansichten vertreten, sonst hätte es sich bereits ausgekunstet. Was du beschreibst existiert, ja, aber es ist letzten Endes eine weitere große Bubble, die eben die EINE Wahrheit für sich veranschlagt (**hustreligionen**). Es gibt auch viele andere Bewegungen, u.a. sogar welche die meinen basically alles sei Kunst.
 

Woodstock

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Ja, Kunst ist definiert. In jeder Epoche, jedem Jahrhundert, fast in jedem Jahrzehnt erneut und fast immer komplett anders. Alle liegen richtig, alle liegen falsch.

Dauerhaft blieben nur zwei Aussagen:

"Kunst liegt im Auge des Betrachters." und "Ist das Kunst oder kann das weg?"
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Ich fände es ja toll wenn jeder eine drei Sätze Definition in einen Spoiler schreibt und wir dann zu einem bestimmten Punkt alle erst anfangen zu lesen was andere schreiben. Alles ohne Recherche. Ich denke da würden sicher interessante Beiträge bei rauskommen :smile:
 

Deathrider

The Dude
Ich bin sicher, dass die Millionen Kunstprofessoren auf der Welt nicht alle zu 100% die gleichen Ansichten vertreten, sonst hätte es sich bereits ausgekunstet. Was du beschreibst existiert, ja, aber es ist letzten Endes eine weitere große Bubble, die eben die EINE Wahrheit für sich veranschlagt (**hustreligionen**). Es gibt auch viele andere Bewegungen, u.a. sogar welche die meinen basically alles sei Kunst.
Hör mal, ich sag das ja nicht, weil ich das gerne so hätte, weil ich irgendwem auf den Schlips treten will, elitär bin oder der Meinung die Weisheit mit Löffeln gefressen zu haben, sondern weil ich in der Sache selbst einige Konflikte ausgetragen habe und von jedem darauf angesprochenen Dozenten des Instituts die selbe Antwort bekommen habe.

Man könnte jetzt diskutieren wie signifikant Fluxus da als Argument ist, aber letztlich stimmt es wohl, dass wir da so nicht weiterkommen in der Diskussion.

Ich fände es ja toll wenn jeder eine drei Sätze Definition in einen Spoiler schreibt und wir dann zu einem bestimmten Punkt alle erst anfangen zu lesen was andere schreiben. Alles ohne Recherche. Ich denke da würden sicher interessante Beiträge bei rauskommen :smile:
Wäre sicher ein interessanter Versuch.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
@Deathrider dann Fang doch an :wink: und morgen um 19 Uhr sind die Spoiler freigegeben. Wer vorher liest, der soll von Jays Donnerblitzaugenlaserstrahlenultrabeams getroffen werden. :smile:

Edit: NO RESEARCH! Eigenes Kunstverständnis. Drei Sätze ohne Monster Kommata Verwendung.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Übrigens: Es ist eine Frechheit das die Spidermanserie aus den 90ern nur in den USA auf Disney plus steht :sad:.
 

jimbo

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Ich finde man sollte anerkennen, wenn ein Film gut ankommt. Egal was für ein Film. Es gibt mehr schlechte und mittelmäßige Filme als wirklich gute. Warum sie gut sind sein mal dahin gestellt. Und wenn ich dran denke wie Jay House of Gucci bewertet hat, dann wird NWH eher in den Geschichtsbüchern stehen als House of Gucci.
 

McKenzie

Unchained
von jedem darauf angesprochenen Dozenten des Instituts die selbe Antwort bekommen habe
Ja, das wundert mich ja auch nicht. Wie gesagt sind das halt nicht alle Dozenten aller Institute, und demnach auch nicht "jeder x-beliebige Professor". Genau deshalb gibt es die Kunstfrage ja schon so lange. Es gibt einen gewissen Gelehrtenkonsens, aber auch dieser wird doch immer wieder aufs neue angefochten, erweitert, ergänzt, in Frage gestellt. Vor allem von naja, den Künstlern selbst. Das macht doch die Kunst letzten Endes erst wirklich aus.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Häh?

 
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