Finde auch nicht, dass die Nolan-Filme in erster Linie auf der Ebene der Intelligenz spielen. Memento funktioniert doch eindeutig über die Emotionen der Hauptfigur. Seiner Trauer, seine Rachsucht, seine Verlorenheit und Verwirrung manchmal, sein verzweifeltes Bemühen um Kontrolle. Bei Inception geht es ebenfalls ganz stark um Trauer. Die Szenen rund um Leos Vergangenheit halte ich für hochemotional. Begins war sowieso sehr gefühl. Bei Dark Knight und bei Rises ist Trauer ja ebenfalls sehr stark vorherrschend. Sicherlich Nolan interessiert sich sehr für die intellektuelle Ebene. Bei Memento wars vor allem die Struktur, welche sich darauf richtete, bei Dark knight und bei Rises sind es viele politische, moralische und soziologische Themen, die er anschneidet. Nur, bleibt es meistens bei einem groben Schema. Ich denke gerade Rises leidet darunter, dass Nolan hier abeides unter einen Hut bringen will. Er hat enorm komplexe Ideen auf intellektueller Ebene, die er aufgreift, die er aber nie wirklich genauer verfolgt, sondern immer nur kurz schneidet. Die emotionalen Szenen, die in Rises ebenfalls sehr häufig sind, werden dadurch ebenfalls zerdrückt. Dazu kommt teilweise eine Neigung zur Geschwätzigkeit, die aber weder der einen Ebene noch der anderen besonders zugute kommt - sondern halt ab und an einfach geschwätzig ist.