Mit The Devide bekommt der Zuschauer einen Endzeitfilm präsentiert, der die meiste Zeit unter Tage spielt. Bei der Besetzungsliste hatte ich keine großen Erwartungen an den Film und erwartete somit ein billiges B-Movie, die ja auch sehr gerne das Thema "Endzeit" aufgreifen, aber eben billig umsetzen. Umso erstaunder war ich, daß dieser Film mit fortlaufender Spielzeit durchaus packend umgesetzt wurde.
Der Film beginnt genauso, wie in der Inhaltsangabe beschrieben. Die USA wird, zu diesem Zeitpunkt, von einem unbekannten Feind angegriffen und die Bewohner eines Hochhauses flüchten sich in einen Kellerkomplex.
Da die kleine Gruppe von unterschiedlichen Charakteren besetzt ist, kommt es auch bald zu ersten Komplikationen innerhalb der Gruppe. So treten typische Probleme wie Essens- und Wasserrationierung, verletzte Eitelkeit und der Kampf um die Anführerposition zu Tage. Dabei geht der Film teils recht brutal zur Sache. Neben einigen unschönen Folterszenen, kommt es auch zu Vergewaltigungen. Dabei will der Film aber keineswegs voyeuristisch wirken, sondern offenbart wie grausam der Mensch sein kann, wenn man unter schwierigsten Bedingungen monatelang zusammengepfercht leben muß.
Die schauspielerischen Leistungen gehen weitestgehend in Ordnung, obwohl hier und da ein wenig "Overacting" angesagt ist. Bestes Beispiel dafür ist M. Biehn, der in seiner Rolle als Hausmeister, eher an einen Ex-Marine Elite Kämpfer erinnert und so ein wenig peinlich wirkt. Auch bleibt der Film in bestimmten Bereichen oberflächlich. So wird der Keller von feindlichen Einheiten angegriffen und dabei ein Kind entführt. Später im Film sieht der Zuschauer dieses Kind zwar wieder, was die Feinde aber damit so recht bezwecken wollen, geht nicht hervor. CGI Effekte kommen im Film lediglich in der Eingangs-und Schlußsequenz vor. Diese sind nicht allzu lang ausgefallen, können aber überzeugen.
Schön ist auch das Ende des Films. Da einem Charakter die Flucht aus dem Komplex gelingt, folgt der Film auch diesem und zeigt wo dieser am Ende landet... Das gefällt, denn manch anderer Film hätte es lediglich bei einem offenen Ende belassen und vielleicht nur die Flucht (ohne deren Ausgang) gezeigt. Das Leben in diesem Kellerkomplex ist nicht leicht und so sollte auch klar sein, daß nach und nach die Charaktere auf die unterschiedlichsten Arten ums Leben kommen.
Der Film spielt zwar im Endzeitgenre, aber von einer zerstörten Welt bekommt der Zuschauer nur am Rande mit. Vielmehr steht hier der Überlebenskampf von unterschiedlichen Leuten im Fokus, der brutal, aber auch recht überzeugend umgesetzt wurde. Da der Film die meiste Zeit über in einer Art Kellerkomplex spielt, fehlt vielleicht ein wenig die Abwechslung, denn der Zuschauer bekommt immer wieder die gleichen Räume zu Gesicht. Dafür trumpft der hervorragende Soundtrack auf, der immer passend ausgewählt wurde. Ich kann durchaus einen Blick auf diesen Film empfehlen, der mich bei meinen wenigen Erwartungen positiv überrascht hat.