- wie Allison mit Vanya umgeht...
Das würde ich so erklären, dass Allison sich einfach nie darüber bewusst war, was sie mit Vanya dort gemacht hat. Zusätzlich waren sie sehr jung und ihr Adoptivvater hat diese "Lüge" wohl geschickt eingefädelt. Und Allison sagt selbst, sie habe nicht verstanden, was es damit auf sich hatte und ihr Gesicht, in dem Augenblick als sie Vanya das "Gerücht" sagt, war auch sichtlich von Unverständnis geprägt. Diesen Punkt konnte ich mir daher gut erklären. Das es eben nicht dazu kommt, dass Sie in Ruhe mit Vanya spricht, liegt auch an der fehlerhaften Kommunikation zwischen den sehr unterschiedlich zurückgezogenen Hargreeves. Sie wiegeln sich in dem Augenblick nur noch auf, Leonard hatte in der Hinsicht Erfolg und war damit auch verdienter Weise das zu "beschützende" Ziel bis zu einem gewissen Zeitpunkt. Außerdem glaube ich erkannt zu haben, dass Allison sich ihrer Kraft nicht gänzlich bewusst ist. Während einiger Momente bekommt man mit, was sie "gerüchteweise" alles gesagt hat. Und da sind schon ein paar harte, sehr fragwürdige Dinge bei.
- Luthor, der Vanya KO drückt und einsperrt. Mit welchem Plan? Soll sie da für immer sein? Das doch dämlich und klar, dass Vanya da nur noch mehr geggen die anderen aufgebracht wird.
Also, soweit ich mich erinnere war das so, dass er damit allein gehandelt hat. Was auch seinen vermeintlichen Status als Nummer 1 geschuldet ist. Er entscheidet über die Köpfe der anderen hinweg. Und das seine Entscheidungen nicht immer von Weitsicht geprägt sind, wurde an einigen Stellen der Serie auch eingestreut. Er ist halt nicht der Teamcaptain, für den er sich selbst hält - rein aus dem Glauben heraus, sein Vater hätte dies für ihn so vorhergesehen. Daher auch die Nummer 1, auf der er sich öfters versteift, wobei aber gleichzeitig auch schnell klar wird, dass er voreilig und unüberlegt handelt. Und das ist die Situation. Ich dachte mir auch, warum redet er jetzt nicht mit ihr? Sie war ja beruhigt. Und aufgrund seiner Affinität gegenüber Allison und ihrem "beinahe" Tod, handelt er hier halt wieder genauso vorschnell. Denn wie man in der Situation vor dem Kerker sehen kann, sind die Hargreeves da sehr uneinig.
- Diego, Klaus und ALlison sind dagegen,...
Ja, du hast Recht. Wahrscheinlich könnten Sie ihn überwältigen. Aber Klaus und Allison kannst du hier aus der Gleichung nehmen, denn beide sind zu dem Zeitpunkt körperlich und von ihren Kräften her sehr reduziert.
- Vanya wird zu Evil Vanya und hat plötzlich Maskara und blau leuchtende Augen...
Ich fand ja, der Charakter war gut umgesetzt. Ellen Page passt als "Weiße Geige". Ihre Verwandlung wird wohl einfach aus den Comics übernommen sein. Hätte man weniger aufdringlich machen können (wie Rachel in Titans). Aber ich akzeptiere das so.
- Allison kommt zum Konzert, Vanya lächelt, die anderen greifen an...
Wieder die Luthor "Nummer 1"-Thematik. Man könnte sogar behaupten, dass er an der Apokalypse immense Schuld hat. Geht man aber die Kette zurück, so wird ja klar, dass auch er zu leiden hat. Und zwar auch wenig unerheblich. Es ist dumm, aber ich hadere mit mir selbst in dieser Szene...bedeutet das Lächeln von Vanya auch, dass sie ihre gesammelte Energie nicht entläd? Sie hat zuvor die gesamte Academy eingeäschert und offensichtlich war sie auf den "Angriff" gefasst. Sie vereint halt diese zornigen, unterdrückten Kindesversionen von sich. Da wird Wahnsinn wohl vorprogrammiert sein, bei der Ausgrenzung, die Vanya erfahren musste.
- Vanyas Kleidung wird plötzlich weiß...
Es ist die "Weiße Geige", so heißt sie nun mal und soweit ich mich entsinne, wird sie umso heller und strahlender, je mehr Energie sie sammelt durch den "Klang".
- Der Mond wird abgeschossen, stürzt auf die Erde. Wieso sind nicht alle sofort getroffen? ...
Das ist recht normale Physik. Je nachdem wo der Brocken einschlägt, würde sich die Energie in einer Schockwelle über den Globus bewegen. Es sieht zwar so aus, als rase das Stück genau auf sie zu, schlägt aber wohl doch soweit entfernt ein, dass ihnen noch 1 Minute bleibt. Schockwellen bewegen sich mit Überschallgeschwindigkeit und dann war der Teil des Mondes ja "nur" durch die Erdanziehung beschleunigt. Atmosphärische Schockwellen sorgen beispielsweise dafür, dass Winde und Druck so enorm werden, sodass Städte dadurch eingeebnet werden können. Aber hier war die Größe auch enorm, was man als GlobalKiller bezeichnen würde. Auch solch ein Asteroid würde die Erde bei Einschlag nicht komplett zerschmettern, sie "nur" unbewohnbar machen.
- Davon mal abgesehen stört mich immens an der Serie, dass sie keine für mich als Zuschauer erkennbaren Regeln hat...
Das Springen ist nicht "zufällig". Es beginnt damit, dass Fünf die Apokalypse gesehen hat und dort gelebt hat, während seine Geschwister in der Vergangenheit aufgewachsen sind. 30 Jahre später wird er durch die Behörde "zurück" geholt und hält seine Aufgabe immer stärker für idiotisch. Daher springt er über seine eigene Kraft zu seiner Familie in der Gegenwart, 8 Tage vor Apokalyspe zurück. Dort interveniert er in das Geschehen und ist eine Gefahr für die Zeitlinie. Somit schickt die Behörde ihre Killer. Der Sprung von Klaus ist für die Story noch recht irrelevant und ändert zumindest offensichtlich nichts an der Gegenwart, außer, dass Klaus jetzt einen Ankerpunkt hat. Als Fünf wieder in die Behörde "gezwungen" wird, entwickelt er ja einen Plan für seine erneute Rückkehr und legt das Ganze erstmal lahm. Dabei spult er den Tag, den es nie gab, zurück. Ich fand das interessant, weil man als Zuschauer die Informationen aus der Folge behält und es dann doch recht ausgeklügelt zu sehen, wie der neue Tage diese Schnipsel parat hielt. Das war nett im Sinne des Determinismus.
Die einzige Regel ist: Koffer und Fünf können durch die Zeit springen. Allerdings kann Nummer 5 das erst gegen Ende steuern und dort wird man, wie in der zentrischen Kamerafahrt zu sehen ist, in die Vergangenheit springen. Denn hier sah man während der Teleportation auch die jüngeren Versionen der Hargreeves. Und Nummer 5 sagt am Ende auch, man müsse Vanya mitnehmen, um sie in der Vergangenheit retten zu können.
Und in meinen Augen war die Serie über die gesamte Laufzeit sehr Charakterbezogen. Der Plot kommt zwar am Ende in Fahrt, aber damit auch die problematische Interaktion unserer "Helden". Ihre Schwächen werden hier nur anders betont, während man in der ersten Staffelhälfte eher auf einen einzelnen Charakter Bezug nahm. Doch Charakterinformationen bekommt man stetig von allen. Deswegen empfinde ich die Serie auch als Highlight. Der Fokus auf die Charaktere geht zu keiner Zeit verloren. Selbst die Behörde, sowie Hazel und ChaCha bekommen ausreichend Zeit sich zu präsentieren. Hazel hat mich sogar komplett überrascht!