True Grit (remake) ~ Coen-Western [Kritik]

TheWolf82

Well-Known Member
War gestern bei uns im Kino. Und muss sagen hat mir ausgeprochen gut gefallen.

Der Film hatte viel mehr Humor als ich erwartet hatte. Teilweise sehr skurille Szenen die sehr Amüsant sind. Schiessereien gibt es nicht viele (hab ich auch so erwartet). Sie sind dafür aber ausnahmslos gut.
Von den Darstellern ist das ganze großes Kino. Ich finde der Film lebt von seinen Dialogen und die Darsteller sind dafür perfekt. Jeff Bridges erinnert mehrmals an den Dude. Matt Damon spielt nicht minder hervorragend. Besonders die deutsche Syncro hat mir gefallen (dieses nuscheln und diese komische Aussprache sind für mehrere Lacher gut). Würde gerne wissen wie er im Original spricht!?
Steinfeld muss sich Schauspielerisch vor keinem der beiden verstecken. Sie ist meiner Meinung nach zurecht für den Oscar nominiert.

Ich gebe dem Film als Coen und Westernliebhaber 10/10 Texas Ranger.
 

McKenzie

Unchained
Original von TheWolf82
Matt Damon spielt nicht minder hervorragend. Besonders die deutsche Syncro hat mir gefallen (dieses nuscheln und diese komische Aussprache sind für mehrere Lacher gut). Würde gerne wissen wie er im Original spricht!?
Wenn man vom Trailer ausgeht, sprechen die meisten (alle?) der Darsteller einen ziemlich texanischen Akzent. Hab beim Trailer die ganze Zeit an die Rednecks von South Park denken müssen. :omg:

Naja, nächste Woche werd ich mir den wohl auch geben.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Der Film ist gut. Sehr gut sogar. Als reiner Western betrachtet vielleicht sogar mehr als das. Als Coen-Film ist er ebenfalls noch gut, auch nicht enttäuschend, aber auch lang nicht so gut wie die anderen Werke der Brüder. True Grit dürfte vielleicht ihr einfachster oder einer ihrer einfachsten sein. Keine tiefgreifenden Charakterprofile, faszinierenden Storytwists, keine ausufernde Gewalt. Nicht endlos viele Interpretationsmöglichkeiten und so unberechenbar und eigen wie andere Werke der Brüder war der Film auch nicht. Das macht ihn zwar im Coen-Kanon nicht zum Besten Film (lange nicht), aber man merkt doch, dass hier zwei meisterliche Regisseure am Werk waren die zwar keine komplexe und metaphernreiche Story erzählen, dafür aber eine mitreisende, spannende und visuell beeindruckende Abenteuergeschichte mit tolleln Schauspielern und ebensoviel Humor wie Dramatik und einer großen Prise perfektem Western-Flair, die die knapp 2 Stunden Laufzeit wie im Flug vergehen lassen.

8/10

Bei mir waren auch überraschend viele Kinder drin, die sicher weit unter 12 waren. Die und ihre Eltern werden sich vor allem bei einer bestimmten Szene gefreut haben. In der Hütte. Die fand sogar ich in ihrer Art recht heftig, wenn auch auf diese Weiße ziemlich brilliant.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Original von Dr Knobel
Original von Jay
Darf ich nochmal in Erinnerung rufen, wie gut Johnny Cashs God's gonna cut you down im Trailer klingt?

In dem Zusammenhang mal hier reinschauen. Ich finde es sehr genial.

http://www.youtube.com/watch?v=9Gah5cTO5As

Der Trailer mit dem anderen Song ist aber besser. :super:

Btw. Der Film hält sich übrigens ziemlich nahe (inkl. Dialoge, Humor) an der Buchvorlage. Habs heute in einem Wisch durchgelesen.

Um mal Gonzos Dauer-Verteidigen mit nem Zitat zu unterstreichen:

The 1969 original film was loosely based on the novel by Charles Portis, and revolved around a young girl hiring Cogburn to track down the man who killed her father. According to Ethan, this new version will be much closer to the source material. "It's partly a question of point-of-view" the writer-director explained. "The book is entirely in the voice of the 14-year-old girl. That sort of tips the feeling of it over a certain way. "I think it's much funnier than the movie was so I think unfortunately they lost a lot of humour in both the situations and in her voice. It also ends differently than the movie did. You see the main character - the little girl - 25 years later when she's an adult." He continued, "Another way in which it's a little bit different from the movie - and maybe this is just because of the time the movie was made - is that it's a lot tougher and more violent than the movie reflects. Which is part of what's interesting about it." Joel added, "I don't actually remember the movie too well, but do I remember it being much more of a standard Western, and the book is just an oddity. It's a very odd book."
http://www.rottentomatoes.com/m/true_grit/news/1852179/exclusive_coen_brothers_talk_true_grit/
 

Raptor

New Member
KA obs in nem Spoilertag gehört, aber ich machs ma vorsichtshalber

jemand nen Plan warum se am Ende den einen sitzenden als Abschaum bezeichnet? Das hab ich iwie net verstanden.
 

Boyka

New Member
würde mcih auch interessieren - genau da hatte ich nicht so aufgepasst und war mit den Gedanken woanders.

Zum Film - Recht solide aber auch nicht gerade überragend. Bekommt von mir 6/10.
 

Metroplex

Well-Known Member
Original von Raptor
KA obs in nem Spoilertag gehört, aber ich machs ma vorsichtshalber

jemand nen Plan warum se am Ende den einen sitzenden als Abschaum bezeichnet? Das hab ich iwie net verstanden.

Na, weil er nicht aufgestanden ist, obwohl eine Lady anwesend war, und er sich auch nicht vorgestellt hat. Also so habe ich das zumindest aufgefasst.

Falls es da doch noch einen wichtigeren Grund gegeben haben sollte, würd mich das auch interessieren :smile:

btw: Sehr schade dass er so schlecht bei den Oscars abgeschnitten hat...
 

DiMaggio

New Member
So, gestern auch gesehen. Wie schon mal erwähnt, der Film hat zwar keine tiefe Charakterzeichnung und keine besonderen Twists, ist dennoch sehr gut, da die Geschichte eigentlich flott voran geht, interessant umgesetzt ist, einige tolle Szenen bietet und gut gespielt ist, sei es von Matt Damon, Jeff Bridges oder auch der kleinen Hailee Steinfeld. Nur bei Steinfeld stört mich persönlich in ganz wenigen Szenen, das sie mir für eine 14-Jährige etwas zu tough und kühl rüber kommt, wie gesagt, nur in ganz wenigen Szenen. Das Ende finde ich besonders gelungen und ist auch etwas rührend.


8,5/10


Edit: Das mit dem Abschaum hat mich zuerst auch etwas verwundert.
 
M

Master Chief

Guest
Kurzkritik:
Den Coens ist mit "True Grit" ein wirklich fantastischer Western mit atemberaubender Optik und toller Ausstattung gelungen. Absolutes Highlight ist aber Jeff Bridges in der Rolle des Rooster. Sein Timing ist perfekt und ihm gelingt, die nicht ganz leichte Aufgabe seine Rolle ideal zwischen Ernsthaftigkeit und Selbstironie zu positionieren.

Die Dialoge laden, ebenso wie manche von Bridges Spiel getragene Szenen, des Öfteren zum schmunzeln ein. Gott sei Dank haben die Coens den Film inhaltlich straight gehalten und versacken nicht in inhaltloses pseudo-tiefsinniges Geschwafel wie bspw. "Die Ermordung des Jesse James...".
Einzig der Score hätte ein klein wenig markanter sein müssen, um das sehr gelungene Gesamtwerk würdig abzurunden.

Fazit:
"True Grit" ist für mich der beste amerikanische Western der je gedreht wurde. Um Längen besser als Brad Pitts Jesse James Langweiler und sogar ein Quäntchen "runder" als Eastwoods zu Recht hochgelobter "Erbarmungslos"...

9/10
 
M

Master Chief

Guest
Ich muss auch nochmal erwähnen, dass der Altersdurchschnitt in dem wirklich gut gefüllten Saal bei ca. 30 Jahren lag, was mich gleichermaßen überraschte wie erstaunte.

Und jeder schien wirklich Spaß am Film zu haben. Es waren also nicht unbedingt Leutchen, die sich im Film verirrt haben. Das fand ich jetzt mal erwähnenswet, weil man das ja nicht unbedingt erwarten durfte :smile:
 

Joel.Barish

dank AF
Original von Master Chief
[...]Gott sei Dank haben die Coens den Film inhaltlich straight gehalten und versacken nicht in inhaltloses pseudo-tiefsinniges Geschwafel wie bspw. "Die Ermordung des Jesse James...". [...] Um Längen besser als Brad Pitts Jesse James Langweiler[...]
Warum muss man da eigentlich so oft "pseudo" vorklatschen? Gilt nicht explizit gegen dich, Master, da ich so etwas allgemein häufiger lese. Warum ist alles, was nicht "straight" und offensichtlich und klar verständlich heraus gesagt ist, sondern sich an einer etwas differenzierteren, lyrischen, vielleicht sogar metaphorischen Sprache und Ausdrucksweise versucht, sofort auf dem Weg zu pseudo-intellektuell und ähnlichen abwertenden Begriffen? Das stört mich. Ob man "Jesse James" oder "True Grit" besser findet ist zu einem Großteil eine Frage von Geschmack und Vorlieben, was das Genre betrifft, aber diese Verurteilung finde ich blöd.


Und was ganz Anderes:
Warum bist du von einem Zuschaueraltersdurchschnitt von ca. 30 Jahren überrascht? Mich hätte alles unter 25 Jahren überrascht, wie bei den von mir erwähnten Kindern. Western, die nicht schon im Trailer als bleihaltige Actionfilme zu erkennen sind, sprechen nach meinem Verständnis selten die Jugend an.
 
S

SlyFan

Guest
Werd trotz der tollen Kritiken auf die DVD warten,aber es beruhigt mich schon einmal,das ich vom Geschwafel ala Brad Pitt Jesse James verschont bleibe... :super:
 
M

Master Chief

Guest
@Joel:
Warum muss man da eigentlich so oft "pseudo" vorklatschen?

Es ist meines Erachtens nach einfach pseudo. Ich "klatsche" soetwas ja nicht ohne Grund davor. Und da es deiner Erfahrung nach, auch relativ oft passiert, ist ja vielleicht auch etwas dran :wink:

Gilt nicht explizit gegen dich, Master, da ich so etwas allgemein häufiger lese.
...

Warum ist alles, was nicht "straight" und offensichtlich und klar verständlich heraus gesagt ist, sondern sich an einer etwas differenzierteren, lyrischen, vielleicht sogar metaphorischen Sprache und Ausdrucksweise versucht, sofort auf dem Weg zu pseudo-intellektuell und ähnlichen abwertenden Begriffen?

Meine Güte, warum denn jetzt dieser bescheurte Umkehrschluss? Natürlich ist nicht alles, was in etwas ungewohnter vielleicht sogar metaphorischer Sprache daherkommt "pseudo". Aber wo habe ich das bitte gesagt?

Im Falle von "Jesse James" war es aber meiner bescheidenen Meinung nach absolut pseudo, da aufgesetzt. Die Phrasen waren leer und erschienen nur auf den ersten Blick gehaltvoll. Doch wenn man sie auf den Sinn reduzierte, waren sie absolut belanglols und austauschbar. Quasi wurde hier "Style over Substance" im Bezug auf die Sprache genutzt. Und genau deswegen kamen die Dialoge für mich so rüber, als ob man fehlende Tiefe einfach mit einer pseudo-intellektuellen Sprache wett machen wollte. Mehr habe ich nicht gesagt. Und die meisten anderen, die dieses Wort benutzten wahrscheinlich auch nicht. Und da die Zahl derer, wie bereits festgestellt, nicht gerade gering ist, könnte ja vielleicht sogar etwas dran sein, oder? :wink:
 

Joel.Barish

dank AF
Dass du scheinbar die Hälfte überlesen hast, was ich geschrieben habe, raubt schon wieder irgendwie den Spaß an der Sache. Einerseits zitierst du meinen Satz, dass ich das nicht explizit auf dich bezogen habe und dann hängst du es dir doch ganz lässig ans Bein, weil's sich in einem Konter ja gut anfühlt, oder wie oder was?

Und müssen wir jetzt unsere Gangs anrufen und gegenüber aufstellen lassen, wer wie viele Leute kennt, die die eigene These unterstützen? Man findet für alle möglichen wahren oder unwahren Dinge Leute, die bezeugen, dass es so ist oder nicht ist. Solche Argumente sind egal.

Egal ist auch, wie du "Jesse James" findest. Mir ist es egal. Ich finde nur den Zusatz "pseudo" blöd, weil er diejenigen, die den Film und seine Dialoge gut finden, als pseudo bezeichnet. Als naive Deppen, die sich prätentiös und gewollt was einbilden und die Wahrheit nicht sehen. Das wäre in etwa so, als würde ich zu jedem, der die Dialoge "pseudo" findet, sagen, dass sie nur dumm und denkfaul sind und nicht erkennen, was da wirklich gemeint war. Und das will ja auch keiner hören, oder?

Ach ja... die "pseudo" Sache bezieht sich nicht nur auf "Jesse James", sondern auf diverse unterschiedliche Filme.
 
M

Master Chief

Guest
Ach Joel...

Dass du scheinbar die Hälfte überlesen hast, was ich geschrieben habe, raubt schon wieder irgendwie den Spaß an der Sache.

Und was wäre das bitte?

Einerseits zitierst du meinen Satz, dass ich das nicht explizit auf dich bezogen habe und dann hängst du es dir doch ganz lässig ans Bein, weil's sich in einem Konter ja gut anfühlt, oder wie oder was?
Fühlte sich ungemein gut an. Und warum sollte ich es mir in einer Diskussion nicht zu Nutze machen, wenn der "Kontrahent" eine derart gute Möglicheit für einen Konter quasi auf dem Silbertablett serviert? Passte ja perfekt zu meiner Argumentation und war der deinen nicht gerade zuträglich.

Und müssen wir jetzt unsere Gangs anrufen und gegenüber aufstellen lassen, wer wie viele Leute kennt, die die eigene These unterstützen? Man findet für alle möglichen wahren oder unwahren Dinge Leute, die bezeugen, dass es so ist oder nicht ist. Solche Argumente sind egal.

Mag ja sein, das es nicht sonderlich repräsentativ ist. Aber da deine pathetische Lobrede auf Filme, die einen differnezierten lyrischen Ansatz besitzen oder gar auf metaphorische Sprache zurückgreifen so klang, als dürfte man partout keinem dieser Filme einen Anspruch auf wahrhaftige Intellektualität absprechen, bot es sich an.

Ich finde nur den Zusatz "pseudo" blöd, weil er diejenigen, die den Film und seine Dialoge gut finden, als pseudo bezeichnet. Als naive Deppen, die sich prätentiös und gewollt was einbilden und die Wahrheit nicht sehen.

Was soll ich sagen. Vielleicht denke ich das wirklich. Aber das lasse ich mal offen.

Das wäre in etwa so, als würde ich zu jedem, der die Dialoge "pseudo" findet, sagen, dass sie nur dumm und denkfaul sind und nicht erkennen, was da wirklich gemeint war.

In die Richtung ging aber dein erster Post, obwohl er zugegebenermaßen etwas zahmer daherkam:
"Warum ist alles, was nicht "straight" und offensichtlich und klar verständlich heraus gesagt ist, sondern sich an einer etwas differenzierteren, lyrischen, vielleicht sogar metaphorischen Sprache und Ausdrucksweise versucht, sofort auf dem Weg zu pseudo-intellektuell und ähnlichen abwertenden Begriffen?"

Damit unterstellst du ja mir und anderen, die es wagen das böse Wort "pseudo" zu benutzen, dass wir es in der Regel sofort bei jedem Film anwenden, der über sprachliches Alltagsniveau hinausgeht. Wenn du mir schon Vermessenheit vorwirfst, so darfst du dich selbst davon auch nicht lossagen.

Aber ist ja auch egal. Ich komme mit deinem ständig krampfhaft nach Außen getragenen Bildungsdünkel einfach nicht zurecht.
 

Joel.Barish

dank AF
Ach Master...

Und sich in einer Diskussion Dinge zu Nutze machen, die vom Diskussionspartner ganz offensichtlich gar nicht so gemeint sind, ist einfach unfair und schädlich für eine Diskussion. Wenn ich sage "Ich meine nicht nur dich" kannst du nicht daher kommen und dich beschweren "Ey, was machst du mich so an".

Und pathetische Lobrede? Ich habe mich nur über das Wort "pseudo" beschwert und habe dann das, was "pseudo" und "Geschwafel" für mich ausdrückt mit gegenteiligen Wörtern umgemünzt. Wo ich unterstellt haben soll, dass man solche Filme mit etwas weniger direkter Wortwahl nicht kritisieren darf, würde ich gerne mal wissen. Ach nee, du hast ja schon gesagt, wo ich das gemeint haben soll. Nee, du irrst. Wenn du mein Post derart überinterpretierst, bin ich erst recht überrascht, dass du "Jesse James" als leer bezeichnest.

Niemals im Leben drückte mein erster Post hier dieses "Wer's nicht versteht ist blöd" aus. Niemals. Ist genau so gewollt negativ gesehen wie der Film. Und dein "Vielleicht denke ich das wirklich. Aber das lasse ich mal offen." ist ja auch mega subtil.
Ich denke, wir sollten das an dieser Stelle dann beenden. Was auch immer du jetzt mit meinen Bildungsdünkel aussagen willst.
 
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