Unser Schulsystem

Raphiw

Guybrush Feelgood
Fast alle Menschen die ich kenne sind mit dem Schulsystem äußerst unzufrieden.

Gründe sind zB.:
-Zu wenig Individualität
-Zu wenig Motivation
-Das lernen von irrelevanten Themen
-Unqualifizierte Lehrer
-Schlechte Beratung
-Schlechtes Unterrichtsmaterial
... da gibts einfach zu viel :ugly:


Das Thema kam im "Was macht ihr gerade" Thread auf. Hier ein kleiner Auszug als Diskussionsanstoß:

->
"@ Mestizo: Ich muss dir aber sagen, dass die meisten 10-13Klässler nichr wissen was sie machen sollen, weil sie von den Lehrern auch kaum Informationen über die späteren Möglichkeiten bekommen. Ich musste mich auch privat lange und stark informieren bis ich wusste was ich machen soll. Und die bei der Studienberatung haben auch nicht wirklich den Plan in der Tasche. Die Tante bei der ich war kannte noch nicht mal den Studiengang den ich jetzt belegt habe. Meiner Meinung nach sollte es zB ab neunten Klasse ein extra Schulfach geben, dass sich mit allen Ausbildungsberufen und Studiengängen beschäftigt (Mit Beratung, Tests und allem drum und dran). Das würde diese "keine Ahnung was ich machen soll"-Zombieschülerschaft bestimmt verringern. Dieses Thema hat so ein weites Spektrum, dass man das nicht einfach mal so bei ner Studienberatung oder nem Infotag abhandeln kann."<-


Wie sind eure Erfahrungen mit dem Schulsystem ?
Was würdet ihr ändern?
Seid ihr zufrieden?
Was meint ihr dazu?

Gruß Raphi
 

squizo

Zillion Dollar Sadist
-Das lernen von irrelevanten Themen

Finde das deutsche Schulsystem mehr als behämmert.
Bin gerade in der 13. Klasse und bekomm des öfteren wirklich so ein Hals wenn ich bemerke was für ein sinnloser Unfug uns da beigebracht wird.
Finde man sollte ab der 10ten noch stärker einschlagen können was man genauer will.
Besonders Mathe (also den Mist den wir gerade lernen) werd ich 100 Prozent nie wieder in meinem Leben brauchen.

Ausserdem Biologie. Irgendwelche Kaliumdiffusionsströme in Nervenfastern ?!.. Nein ich will nicht Bio studieren und werde das auch nie brauchen.
Die Hälfte der Schüler weiss warscheinlich nichtmal wie eine Seekuh aussieht..
Ich würde sagen mehr als 60% alle Schüler hier in der Obestufe haben von den Grundliegensten Sachen KEINE Ahnung aber wissen die Spezialbegriffe von einem Axon ?!

Sowas bringt mich immer auf die Palme.

Deutsch ist auch wieder so ein fall. Wir lernen nicht Bewerbungen zu schreiben oder kaum jemand weiss noch wie ein normaler Brief auszusehen hat.
Stattdessen kauen wir zum 200 mal die Gedichthebung und den Satzbau von Kants Gedichten durch als er gerade am sterben war.

Sport finde ich, ist dieses Jahr wirklich der Abschuss.
Meiner meinung nach ist Sport das Fach bei dem sich den fetten,faulen Kinder auch mal Bewegen sollten und von dem Schulalltag abgelenkt werden.
Aber nein, wir haben seit ca 10 Wochen Schulbeginn uns noch nicht 1 mal bewegt.. Wir kauen die Regeln von irgendwelchen Sportarten durch und müssen Regelkunde lernen etc.. WIR STUDIEREN KEIN SPORT.

Gute Fächer sind meiner Meinung zur Zeit noch Geschichte,Ethik,Kunst, Englisch. In diesen Engagiere ich mich noch einigermaßen..

Unqualifizierte Lehrer gibt es auch noch genug an unsere Schule. Besonders unser Nazi Doktor in Bio,der am liebsten Ausländer und Schüler mit Locken ausfrägt. Vorallem die alten Lehrer gehen mit so einem desinteresse an ihren Schülern in den Unterricht.. Da kann man doch nicht erwarten das ich mich anstrenge ??
Ich finde es sollte ca alle 4 Jahre eine Prüfung für Beamte Lehrer geben bei der ihre tauglichkeit geprüft wird.. Es gibt einfach zu viele die ihre Ausbildung machen und sich dann auf den Arsch setzen und nichts machen.

Schlechtes Unterrichtsmaterial haben wir zu viel. Aber am meisten stört der Zustand unseres Schulhauses. Schimmel von der Decke. Die wand bröckelt. Ich manchen Zimmern fallen die Kinder wegen Asthmaanfällen um..

Informiert werden wir doch sehr gut was es für Studienplätze gibt. Auch nur weil sich eine Lehrerin dafür auch einsetzt. Das ist aber auch das einzigst positive an dieser Schule :uglylol: .

Ich bin so frooh wenn ich aus diesem Pissloch herrausskomme und mir etwas suchen kann was mich auch etwas interessiert.
 

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Kann die Probleme von Squizo eigentlich nicht wirklich bestätigen. Bin mit dem Schulunterricht ganz zufrieden, bin jetzt auch in der 13ten Klasse. Dadurch das ich bei vielen Fächern nur 2 noten (von 4ren) mit in den Abischnitt nehmen muss, kann ich mich in den Fächern die mir später nichts nutzen werden (Mathe bzw Vektorenscheisse zB, aber auch das werden vielen vermutlich später noch brauchen auch wenn sies jetzt nicht erwarten :-D) recht entspannt zurück lehnen und mich auf meine 4 Abi fächer konzentrieren kann. Die Lehrer sind auch ganz in Ordnung (Ausser in Mathe, was wohl auch meinen Abfall von Note 2 ins Defizit mitverschuldet hat), zwar nicht übermäßig engagiert aber durchaus ausreichend. Gerade die LK Lehrer geben sich Mühe, wohl auch, weil sie merken dass es uns wirklich interessiert was sie mit uns machen. In Geschichte hat unsere Lehrerin beispielsweise jetzt eine Aufarbeitung der Eichmann Protokolle als Theaterinszenierung mit anschließender Diskussionsrunde organisiert, für LK, GK und ZK. Sowas nenn ich Einsatz. Auch in Sport ist bei uns eigentlich der Name Programm, Theorie gibt es so gut wie keinen. Unser Sportlehrer erklärt immer wieder das er uns vorallem fit machen will, und uns zu Sport motivieren will damit wir nicht dick werden und im Alter Probleme kriegen. D.h. machen wir hauptsächlich Leichtathletik, gehen viel laufen und jetzt bald auch ins Fitnessstudio wo wir dann sogar ziemlich große Rabatte bekommen wenn wir uns danach da anmelden. Da die meisten von uns eh schon angemeldet sind kommt uns das auch sehr entgegen.
Das Equipment bei uns in der Schule auch in Ordnung, unser gesamter Naturwissenschaftlicher Bereich wurde gerade erst renoviert, jeder Platz ist mit Anschlüssen ausgestattet, es gibt für jeden in bestimmten Klassenräumen nen Laptop falls er gebraucht wird und Beamer wurden auch installiert.
Das wir recht speziell unterrichtet werden seh ich persöhnlich auch nicht als nachteil, ich will in der 13 nicht mehr lernen wie ne Seekuh aussieht, son Mist hab ich in der Unterstufe beigebracht bekommen. Wiederholungen sind scheiße, langweilig und uninteressant.
 

squizo

Zillion Dollar Sadist
Original von 00Doppelnull
Das wir recht speziell unterrichtet werden seh ich persöhnlich auch nicht als nachteil, ich will in der 13 nicht mehr lernen wie ne Seekuh aussieht, son Mist hab ich in der Unterstufe beigebracht bekommen. Wiederholungen sind scheiße, langweilig und uninteressant.

Das war auch nur ein extremes Beispiel :wink:.

Ok ganz so krass ist es auch nicht. Bei uns es gibt schon noch ein paar Fächer die ich gut finde.
Z.b. Kunst (LK). Dort haben wir eine junge engagierte Lehrerin.. Aber die extremen trüben dann schon den Schulalltag.

Bist du so gut in der Schule, das du dich auf deine Nicht-Abi Fächer kaum vorbereiten musst ?
Ich muss drauf achten das ich nicht zu viele Hürden reisse. Besonders in Mathe und in Bio mit unserem merkwürdigen Lehrer..
 

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Original von squizo
Original von 00Doppelnull
Das wir recht speziell unterrichtet werden seh ich persöhnlich auch nicht als nachteil, ich will in der 13 nicht mehr lernen wie ne Seekuh aussieht, son Mist hab ich in der Unterstufe beigebracht bekommen. Wiederholungen sind scheiße, langweilig und uninteressant.

Das war auch nur ein extremes Beispiel :wink:.

Ok ganz so krass ist es auch nicht. Bei uns es gibt schon noch ein paar Fächer die ich gut finde.
Z.b. Kunst (LK). Dort haben wir eine junge engagierte Lehrerin.. Aber die extremen trüben dann schon den Schulalltag.

Bist du so gut in der Schule, das du dich auf deine Nicht-Abi Fächer kaum vorbereiten musst ?
Ich muss drauf achten das ich nicht zu viele Hürden reisse. Besonders in Mathe und in Bio mit unserem merkwürdigen Lehrer..

Klar, seltsame Lehrer sorgen halt immer dafür das man sich ungerecht und nicht seinen Fähigkeiten angemessen behandelt fühlt. Dann zieht die Moral ziemlich runter, geb ich dir recht, hab ich oft genug mit zu kämpfen gehabt. Und mit den nicht Abi-fächern, naja, ich hab die letzten zwei Halbjahre ziemlich geackert und mir bis auf Mathe in den fächern mindestens ne 2 erarbeitet. Defizite hab ich bisher eins, da ich in Mathe ein jahr aber dennoch 3 stand, reicht das wenn ich in der 13.2 mündlich noch ne drei schaffe. Mit 2x3 wird sich Mathe nicht besonders negativ auf den Abischnitt auswirken, zählt ja kaum rein.
Ansonsten hab ich nur noch Sport, Chemie und Sowi als Nicht-Abi-Fächer. Sport krieg man bei uns für Anwesenheit schon alleine ne 3plus, wenn man nen bisschen mitmacht schon ne 2. Ist also kein Problem. Chemie war ich schon immer gut drin, da ich in der Unterstufe aufgepasst hab und man da eigentlich nur wiederholt ist das ziemlich geschenkt. Sowi hab ich dieses Jahr jetzt zum ersten mal als Zusatzkurs und wir nehmen aktuelle Themen durch. Wenn man da Zeitungen liest, ist das auch überhaupt kein Problem. Insofern hab ich Glück das ich die letzten Jahre immer ganz gut war, sonst hät ich jetzt wohl auch mehr Probleme und könnt mich nicht ständig besaufen :uglylol:
 

Layla

Nordisch by Nature
Was auch ein Problem an allgemein allen Schulen ist, ist, dass viele Klassen an die 30 Schüler oder gar mehr fassen und somit völlig überfüllt sind! Und ich kann nur aus Erfahrung sprechen, dass das für den Einzelnen nicht gut sein kann.

Ich mache gerade mein Fachabi auf einer privaten Handelsschule und hier befinden sich höchstens 15 Schüler in einer Klasse, wir sind zum Beispiel nur elf Leute. Man fällt hier natürlich immer auf - was im Endeffekt mehr gut als schlecht ist. Die Schüler können so mehr einzelnd gefördert werden, es gibt weniger Fehlzeiten (außer die hartnäckigen wir-sind-über-18,-wir-dürfen-das-Schüler, die schreckt das natürlich nicht ab, dass ihr Fehlen sofort bemerkt wird). Hinkt eine Person im Thema hinterher, wird das meist schneller bemerkt, als in einer Klasse, in welcher die 30 Schüler eher eine Masse ergeben.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Mestizo, ich seh das genau so wie du. Was den Schülern auch immer noch fehlt, ist diese Gewissheit, dass sie in den Schuljahren 11-13 wirklich rausfinden müssen was sie einmal machen wollen.

Bei uns war es jedenfalls so, dass die Schule der alltägliche Kram war und man die Aufgaben und Klausuren machte, weil sie halt da waren. Da war niemand darauf hinaus, möglichst gut abzuschließen, nie gab es Konkurrenzkampf um Referate oder sowas - das waren dann eher Zusatzübel, die einem Freizeit wegnahmen.

Das Problem sind doch auch die Noten. Was kriegt man für eine 1? Nichts, was für eine 5? Ärger zuhaus. Das motiviert natürlich unheimlich. Man stelle sich nur mal vor, Leute mit einem gewissen Durchschnitt hätten im Jahr mehr Urlaub - das würde schon anspornen.

Stimm Layla auch zu, dass Klassen nicht größer als 15er Gruppen sein sollten - und dann statt 45 min in denen der Lehrer seinen Stoff rüberbringen, jeden einzeln auf Leistung und Kopfnote und den Nachmittagskram festlegen muss, ruhig mal 90 min richtig intensiver Arbeit, aber im viel lockeren Gefüge.
 
S

sawyer

Guest
Original von Jigsaw
Mestizo, ich seh das genau so wie du. Was den Schülern auch immer noch fehlt, ist diese Gewissheit, dass sie in den Schuljahren 11-13 wirklich rausfinden müssen was sie einmal machen wollen.
Bin ja seit diesem Jahr auch in der 11, und bei den meissten herrscht zwar so ein bisschen die Richtung vor in die's mal gehen soll, aber konkretes steht bei den wenigsten, und das trotz Berufsberatungen.

Original von Jigsaw
Stimm Layla auch zu, dass Klassen nicht größer als 15er Gruppen sein sollten - und dann statt 45 min in denen der Lehrer seinen Stoff rüberbringen, jeden einzeln auf Leistung und Kopfnote und den Nachmittagskram festlegen muss, ruhig mal 90 min richtig intensiver Arbeit, aber im viel lockeren Gefüge.
Es liegt aber nicht nur an den Klassen sondern auch an der Unterrichtsgestaltung, den Themen etc. Das es da natürlich genug Vorschriften gibt sollte klar sein, aber das man sowas auch einfach interessater gestalten kann, merk ich leider erst seit der 11. Zwar auch nicht in jedem Fach, aber im großen und ganzen ist das Klassenklima und der Unterricht an sich einfach gemütlicher und entspannter. Daher hab ich auch (bei den meisten Fächern :wink: ) keine Probleme mit 90 Minuten, solange wie gesagt der Unterricht einfach Spass macht.
 

00Doppelnull

Statussymbol.
Original von Jigsaw
Mestizo, ich seh das genau so wie du. Was den Schülern auch immer noch fehlt, ist diese Gewissheit, dass sie in den Schuljahren 11-13 wirklich rausfinden müssen was sie einmal machen wollen.

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Aber ist das nicht auch vorallem die Aufgabe der Eltern, den Kindern beizubringen dass ohne gute Schulbildung heute nicht mehr viel zu erreichen ist?
 

delta

Ghost in the Wire
Die Aufgabe der Schule ist es ja eigentlich - Meiner Meinung nach - die Eltern in der Erziehung zu unterstützen. Deshalb hat auch die Schule einen Erziehungsauftrag. Eigentlich kann also keine der beiden "Parteien" die Verantwortung auf die andere Abgeben.

Das mit dem "was will ich mal werden" find ich auch relativ schlimm. So kommts immer wieder zu Leuten die in Berufen landen, und dann feststellen dass ihnen dass weder Spass macht, noch ihren Fähigkeiten entspricht. Das ist vor allem das, was in den Schulen fehlt. Es sollte viel öfter jemand aus dem "echten Leben" kommen, und den Schülern erzählen, was Sache ist, wies in ihrem Beruf abläuft usw
 
Leider kann man sich die Leherer nicht aussuchen. Ich zum Beispiel habe dieses Jahr wirklich sehr gute Professoren. Eine Professorin hat sogar eine Wohnung und einen Job für einen Schüler besorgt als dieser von der Schule geflogen ist. Solche Professoren gibt es wirklich sehr selten.
 

Zinolein

bester Bester Deutschlands
Ich denke das größte Problem ist etwas ganz anderes. Das eine Klasse über 25 oder gar 30 Schüler hat ist ein sehr großes Manko, das viele Lehrer faule Schweine sind und nicht einmal den Begriff vom "Lehrer" wissen, sondern sich nur auf ihre Authorität stützen um es manchen Schülern schwer zu machen, ist ebenfalls ein riesen Problem.

Aber das allergrößte Manko: Das seit über 40 Jahren veraltete Schulsystem!
Vorweg sei gesagt das einige wissenschaftliche Erkenntnisse ab und an erneuert werden und im Fach "Ethik" TEILWEISE auch aktuelle Themen behandelt werden, ist ein Tropfen Wasser auf den heißen Stein.

Ich spreche auch nicht von den Klassen 1-4 oder 5-10. Sondern von den höheren Klassen. Natürlich merkt man das alte Schul- und Erziehungssystem bereits dort, aber am stärksten eben in der Oberstufe.

Ich selbst habe "nur" die Realschule besucht und bin seit 2 Jahren draußen, dennoch habe ich auch dort bemerkt das ab der 8ten Klasse Stoff behandelt wird, welcher absolut unnütz ist.

Viele Lehrer, vorallem die älteren, sind so eingefahren in ihren Unterricht das sie diesen garnicht ändern wollen. Und vom Kultusministerium, welches das einzige Mittel sein würde um diese Leute "zwingen" zu können ihren Stoff zu ändern, ist zu faul oder tut einfach nichts weil sie sich nicht informieren (wollen).

Ich denke, gerade in der heutigen wirtschaftlichen vorherschenden Welt ist es wichtig bereits früh anzufangen, die Schüler anzuregen sich Gedanken zu machen.
Natürlich spielen hier soziales Umfeld und Wünsche eine große Rolle, dennoch sollte meiner Meinung nach bereits ganz früh, ab der 7., 8. Klasse begonnen werden, die Schüler für das Berufsleben zu interessieren.

Eine Lösung, mehrere Zweige anzubieten sehe ich als nicht machbar an, denn dann müsste es an die 10 verschiedenen Zweige mit je einigen Klassen und zuständigen Lehrern geben.
Eine gute Lösung sehe ich allerdings darin, Informationsmaterial bereit zu legen und diese im Unterricht selbst zu behandeln. Dafür ist nicht mehr Zeit nötig, es muss eben einfach nur das "alte Zeug" rausgeworfen werden das nie und nimmer jemand braucht.

Einige Schulen in bestimmten Bundesländern haben sich das bereits sehr ans Herz genommen und siehe da, die Durchfall-Rate der Schüler ist deutlich gesunken und das Wissen, was man machen will nach der Schule, grandios gestiegen.

All das hat natürlich auch was mit neuem Material zu tun. Geld hin oder her, viele Schulen genießen hohe verfügbare Gelder, geben dies aber für sinnlose Bücher aus oder für Erneuerungen von sehr alten Geräten.
Anstatt dieses Geld für eine Neuanschaffung wie beispielsweise Computer oder Material für den Chemie und Bio Unterricht auszugeben, darauf kommen leider wenige.

Ich sehe es immer wieder, Berufsschulen und Fachschulen erneuern ihre Geräte oder kaufen sogar neue. Das fördert den Unterricht bei weitem. Ich selbst merke das am Klima der Schüler bei uns in der Berufsschule. Ganz anders wie in der Realschule. Die Leute hier haben richtig Lust etwas zu machen, denn sie können SELBST was machen und es sind aktuelle Themen.
Natürlich ist das bei staatlichen Schulen oft nicht machbar, aber würde man sich mal ein paar Monate mit nicht "Machtgeilen" Köpfen zusammensetzen und ein neuen Schulstoff ausarbeiten, so bin ich der festen Überzeugung würde sich vieles Ändern.

Nur so nebenbei ich habe vor selbst Lehramt zu studieren. Es heisst oft, solche Leute wie ich machen das nur weil sie viel Freizeit haben und "Macht" besitzen.
Ich möchte diesen Beruf eigentlich deshalb machen, weil mich die Thematik über die Erziehung von Kindern, Jugendlichen und fast Erwachsenen wahnsinnig interessiert und ich es sehr mag, Leuten etwas zu erklären. Ohne Strafen, Schikane oder "Stoff rein prügeln".
 
Ohne Strafen wird es wohl nicht immer gehen können. Wenn man zu nett zu den Schülern ist verliert man an Glaubwürdigkeit und schon tanzen sie dir auf der Naser herum und man hat keine Kontrolle mehr. Die Schüler werden sich so oder so nur denken: "Ja jetzt haben wir den Prof. xy bei dem können wir so oder so machen was wir wollen." Lehrer und Professoren haben es auch nicht immer einfach mit ihrer Klasse, desswegen muss man auch unter Umständen mal härter durchgreifen.
 
S

sawyer

Guest
Original von Zinolein
Ich denke das größte Problem ist etwas ganz anderes. Das eine Klasse über 25 oder gar 30 Schüler hat ist ein sehr großes Manko, das viele Lehrer faule Schweine sind und nicht einmal den Begriff vom "Lehrer" wissen, sondern sich nur auf ihre Authorität stützen um es manchen Schülern schwer zu machen, ist ebenfalls ein riesen Problem.
"Authorität"... wenn einige Lehrer mal eine gewisse Authorität ausstrahlen würden :wink: Mir auch schnuppe welche Art von Authorität (muhahahaha, ich hab in der Schule aufgepasst :uglylol: ), hauptsache das sind nicht solche Reinfälle wie ich sie in einigen Fächern habe.

Original von Zinolein
All das hat natürlich auch was mit neuem Material zu tun. Geld hin oder her, viele Schulen genießen hohe verfügbare Gelder, geben dies aber für sinnlose Bücher aus oder für Erneuerungen von sehr alten Geräten.
Anstatt dieses Geld für eine Neuanschaffung wie beispielsweise Computer oder Material für den Chemie und Bio Unterricht auszugeben, darauf kommen leider wenige.
Haha, meine Schule ist das beste Beispiel für verschwendetes Geld. Vor ein paar Tagen wurde mit dem Bau einer Mensa für unsere (Gymnasium) und unsere Nachbarschule (Haupt) begonnen, von wegen Mittagessen etc pp. Leider ist die Standfläche dafür einfach so klein (darum werden auch die Fahrradständer an den A*sch der Welt verpflanzt), das dort vielleicht max. 150-200 Schüler drin Platz haben, und das sind nicht einmal 2(!!!) Stufen von meiner Schule. :uglygaga:
Das ist einfach Gelderverschwendung, das Geld hätte man lieber in die Instandsetzung unserer Schule stecken können, die Unter- und Mittelstufenbücher sind zum Teil so dermassen veraltet, da sind Stempel mit dem alten Namen unserer Schule drin (wurde ca. 1985 geändert).
 
B

batgadget

Guest
Original von Zinolein
Nur so nebenbei ich habe vor selbst Lehramt zu studieren. Es heisst oft, solche Leute wie ich machen das nur weil sie viel [. . .]Leuten etwas zu erklären. Ohne Strafen, Schikane oder "Stoff rein prügeln".

Es wird Stunden geben, wo du nicht drum rum kommen wirst einfach mal frontal den Schülern den Schädel zu spalten. Das Curriculum setzt dir recht präzise, divergiert von Fach zu Fach, was du in einer gewissen Zeit schaffen musst und was das Lernendziel der Schüler sein soll.

Zum Beruf kommen dann noch eine sehr hohe Stressresistenz, belastbare und durchsetzungsfähige Stimme, besonders den Elan und intrinsische Motivation wieder aufbringen zu können weiterzumachen auch wenn es nicht mehr gehen sollte oder du nicht mehr möchtest.

Schon eine Idee in Richtung Studienfach und Schulform?

Die Institution Schule kann nur versuchen möglichst viele Wissensteilbereiche abzudecken, weil sie nicht weiß, was später jener oder dieser Schüler beruflich, studientechnisch etc machen möchte. Für den einen mag das Wissen über oxiadtive Photophosphorylierung genau das richtige gewesen sein und der andere benötigt es für seine jeweilige Ausbildung oder Studium nicht.

Besonders in den beruflichen Orientierungsphasen müssen in nächster Zeit Eltern und Lehrkräfte viel enger zusammenarbeiten, was für Lehrer eine zusätzliche Belastung bedeuten dürfte. So stressfrei ist der Beruf nicht. was alleine zur Vorbereitung einer Stunde drauf geht oder eine Klassenarbeit vorzubereiten ist einigen nicht bewusst.

Die Angebote zur beruflichen Orientierung wird von vielen Jungendlichen auch überhaupt nicht warhgenommen. und für die Eltern sollte es eigentlich Pflicht sein ihre Kinder in dieser Hinsicht zu begleiten und/oder bei Bedarf entsprechende Beratungsmöglichkeiten zu benützen.

In der Schule können von den zeitlichen Möglichkeiten nur Impulse gesetzt werden. Der Anreiz wird gegeben, zur Ausführung und Motivation sehe ich es als Verständlichkeit an, dass die Eltern da was unternehmen.
So banal der Sachverhalt anmuten mag, aber viele müssten da wieder in die richtige Richtung geschupst werden.
 

Zinolein

bester Bester Deutschlands
Original von BlackHawk1309
Ohne Strafen wird es wohl nicht immer gehen können. Wenn man zu nett zu den Schülern ist verliert man an Glaubwürdigkeit und schon tanzen sie dir auf der Naser herum und man hat keine Kontrolle mehr. Die Schüler werden sich so oder so nur denken: "Ja jetzt haben wir den Prof. xy bei dem können wir so oder so machen was wir wollen." Lehrer und Professoren haben es auch nicht immer einfach mit ihrer Klasse, desswegen muss man auch unter Umständen mal härter durchgreifen.

Strafen, wenn ich das Wort schon höre! :headbash:
Das ist nichts weiter als einschüchterung! Genau das macht jeder Lehrer, welcher sich nicht anders zu helfen weis!

Ich verspreche dir, kein Schüler würde jemals einem Lehrer auf der Nase rumtanzen wenn man ihm zu verstehen gibt auf eine nette Art und Weise, das Unterricht nur was gutes für ihn ist. Auch bei Problemkindern hilft das!

Ich könnte mich aufregen über diese Denkensweise, das man bei Schülern Strafen aller "Verweise" oder "Unterrichtsausschluss" oder Schikane anwendet.
Hat es jemals bei einem Schüler gewirkt, ihm Strafen zu geben damit er sich anders verhält? Ja! Richtig! Aber hat er was daraus gelernt? Ja, das der Lehrer ein Arschloch ist und er Angst hat.

Das die ganze Klasse oder vereinzelte Schüler dem Lehrer auf der Nase rumtanzen muss von Anfang an unterboten werden und nicht durch schreien oder Strafen vergeben.
Die Schüler müssen in eine Art Bann gezogen werden, das jeden einzellnen Anspricht, der Lehrer muss den Schülern zu verstehen geben, das er ihnen was gutes will.

Natürlich darf sich dabei der Lehrer nicht unter die Schüler stellen, aber Authorität ist im Ursinn eines der besten Dinge die jemals von was weiß ich wem erfunden wurde. Und es war dazu da, sich mit seinem Gegenüber zu verstehen und ihn zu Leiten und das nicht auf einer schmerzvollen Basis wie Strafen.
 

Raptor

New Member
Oh man ihr könnt mir vertrauen, ich hab nen langen Werdegang hinter mir, bis endlich mein Wunschziel gefunden hab. Im Grunde sind 5 Jahre vergangen, die ich mir sparren hätte können, wenn ich schon am Anfang ein Ziel gehabt hätte. Die Digitale Kunst und Interaktives Entertainment wird wohl kaum an regulären Schulen gelehrt und bis endlich mein Wunsch Ziel gefunden hab, ist ein langer Weg vergangen.

Wäre ich früher gut beraten worden wäre ich jetzt schon viel tiefer im Berufsleben :headbash:
 
B

batgadget

Guest
und für diesen langen Werdegang soll das Schulsystem verantwortlich sein?
 
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