Unser Schulsystem

Payton

Heckenschütze
Das Problem ist, das zuviel Frontalunterricht praktiziert wird. Vorne steht einer und labert sich ´n Wolf und die Schüler schalten völlig ab.

Wenn ich auf meine Schulzeit zurückblicke, kann ich nur sagen das 60% des Lehrstoffs in der Abiturstufe völlig am Leben vorbei geht.

Der scheiss den man sich in Mathe reinfahren soll, spottet echt jeglicher Beschreibung. Das Wissen brauch kein Mensch.
 

Zinolein

bester Bester Deutschlands
Original von batgadget
Original von Zinolein
Nur so nebenbei ich habe vor selbst Lehramt zu studieren. Es heisst oft, solche Leute wie ich machen das nur weil sie viel [. . .]Leuten etwas zu erklären. Ohne Strafen, Schikane oder "Stoff rein prügeln".

Es wird Stunden geben, wo du nicht drum rum kommen wirst einfach mal frontal den Schülern den Schädel zu spalten. Das Curriculum setzt dir recht präzise, divergiert von Fach zu Fach, was du in einer gewissen Zeit schaffen musst und was das Lernendziel der Schüler sein soll.

Sicher werden solche Stunden kommen, aber es ist in meinen Augen die Pflicht eines Lehrers es kaum zu solchen Stunden kommen zu lassen und wenn es kommt, nicht durch schreien oder Strafen dies zu beenden.
Es ist ein enger Zeitraum einen gewissen Stoff Schülern beizubringen, das ist richtig. Dennoch kann der Unterricht so gestaltet werden das jeder "checkt" was gemeint ist. Dann dauert es halt eine Stunde länger, das muss eben richtig eingeteilt werden und Flexibilität spielt hierbei eine große Rolle. Und die geht ebenso vom Stoff, als auch vom Lehrer selbst aus!

Zum Beruf kommen dann noch eine sehr hohe Stressresistenz, belastbare und durchsetzungsfähige Stimme, besonders den Elan und intrinsische Motivation wieder aufbringen zu können weiterzumachen auch wenn es nicht mehr gehen sollte oder du nicht mehr möchtest.
Die gibt es in jedem Beruf und man kann sich in jedem Beruf genau darauf einstellen um nicht das große "Oh nein" zum Schluss zu haben. Klar ist eine kleine Maus mit leiser Stimme nicht unbedingt die beste Wahl für einen solchen Beruf. Ich selbst bin groß und kräftig und meine Stimme sollte laut genug sein :ugly:.

Schon eine Idee in Richtung Studienfach und Schulform?
Bio Chemie Sozialkunde IT. Alle 4 wird nicht einfach ist aber auch egal, denn wenn gelten alle 4 Fächer für mich gleich. Bio und Chemie weil das Problemfächer vieler Schüler sind, ich mich selbst aber meine gut auszukennen und helfen zu können. Sozialkunde weil dieses Fach eben eines der ältesten Fächer ist und kaum etwas neues dazu kommt. Außerdem hat man in diesem Fach viel Freiraum um aktuelle Themen genau zu behandeln. IT weil das einfach die Zukunft ist, alles wird nur noch mit Computern behandelt und ich bin selbst seit meiner Kindheit begeisterter Computianer!

Schulform strebe ich Gymnasiallehrer an.

Die Angebote zur beruflichen Orientierung wird von vielen Jungendlichen auch überhaupt nicht warhgenommen. und für die Eltern sollte es eigentlich Pflicht sein ihre Kinder in dieser Hinsicht zu begleiten und/oder bei Bedarf entsprechende Beratungsmöglichkeiten zu benützen.

In der Schule können von den zeitlichen Möglichkeiten nur Impulse gesetzt werden. Der Anreiz wird gegeben, zur Ausführung und Motivation sehe ich es als Verständlichkeit an, dass die Eltern da was unternehmen.
So banal der Sachverhalt anmuten mag, aber viele müssten da wieder in die richtige Richtung geschupst werden.

Du hast Recht, das viele "geschubst" werden müssen, wie du es so schön sagst. Dennoch sollte das Ziel vorrangig sein, die Schüler dahin zu bewegen sich Gedanken zu machen und zwar ernsthafte und nicht welche, die mal so zwischendurch kommen. Ihnen muss gezeigt werden was es alles gibt und wie man den Beruf findet, welcher einem gefallen würde. Klar, erstmal den Beruf finden ist was anderes, aber die Motivation zum Nachdenken muss geschaffen werden. Allein diese fehlt vielen und da müssen natürlich die Eltern ihren Beitrag leisten, aber ein Lehrer sollte dies ebenfalls tun.
 

Raptor

New Member
Original von batgadget
und für diesen langen Werdegang soll das Schulsystem verantwortlich sein?

Ja der Werdegang war ja nach meinem Abschluss und ich wusste net wohin. Dann hab ich mein fachabi freiwillig wiederhohlt, weil ich nen für meine Verhältnisse zu schlechten Schnitt hatte und weil ich nicht wusste was jetzt. Als ich dann ein gutes Abi hatte hab ich ein Informatik Studium angefangen und das war total anders, als ich es mir vorgestellt habe. bin ein sehr kreativer Mensch und das was dort gemacht wurde, war total Trocken (ok Hirn hat man trotzdem gebraucht, aber in Wellen die mir überhaupt nicht zugesagt haben).

Jetzt studier ich gamedesign und es macht mir total Spass

Und ich denke hätt ich in der Schule schon von diesen möglichkeiten gewusst, wäre ich jetzt schon weiter. Aber sowas wird halt net angeboten
 

Zinolein

bester Bester Deutschlands
Original von batgadget
und für diesen langen Werdegang soll das Schulsystem verantwortlich sein?

Ja, voll und ganz! So wie ich seinem Beitrag entnehme wurde er wie im Post zuvor nie wirklich dazu bewegt sich selbst zu Motivieren sich für etwas zu interessieren.

Man kann von einem Säugling auch nicht verlangen, er soll sofort wissen wie er Wörter richtig auspricht. Man muss ihn dazu bringen, Wörter richtig auszusprechen.
Genau soetwas muss die Schule auch machen. Es wäre genügend Zeit da um Informationen zu bieten, wären veraltete Systeme abgeschafft.
 
B

batgadget

Guest
oh das klingt interessant.
Jmd. von alleine aus motivieren :wink:

ich denke die Interessen wird es bei ihm schon lange gegeben haben und dann ist es auch seine Aufgabe diese Informationen von sich aus zu beschaffen und Beratung aufzusuchen. auf etwas warten, was vllt kommen könnte, klingt ein wenig unbeholfen.

und zum Spracherwerb von Kleinkindern machen wir vllt mal einen eigenen Thread auf :wink:
 

Raptor

New Member
jop genau zino
Es gibt zwar im Jahr einmal nen Infoabend, aber da ist dann eine Reizüberflutung, so dass man dadurch auch net schlauer wird.

Ich mein würden wir an den Gyms unsere Interessen ausleben dürfen und halt dann noch die notwendigen Basics lernen, die man halt wissen muss, würde die Welt total anders aussehen.

@ bad
Informiert habe ich mich fast durchweg ein jahr , nur wie gesagt " Reizüberflutung " und ich wusste immer noch nicht was, so dass ich was angefangen hab, was mir überhaupt nicht gefallen hat
 

Zinolein

bester Bester Deutschlands
Original von batgadget
oh das klingt interessant.
Jmd. von alleine aus motivieren :wink:

ich denke die Interessen wird es bei ihm schon lange gegeben haben und dann ist es auch seine Aufgabe diese Informationen von sich aus zu beschaffen und Beratung aufzusuchen. auf etwas warten, was vllt kommen könnte, klingt ein wenig unbeholfen.

Und wie erklärst du dann diese, welche keine Ahnung haben was sie machen sollen?
Faulheit! Richtig. Doch warum sind sie Faul? Weil ihnen nie wirklich gesagt wurde, was es für Möglichkeiten gibt. Jeder ist seines Glückes selbst Schmied. Das stimmt, aber ich denke doch das in der Schule ein Gedankengang gemacht werden muss und das eben schon so früh wie möglich, eben bei der Schaffung von Motivation!
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ich finde, das Problem ist die Routine, mit der so manche Lehrer ihren Unterricht laufen lassen. Wenn man als Schüler merkt, dass "Der da vorne" nur seine Stunde abarbeitet und praktisch selber kurz vor dem Einschlafen ist, hat man noch weniger Lust, aufzupassen. Man müsste den Unterricht interessanter gestalten.

Und natürlich sind die Klassen zu gross. Man müsste so 10er-Gruppen bilden.
 

Kiddo

bereits angemeldet
Ich hatte immer das Glück, dass ich in einer überschaubaren Klasse war. Besonders Ausbildungszeit. Das war so locker, da hat man auch mal nur zu dritt gesessen. :omg:
Aber rein lernerisch ist eine kleine Gruppe perfekt dafür geeignet.


Raptor kann ich gut verstehen. Ich hab damals Fachabi gemacht, weil ich keine Ahnung hatte was ich eigentlich wirklich machen möchte. Später hätte ich gerne Kunst studiert aber dafür reichte mein Durchschnitt nicht. Ich war ganz einfach faul. Heute bereue ich das zutiefst.

Ausbildung hat sich durch Zufall ergeben. War absolut nicht das was ich machen wollte aber in Zeiten, in denen Ausbildungen Mangelware waren/sind, macht man zur Not auch etwas weniger Interessantes.

Ich habe damals schon einige Themen, die in der Schule druchgenommen wurden, bemängelt. "Wozu brauchen wir das in naher Zukunft?" war da ein Standardsatz meinerseits. Und bis jetzt brauchte ich diese Themen auch nicht.

Das dümmste in meinen Augen war: Gauss-Algorithmus und Algebra beim Fachabi mit Schwerpunkt Sozialwesen. Ich hab nix gegen höhere Mathematik aber wie soll ich das nur kleinen Kindern beibringen ohne dass die anfangen zu flennen??! :ugly:

Ich hatte viele Lehrer, die einfach ihren Stoff runtergesabbelt haben und gut war. Es macht keinen Spaß, 3 Stunden lang Folien abzuschreiben.
 

Zinolein

bester Bester Deutschlands
Original von Tyler Durden
Ich finde, das Problem ist die Routine, mit der so manche Lehrer ihren Unterricht laufen lassen. Wenn man als Schüler merkt, dass "Der da vorne" nur seine Stunde abarbeitet und praktisch selber kurz vor dem Einschlafen ist, hat man noch weniger Lust, aufzupassen. Man müsste den Unterricht interessanter gestalten.

Und natürlich sind die Klassen zu gross. Man müsste so 10er-Gruppen bilden.

Eben genau diese Routine liegt an dem veralteten Schulsystem. Wenn eh nichts neues kommt oder geändert wird, können sie den gleichen Stoff wie vor 10 Jahren oder länger benutzen und müssen die Arbeiten und Klausuren auch nicht groß umschreiben.
Natürlich könnte auch ein Lehrer selbst mit dem gleichen Stoff seinen Unterricht individuell gestalten und verändern. Aber dazu sind viele Lehrer zu faul.

Deshalb muss auch das System geändert werden, vorallem der Unterrichts-stoff, damit die Lehrer dazu "gezwungen" werden, ihren Unterricht umzugestalten!
 

delta

Ghost in the Wire
ein schoen modularer Unterricht waere echr klasse. Man sucht sich als Schueler aus was einen Interessiert, und genau das macht man dann. Nebenbei lernt man dann die basics. Aber halt, dad gibts doch schon - zumindest mit sinnvollen Einschraenkungen in den Wahlmoeglichkeit. Man kann sich doch in der gymnasialen Oberstufe Schwerpunkte suchen, und Sachen die einen weniger interessiern "rausschmeissen". Natuerlich muss man Mathe belegen - aber doch schonmal nicht als Abifach in dem man ne Pruefung schreiben muss. Und dass da so "tolle" Sachen wie Kurvendiskussion und der ganze andere Kram drin ist hat aich einen Grund - naemlich dass es "allgemeine" Hochschulreife heisst. Derjenige der abi hat, kann eben alles studieren, und muss sich nicht schon in der 11. Klasse fuer einen Mathestudiums-vorbereitungszweig entschieden haben.




Allerdings sollte das berufsspezifische intensiviert werden! Besonders am Gymnasium find ich das Angebot an Studien und Berufsinformationen geradezu laecherlich gering. Es sollte auch verpflichtende Praktika und ein extra Bewerbungstraining gemacht werden. Fakt ist doch, dass man aus der Schule rauskommt, und keinen Plan vom Leben hat...
 
S

sawyer

Guest
Apropos Berufsinfoabende, ich hab in zwei Wochen wieder einen, und ich kann von vornerein schon sagen, das er genauso abstinkt wie der davor.
Es ist ja eigentlich löblich das unsere Schule soetwas anbietet, aber die Auswahl ist lächerlich. Beim letztenmal gab es nur zwei Bereiche die mich ein wenig interessiert haben, aber genau das was ich später mal vorhab zu werden war natürlich nicht vertreten :kopfdreh:
 

delta

Ghost in the Wire
Eben, genau das ist es ja. Bei mir wars so, dass die meisten Sachen die mich interessiert hätten parallel gelaufen sind. Dolle Wurst :headbash:

@Österreichisches Schulsystem: Sprecht mal, wie is das so??
 
Original von de1t4
@Österreichisches Schulsystem: Sprecht mal, wie is das so??

Man startet evtl. mit einem Kindergartenjahr

Dann kommst du 4 Jahre in die Volksschule.

Wenn man die ordentlich abgeschlossen hat kann man ins Gymnasium ansonsten geht man in eine Hauptschule. Beides kostet dich 4 Jahre.

Wenn man die Unterstufe ordentlich gemeistert hat kannst du dich für Oberstufe Gymnasium (5 Jahre mit Matura), HAK (5 Jahre mit Matura) oder Handelsschule(3 Jahre ohne Matura), HTL (5 Jahre mit Matura) oder Fachschule(4 Jahre ohne Matura) entscheiden. Oder andere weiterführende Schulen.

Danach folgt das Studium, selbstverständlich nur mit Matura.
 

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Original von Robert Sawyer
Apropos Berufsinfoabende, ich hab in zwei Wochen wieder einen, und ich kann von vornerein schon sagen, das er genauso abstinkt wie der davor.
Es ist ja eigentlich löblich das unsere Schule soetwas anbietet, aber die Auswahl ist lächerlich. Beim letztenmal gab es nur zwei Bereiche die mich ein wenig interessiert haben, aber genau das was ich später mal vorhab zu werden war natürlich nicht vertreten :kopfdreh:

Bei uns sind die ziemlich interessant, haben immer viele Leute aus den Medien da, dann noch Polizisten, Architekten, Ärzte (letztes mal war nen Chirurg da, ziemlich informativ), Apotheker, Manager.. also wirklich bunt gemischt. Da war für jeden irgendwas dabei.
Wenn ich mir das alles hier so durchlese, kommts mir vor als hätte ich echt Glück mit meiner Schule gehabt :-D
 

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Heute gingen mehrere Tausend Schüler auf die Straßen, streikten und forderten eine bessere Bildung. Klingt interessant, auch wenn ich nichts davon mitbekommen hatten. Gibt wohl sogar Strafen von der Schulleitung für die Teilname, den Schülern wurde vorher untersagt teilzunehmen ect.
Nen etwas längeren Artikel gibt es bei www.zeit.de, siehe hier: Sonst zahlen wir eure Rente nicht!

Die Kommentare sind auch ganz interessant. Schade das sowas nicht größer angekündigt wurde, scheinen ja viele gar nichts von mitbekommen zu haben.
 

Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
Stimmt, fand die Meinung einer Politikerin "Klasse" jeder hätte sein Recht auf freie Meinung, aber dei Schüler sollten es doch bitten am Nachmittag tun...

Wobei ich eins nicht ganz verstanden habe Klassengröße 20 Schüler das war vor über 20 Jahren schon Wunschdenken, warum sollte das jetzt klappen...
 
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