Weltpolitik (u.a. der Russland Ukraine Krieg)

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Auch wenn es schwer zu glauben ist, befürwortet die große Mehrheit der russischen Bevölkerung den Krieg. Das geht aus mehreren Umfragen hervor (habe gerade auch russische und ukrainische Nachrichtenseiten danach abgesucht, und da sind sich sogar die Kontrahenten einig).

https://de.euronews.com/2022/03/18/...ukraine-krieg-wirklich-das-sagen-die-umfragen

Am besten den Artikel komplett lesen. Da wird auch auf die Glaubwürdigkeit solcher Umfragen eingegangen und auf die Verteilung zwischen jung/alt und Großstadt/Provinz.
Mich würde ja interessieren, wie viele der hier lebenden Russlanddeutschen auf Putins Seite sind (obwohl sie nicht nur die russische Propaganda mitbekommen). Das sind leider nicht wenige.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
tl; dr
Der Artikel ist aber eh nicht sehr lang. Die 5 Minuten kann man sich ruhig nehmen.

70% der Russen befürworten den Krieg. ca. 25% nicht. Die in ärmeren und abgelegeneren Region werden durch den Staat gehirngewaschen und das auch schon länger, da sie nur das Medium Fernsehen haben.
60% der Moskauer sind gegen einen Krieg und schämen sich etc.

Der Wirtschaftlicher "Crash"(mein Wort. nicht aus dem Artikel) kommt erst in 2 oder 3 Monaten auf die Russen zu.

Da stehen aber noch mehr Punkte drin. Wie es unter anderem um die Glaubwürdigkeit der Befragung steht.


Wenn hier in Deutschland auf einmal viele Fernsehsender und Sendungen verschwinden würden, dann würde ich den Braten wahrscheinlich riechen. Die verschwinden nicht ohne Grund und danach wird wahrscheinlich sehr einseitig berichtet.

Edit: Die Russen sind nicht so kriegseuphorisch wie bei der Annexion der Krim.
 
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Butch

Well-Known Member
Also ich hab ehrlich gesagt auch noch keinen Russland Deutschen getroffen der sagt was Putin macht ist Mist ....
Das geht eher in die Richtung das unsere Medien nicht richtig berichten würden und Putin Recht hat mit den Nazis in der Ukraine...
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Also ich hab ehrlich gesagt auch noch keinen Russland Deutschen getroffen der sagt was Putin macht ist Mist ....
Das geht eher in die Richtung das unsere Medien nicht richtig berichten würden und Putin Recht hat mit den Nazis in der Ukraine...
Ich schon. Der ist aber auch sehr sehr integriert. Auslandsjahr in den USA, hohen abschluss, aufgeschlossen etc...
 

Puni

Well-Known Member
Finde es irgendwie schwierig zu bewerten bzw daraus irgendwelche Schlüsse auf ein ganzes Volk zu ziehen. In Deutschland befürworteten damals auch mehr als die Hälfte der Bundesbürger den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Jugoslawien, während 3 Jahre später nur ein Drittel eine deutsche Beteiligung am Irakkrieg befürwortete - was einfach alles oder auch nichts über ein Volk aussagen kann.
 

McKenzie

Unchained
Das Problem ist ja auch, was befürworten sie denn jeweils genau? Das was tatsächlich passiert (unnötiger wahnsinniger Angriff auf ein freies Land) oder das was ihnen gesagt wurde das passiert (edle Entnazifizierungsspezialmission)?
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Das Problem ist ja auch, was befürworten sie denn jeweils genau? Das was tatsächlich passiert (unnötiger wahnsinniger Angriff auf ein freies Land) oder das was ihnen gesagt wurde das passiert (edle Entnazifizierungsspezialmission)?
Zumindest diejenigen, die hier leben, müssten es besser wissen. Fakt ist, dass die russische Armee in die Ukraine einmarschiert ist und Wohnhäuser, Krankenhäuser und andere "zivile" Ziele bombardiert und beschossen werden. Über das gesamte russische Volk sagt es nichts aus, aber es sagt es etwas über die Befürworter aus.
 

Woodstock

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Zumindest diejenigen, die hier leben, müssten es besser wissen. Fakt ist, dass die russische Armee in die Ukraine einmarschiert ist und Wohnhäuser, Krankenhäuser und andere "zivile" Ziele bombardiert und beschossen werden. Über das gesamte russische Volk sagt es nichts aus, aber es sagt es etwas über die Befürworter aus.
Ja, aber wissen die das om Inland auch?
Die Befürworter im Ausland, welche Putin trotzdem hörig sind, schauen die westlichen Nachrichten entweder gar nicht oder tuen diese ab. Die ausländischen Wähler Erdoğans sind meist auch sehr unwissend über die Machenschaften ihres Staatsführers. Wählen ihn aber immer und immer wieder in großer Mehrheit, weil er sich mit Merkel und Europa anlegt. Es geht so weit, dass Erdoğan sich sogar auf diese Stimmen verlässt und sie wahlentscheidend sein können.

Die russischen und türkischen Bürger, welche nicht in ihrem Land leben, weisen oft einen ähnlichen politischen Kenntnisstand auf, wie die jeweilige Landbevölkerung im Inland. Meist aufgrund des fehlenden Zugangs oder dem fehlenden Vertrauen zum Zugang dem man hat.

Diese unterscheidet sich in jedem Land sehr zur Stadtbevölkerung. Auch in Deutschland. Das hat mit dem jeweiligen Alter zu tun, wenn man nur den Fernseher hat, hat man nur einseitige Quellen. Auch hat es mit dem Bildungsstand zu tun, ist aber nicht komplett ausschlaggebend. Die gewählte oder vorliegende Bubble in der man lebt, ist häufig ausschlaggebender. Diese wirkt jahrelang auf einen ein und ist viel stärker, als plötzliche Kritik von Außen.

Es ist dem Narrativ geschuldet, in den einzelnen Familien und lokalen Freundeskreisen.

Oftmals sind diese Leute, noch stark in ihren Familienbanden integriert aber leben hier schon in zweiter oder dritter Generation. Niemand aus der direkten Familie, hat also Erdoğan oder Putin als direktes Staatsoberhaupt erlebt und kennt ihn, oder das Land, von Erzählungen der Älteren, welche all das Aktuelle nicht mitkriegen, ignorieren oder als "nicht so schlimm ansehen wie dargestellt". Die Rosarote Brille ist auch ein Problem und das man jahrelang diesem Narrativ ergeben ist. Das liegt auch oft an fehlender Integration durch den Staat aber ebenfalls teils fehlendem Integrationswillen. Die Identifikation mit Gruppen im Herkunftsland oder dem Herkunftsland selbst, ist noch immer sehr stark und es ist schlichtweg unvorstellbar, dass die eigene Gruppe etwas macht, dass nicht mit den eigenen Vorstellungen übereinstimmt.
Es liegt eine Spaltung zwischen den eigenen Moralvorstellungen und den Vorstellungen über die Gruppe vor. Das Einzige mit dem man sich wirklich identifizieren kann droht wegzufallen, es droht der Alleingang, dass hassen Menschen, also entschließen sie sich das, durch den Westen vorgelegte, Narrativ nicht glauben und ein anderes (so ziemlich jedes) vorzuziehen.

Und der russische Staat errichtet dieses Narrativ seit Jahren sehr gekonnt. RT - Deutschland im Ausland verdreht seit über 10 Jahren die Wahrheit und die Leute sehen es als legitime Quelle an. Als Sender ist dieser jetzt weg, im Internet ist er noch da. Aber denjenigen die ihn gesehen haben sehen den Wegfall natürlich als Bestätigung des bösen Westen an.

Es ist auch eher unwahrscheinlich, dass die Landbevölkerung oder die Bevölkerung im Ausland von den Sanktionen viel mitbekommen wird. In der Landbevölkerung wird frühestens die Stimmung kippen, wenn die Söhne tot zurückkehren aber an dem passenden Narrativ wird durch das Staatsfernsehen jetzt schon gearbeitet. Die Bevölkerung im Ausland kriegt dann nur das Narrativ mit, ohne die persönliche Trauer.

Die kognitive Dissonanz ist trotzdem gegeben, denn man sich zu lange darüber unterhält, bröckelt entweder die Fassade oder der Trotz schält sich ein.

Interessanterweise kriegt man auf die Frage, warum sie dann nicht zurückgehen, oftmals ein "Spinnst du? Ich könnte hier nie so leben wie hier" oder ein "Würde ich jederzeit" gehen aber dann doch nie.

Edit:
Umfragen zu Kriegszeiten sind trotzdem ein schwieriges Thema. Die vom Staat durchgeführten sind schlichtweg nicht glaubwürdig, den "unabhängigen" traue ich auch nicht richtig, da ich weder die Fragen, noch die Methoden oder die Stichprobe (Zugang) gesehen habe. Auch weiß ich nicht genau wann sie gestellt wurde. Auch kenne ich die Auftraggeber im Hintergrund nicht.
 
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Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Läuft ja nicht wirklich für Russland. Stimmt das, dass die Truppen sich gerade etwas zurückziehen? Kiev scheint ja immer noch nicht eingenommen.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
USofA und UK vermuten ja, dass Putins Leute sich nicht trauen, ihm zu sagen, wie schlecht es läuft.
Soll ja auch Befehlsverweigerungen und Sabotage an der eigenen Ausrüstung gegeben haben.
 

Woodstock

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Die Zeit der Ja-Sager ist wohl vorbei. Putin zieht 135.000 Mann in die Armee ein. Die kriegen dann drei bis vier Monate Grundausbildung und dann geht der Vorstoß nach Kiew weiter.

Die zurückgezogenen Truppen formieren sich neu. Da ist nichts gewonnen. Die Ukrainer müssen das was sie haben befestigen und den Westen um alles anhauen was sie kriegen können.

Die Friedensverhandlungen sind ein Witz. Er führt den Westen und die Ukraine wieder vor. Krieg kostet Geld, Soldaten kosten Geld, niemand zieht 135.000 Mann ein, wenn er sie nicht einsetzen will.

Die Ukraine ist frühestens sicher, wenn Putin aus dem Amt verschwindet. Auf welche Weise auch immer.

Ich mag mich irren aber bei Putin tendiere ich momentan zum Schlimmsten.

@Manny
Teilweise lassen sie ihre eigenen Leute zurück. Aber das haben die Russen schon immer gemacht. Das hat schon Tradition.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Es gibt eigentlich keinen Weg mehr für Putin das ganze hier zu überstehen. Gewinnt er den Krieg, wird der Westen nie wieder mit ihm zusammenarbeiten. Er hat dann nur noch china als Partner und die schätze ich als käuflich ein. Also auch nicht so toll für Russland.

Verliert er den Krieg, reisst er sicher entweder sich selbst oder alle Menschen per Knopfdruck mit in den Tod. Im Idealfall würde jemand ihn entführen und wegsperren. Auch wäre es Klasse wenn seine eigenen obersten Leute ihm den Rücken kehren. Ich habe allerdings gar keine Ahnung wie es in Russland innenpolitisch aussieht.
 

Woodstock

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Putin kämpft gerade mehr um sein politisches Fortbestehen. Nach solchen Niederlagen treten Herrscher normalerweise ab und das will er jetzt verhindern. Entführt oder verhaftet gibt es hier nicht. Maximal Rücktritt oder Tod. Sollte er bis zur nächsten Wahl durchhalten, wird er aber wiedergewählt werden, selbst wenn ihn keiner wählt.

Es wurde noch kein russischer Herrscher an der Wahlurne entschieden.

Innenpolitisch ist es absolut undenkbar, dass ohne Bürgerkrieg, jemand außerhalb von Putins Einflussphäre oder Dunstkreis der nächste Präsident wird. Entweder ein ehemaliger Militär oder ein ehemaliger Geheimdienstoffizier. In der Härte und den Ansichten ungefähr gleich wie Putin, nur eben nicht Putin. Jemand wie Navalny wird im Westen groß gefeiert aber hat in Russland selbst wenig Anhänger. Da würde er sich vielleicht bei einer Wahl im 20 % Bereich bewegen. Viel für Russland aber viel zu wenig, um wirklich eine Chance aufs Amt zu haben.

Russland, China (und auch die Türkei) waren sich da schon immer ähnlich. Wer das Militär hinter sich hat, wird Präsident und wenn jeder höhere Militär oder Geheimdienstmitarbeiter in den Herrscherdunstkreis gezogen wird, wird ihn keiner stoßen, da man sonst selbst fällt und keiner will selbst fallen.

Wir haben hier so schnell keine Besserung zu erwarten. Wenn Putin fallen sollte, dann fallen noch ein Pasr. Der Ersatz kommt dann wahrscheinlich aus dem FSB. Die Ukrainesache wird am Verhandlungstisch entschieden, mit Zugeständnissen an den Westen für die Rücknahme von Sanktionen. Wahrscheinlich wird man keine Reparationen leisten, sondern "spenden" für den Wiederaufbau. Die Fronten verhärten sich wieder, bis Russland erneut eine Chance sieht, der NATO etwas wegzuschnappen und es geht von vorne los.
 
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Presko

Don Quijote des Forums
Wir haben hier so schnell keine Besserung zu erwarten. Wenn Putin fallen sollte, dann fallen noch ein Pasr. Der Ersatz kommt dann wahrscheinlich aus dem FSB. Die Ukrainesache wird am Verhandlungstisch entschieden, mit Zugeständnissen an den Westen für die Rücknahme von Sanktionen.
Du wirst wahrscheinlich recht damit haben, dass eine Entmachtung Putins nur bedingt Besserung verspricht bzw. einfach einen nächsten harten Hund an die Macht bringt, der wahrscheinlich auch keine Demokratisierung Russlands will.
Aber immerhin würde es so einem leichter fallen, den jetzigen Krieg zu beenden, weil er keinen Gesichtsverlust zu befürchten hätte.

Ich muss schon sagen, was mich teilweise schon echt irritiert, ist diese neu-erweckte Heroisierung von Kämpfern, Tapferkeit etc. Klar, verstehe ich, dass man in diesem Konflikt klar mit den Ukrainer:innen sympathisiert (tue ich ja auch) und ich habe auch Respekt vor denen, die den Mut haben, Ihr Leben für den Schutz des Landes und der Bewohner:innen zu riskieren. Ich verstehe aber bspw. auch jene Ukrainer, die nicht im Krieg kämpfen wollen trotz allem. Ich frage mich auch, ob dieses recht eindeutig vorherrschende Bild, dass die Ukrainer geschlossen hinter dem kriegerischen Widerstand bzw. der Selbstverteidigung ihres Landes, stehen, wirklich so eindeutig stimmt. Und was ist mit denen, die Selenskis entschlossene Politik vielleicht eigentlich nicht mittragen? Wer schaut eigentlich Selenski und seinen Militärs auf die Finger?
Es gab ja doch auch schon einige unschöne Sachen, wie die Blosstellung von Gefangenen im Internet zur Demoralisierung des Gegner.
Wobei das jetzt nichts mit der Meldung betr. Bombardierung russischen Bodens zu tun hat. Da halte ich es schon für wahrscheinlicher, dass der Kreml so eine News bringt, um den Krieg weiter rechtfertigen zu können.

Ich glaube, es ist einfach mein ungutes Gefühl, dass wir gerade den Krieg etwas zu sehr in einen Kampf Gut gegen Böse a la Hollywood stilisieren, weil der Aggressor eindeutig identifizierbar ist und dabei geht vergessen, dass es im tatsächlichen Kriegsgeschehen dann eben doch nicht mehr schwarz/weiss ist.

Mal eine andere Frage. Wenn es jetzt wirklich dazu kommen würde, dass Russland ne Atombombe einsetzt, denkt ihr, es ist dann fast automatisch klar, dass der Westen ebenfalls mit einem Atomschlag antwortet? In den Diskussionen darüber tönt das ja immer so. Aber ich frage mich, warum ist das eigentlich so klar? Schlussendlich würde man damit ja einfach noch mehr Grauen über die Welt bringen.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Ich bin mir ziemlich sicher dass das so ist. Was wäre das denn für eine Message wenn Russland einfach die halbe Welt zerbombt ohne auch nur irgendwie eine Form der Vergeltung?

Btw. Würde ich direkt das Land verlassen wenn sich der Krieg Richtung Europa ausbreitet.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Ich bin mir ziemlich sicher dass das so ist. Was wäre das denn für eine Message wenn Russland einfach die halbe Welt zerbombt ohne auch nur irgendwie eine Form der Vergeltung?
Genau das meine ich ja, kann man da einfach mal zehntausende russische Zivilisten mit-umbringen als Vergeltung?
 

Woodstock

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@Presko
Die Heroisierung von Soldaten oder speziellen Individuuen hat seit Jahrtausenden Tradition in der Kriegsführung. Es gibt den eigenen Truppen und der Bevölkerung Motivation und Mut durchzuhalten. Plötzlich gibt es Gedanken:"Wenn er noch kämpft, dann kann ich das auch" und Ähnliches. In den USA machen sie das auch. Dann treten Soldaten bei Jimmy Kimmel auf oder es werden Reportagen gezeigt. Eastwoods Film American Sniper ist nichts anderes, als eine Hollywoodversion dieser Propaganda. Das hat Methode. Kurz nachdem es hieß, dass die Ukraine die Lufthoheit über den eigenen Himmel verloren hatte, gab es Erzählungen vom "Ghost of Kyiv". Das erste Fliegerass (mindestens fünf Abschüsse) Europas seit dem 2WK. Eine Fabrikation aber eine Wirksame, der Luftraum ist noch immer umstritten und die ukrainischen Jets fliegen stellenweise noch immer.

@Nuklearkrieg
Wir sollten unterscheiden zwischen einem totalen nuklearen Krieg und einem taktischen Einsatz von kleinen Atomwaffen mit sehr lokaler Wirkung. Zum Beispiel gegen eine besonders befestigte Stellung oder Truppenansammlung in der Ukraine. Letzteres hätte keinen direkten Nuklearschlag zur Folge aber definitiv einen NATO Einsatz und den Zerfall der UN, aufgrund des Vetorechts Russlands. Da könnte selbst China nicht mehr wegsehen. Das wäre ein absoluter Tabubruch und noch schlimmer als der Einsatz einer chemischen Waffe. Das Resultat wäre eine voll komplette Flugverbotszone, mit Angriffen in Russland und Belarus. Dieser hätte die aktuelle russische Luftwaffe nichts Wirksames entgegenzusetzen. Russland müsste kapitulieren oder einem Waffenstillstand zustimmen, oder zurückschlagen... Ein erneuter Einsatz einer lokalen Atomwaffe, hätte die Zerstörung des Flugplatzes woher diese kommen (konventionelle Mittel) und womöglich einen kleinen nuklearen Gegenschlag zur Folge. Wahrscheinlichdurch die USA. Auf eine Flotte im Pazifik oder im Nordmeer. Mehr als symbolische Wirkung, mit möglichst wenig opfern aber strategisch signifikant. Ab hier käme es spätestens zum Putsch und Kapitulation Russlands oder... Über die Alternative müssten wir uns keine Gedanken mehr machen.

Aber ich halte den Einsatz einer Atomwaffe für unwahrscheinlich. Unabhängig davon, dass es ein Tabubruch ist, wäre dabei nichts zu erreichen. Mit jeder Eskalationsstufe würde das Risiko für Putin und seine Machtzentrale wachsen gestürzt zu werden und Putin ist (noch) kein Selbstmörder. Er will sich an der Macht halten. Er hat 135.000 Mann eingezogen, er redet mit der Ukraine und dem Westen (Drohungen sind eine Form der Kommunikation). Das sind Anzeichen von jemandem der weitermachen will, Zukunftspläne schmiedet und nicht mit einem beschleunigten Ende des Krieges rechnet. Das bedeutet aber auch, dass die Friedensgespräche eine Farce sind.

Es wird erst kritisch, wenn die Kommunikation eingestellt wird und selbst dann, gibt es noch Mittel und Wege. Siehe Kuba-Krise.
 
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Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ich finde es nicht gut, dass einige russiche Sportler von manchen Sportwettkämpfen ausgeschlossen werden. Solange sie nicht das Z-Zeichen tragen oder sich anderweitig für die Zerstörung Ukraines aussprechen, haben sie keine solche Strafe verdient. Noch schlechter finde ich die kulturellen "Sanktionen" gegenüber russischen Künstlern. Uncool von Stephen King, seine Bücher nicht mehr für russische Verlage anbieten zu lassen. Mit solchen Strafen werden wieder nur die falschen getroffen.
Allerdings teile ich die Meinung von Emmerich, dass es keinesfalls nur ein "Putin-Krieg" ist. Man unterschätzt dabei zu schnell, wie nationalistisch viele Russen (und Russlanddeutsche) eingestellt sind. So unangenehm dieses Thema auch sein mag, finde ich es gut, dass er es angesprochen hat. Wobei er sich noch sehr zurückgehalten hat und nie von tatsächlicher Tendenz zu Nationalismus gesprochen hat. Ich hingegen würde schon davon sprechen. Das ist eine Sache, die mir seit Jahren quer geht, und es hat mir bis zu diesem Krieg nichts ausgemacht, wenn man mich für einen Russen hielt und keinen Unterschied zum Ukrainer machte. JETZT macht es mir etwas aus, für einen "Russen" gehalten zu werden. Das wurde mir bewusst, als ein Wirt aus Odessa in einem Interview äußerte, dass er eigentlich Russe sei, aber nichts mehr mit denen zu tun haben wolle. Schon gar nicht diese Art von "Hilfe".
Ich würde die Verharmloser und befürworter Putins mit den Holocaust-Leugnern vergleichen. So viele Beweise - aber wegen ihres Nationalstolzes glauben sie leiber an die Verschwörung anderer Staaten gegen ihren "unschuldigen" Staat als an die Verkommenheiut ihrer Landsleute.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Bei Mila Kunis war es immer so, dass sie gefragt wurde wo sie herkam und sie hat am Anfang ihrer Karriere immer gesagt, dass sie aus der Ukraine ist. Die meisten kannten das nicht und sie musste viel erklären und einige haben dann auch öfter mal gelangweilt weggehört. Daher hat sie bis vor Kurzem immer gesagt oder zugestimmt, das sie aus Russland komme. Aber seit dem Krieg sagt sie es sehr deutlich, dass sie eben nicht aus Russland komme sondern eine Ukrainerin ist und schon immer war.
 

Woodstock

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Der Auschluss der russischen Regierung und Wirtschaft hat System. Der Ausschluss russischer Kunst und Kultur ist die Folge. Das Eine ist zwangsläufig, wenn auch erst nicht gewollt, die Folge des Anderen. Die Spaltung des russischen Volkes ist dementsprechend unvermeidbar. So wie sie es bei vielen Anderen vorher war.

Die Geschichte hat gezeigt, dass es den logischen nächsten Schritt von verheerenden Sanktionen darstellt. Die Deutschen haben es weltweit im ersten und nochmal im zweiten Weltkrieg erlebt. Erst verschwand alles was Deutsch war aus den Läden, dann verschwanden die Deutschen selbst, denn aus Schmidt wurde vielerorts Smith. Im zweiten Weltkrieg folgte viele den Ruf zurück nach Deutschland und traten in die Wehrmacht ein, doch andere gingen aus Prinzip zur Army. Die Japaner erduldeten etwas Ähnliches, sowie auch die Russen im kalten Krieg. Die Verbindungen zur Heimat waren gekappt, plötzlich wsr die Nationalität etwas das man ablegen musste, wie ein Mantel, der Feuer fing.

Schwere Sanktionen sind eine Form der Kriegsführung. Auch wenn du keine Kugel schießt, triffst du Menschen. Auch wenn du nur auf Reiche und Firmen zielst, triffst du diejenigen die arbeiten und kaufen. So wie du Arbeiter triffst, wenn du Fabriken bombardierst.

Das ist der Grund, warum Sanktionen stufenweise verhängt werden und nicht alle auf einmal. Es ist ein zweischneidiges Schwert, nicht weil du zwangsläufig die Zivilbevölkerung triffst, sondern weil du nicht weißt, in welche Richtung sie danach kippt. Wird sie sich gegen die sanktionierte Regierung stellen oder dahinter. Das Erstere wäre wünschenswert, das Zweite ist jedoch der häufigere Verlauf.

Die Folge dessen ist entweder ein langes kaltes Rüstungsrennen, oder ein verheerender tatsächlicher Krieg.
 
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