Was das Lesen von Reihen betrifft, fange ich inzwischen auch nach Möglichkeit erst dann damit an, wenn sie komplett ist. Z.B. liegen alle bisher erschienenen Game of Thrones Bücher schon bei mir, aber ich warte mindestens noch auf das nächste, bevor ich damit anfange. Bei der Dark-Tower-Reihe von Stephen King hatte ich damals zuerst die ersten drei gelesen, dann, als das vierte rauskam, nochmal die ersten drei aufgefrischt; dann ,als Teil 5 rauskam, nochmal die Teile 1-4, und als 6 und 7 rauskamen, nochmal die Teile 1-5. Das möchte ich in Zukunft vermeiden
Topic:
Vladimir Nabokov -
Die Gabe
War sein letzter "russischer" Roman (aber geschrieben in Deutschland), bevor er in die USA auswanderte. Wie so oft bei seinen Bücher aus der Zeit, sind sie zu selbstreflektierend und handlungsarm für meinen Geschmack. Gut schreiben konnte er schon damals, aber wer vorher "Lolita" gelesen hat, wird von den früheren Werken vermutlich genauso (leicht) enttäuscht sein wie ich.
Georges Perec -
Die Dinge
Hat mir genauso gut gefallen wie "Ein Mann der schläft". Hier wird ziemlich abstrakt und ohne Dialoge das Leben eines Pärchens beschrieben, dessen Interessen und Zukunftsträume um Besitztümer und andere oberflächliche Dinge kreisen. Mit der Konsumkritik ist das Buch eindeutig ein Kind seiner Zeit (also 1960er Jahre), ist aber auch in der Gegenwart nicht überholt. Die Dinge haben sich kaum geändert.
Perec ist übrigens auch der Spaßvogel, der es geschafft hat, einen ganzen Roman ohne den Buchstaben E (also den häufigsten Buchstaben in der französischen und der deutschen Sprache) zu schreiben.
Philip K. Dick -
Mary und der Riese
Das ist ein sehr ungewöhnliches Frühwerk von Dick, das nichts mit Science-Fiction oder irgendwelchen Zukunftsvisionen zu tun hat. Es lässt sich nur schwer zusammenfassen, aber ich würde sagen, dass Mary nicht weiß, was sie eigentlich will, und der Autor auch nicht. Die Handlung ist ziellos und abstrus, die Dialoge unauthentisch. Nicht unbedingt ein Totalausfall, aber nichts, was ich weiterempfehlen würde.
James M. Cain -
Doppelte Abfindung
Guter Crime-Noir-Roman vom Autor von "Wenn der Postmann zweimal klingelt".
Iain Banks -
Die Wespenfabrik
Faszinierend. Dem Autor ist es wirklich gut gelungen, die seltsame innere Welt der Hauptfigur zu beschreiben, der mit seinem Vater auf einer Insel lebt und über die Jahre seine eigenen Rituale entwickelt hat. Ein Sympathieträger ist er nicht, aber trotzdem ein sehr interessanter Charakter. Eines Tages bricht sein Bruder aus einer Besserungsanstalt aus und macht sich auf den Heimweg.
Sowohl der Schreibstil als auch die Geschichte haben mir sehr gefallen und das Ende war echt überraschend.
Thomas Bernhard -
Korrektur
Noch so ein toll geschriebener Roman des österreichischen Pessimisten. Würde ich nicht als Einstieg empfehlen, aber mir hat es gefallen.
Brett J. Talley -
Was nicht leben darf
Kosmischer Horror mit dichter Atmosphäre und gutem Schreibstil. Mir hat auch der Aufbau mit den mehreren Geschichten-in-der-Geschichte gefallen und die Verbindung zum Cthulhu-Mythos. Diese Art von Horror mag ich am liebsten.
John Fante -
1933 war ein schlimmes Jahr
Ein autobiografischer Kurzroman über einen Jugendlichen, der während der Großen Depression davon träumt, ein berühmter Baseball-Spieler zu werden.
Fante hat u.a. Charles Bukowski sehr beeinflusst, was sich vor allem durch die schonungslose Offenheit bemerkbar macht. War aber nicht so pessimistisch wie Buk.