Man muss es einfach Mal selbst testen eine emotionale und eine weniger emotionale Zeile in einem Film selbst zu Synchronisieren. Abgesehen von dem Hochdeutsch, welches wohl die wenigsten zu 100% sprechen, ist es auch unglaublich schwer vorgegebene Zeilen ohne die Stütze des körperlichen Spiels und das Setting glaubhaft darzustellen.
Selbst bei Menschen die seit 10 Jahren in einem recht hochdeutschen Raum leben, kann ein geübter Linguist seine grobe Herkunft heraushören. Es erfordert unglaublich viel Training. Ähnlich wie bei einem professionellen Sänger.
Ich zum Beispiel komme aus dem Moselfränkischen Raum und kann behaupten trotz des starken Dialekts den es hier gibt ein gutes Hochdeutsch zu sprechen. Dennoch haben wir gewisse Betonungen und ein bisschen Gesang in unseren Worten, sowie einen französischen Einschlag, der aus der Nähe zum Luxemburgischen resultiert. Genauso wie ein paar Vokabeln von den Ammis, die im nahegelegenen Hunsrück stationiert waren und unsere Sprache beeinflusst haben. Wenn man noch weiter zurückgeht, findet man sogar Berlinerische und sächsisch preußische Einflüsse, da man im 19ten Jahrhundert viele Beamte aus den Regionen hier hatte. Sprache ist schon eine spannende Sache.
Es ist wirklich schwer sowas abzulegen und das muss ein glaubhafter Synchronsprecher, neben dem bewussten Einsatz von Dialekten eben auch können. Wenn man Gesang und Schauspiel als Kunst betrachtet, muss man das eigentlich auch mit Synchronsprechen machen.