Das zweiteilige, 265-minütige Monstrum spielt zu 99% in den Wäldern von Kuba und Bolivien und zeigt die Revolution als redselige Pfadfinderübung mit Feuerwaffen. Mal bekommt Che Probleme mit seinem Asthma, mal muss Nahrung beschafft werden, mal wird auf irgendwen geschossen, und immer geht es gleich wieder ans Reden und durch den Wald Schleichen. In der ersten Stunde versucht Soderbergh, das Ganze in einen historischen Kontext einzubetten, indem er vorangegangene Planungen und eine spätere Rede vor den Vereinten Nationen dazwischenschneidet. Doch da der Haupthandlungsstrang keiner erkennbaren Progression folgt, entsteht lediglich eine wirre Folge scheinbar zusammenhangloser Dialogszenen. Das Kuddelmuddel wird jedoch aufgelöst und ersetzt durch die nicht enden wollende Rede-und-Schleich-Orgie, bis dann plötzlich Santa Clara erobert ist und es auf den Weg Richtung Havanna geht, woraufhin der erste Nachspann läuft.
Soderberghs Film ist ein zähes, unendlich dröges Werk geworden, das alleine durch seine Laufzeit von viereinhalb Stunden (Spanisch mit Untertiteln) die meisten Zuschauer verschrecken wird. Wer sich dennoch ins Kino wagt, erlebt die Agonie der behäbig scheiternden Revolution etwas zu authentisch am eigenen Leib.